(B) NPD-Kundgebung in Hellersdorf 20.06.2016

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Am Montag den 20.06.2016 um 19 Uhr versammelten sich ca. 15 Personen zu einer NPD-Kundgebung in Berlin-Hellersdorf. Der Kreisverband Marzahn-Hellersdorf der NPD hatte dazu aufgerufen, allerdings nur intern dafür mobilisiert. Es gab keine öffentliche Bekanntmachung im Voraus, was den fehlenden Gegenprotest erklären könnte. Die NPD begründet die Kundgebung mit dem Bau einer modularen Unterkunft für Asylbewerber an der Zossener Strasse.

 

Es sollte ein „Zeichen gegen Masseneinwanderung und Überfremdung“ gesetzt werden. Dabei war das Interesse der Anwohner an der Kundgebung sehr bescheiden. Auch Andreas Käfer (NPD Marzahn-Hellersdorf) und Stephan Böhlke (NPD Friedrichshain-Kreuzberg) konnten mit ihren Redebeiträgen kaum die Bevölkerung ansprechen. Während der Kundgebung, die wöchentlich von 19 bis 20 Uhr an der der Ecke Zossener Strasse/Alte Hellersdorfer Strasse stattfindet, wurden Vertreter der Presse von Versammlungsteilnehmern (u.a. Marcel Rockel) beleidigt und bedroht. Die Berliner Polizei nahm die Personalien der Personen auf und erteilte Platzverweise. Die NPD wird vermutlich nichtsdestotrotz weiter montags zu Kundgebungen aufrufen, ob sie dabei an die breite Beteiligung des letzten Jahres anschließen kann, bleibt zu bezweifeln.

 

Fotos: Oskar Schwartz

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Kleiner Fun-Fact am Rande: Auf den Bildern sieht man Nadine Leonhardt aus Köpenick, die als Lebenspartnerin von Andreas Käfer in letzter Zeit häufig mit ihm in Marzahn-Hellersdorf unterwegs ist, mit einem Klemmbrett. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich beim Formular auf dem Klemmbrett um die Unterschriftensammlung zum Antritt der NPD bei den Abgeordnetenhauswahlen handelt.

Wenn dem so ist, dann hat es die NPD innerhalb von über 6 Monaten nicht hinbekommen 270 (6 Wahlkreise à 45) Unterstützer-Unterschriften zu sammeln, so dass noch nicht sicher ist, ob sie überhaupt in allen Wahlkreisen im Bezirk antreten kann.

Genauso wie die ausbleibende Unterstützung der Anwohner*innen unterstreicht das, welch geringe Rolle die NPD selbst in ihren Berliner Hochburgen noch spielt. Ob Gegenproteste diesen Mini-Kundgebungen letztendlich nicht nur unnötige Aufmerksamkeit verschaffen würden, bleibt daher zumindest zu diskutieren - schließlich ist im derzeitigen Wahlkampf Aufmerksamkeit Gold wert.