Jugendliche haben am Sonnabend am Rande des Stadtfestes in Pirna ein Transparent mit der Aufschrift "Migration ist Völkermord" entrollt. Auf einem über Twitter verbreiteten Foto ist zu sehen, wie neben dem Banner am Elbufer Bengalos abgebrannt wurden. Auf der anderen Elbseite applaudieren über ein Dutzend meist junge Leute.
Polizei ermittelt wegen des Verstoßes gegen Versammlungs- und Sprengstoffgesetz
Nach Informationen von MDR SACHSEN wurde der Vorfall von Mitgliedern der
NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" organisiert. Auf der
Facebook-Seite der "JN Sächsische Schweiz-Osterzgebirge" heißt es unter
anderem: "Ein 30 Meter langes Transpi, Raucheffekte und unser
Lautsprecher machten den Leuten klar, was wir von dieser Asylpolitik
halten." Man habe den Besuchern des Stadtfestes Pirna eine Botschaft
zeigen wollen. Am Ende des Eintrags heißt es: "Wir stehen gemeinsam, für
Heimat, Volk und Vaterland!".
Die Sprecherin der
Polizeidirektion Dresden, Jana Ulbricht, sagte MDR SACHSEN, als
Polizisten vor Ort eintrafen, sei niemand mehr angetroffen worden. Es
werde jetzt wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Da
die Beteiligten Bengalos abbrannten, sei möglicherweise auch gegen das
Sprengstoffgesetz verstoßen worden, so die Sprecherin.
In den sozialen Netzwerken sorgt das Foto für Entsetzen. Es war zuerst
von dem Dresdner Linke-Politiker Christopher Colditz auf dem
Kurznachrichtendienst Twitter verbreitet worden. In den Reaktionen auf
seinem Twitterkanal heißt es unter anderem: "Völkisches Gedankengut und
Holocaustrelativierung in nur drei Worten. Erstaunlich" oder "Das sind
Nachwirkungen der DDR. Da gabs keine Migration. Viele sind in der
Demokratie nicht angekommen - auch nicht die Kinder".
Das
entrollte Banner ist nicht der erste Vorfall in Pirna in dieser Woche.
Am Donnerstag wurde ein Büro der Grünen mit Deutschlandfahnen zugehängt.
Auf der Facebook-Seite der "JN" heißt es dazu: "Heute gaben Aktivisten
verschiedenster Gruppen den Grünen in Pirna eine Nachhilfestunde in
Sachen Patriotismus."
So wirds gemacht!
Schöne Aktion, vorallem wegen der Reaktionen!