Heute vor 20 Jahren wurde Noël Martin (jamaikanisch-englische Abstammung) Opfer eines rassistischen Überfalles. Von zwei Neonazis verfolgt, traf sein Auto ein Feldstein, er verlier die Kontrolle und raste in ein in der Nähe stehenden Baum. Heute sitzt er mit einer Querschnittslähmung im Rollstuhl und äußerte in Vergangenheit mehrfach einen Todeswunsch.
Als am 16.06.1996 Noël Martin mit seinen Freunden in der Bahnhofsregion von Mahlow, ebenfalls bekannt als Hochburg und Treff von Neonazis (mehrfach gab es dort Übergriffe auf Punks, linke Jugendliche und weitere Antifas), unterwegs war, kamen zwei Neonazis auf ihn zu, bedrohten und belästigten ihn. Martin, welcher der Situation aus dem Weg gehen wollte, stieg mit seinen Freunden ins Auto, welches die Nazis nun zu verfolgen versuchten. Als plötzlich ein Feldstein das Auto traf, verlur Martin die Kontrolle über das Fahrzeug und krachte in einen Baum. Seine Freunde leichtverletzt, er durch die Tat Querschnittsgelähmt.
In den Medien hörte man zuerst von dem Vorfall recht wenig. Auch die Cops versuchten den Vorfall runter zu spielen und bezeichneten den Vorfall erst nur als Belästigung in den Akten. Lediglich als die "TAZ" auf den Vorfall Aufmerksam wurden, wurde der Fall supranational, in UK und Deutschland, bekannt.
Doch auch hier hörte der Rassismus und die Verschleierung der Tat nicht auf. Einwohner Blankenfelde-Mahlows gaben Martin die Schuld, denn er habe die Neonazis provoziert.
Nachdem klar wurde, dass die Tat nicht länger verschleiert werden konnte, sollte wohl auf "Konfrontation", wenn man es überhaupt so nennen kann, gesetzt werden. Ein Denkmal vor der örtlichen Grundschule wurde errichtet.
Doch wie sieht die Situation heute in Blankenfelde-Mahlow aus?
Vollkommen verblendete Lokalpolitiker, welche von einem bunten Blankenfelde-Mahlow reden. Kein Wunder in Blankenfelde-Mahlow. Immer wieder wurde das rechtsextreme Problem klein geredet. Geht man mit offenen Augen durch die Gemeinde sieht man vorallem eins: Sticker von "Identitären" oder von "Nationalen Sozialisten". Wenn man nicht aufpasst, läuft man auch Neonazis in die Hände, vorallem in den Bahnhofsregionen, welcher doch eigentlich, so Bomke (Lokalpolitikerin/CDU), von Neonazis befreit sei.
Weitere Artikel zu Aktionen in Blankenfelde-Mahlow und zu Noël Martin:
Naziaktivitäten in Blankenfelde-Mahlow: https://de.indymedia.org/2006/06/150048.shtml
Mahlower Nazi-Opfer kündigt Selbstmord an: https://de.indymedia.org/2006/06/150207.shtml
Blankenfelde-Mahlow und die Nazis: https://de.indymedia.org/2007/08/192332.shtml
Offener Brief an Lokal in Teltow-Fläming: https://de.indymedia.org/2006/06/149715.shtml
Skandalöse Situation in Blankenfelde: https://de.indymedia.org/2006/03/142611.shtml
Nazi-Angriffe in Blankenfelde: https://de.indymedia.org/2006/12/164376.shtml
Ein Video mit Noel Martin
wo er fünf Jahre nach dem Anschlag noch einmal nach Mahlow zurückgekehrt ist, gibt es hier:
http://www.umbruch-bildarchiv.de/video/rassistischegewalt/noelmartin.html
Weitere Infos auf der Seite von der Initiative Noel Martin:
https://initiativenoelmartin.wordpress.com/