Am Donnerstag, den 12. Mai 2016, wurden im Stadtbezirk Mitte Straßenschilder in der sogenannten "Mohrenstraße" überklebt und mit "Mandelastraße" ersetzt. Zu der Aktion bekennt sich ein Zusammenschluss von Menschen gegen Kolonialrassismus.
Diese Aktion ist das bisher umfangreichste Beispiel in einer Reihe von Versuchen, der Straße einen neuen Namen zu verleihen. Mit authentischen Überklebern auf den Originalschriftzügen will die Gruppe neue Kraft in die seit zwei Jahrzehnten bestehende Debatte bringen.
Die Straße im Zentrum des historischen Berlins erhielt ihre Widmung unter bisher nicht endgültig geklärten Umständen während Preußens Kolonialzeit. Trotzdem erklärt ein Aktivist: "Der Begriff des Ms ist für Schwarze Menschen rassistisch diskriminierend. Er wurde über Jahrhunderte erniedrigend benutzt. Wozu dann weiterhin eine Straße so benennen?".
Diese Frage beantworten die CDU in der Bezirksverordnetenversammlung, die SPD Ortsgruppe in Mitte und die Initiative "Pro M-Straße" seit Jahren mit dem Argument, dass man die Geschichte wie eine Narbe im Stadtbild tragen müssen. Sie lehnen eine Umbenennung ab. "Das ist Bullshit. Die M-Straße ist keine Narbe, sondern eine offene Wunde", erwidert darauf eine Aktivistin.
Mit Nelson Mandela greift die Gruppe einen bestehenden Vorschlag der Initiative "Berlin Postkolonial e.V." zur Umbenennung auf. "Uns war wichtig, die bisherigen Bemühungen zu unterstützen. Daher greifen wir auf Mandela zurück. Außerdem ist er einer der populärsten Schwarzen Sympathieträger_innen. die bis jetzt im Berliner Stadtbild fehlen", so eine weitere Aktivistin.
Weiterführende Informationen:
Übersicht über die Kolonialgeschichte Berlins
http://www.berlin-postkolonial.de/cms/index.php?option=com_content&view=...
Umbenennung in Regensburg und München
https://linksunten.indymedia.org/en/node/176267
Flugblattaktion gegen M-Straße
https://linksunten.indymedia.org/en/node/176405
Pink Rabbit und die Möhrenstraße
https://de.indymedia.org/2009/02/241798.shtml
nett
als Anarchist*in mag ich zwar Staatschefs auch nicht gerade, aber tausendmal besser als der rassistische Name. Und im Gegensatz zur geradezu lächerlichen "Möhrenstraße"-Aktion auch nicht peinlich.
Feige
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Stalin lässt grüßen