Sie waren laut, aber sie waren nicht besonders viele: Rund 150 ultranationalistische Demonstranten haben im polnischen Słubice gegen Flüchtlinge im benachbarten Frankfurt (Oder) demonstriert. Einige von ihnen behaupten, Frauen würden von den Flüchtlingen belästigt. Frankfurter waren nicht unter den Demonstranten.
Im polnischen Słubice hat eine ultranationalistische Gruppierung gegen die Europäische Union und die europäische Flüchtlingspolitik demonstriert. Der Protest richtete sich gegen Flüchtlinge, die in Frankfurt (Oder) leben. Die Gruppe zog durch die polnische Stadt bis zur Oderbrücke. Bartosz Janowicz vom Bündnis "Nationales Słubice" begründete die Demonstration gegenüber dem rbb: "Wir kämpfen gegen die Islamisierung Europas und wollen, dass sich die Kulturen nicht vermischen. Polen soll polnisch bleiben, die Ukraine ukrainisch, Deutschland deutsch."
Keine Frankfurter unter den Demonstranten
Frankfurter Flüchtlingsgegner beteiligten sich nicht an der Demonstration. Das bestätigte auch die Polizei. Den 100 bis 150 polnischen Teilnehmern war es demnach nicht gelungen, Unterstützer des flüchtlingsfeindlichen Bündnisses "Frankfurt wehrt sich" aus der brandenburgischen Nachbarstadt zu gewinnen.
In Słubice selbst gibt es keine Flüchtlinge, und auch in Polen ist deren Zahl sehr niedrig. Auf die 38 Millionen Einwohner kommen rund 5.000 Asylanträge. Krzysztof Wojciechowski, der Leiter des Collegium Polonicum, geht davon aus, dass die, die Angst schüren wollen, passende Geschichten erfinden. "Wir haben in Polen eine kleine, aber extreme Bewegung, die sich dadurch aufwertet, dass sie ultranationalistische Parolen klopft und sich Schlechtes über die Europäische Union und Deutschland ausdenkt", sagte Wojciechowski dem rbb.
Offener Brief der beiden Partnerstädte
Eine dieser Geschichten ist, dass Flüchtlinge polnische Frauen belästigt oder vergewaltigt hätten. Der Sprecher der Stadt Frankfurt (Oder), Martin Lebrenz, weist die Vorwürfe zurück. "Es gab keinen Fall, wo das tatsächlich passiert sein soll." Auch die Nachfrage bei Polizei und Ordnungsbehörden hätte keinen Fall nachgewiesen, so Lebrenz.
Vor der Demonstration hatten Politiker und Wissenschaftler der beiden Partnerstädte in einem offenen Brief zu Respekt und Toleranz gegenüber Geflüchteten, die sich in Europa vor Krieg und Verfolgung in Sicherheit bringen, aufgerufen. Darin heißt es, dass Frankfurt und Słubice "ganz bewusst die Mauern aus Stereotypen in unseren Köpfen abgebaut" hätten. Die Veranstaltung wurde durch die polnische Polizei sowie durch deutsch-polnische Grenzkontrollen gesichert.
Mit Informationen von Agata Horbacz
mil oder doch rbb?
toll kopierter artikel. nur drei worte vergessen...
Im polnischen Słubice hat eine ultranationalistische Gruppierung gegen die Europäische Union und die europäische Flüchtlingspolitik demonstriert. Der Protest richtete sich gegen Flüchtlinge, die in Frankfurt (Oder) leben. Die Gruppe zog durch die polnische Stadt bis zur Oderbrücke. Bartosz Janowicz vom Bündnis "Nationales Słubice" begründete die Demonstration gegenüber dem rbb: "Wir kämpfen gegen die Islamisierung Europas und wollen, dass sich die Kulturen nicht vermischen. Polen soll polnisch bleiben, die Ukraine ukrainisch, Deutschland deutsch."
Pressearchiv
Wir haben den Artikel in einen Presseartikel umgewandelt und den Text gegen das Original ausgetauscht.