Vegan - und was sonst so?

0_Victoria zusammen mit Die Orsons

Eine kritische Auseinandersetzung mit einem unpolitischen Lifestyle-Veganismus und deren Ikonen anhand des Beispiels Victoria van Violence.

Trigger-Warnung: Dieser Text (zweiter Abschnitte) enthält sexistische, gewalt- und vergewaltigungsverherrlichende, transphobe und antisemitische Zitate.

 

28. April, 23.30 Uhr: Ein Moderator fährt seit einer halben Stunde seine Sendung gegen die Wand. LateLine auf EinsPlus mit Ingmar Stadelmann[1]. Auszuhalten allerhöhstens mit den Händen vor dem Gesicht, zwischen zwei Fingern durchlinsend und immer tiefer ins Kissen sinkend. 23.33 Uhr: Es 'passiert' zum ersten mal etwas. Stadelmann hat einen Gast geladen: Victoria van Violence betritt das Studio. Selbstbezeichnend „Alternativ Model“, „animal rights activist“[2], „Feminist“[3],„MonarchIn“[4] – sich als links verstehend[5] – und überhaupt gegen jegliche Ismen die es gibt. Das sich eigentlich sehr lohnende Thema des Abends 'Eifersucht' wird nur ab und zu gestreift, um dann wieder durch ein Herumblödeln abgewürgt zu werden. Stadelmann kennt nicht einmal den Unterschied zwischen Eifersucht und Neid. Schade – an dieser Stelle hätte über die gängigen menschlichen 'Errungenschaften' wie z.B. Besitzdenken und Paarnormativität diskutiert werden können, wenn man denn diese Einsichten ihr oder sein Eigen nennen könnte.

 

Klatschen und gute Miene

 

Stadelmann hat nicht nur Victoria van Violence eingeladen, sondern auch Die Orsons. Die Orsons sind eine deutsche Hip-Hop-Band, die mehrfach wegen ihrer teilweise extrem sexistischen, transphoben und gewaltverherrlichenden Texte aufgefallen sind. Darum, dass Die Orsens in Sachen Sexismus brillieren, kommt keine_r drum herum, die_der mal rein gehört hat, auch ohne die Textzeilen („Ich steh da mit meinem Steifen und denk: "Ah ok, richtig geil!" Jetzt wird es Zeit für K.O.-Tropfen im Wein“), die Vergewaltigungsszenarien verherrlichen, zu kennen. Transphobie in seiner Höchstform lässt sich ebenso in ihren Texten finden: „Ich bin Politrapper, geh raus und erstech' ein paar Transen“. Und zu guter Letzt bedienen sie auch antisemitische Ressentiments mit geistreichen Zeilen wie „Ich will, dass Frauen in meine Wohnung laufen und locke sie wie jüdische Pädophile im Auto "Hey, willst du'n Bonbon kaufen?"“. Wem könnte das Mackergepose von Die Orsons nicht entgegenspringen? Das Musikvideo zu ihrer zu dieser Zeit aktuellen Single z.B., „Schwung in die Kiste“: Nahezu ununterbrochen sind darin höchstwahrscheinlich Frau*en zu sehen, denen ein Stoffsack übergezogen wurde, der bis knapp oberhalb des Pos geht und alles andere, also auch das Gesicht der Frau*en bedeckt. Unterhalb dieses Sackes tragen sie Slip und Strümpfe. Ihre Hintern, an denen zu einem späteren Zeitpunkt zudem noch Pornohefte o.ä. befestigt sind, werden dadurch noch mehr in Szene gesetzt und drängen dieses Bild auch irgendwie zur 'Hauptaussage' des Videos, indem sie unentwegt umherschlackern oder sich an den Gesichtern der Bandmitglieder und Gegenständen reiben. Die Reduktion von Frauen auf ihren Körper oder in diesem Fall auf 1 Körperteil könnte nicht deutlicher sein. Victoria wird vom Moderator gefragt, ob sie Die Orsons kenne. Ein gespielt leicht entrüstetes „Klar!“ ist ihre Antwort. Stadelmann meint „Die Orsons sind ein guter Grund, sich mit deutschem Hip Hop wieder anzufreunden.“ Victoria bestätigt mit einem „Jahaa.“ Dann geht’s los mit ihrem Auftritt. Sie performen besagtes „Schwung in die Kiste“. Ein Auszug daraus: (…) So, wat is' denn mit den Tittenheftchen hier? Ich will, dass alle Ärsche wackeln bis die Rippen brechen, yiah (Was?) Ich hab' Aschtronomie studiert, ich werd' Aschtronaut (…)

 

Ein paar Tage später schreiben wir Victoria auf ihrer Facebook-Seite an und fragen sie, weshalb sie überhaupt mit solchen Leuten auftritt, da sie sich doch als dies und jenes versteht, oder warum sie Wörter, die innerhalb der Sendung gefallen sind, wie z.B. „Bitches“, unkommentiert gelassen hat. Victoria rudert nach, sagen wir mal Tautologien, und denkt anscheinend das würde nicht auffallen. „Ich wurde in diese Sendung eingeladen, sah keinen Grund darin es nicht zutun und bin dahin gefahren. Was würde dagegen sprechen? Ich bewege mich in der Öffentlichkeit, it´s part of my business. (…) die Jungs mal persönlich fragen - sowas kommt meist eh viel cooler!“ Sie kann sich auch nicht so richtig entscheiden ob sie die Orsons kennt oder nicht: „2. Weiß ich nicht wie es dir geht, aber es leben 7,1 Milliarden Menschen auf diesem Planeten - über jeden dieser Menschen weiß ich NICHT bescheid. 3. Seriously? Ich kenne die Band, ja. Weil wir sogar beim selben Management sind.“ Selbst wenn sie nicht bereits im Besitz jener Informationen, die einen Auftritt mit Die Orsons für ein_e sich als links verstehende_n ausschließen, gewesen war, informiert man sich zuvor, wer bei der Sendung, an der man teilhaben möchte, dabei ist und dann stößt man in diesem Fall z.B. auf jene Trans-Hass-Texte. Und nein, die Songtexte von Die Orsons als Kunst oder Satire zu bezeichnen und somit zu rechtfertigen und abzutun ist in jeder Hinsicht falsch und wäre einfach nur zynisch und widerlich.[6]

 

Und was sagt Victoria dazu? Keine öffentliche Distanzierung oder kritische Auseinandersetzung, keine Entschuldigung – nichts. Stattdessen verweist ein Kommentar auf ihrer Seite auf Youtube „Sendung verpasst? Hier nochmal!“[7]. Victoria „wurde in diese Sendung eingeladen“ - in dem Fall sagt man „Nein, danke!“ oder nutzt den Vorteil einer Live-Sendung für eine Protestaktion.

 

Die Diskussion mit ihr ist nicht mehr nachvollziehbar, da sie den Kommentarverlauf nach unserem zweiten Eintrag komplett entfernt hat (zuvor hatte sie noch betont, sie lösche nie etwas).

 

Was das hier soll

 

Dieser Text soll das Dasein als Model grundsätzlich und Produktwerbung an sich kritisieren, indem er über die tatsächliche Beschaffenheit von Lookism* informiert und eine verkürzte Konsumkritik in Frage stellt. Er soll aufräumen mit dem schönen Schein den sogenannte 'Internetphänomene', die sich als vegan und/oder links-politisch bezeichnen, versprühen. Ob Victoria van Violence, Mel Riot, Monami Frost, Sarah Sorceress oder wie sie alle heißen – hinter der sympathischen, Everybody's Darling-Fassade stehen eine Menge unreflektierte Ansichten. Hauptsache-mehr-fame – das ist das inoffizielle Bestreben Victoria van Violence's hinter ihrem sporadischen Engagement in z.B. Tierschutzthemen, das dazu führt, dass sogar linke Gruppen wie z.B. „Kein Bock auf Nazis“ sie akzeptieren und/oder sogar als Kampagnen-Gesicht auftreten lassen. Es soll hier gesagt werden, dass es nicht genug ist, 2x im Jahr mit einer Spendendose herum zu laufen, ab und an ein löchriges Statement oder Foto zu posten, auf dem man ein „FCK NSZ“-Shirt trägt, einen Link zu teilen oder fancy Fertigprodukte im Veganz einzukaufen, um einen Wandel herbei zu führen, und – es soll gezeigt werden, dass es im Gegenteil kontraproduktiv ist einen Lifestyle zu zelebrieren, der sich nicht oder kaum aus dem Internet heraus und selten auf die Straße und an die tatsächlichen Orte des Geschehens begibt.

Und vor allem soll dieser Text zu anderen Vorbildern motivieren.

 

*Lookism beschreibt die Normierung von Körpern entlang von Schönheitsnormen. Menschen werden in schön, hässlich oder irgendwo dazwischen eingeteilt, womit Diskriminierung und Ausschlüsse [oder Bevorteilung] einhergehen. Aber können schöne Körper gedacht werden, ohne dabei auch die Kategorie des hässlichen Körpers aufzumachen? (https://.lookism.info/)

 

Menschen erreichen

 

Ich weiß nicht ob die [sic] entgangen ist, dass man wesentlich mehr Menschen mit der Tierrechtssache erreicht, wenn man diese positiv konnotiert und z.B. fancy Essen postet. Man nennt es Psychologie - und trotzdessen das ich vegan lebe und das propagiere, erreiche ich noch immer einige Menschen und AUCH mit dem veganen Gedanke. Das ist letztlich wesentlich effektiver für mich als mich vor P&C zu stellen. Was natürlich AUCH wichtig ist, aber eben nur die halbe Miete.“ (VvV auf ihrer Facebook-Seite)

 

Klar, mit all ihren Internetpräsenzen (mehrere Facebook- und Instagram-Seiten, Twitter, Blog, Youtube-Kanal, Snapchat – wahrscheinlich ist diese Aufzählung unvollständig) erreicht Victoria viele Menschen – auf Facebook hat sie 300.000 Likes. Die Frage ist nur, mit was sie sie erreicht. Dies soll hier erläutert werden.

 

Menschen die in irgendeiner Art in der Öffentlichkeit stehen bilden Meinungen und können ihre Inhalte weiter verbreiten. Deswegen geht man z.B. auch in EinsPlus Sendungen.“ (VvV auf ihrer Facebook-Seite) Welche Inhalte das sein sollen, die Victoria den Menschen in dieser Sendung vermittelt haben soll, bleibt unklar. Wahrscheinlich, dass viele Leute den Hund von Ingmar Stadelmann süß finden, oder etwas geistreiches über Analbleaching. Das Thema Veganismus z.B. ist nämlich nur ein einziges Mal in Form einen schlechten Witzes „veganes Wasser – haha“ aufgekommen. Ob Victoria „Öffentlichkeit“ nicht überbewertet und ob die Menschheit mit minimiertem Personenkult nicht besser zurande kommen würde, stellt sich die Frage. Veganismus, der Tierrechtsgedanke, Antifaschismus – sind das die Themen, mit denen sie die Massen erreicht und für die es sich lohnt (wenn überhaupt), das ein oder andere Übel (auf die ich später noch eingehen werde) in Kauf zu nehmen? Ein Beispiel: Für das Posten einer Fotografie von sich selbst erzielt Victoria im Schnitt zwischen 2.000 und 9.000 Likes, für das Posten eines Verweises auf ein Video, das die Geflüchtetenproblematik erläutert, sind es keine 150 – denn es interessiert die Leute einfach nicht. Schlussendlich sind es immer wieder die gleichen Dinge, die gewusst werden wollen: Mit was färbst du dir die Haare? Welcher Lippenstift ist das? Woher sind die Ohringe? Woher ist das Kleid? Ich denke, die Dinge, mit denen Victoria van Violence ihre Follower erreicht, sind folgende: eine verkürzte Konsumkritik, die andere Ausbeutungs- und Unterdrückungsformen im besten Fall unbeachtet lässt oder sie reproduziert; einen in der Regel wahrscheinlich oft befristeten (Lifestyle-)Veganismus; homogene Geschlechterrollen; diverse Konsumbedürfnisse; das Auslösen bzw. Verfestigen von Komplexen den eigenen Körper/die Körperwahrnehmung, den eigenen Besitz und das eigene (hippe oder weniger hippe) Leben betreffend.

Darauf werden wir später eingehen.

 

Konsum-Veganismus und noch mehr Konsum

 

Es ist für mich kein Wunder, dass viele Menschen sich nur sehr kurzzeitig als vegan verstehen und dann wieder vollständig in das genormte Dasein eintauchen. Ein Grund dafür liegt darin, dass Veganismus so vereinfacht aufbereitet wird, dass die Identitätsbildung alles andere verdrängt. Das mag anfangs euphorisierend wirken, aber weil eine intensive, persönliche Auseinandersetzung mit Herrschaft gar nicht statt findet, ist es später leicht wieder vollständig zu etablieren.[8] [9] Einige Veganer_innen, darunter auch Victoria, argumentieren, dass ein nett anzusehendes Vorleben eines Vegan-Lifestyles (mit der Inkaufnahme von Vereinfachungen und Verkürzungen) besser sei als gar nichts. Übrigens ist Veganismus ein nicht unerhebliches Thema dabei – also Ziel erfüllt ; ) (VvV auf ihrer Facebook-Seite) Immer mal wieder schreiben Nutzer_innen bei Facebook oder Instagram an Victoria „Durch dich bin ich vegan/vegetarisch geworden.“ oder „Durch dich bin ich auf das Thema Tierschutz aufmerksam geworden.“. Doch wühlt man sich durch die Flut an Kommentaren, sieht man, dass das prozentual nur ein verschwindend geringer Teil ist und wie bereits festgestellt, die Leute ganz andere Dinge interessieren. Wir haben keine Studien zu diesem Thema gefunden, aber die Menschen, die wir dazu befragt haben und unsere eigenen Erfahrungen zeichnen ein ähnliches Bild. Die Personen, die wir in unserem Leben 'veganisierten', die aber ansonsten im Großen und Ganzen einer Auseinandersetzung mit anderen Unterdrückungsformen und Herrschaftskritik im Allgemeinen fern blieben, fingen im Schnitt nach 1 bis 3 Jahren wieder damit an, ovo-lakto-vegetarisch zu leben oder auch wieder omnivor zu essen. Sie haben sich wieder vollständig in eine von der breiten Masse geforderten Art und Weise, das Leben zu leben eingefunden. Das ist leicht zu erklären. Vielfältige Ausblendungen und Verkürzungen schaffen die Möglichkeit, sich Veganismus als ein schnell erwerbbares Accessoire anlegen zu können; im Gegensatz zu anderen Herrschaftsmechanismen, die schwieriger zu bearbeiten sind und meist eine Auseinandersetzung mit den eigenen Abgründen fordern. Die Auseinandersetzung mit Sexismus, Diskriminierung aufgrund des Alters oder Dominanzstrukturen unterschiedlichster Art wird ja nicht mit dem Button mitgeliefert (…)[10] So einfach der Veganismus über sie kommt, so einfach geht er oft auch wieder, da er flüchtig und unsolide aufgetragen als eine Art Mode fungiert. Führt er sogar dazu, dass auch an anderen Formen von Unterdrückung gekratzt wird, bleibt es oft bei jenem nicht sehr tief gehenden Geschabe und für viele geht es schnell zurück in eine der uns vorgegebenen Rollen wie Schule, Job, Kindererziehung, Haushalt usw. Da sie Selbstständigkeit nicht gelernt haben, fühlen sie sich in Räumen mit vorgegebenen Orientierungen wohl.[11]

 

Noch einmal zurück zu Victorias Aussage zu Effektivität: (…) dass man wesentlich mehr Menschen mit der Tierrechtssache erreicht, wenn man diese positiv konnotiert und z.B. fancy Essen postet. Victoria verdient mutmaßlich etwas mehr Geld als viele ihrer Follower und hat das Veganz (eine vegane Supermarktkette) bei sich um die Ecke. Dementsprechend sind oft auch ihre Posts: das peta2-Eis für schlappe 9,00 Euro, Süßigkeiten aus den USA bestellt, Vegan-Cafés und -Restaurants die es zuhauf, aber eben nur im berliner Vegan-Paradies, gibt. Das soll junge Menschen, die oft noch bei den Eltern wohnen, motivieren bzw. dabei helfen, auf vegan umzustellen?

 

Noch wichtiger, zwei Fragen, um die es in diesem Abschnitt zum Thema Konsum hauptsächlich gehen soll: Ist diese Art von Konsum gesamtheitlich gesehen wirklich so sehr viel besser als ein unveganer? Ist die Macht, die wir mit dem Portemonnaie ausüben so groß?

 

Animal Liberation versucht die gegenwärtigen sozialen Verhältnisse zum Teil dadurch zu reformieren, dass sie „grausamkeits-freien“ und „mitfühlenden“ Konsum bewirbt.[12] 'Vegan sein' gibt vor, im Falschen das Richtige tun zu können, und das nicht bruchstückhaft, sondern erfolgreich. Die Logik lautet kein Tier werde verletzt oder getötet, wenn keine Produkte von Tieren benutzt oder konsumiert werden. Die Idee der KonsumentInnen-Reform basiert auf dem Glauben, dass das System fehlerhaft und unnötig grausam ist und lediglich einer Reparatur bedarf.[13] Ob ein Produkt ohne Ausbeutung erzeugt wurde, lässt sich nicht an der Zutatenliste ablesen. Vegan zu sein ist (noch?) nicht möglich. Veganismus kann ein Anspruch sein, ein Bemühen oder ein Versuch – ist aber kein Zustand. Beachten wir lediglich die Wirkung des Konsums von Lebensmitteln, die direkt genutzte, nichtmenschliche Tiere[14] betreffen, ist das eine erhebliche Verkürzung, die die Produktionswege außer Acht lässt. Sehen wir uns die Herstellung von Plastik an. Diese basiert auf Öl, folglich bringt die Verpackung von veganen Produkten die gängigen Umweltverschmutzungen der Ölindustrie mit sich. Es fließen im Jahr etwa 1 Million Tonnen Öl in die Ozeane[15]. Was nur wenigen bekannt ist: nur rund 5% davon stammen aus großen Tankerunglücken. Das meiste stammt aus 'Routine'-Lecks der alltäglichen Aktivitäten der Ölgewinnung und des Transportes. Dieses Öl tötet Vögel, Fische und andere Meerestiere, zerstört Strandhabitate und Nistplätze, ebenso wie der Bau von Pipelines. Die Kriege um Öl kosten nicht nur hunderttausenden Menschen das Leben, sondern ruinieren auch die Ökosysteme. Dies [die Verpackung, Lagerung, Transport und Verteilung von Waren] übersetzt sich in [sic] zerstörte Berghänge und Flüsse durch den Bergbau fossiler Brennstoffe, den Kahlschlag von Wäldern zur Herstellung von Verpackungsmaterial, chemische Verschmutzung bei der Herstellung von Farbe, Kleber und Schmiermittel, und so weiter, und so fort.[16] All dies vergiftet nichtmenschliche Tiere und richtet ihre Lebensräume zugrunde. In der konventionellen Landwirtschaft werden diverse Giftstoffe eingesetzt, z.B. Blutgerinnungshemmer gegen Nagetiere, durch welche sie innerlich verbluten; Häutungshemmer, durch welche Insektenlarven sich nicht mehr häuten können, aber innerlich weiter wachsen und somit am Innendruck sterben[17]. Pflanzen werden, auch im ökologischen Landbau, mit Gülle gedüngt (bio-veganen Landbau gibt es bis jetzt leider nur sehr selten) und können somit auch nicht als vegan betrachtet werden. In der ökologischen Landwirtschaft dürfen laut EU-Öko-Verordnung ebenfalls ganz legal Böden mit Fungiziden, Insektiziden u.a. behandelt werden[18]. (…) all das wird weiter existieren in einer Welt, in der ausschließlich vegane Produkte verkauft werden. Es gibt keinen grausamkeits-freien Kapitalismus, nur Kapital für KapitalistInnen.[19] Sich in seinem_ihrem Protest gegen die Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere auf das Kaufen von als vegan deklarierten Produkten zu beschränken ist zu kurz gedacht und unterscheidet sich nicht gänzlich vom Konsum tierischer Produkte. Für Kritik am reinen „Zutatenlistenveganismus“ (…) der wenig bis nichts an den Mensch-Tier-Verhältnissen ändert und der in der Gesamtbilanz nicht für weniger Ausbeutung und Umweltzerstörung verantwortlich sein muss wie unveganer Konsum.[20] Das Credo vieler Veganer_innen lautet: 'umso mehr 'vegane' Produkte ich konsumiere, umso besser für die Tiere, da ich dadurch den Veganismus voran treibe.' Letzteres ist wohl war – immer mehr als vegan deklarierte Artikel werden auf den Markt geworfen – nur gut für 'die Tiere' ist es nicht immer unbedingt. Studien kommen zu dem Schluss, dass Menschen mit niedrigem Einkommen und Menschen, die sparsam mit ihrem Eigentum umgehen, nachhaltiger leben als z.B. konsumfreudige Ökos[21]. LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability), „Forum Nachhaltig Wirtschaften“, „Heldenmarkt“, karmakonsum.de oder konsumguerilla.de sind nur einige pseudoalternative Konsumprojekte, die wirkliche ökologische und soziale Veränderung gegen die Wand fahren. Das Gerede von der Konsummacht ist die kapitalismuskompatible Simulation von Protest.[22] Was den Verzehr von Fleisch betrifft: der steigt weltweit unaufhörlich. Die Fleischproduktion in Deutschland steigt an, obwohl auch der Vegetarier_innenanteil in der Bevölkerung ansteigt[23]. Das hat folgenden Grund: die Wirtschaft orientiert sich an Subventionsbestimmungen und weniger an der Nachfrage. Ein Drittel des fabrizierten Schweinefleisches wird weggeworfen[24].

 

Veganismus ohne radikalen Aktivismus bringt in der Gesamtbilanz keinen substanziellen Wandel mit sich. Während immer mehr Leute in die veganen Cafés deutscher Großstädte tingeln, werden immer mehr Mastanlagen in vor allem Ost-Deutschland aus dem Boden gestampft, Schlachtkapazitäten erhöht, Tierversuche weiterhin genehmigt und Zoos erweitert. Das vermittelt Victoria ihren Followern jedoch nicht; sie lebt ihnen lediglich einen „fancy“ Lifestyle-Veganismus vor. Mit ihrer Meinung, für 'die Tiere' sei es egal, ob jemand aus ethischen oder aus gesundheitlichen Gründen auf tierische Produkte verzichte, läuft sie ins Leere. Denn das Einzige, das die systematische und seit Jahrtausenden verfestigte Unterdrückung und Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere maßgeblich bekämpfen kann, ist eine grundlegende Auseinandersetzung und Veränderung des Mensch-Tier-Verhältnisses. Wer jedoch im Konsum der Einzelnen das größte Problem sieht, sich vor allem um den individuellen Veganismus bemüht und lediglich oder primär die Konsumentinnen in der ethischen Verantwortung sieht, verkennt die gesellschaftlichen Zusammenhänge.[25] Rüstungs- und Straßenbau, diverse Ämter, Gerichte, Grenzzäune, Kasernen, (Zwangs-)psychiatrien, Tierversuchslabore, Überwachungsanlagen u.v.m. – darauf haben Konsumentscheidungen überhaupt gar keinen Einfluss. Die Dinge werden durchgesetzt, die Verbraucher_innen zum Konsum gezwungen. Einen Einfluss auf die gigantische Maschinerie der Unterdrückung und Zerstörung haben Kaufentscheidungen nicht.[26]

 

Etwas, das man als Victorias Follower öfters zu sehen bekommt: Victoria hat einen neuen Lippenstift und trägt ihn zur Schau. Das ganze hat dann einen nicht unerheblichen Werbeeffekt, schenkt man den immer gleichen Kommentaren glauben. Wieder die gleiche Rechnung. Um etwas herzustellen benötigt man Energie. Ob erneuerbar oder nicht, Energiegewinnung birgt fast immer ihre Tücken: Windräder töten Vögel – für Wasserkraftanlagen werden Menschen vertrieben – die Bestandteile und die Verpackung benötigt Plastik – Öl – CO² – das ganze muss verschickt werden – evtl. von Übersee – Routine-Lecks – Benzin für den Lieferwagen. Ein als „Vegan und Cruelty-Free“ deklarierter Lippenstift oder kein Lippenstift – was ist wohl ökologischer und somit veganer? Mit dem Kauf des Lippenstiftes hinterlässt nicht nur Victorias eigener seinen kleinen ökologischen Fußabdruck, sondern auch die, halten wir die Schätzung mal niedrig, fünf bis zehn anderen Lippenstifte, die sich durch ihr indirektes Werben dafür, bestellt, verschickt und bald auf dem Weg zu ihren Followern befinden. Also ist die Antwort schmerzhafter Verzicht? Es gibt eine Reihe von Alternativen: 1. wäre sich zu begnügen mit den 5 oder 10 Lippenstiften die man bereits hat. 2. wären Tauschgeschäfte. 3. wäre sich zu fragen 'Brauche ich das wirklich?' und 'Woher kommt mein Bedürfnis danach? Macht es mich glücklicher? Sind es nicht andere Dinge (immaterielle) die ich mir eigentlich wünsche?'

 

Ein anderer Post: Victoria hat Schuhe gekauft, und davon von fünf Paar. Sie posiert auf einem Bierkasten – die neuen Schuhe um sich drumherum drapiert. Bei den Schuhen handelt es sich um Converse-Chucks. „Ode to Converse <3“ steht in der Bildbeschreibung[27]. Ein Nutzerin kommentiert: „Scheiß auf die Arbeiter, hauptsache der Kleber ist vegan!“ Victorias Antwort: „Ich bin so realitätsnah zu wissen, dass es naiv ist zu glauben total frei von kritischen Produktionsverfahren leben zu können. (...)“ – so weit richtig. Aber diese Erkenntnis auf fünf Paar auf einmal gekaufte Schuhe zu beziehen ist recht deplatziert. Es muss an dieser Stelle nichts über die Arbeitsbedingungen, unter denen fast jedes Kleidungsstück, fast jeder Schuh – und da ist Converse keine Ausnahme – hergestellt werden, gesagt werden. Welche Zustände herrschen ist bekannt[28]. Victoria bringt ihren Followern, für die sie wie bereits gesagt eine Vorbildfunktion erfüllt, also keinen kritischen Umgang mit Ressourcen näher, sondern zeigt ihnen ihren ungehemmten und gedankenlosen Konsum. Z.B. hat sie auch kein Problem damit, Sportkleidung die sie von Nike gesponsert bekommen hat, regelmäßig zu tragen und zu verlinken.

 

"Ich versuche, mich selbst zu ändern, das bewirkt mehr, als wenn ich die Deutsche Bank besetze." So hieß es als Zitat im Spiegel (Text "Überdruss am Überfluss", in: Spiegel am 1.4. 2014 S. 38). (…) Wer die Welt verändern will, muss genau das Umgekehrte tun. Das "Besetzen", am besten nicht nur im symbolischen, sondern auch im tatsächlichen Sinne des Aneignens der wesentlichen Lebensverhältnisse, ist der Schlüssel, die Verhältnisse zu verändern.[29] Revolutionär ist es da anzupacken, wo Märkte und Parlamente über unsere Köpfe hinweg uns unser Leben diktieren. Verweigert die euch aufbereitete Rolle als Konsument_innen! Versucht nicht an den Ladenregalen eine bessere Welt zu schaffen, sondern überall im öffentlichen Raum! Geht an die Orte des Geschehens, anstatt es dabei zu belassen euch in Social Media darüber zu empören und euch beizupflichten! Wo immer Lebens- und Überlebensstrukturen jenseits von Verwertungslogiken und in der eigenen Gestaltungsmöglichkeit entstehen, bricht ein Zacken aus dem Kapitalismus und geht in die Bestimmungsgewalt der Menschen über.[30] Wie kann das aussehen? In dem Selbstorganisation aufgebaut und das materielle Leben gesichert wird: Essen aus Containern bergen; leere Wohnungen und Häuser besetzen; Brachland besiedeln; solidarische Landwirtschaft, die die anonymen Wege der Nahrungsmittel ausklammern, unterstützen und aufbauen[31]; außerschulisches Lernen; sich Fähigkeiten aneignen und somit unabhängiger werden, diese anderen Menschen anbieten; Gebrauchsgegenstände aus Umsonstläden herausnehmen und hineinbringen; mehr auf einander achten; Nachbarschaft stärken; Fahrgemeinschaften bilden; herausfinden welche Dinge auch ohne Geld schön sind; sich engagieren; kreative neue Lösungswege finden.

 

Das kapitalistische System muss als konsequentes Ganzes begriffen werden, um es abschaffen zu können. In Victoria van Violences Statements sind keinerlei kritische Einschätzungen von Herrschaft als ein Gesamtes zu finden. Das ist aber notwendig. Durch die tiefe Verwobenheit verschiedener Herrschaftsmechanismen ist das Bedienen oder Ausblenden eines anderen Ism kontraproduktiv um das Nutzen und Töten nichtmenschlicher Tiere zu beenden. Es kann nicht eine Form von Unterdrückung bekämpft werden, indem eine andere Form von Unterdrückung, z.B. Lookismus (warum Victoria Lookismus reproduziert, darauf gehen wir später noch ein), reproduziert wird (und das dann auch noch als etwas gutes dargestellt wird). Denn solange es eine bestimmte Form von Unterdrückung gibt, wird es auch alle anderen Formen davon geben.

 

T-Shirt-Aktivismus

 

Ein kleines Modelabel kann Victoria ihr eigen nennen (Vicious Circle Anti-Fashion). Auf der Rückseite eines ihrer T-Shirts pranken selbstbewusst die Worte „Antiracism“, „Antihomophobia“, „Antisexism“, „Anti Animal Cruelty“, „Antifashion“. Es beschleicht eine_n das Gefühl, dass hier fehlender Aktivismus ausgeglichen werden soll. Wer nicht aktiv ist, schreibt es sich auf die Fahne. Überfliegt man Victorias Seiten, wird ersichtlich: der in ihrer Selbstbezeichnung genannte Aktivismus findet nicht statt. Wann geht sie mal zu einer Demonstration oder einer anderen Aktion? Oder wann ruft sie wenigstens mal dazu auf? Das, was sie ihren Followern in Sachen politischer Betätigung vorlebt, ist eine Art 'T-Shirt-Aktivismus'. Was sie nach außen trägt ist: esst vegan, backt an Weihnachten Kekse für Obdachlose, kauft euch diverse Produkte, und am besten noch eins meiner T-Shirts. Es kommt uns so vor, als wenn der allgemeine Konsens wäre, man hat das richtige Statement auf der Bekleidung zu haben oder zumindest ein Foto zu liken, auf dem es getragen wird, dann hat man den Beitrag für einen Wandel geleistet und kann sich auf die Schulter klopfen.

 

Mehrfach betont Victoria, dass sie „z.B. KEINE Mützen anbieten [kann], weil es einfach keine Fairtrade Beanie-Rohlinge auf dem Markt gibt aktuell.“ und Fair Trade ein grundlegender Bestandteil ihrer sogenannten Anti-Fashion ist. Seit kurzem bietet sie nun doch (nicht Fair Trade) Beanies auf ihrer Shopseite an. Was es wohl war, das sie umgestimmt hat?

 

Eines muss man Victoria lassen: Sie besitzt die Fähigkeit, und wenn das keine Fähigkeit ist, dann doch den unbehelligten Mut, zur Nicht-Aussage – und sie steht dazu. Der Begriff „Anti-Fashion“ löste bei mehr als nur ein paar User_innen Verwirrung aus. Victoria bezieht Stellung: The „Anti Fashion“ statement seems to be problematic to some people – [sic] lemme explain. I am totally not into the whole fashion industry with all their discriminating rules and trends even though I do like fashion like we all do. (…) The lookisms of this industry is not what society needs – we need different shapes, sizes, measurement, heights, colours, attitudes – we need some anti-fashion and individuality. Ohne weiteren Kommentar.

 

Du wirst gemobbt – dann ab zum Friseur

 

Victoria hat sich dem Thema Sexismus und folglich dem damit oft Hand in Hand gehenden Lookism verschrieben. In der Sendung „Victoria hilft“ auf Taff[32] geht es um Schüler_innen, die gemobbt werden oder wurden. Das muss man sich mal reinziehen – Taff, ein Fernsehformat das alle Klischees, die in unserer Gesellschaft umhergeistern und so viel Schlechtes hervorbringen, von vorne bis hinten bedient, produziert eine Sendung, in der Menschen geholfen werden soll, die ausgegrenzt und schlimmeres werden, weil sie anderen als nicht normkonform auffallen, da ihnen Zuhause, auf der Straße, im Klassenzimmer, aber eben auch in Sendungen die Prosieben und co. herausbringt, vorgelebt wird, wie Menschen zu sein haben und wie nicht. Und bei eben jener Sendung spielt Victoria van Violence die Hauptrolle und tut, als wäre sie nicht auch ein kleines Zahnrad darin und würde sich gegen Lookism einsetzen, – und zwar nach dem Motto 'Du wirst gemobbt – Okay, dann schick ich dich zum Friseur, schmink' dich und dann machen wir ein Fotoshooting.' Alles klar. Das ist es sicher nicht, was junge Menschen brauchen, um selbstsicherer zu werden und das Geschehene zu verarbeiten. Ihre oft jugendliche Fangemeinde, noch so leicht zu beeindrucken (besonders von der coolen Victoria van Violence, die das lebt, was ihnen momentan am dringlichsten und wichtigsten scheint) und fürs Leben zu formen, wird – wenn wir ehrlich sind – von ihr benutzt, um bekannter und erfolgreicher zu werden. Allein durch die Teilnahme an einem Sendeformat wie Taff gibt sie ihnen zu verstehen 'Es ist ok was auf Prosieben, Kabel eins, sixx usw. usw. zu sehen ist, da läuft (zumindest) nicht nur Schrott; ich kann mir Dinge daraus zu Herzen nehmen, meine Meinung formen und mir Vorbilder daraus wählen.'

 

Lookismus: Wie kann ein Mensch nur so schön sein!

 

Ein entscheidendes Defizit hat Victoria in ihrem Verständnis von Lookism. Wenn eine Userin ihr schreibt, sie habe „hässliche Füße“ geht sie ganz in Anklagen auf. Eine andere fragt, ob sie zugenommen habe und Victoria ist entrüstet und kommentiert, dass „ganz viele Menschen ein total verzerrtes Schönheitsideal haben“. Dass Lookism aber nicht nur in die eine Richtung reicht, sondern zwingend aus zwei Polen besteht, ist ihr anscheinend nicht klar. Ansonsten müsste sie sich über jedes „you are so beautiful“ und jedes noch so kleine „So schön!“, mit denen ihre Fotografien kommentiert werden, ebenso aufregen, ihren Job als Model einstellen und ihre Seite dicht machen. Klar ist es toll, etwas „schön“ zu finden. Problematisch wird es ja auch erst, wenn es sich nicht um Gegenstände dreht, sondern Individuen ins „schön-hässlich“-Raster gepackt werden.“[33]

 

Bunte Haare und Tätowierungen haben seit langem nichts mehr mit dem Bruch diverser Schönheitskonventionen zu tun. Was unterscheidet Victoria von diesen Konventionen? Models ('die schönen Menschen') sind schlank, meist weiß, geschminkt, rasiert, frisiert, manikürt, haben reine Haut, weiße Zähne, und – ganz wichtig – sie lächeln oder schauen anmutig in die Kameralinse – sie sind eben einfach perfekt. Und genau dieses Denken, dass das Streben danach etwas Wichtiges und Notwendiges wäre, vermittelt sie – vegan hin oder her. Auch wenn es Szenen gibt, die sich von den Schönheitsnormen des Mainstreams bewusst abheben wollen, wird dabei meist lediglich eine Gegennorm konstruiert, anstatt die Normierung von Körpern an sich in Frage zu stellen. Beispielsweise sind Piercings, alternative Kleidung oder zumindest eine Tätowierung ein Muss, (…) – andere körperliche Normen aus dem Mainstream werden jedoch gleichzeitig unverändert beibehalten.[34] Um das Pochen auf unrasierte Beine bei Frau*en soll es in diesem Abschnitt nicht gehen. Denn es ist fraglich bzw. eher auszuschließen, dass die Erweiterung von Schönheitsidealen etwas grundsätzlich ändern würde. Ein Schönheitsideal, das von einem anderen ersetzt wird, ist eben wieder nur ein Ideal, das im Gegensatz zu einem Anti-Ideal steht. Aber Körpergestaltung kann ein Mittel sein, um in die herrschende Geschlechterordnung und Normierung einzugreifen/diese durcheinander zu bringen. Eine als männlich beurteilte Person mit Rock, oder ein als weiblich angesehenes Model (z.B. Victoria van Violence) mit unrasierten Beinen oder Achselhöhlen könnten Statements liefern gegen festgefahrene und diskriminierende Denkmuster. Victoria nutzt ihre Öffentlichkeit dafür jedoch nicht, setzt sich nicht von Schönheitskonventionen ab, viel mehr suggeriert sie all diese und reproduziert das wogegen sie sich angeblich einsetzen möchte – gegen Lookismus (oder wie sie es nennt: #bodyshaming): die Beurteilung von Menschen auf Grund ihres Körpers und dem, was mit ihm gemacht wird. Das was Victoria tut und wofür sie wirbt und steht ist Teil davon. Victoria reduziert so ziemlich alles auf Äußerlichkeiten und Besitztümer, oder auf 'Guckt her – ich hab das geilste Leben!'. Dabei übermittelt sie Normen und Ideale: zum perfekten Leben brauchst du einen lupenrein rasierten Körper, ein Hautunreinheiten-freies Gesicht, einen scheiße teuren Kronleuchter und eine Zweierbeziehung. Selbst ihre Ungeschminkt-Selfies[35] sollen ausdrücken: 'Ich bin schön, und zwar IMMER'. In zahlosen Kommentaren bewundern sie Menschen, beten sie oft regelrecht an; meist welche die sich als Frau* verstehen, und das Bedauern geht damit oft Hand in Hand: „Du hast so schöne Haut“, „Ich wünschte ich würde ungeschminkt so aussehen“, „Neben dir sehe ich aus wie eine Leiche.“, „Es ist deprimierend, dass du selbst so noch wunderschön aussiehst.“, „Maaaan du bist soooo hübsch : (“ „Du wunderschöner Mensch“, „Wie kann man nur so schön sein.“, „Schönste Frau der Welt!“ „Eres perfecta“. Das Lesen dieser zum Teil grotesk-abstrusen Kommentare liegt uns schwer im Magen. Es ist wichtig, sich klar vor Augen zu halten: was Victoria tut ist Teil des Problems und kein Mittel dagegen. Da hilft auch der ab und zu eingeworfene Spruch 'Seid wie ihr seid, macht euer Ding.' nicht, oder neuerdings vermehrt: „#allbodiesaregoodbodies“ und „#bodypositive“. Denn ob ihre Anhängerinnen nun eine Bündchen oder eine Victoria van Violence bewundern und nicht so sein können und sich permanent mit der Nichterfüllung ihrer Ideale auseinander setzen müssen, macht keinen Unterschied. Auf die Idee, dass auf einem 640x640 px großem Bild Hautunreinheiten schlecht zu erkennen sind und Victoria wahrscheinlich ähnlich aussieht wie sie selbst, wenn sie sich kritisch im Spiegel beäugt, kommt keine. Sie stellt damit bei anderen ein Defizit her. Flüchtige Blicke über ihre Bilder reichen aus um zu sehen: sie gibt sich ununterbrochen Mühe, 'sexy' zu wirken. Warum macht sie auf jedem Foto ihren Mund auf – weil sie ein Fisch ist? – Nein, weil Sex sells und sie das weiß – aber sie ist gegen die Beurteilung von Körpern, ja nein ist klar... Leute, die das kritisieren, werden in Kommentaren mit inhaltslosem Geplänkel von ihr abgewürgt. Victoria hat gelernt sich in ihren Selfies perfekt zu inszenieren und weiß sehr wohl wie man sich selbst vermarktet. Ein, zwei Selfies, dann ein neues oder altes Modelfoto, immer mal wieder ein seichtes Charity-Ding, für das sie dann heilig gesprochen wird. Schlussendlich, und dem muss sie sich bewusst sein, bewegt sie sich in einem Gebiet, einem „business“ wie sie sagt, dem inhärent ist, Menschen voll zu pumpen mit irgendwelchem Schrott, beteiligt zu sein an der Schaffung von Bedürfnissen, die unglücklich machen und die kein Mensch braucht und Komplexe hervorruft, und da bildet sie keine Ausnahme mit Sendungen wie „Perfect Look“. Was so etwas bei Menschen, insbesondere bei den jüngeren, anrichtet, ist unumstritten und soll hier nicht näher erläutert werden. Sich schön machen ist mitunter harte Arbeit, die in tiefe Identitätsschichten reicht.[36] Klar ist auch, wer das Schönheitsideal erfüllt, hat gesellschaftliche Vorteile. Schöne [Degele verwendet den Begriff „im Sinn der statistisch-mehrheitlichen Auffassung von Schönheit“] Menschen haben größere Chancen bei der PartnerInnenwahl, größere Aufstiegschancen im Job und verdienen mehr. Schönheit befähigt zu sozialer Macht, (…) und verkörpert Status.[37]

 

In „Perfect Look“ auf TLC[38] geht es darum eine, nach der Meinung des Sendeformats, unmodische Person von drei Modeexpert_innen (eine davon ist Victoria) umzustylen. In einer der Folgen wird die Tochter der Frau*, die es gilt umzustylen, von der Moderatorin gefragt, ob sie etwas am Look ihrer Mutter ändern würde. Die angeblich 12-Jährige antwortet „Sie sollte hübscher aussehen. Sie sollte Kleider tragen – mehr. Sie sollte schönere Beine haben.“ Hier geht es nicht mehr darum, der Mutter 'etwas hübsches' zum Anziehen zu kaufen, sondern den Körper der Mutter in einem Wunschdenken umzuformen (deformieren). Sich als Beteiligte an solch einer Sendung mit solchen Sequenzen die Themen Antisexismus und Antilookismus auf die Fahnen schreiben zu wollen, ist aberwitzig und lässt Victoria van Violence mehr als unglaubwürdig erscheinen. Ein Wort das im Verlauf der Sendung immer und immer wieder fällt: kaschieren, kaschieren, kaschieren. So viel zum Thema „#bodypositive“.

 

Manchmal, in irgendeinem Kommentar, ist Victoria auch sehr ehrlich und bringt auf den Punkt, wie das was sie tut einzuordnen ist: Naja, ich arbeite als Model – man arbeitet da mit Firmen. (…) But that's the busines – Erfolg und Unterground geht halt auch nicht zusammen ; )

 

Werbung an sich und Sendungen wie die oben genannte sind nicht der Ursprung von Lookismus/Sexismus, aber lookistische/sexistische/ableistische(...) Werbung bestärkt und festigt gesellschaftliche Verhältnisse ebenso wie sie diese widerspiegelt (wenn es keinen Sexismus gäbe, gäbe es auch keine sexistische Werbung, da sie keine_n ansprechen würde). Werbung ist also Teil eines Kreislaufs. Sie steht mit der Gesellschaft in einem Wechselverhältnis.

 

Die meisten Menschen sind überzeugt: 'Schön' machen sie sich in erster Linie für sich selbst. Die Aussage, das Motiv des Schönheitshandelns sei das Wohlbefinden und eigentlich tue man „es“ doch für sich selbst, ist ein wirkungsmächtiger Glaubenssatz.(...) Denn das Eingeständnis, sich für andere schön zu machen, käme für viele einer Bankrotterklärung gleich und wird geflissentlich unterlassen.[39] So behauptet auch Victoria, ihre Tätowierungen z.B. seien ganz allein für sie selbst. Dass das aber kaum stimmen mag, bei Victoria oder irgendwem anders, und was das bedeutet, kommt wenigen in den Sinn. Schönheitshandeln (…) ist ein Medium der Kommunikation und dient der Inszenierung der eigenen Außenwirkung zum Zweck der Erlangung von Aufmerksamkeit und Sicherung der eigenen Identität.[40] Seinen_ihren Körper behandeln ist immer ein Mittel, um bei anderen Menschen etwas bestimmtes auszulösen bzw. es zu versuchen. Das Gewinn-, Konkurrenz-, und Leistungsdenken wird von klein auf erlernt und dadurch verinnerlicht. Daher ist es auch im sogenannten Privatleben wichtig, „sich gut verkaufen zu können“ - mensch zeigt ihre_seine Vorzüge (auch die äußerlichen) und versucht somit, den eigenen Marktwert zu erhöhen.[41] Ein 'Ich mache mich nur für mich selbst schön, und das solltet ihr auch'-Ansatz ist also ein Erklärungsansatz, der in die falsche Richtung geht. Abgesehen davon ist Victoria Model, und somit ist es noch unwahrscheinlicher, dass sie keiner_keinem außer sich selbst zu gefallen versucht, denn ihr Körper ist ja ihr Kapital.

 

Schließen möchten wir den Abschnitt mit diesem Zitat: Innere Schönheit stehe dann für Authentizität und Selbstbewusstsein, die äußere Schönheit verweise auf einen Mangel daran. Dies nun aber mit dem eigenen Schönheitshandeln in Verbindung zu bringen liefe auf ein Eingeständnis mangelnden Selbstbewusstseins hinaus. Das tut kaum jemand. (…) wenn soziale Normen in den Körper hinein wandern, wird die narzisstische Dimension des Körpererlebens für gesellschaftliche Einflüsse besonders anfällig.[42]

 

Zusammenarbeit mit PETA

 

Ein weiterer Kritikpunkt an Victoria van Violence ist ihre Zusammenarbeit mit PeTA. PeTA und somit auch peta2 sind vielfach zu kritisieren. PeTAs PR-Politik erweist sich durch den Leitsatz 'Hauptsache für die Tiere' bestimmt. Das Motto: Bad publicity is good publicitiy. Alex Pacheco, Mitbegründer von PeTA dazu: Die Welt dreht sich um Politik, Entscheidungen sind finanzielle. Das ist die Welt die angesprochen werden muss. Wir sind, bildlich gesprochen, in dem Geschäft des Verkaufs von Mitgefühl (…), Leute dazu zu bekommen ihre Lebensstile zu ändern (…). Und der einzige Weg, um zu Amerika durchzustoßen, ist es, es auf die gleiche Art wie Politiker und Geschäftsleute zu machen, (…) indem man politisch ausgebufft ist, in dem man all die modernen Techniken, ein Konzept zu verkaufen und eine Philosophie zu verkaufen benutzt.[43] Die Politik der Organisation bedient sich folglich vielmehr bedingungslos der Markt- und Verwertungslogik und ignoriert offenbar all jene Ausbeutungsverhältnisse, in denen nichtmenschliche Tiere nicht als Ware involviert sind.[44]

 

Insbesondere PeTA's Plakate reproduzieren so offenkundig gesellschaftliche Zuweisungen. Einige Beispiele sollen hier kurz angeschnitten werden. Allgemein ist zu sagen, dass die abgebildeten Frau*en meist weiß, jung und schlank sind und den Schönheitsnormen entsprechen, was an sich schon zu kritisieren ist. An jene Bilder gewöhnt, sind es andere Kampagnen, die kleine oder auch größere Skandale hervorrufen. 2009 startete PeTA in den USA eine Kampagne unter dem Titel Save the Whales – Lose the Blubber. Go Vegetarian[45]. Auf den Plakaten war eine Illustration einer am Strand stehenden adipösen Bikiniträgerin zu sehen. 2012 rollte die NGO eine bereits 1999 gestartete Plakatkampagne neu auf. Abgebildet war eine Schauspielerin im Slip und daraus heraus hängenden langen Haaren unter dem Titel Fur Trim: Unattractive. Don't ruin your look with fur trim[46].

 

PeTA international und PeTA Deuschland suchen jährlich die beiden „sexiest“ Vegans. „Ganz Deutschland sucht die heißesten, süßesten, hinreißendsten, charmantesten und knackigsten „Sexy Vegans“.“[47] Auch peta2 Deuschland und peta2.com haben ihre jährlichen „sexiest“-Contests. So war 2014 z.B. Jennifer Weist zum „Hotti“[48] für peta2 Deutschland gewählt worden.

 

Und schlussendlich die Kampagne „Der Holocaust auf Ihrem Teller“, in der PeTA Betriebe, die nichtmenschliche Tiere ausbeuten, mit KZs verglich. Diese ist aus mehr als einem Grund aufs Äußerste zu kritisieren. Der Vernichtung der Juden im 2. Weltkrieg muss historische Singularität zugestanden werden. Eine kapitalistische Fabrik ist ein Ort, an dem Wert produziert wird (...) Die Ausrottungslager waren demgegenüber keine entsetzliche Version einer solchen Fabrik; sie müssen vielmehr als ihre groteske arische „antikapitalistische” Negation angesehen werden.[49] Vernichten um des Vernichtens willen kann nicht gleichgesetzt werden mit einer ökonomischen Nutzbarmachung. Sie wurden nicht aus militärischen Gründen ausgerottet oder um gewaltsam Land zu nehmen (…). Es gab auch kein „äußeres“ Ziel. Die Ausrottung der Juden musste nicht nur total sein, sondern war sich selbst Zweck - Ausrottung um der Ausrottung willen -, ein Zweck, der absolute Priorität beanspruchte.[50] Des Weiteren benötigen die Gräueltaten, die nichtmenschlichen Tieren angetan werden, keine anderen Schrecken, um dadurch zu versuchen, sie in den Augen der meisten Menschen bedeutender zu machen. Die alltägliche Ausbeutung, Unterdrückung und Ermordung von Tieren durch die menschliche Gesellschaft spricht für sich selbst und bedarf keiner Skandalisierung.[51]

 

Animal Rights Activism

 

Egal was man davon halten mag, was Victoria macht, um Veganismus und den Tierrechtsgedanken zu verbreiten und ob man das für die halbe, die ganze oder gar keine Miete halten mag – mit „animal rights activism“ hat das rein gar nichts zu tun und ihre Beanspruchung dieses Begriffs relativiert die Anstrengungen wirklicher Aktivist_innen. Tierrechtsaktivist_innen, das sind Leute, die sich die Beine in den Bauch stehen vor Air France Schaltern; die Otto, Karstadt, C&A, Kaufhof, Escada und jüngst erneut P&C zum Ausstieg aus dem Pelzhandel gebracht haben; die sich bei Treibjagden vor die Jäger_innen stellen; die Schlachthöfe blockieren; Zulieferer besetzen; Kletter- und Transpiaktionen machen; Recherchearbeit betreiben, Zusammenhänge und Zustände offenlegen; die Infoabende, Solidaritätsveranstaltungen, Camps und Aktionswochen organisieren; Infomaterial und Zeitungen herausbringen; Antirepressionsarbeit leisten; Undercover im Tierversuchslabor arbeiten. Auf Facebook einen Link teilen und mit anderen Nutzer_innen darüber diskutieren – das hat nichts mit „animal rights activism“ zu tun – das ist schlicht zwischenmenschlicher Austausch. Macht total Sinn, natürlich – doch stellt sich, wie oben bereits angezweifelt, die Frage, wie viele Menschen Victoria van Violence damit nachhaltig erreicht.

 

Wir würden behaupten, dass Victoria mehr erreichen würde als mit ihrer bisherigen Taktik, wenn sie sich Gleichgesinnte sucht und sich z.B. Schutzanzug und Überzieher anziehen und mehrere Nächte hintereinander Zustände in Zucht- und Mastanlagen dokumentieren und offenlegen, und das Modeln von dem wir behaupten, dass es 'für die Sache' und im Allgemeinen sowieso mehr Schaden anrichtet, als es Gutes bewirken kann, sein lassen würde.

 

Jüngstes Versäumnis der 'Tierrechtsaktivistin': Die Mercedes-Benz Fashion Week 2016 in Berlin. Dort war sie mehrfach zu Gast[52] und saß in der ersten Reihe bei der Show der Modemarke Zukker, die für ihre Kollektion Pelz verwendet[53]. Weder stürmte Victoria den Laufsteg, noch trug sie wenigstens ein Anti-Pelz-Shirt. Auf Facebook und Instagram regt Victoria sich über GNTM auf, sieht aber keinen Widerspruch darin, Veranstaltungen wie die Fashion Week (bei welcher übrigens nicht wenige Teilnehmerinnen von GNTM in den Shows zu sehen sind) zu besuchen oder dort Jobs anzunehmen (2014 für z.B. Amorelie Burlesque).

 

Fazit

 

Bekannter werden um so ziemlich jeden Preis; das ist es was Victoria Müller macht. Sie nimmt das mit, was sie bekommen kann – sei es Werbung für ein Lederschuhlabel (Buffalo)[54]; Fiat[55]; Hells Angels Tattoo-Messen[56] [57]; den UEFA Cup[58]; die Fashion Week; Taff; ein Festival das sie moderiert, sponsored by McDonald's[59]; oder eine Live-Sendung in der Dummheit und Sexismus in einem Maße zelebriert werden, dass es einer_m die Socken auszieht. Oder ganz einfach die Eitelkeit und Oberflächlichkeit die sie fördert: 'Ich hab dies gekauft, ich hab das gekauft' – aber alles für die gute Sache, versteht sich von selbst – sie ist ja so politisch – so links – aber macht keinen Hehl daraus, dass sie mit dem Ende des Kapitalismus wohl ziemlich unglücklich wäre.

 

Noch einmal zurück zu unserer, wenn auch kurzen, Diskussion mit Frau Gewalttätigkeit nach ihrem Auftritt in LateLine. Wo arbeitest du eigentlich? Wo gehst du einkaufen? Wie bewegst du dich fort? Worüber schreibst du hier? Woher beziehst du den Strom für dein Ausgabegerät? (VvV auf ihrer Facebook-Seite) Diese Fragen können wir ihr leicht beantworten: Es gibt Scheiße die lässt sich nicht oder nur in Teilen vermeiden wie z.B. essen und Strom nutzen, aber es gibt ganz eindeutig Scheiße wie z.B. UEFA, die sich vermeiden lässt (du musst dieses Ding nicht über den Alex schleppen).

 

Kurzum: Wir wissen nicht was gut sein soll an solchen Vorbildern – als was Victoria ja von sehr vielen Menschen angesehen wird. Victoria tritt mit einer Band auf die davon singt, dass sie Transmenschen abstechen, wie sie Frauen vergewaltigen usw. usw. und das einzige was Victoria dazu einfällt, ist in die Kamera zu lächeln – Distanzierung, Kritik? Nö.

 

Selfie-Orgien und Trash-TV. Das ist nicht cool oder wohltätig oder irgendein Mittel, das irgendwelche Zwecke heiligt. Was muss Victoria van Violence noch tun, damit mehr Menschen verstehen, dass es andere Dinge sind, die den Wandel, den wir in der Welt brauchen, hervorbringen, und dass es sich lohnt einmal zu überlegen, wen man da eigentlich zum Vorbild erhoben hat und ob es nicht andere gäbe, die dieser Funktion gerechter werden könnten. Menschen, die nicht wie Victoria, möglicherweise aus einer narzisstischen Bedürftigkeit heraus, ihre tägliche Dosis Komplimente und Lobpreisung benötigen.

 

Wer kennt in Zeiten von Instagram und GNTM noch Emma Goldman, Clara Wichmann, Louise Lind-af-Hageby oder Rosa Luxemburg? Diese Aufzählung soll nicht dazu anhalten, den Märtyrertod zu sterben oder sein_ihr gesamtes Leben für 'eine bessere Sache' zu opfern. Aber es soll aufzeigen, was alles möglich ist, um in die richtige Richtung etwas für nichtmenschliche Tiere, gegen Faschismus, für Feminismus, gegen Kriege zu tun, und was es gerade nicht ist, das einen Umschwung schafft – nämlich fancy „vegan & cruelty free“-Produkte zuhauf zu kaufen, einen Post zu liken und dann zu denken 'Ich bewirke etwas'.

 

Hört auf, euch zum_zur Konsument_in degradieren zu lassen! Schaltet das Smartphone aus, klappt den Laptop zu und geht auf die Straße! Und dann irgendwann könnt ihr euch selbst bewundern, euer eigenes Vorbild sein.

 

[1] https://www.youtube.com/watch?v=k5R8xl6OyqE

 

[2] facebook.com/victoria.van.violence?_rdr=p

 

[3] https://www.instagram.com/victoriavanviolence/?hl=de

 

[4] facebook.com/victoria.van.violence?_rdr=p

 

[5] .facebook.com/Victoria.van.Violence/photos/a.695256580487953.1073741828.287645967915685/943292115684397/ „Ich bin links, das war ich schon immer (…)“

 

[6] (http://trans.blogsport.de/2013/05/10/sa-18-05-die-orsons-in-dortmund-transphobie-und-sexismus-welcome/) Es ist völlig irrelevant, was die Intention dieser Zeilen war. Sexualisierte Gewalt ist kein Stilmittel. Es gibt keine einzige Rechtfertigung dafür so ein Setting mal kurz am Rande in einen völlig belanglosen Songtext einzubauen. Checkt es mal: Das was ihr da „besingt“ ist Realität! Und taugt kein bisschen für eure pubertären Tabubrecher-Allüren. Wenn ihr Tabubrecher sein wollt eine hilfreiche Info: Vergewaltigungsphantasien sind nicht sonderlich originell. Originell wäre ein klares Statement gegen die Verharmlosung von sexualisierter Gewalt.

 

[7] facebook.com/Victoria.van.Violence/posts/1061587693854838

 

[8] Espi Twelve; Mensch, Macht, Tier. Antispeziesismus und Herrschaft

 

[9] Die zu den hier verwendeten Zitaten gehörenden vollständigen Texte und deren Autor_innen stimmen nicht immer mit meinen Ansichten überein; einiges sehe ich kritisch.

 

[10] Espi Twelve, Vegane Identitätspolitik

 

[11] ebd.

 

[12] Vom Ernten toter Elefanten

 

[13] ebd.

 

[14] Ich verwende die Audrucksweise „nichtmenschliche Tiere“ statt einfach nur „Tiere“ um darauf hinzuweisen, dass der Mensch (menschliches Tier) auch eine tierische Spezies ist.

 

[15] http://worldoceanreview.com/wor-3-uebersicht/oel-gas/von-der-veroelung-der-ozeane/

 

[16] Vom Ernten toter Elefanten

 

[17] Jörg Bergstedt; Mensch, Macht, Tier. Antispeziesismus & Herrschaft; Vegan – ökologisch - politisch

 

[18] http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Landwirtschaft/OekologischerLandbau/834_2007_EG_ Oeko-Basis-VO.html

 

[19] Vom Ernten toter Elefanten

 

[20] Maria Schulze, Veganismus als Teil der Problems

 

[21] http://www.movum.info/themen/gerechtigkeit/234-soziale-und-oekologische-gerechtigkeit-gehoeren-zusammen

 

[22] Jörg Bergstedt, Konsumkritik-Kritik

 

[23] https://www.boell.de/de/content/fleischatlas-daten-und-fakten-ueber-tiere-als-nahrungsmittel (2013)

 

[24] Emil Franzinelli, Hauptsache vegan? Warum „nur vegan“ nicht genug ist

 

[25] ebd.

 

[26] Jörg Bergstedt, Konsumkritik-Kritik

 

[27] facebook.com/Victoria.van.Violence/photos/a.368473139832967.106175.287645967915685/962576657089276/

 

[28] http://www.fr-online.de/panorama/miese-bedingungen-chucks-an-den-kopf-geworfen,1472782,8688022.html

 

[29] Jörg Bergstedt, Konsumkritik-Kritik

 

[30] ebd.

 

[31] (Jörg Bergstedt, Konsumkritik-Kritik) Das Land muss zu den Menschen gehören, die davon leben (essen, trinken ...) müssen und wollen. Das heißt: Höfe und andere landwirtschaftliche Produktionsstätten sollten nicht in Privatbesitz bleiben und gezwungen sein, im Markt profitabel zu arbeiten. Es geht darum, Menschen mit Lebensmittel u.ä. zu versorgen - als Betrieb oder als gemeinsame Subsistenzwirtschaft derer, die essen wollen. (...) Allmende und solidarische Landwirtschaften bilden hier hoffnungsvolle Anfänge (…)

 

[32] https://www.youtube.com/watch?v=FKT3ixzaLeE

 

[33] Medusa im Wunderland – Anti-Lookism Zine #2

 

[34] https://lookism.info/faq

 

[35] Wie viele Selfies Victoria schießt, bevor sie eines gefunden hat, das ihren Ansprüchen genügt, möchte ich gar nicht versuchen zu schätzen.

 

[36] Nina Degele, Sich schön machen – Zur Soziologie von Geschlecht und Schönheitshandeln

 

[37] ebd.

 

[38] http://www.tlc.de/sendungen/perfect-look/videos/#3923435077001

 

[39] Nina Degele, Sich schön machen – Zur Soziologie von Geschlecht und Schönheitshandeln

 

[40] ebd.

 

[41] Medusa – Anti-Lookism Info Zine 1

 

[42] Nina Degele, Sich schön machen – Zur Soziologie von Geschlecht und Schönheitshandeln

 

[43] Pacheco zit.n. Rogausch, Tierrechte – Von PeTA verkauft... und verraten?!

 

[44] Andrea Heubach, der Fleischvergleich, Human-Animal Studies

 

[45] http://www.huffingtonpost.com/2009/08/26/petas-new-save-the-whales_n_261134.html

 

[46] http://www.peta.org.uk/blog/joanna-krupa-fur-trim-is-seriously-unattractive/

 

[47] http://sexy.peta.de/

 

[48] http://liberation-award.de/Kategorie/hottie/

 

[49] Moishe Postone, Nationalsozialismus und Antisemitismus. Ein theoretischer Versuch

 

[50] ebd.

 

[51] AG des Hamburger Tierbefreiungstreffens 2004

 

[52]https://www.google.de/search?q=victoria+van+violence+fashion+week&client=ubuntu&hs=0i8&channel=fs&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwiL5K3aoujKAhUECiwKHTEFBgkQ_AUIBygB&biw=1366&bih=591

 

[53] http://www.zukker.com/collections/

 

[54] http://victoria-van-violence.tumblr.com/post/32457427785/victoria-van-violence-for-buffalo-london

 

[55] http://www.horizont.net/agenturen/nachrichten/Maxus-Fiat-geht-mit-Urban-Stories-auf-Sendung-130491

 

[56] http://tools.huber-verlag.de/data/20132/006gal_Thiele-TE-2015-%28371%29.jpg

 

[57] facebook.com/Victoria.van.Violence/photos/pb.287645967915685.-2207520000.1455286161./1022367381110203/?type=3&theater

 

[58] facebook.com/Victoria.van.Violence/photos/pb.287645967915685.-2207520000.1458324939./1061242847222656/?type=3&theater

 

[59] facebook.com/ifanmusikfestival/photos/pcb.1035846236497487/558415360994650/?type=3&theater

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kotzt mich auch richtig an das mit die orsons. dass die auf einem linken festival spielen dürfen- unglaublich.

hier gibts auch noch mal ein statement dazu das es auf den punkt bringt: 

 

http://trans.blogsport.de/2013/05/10/sa-18-05-die-orsons-in-dortmund-transphobie-und-sexismus-welcome/

 

"Es ist völlig irrelevant, was die Intention dieser Zeilen war. Sexualisierte Gewalt ist kein Stilmittel. Es gibt keine einzige Rechtfertigung dafür so ein Setting mal kurz am Rande in einen völlig belanglosen Songtext einzubauen. Checkt es mal: Das was ihr da „besingt“ ist Realität! Und taugt kein bisschen für eure pubertären Tabubrecher-Allüren. Wenn ihr Tabubrecher sein wollt eine hilfreiche Info: Vergewaltigungsphantasien sind nicht sonderlich originell. Originell wäre ein klares Statement gegen die Verharmlosung von sexualisierter Gewalt."

Echt arm...

da ich dergleichen ansonsten tatsächlich nicht auf ihrer Seite gesehen habe. Bbrrr das was das erste und letzte mal, dass ich auf diese Seite geguckt habe.

Der Artikel war ja mal ganz interessant zu lesen, und ich finds auch durchaus gut sich mal mit den etwas kleineren Plagen zu beschäftigen, aber ich gebe einigen hier Recht:

Diese Frau einfach ignorieren.

(nur kurz habs nicht längr ausgehalten). was hat das mit ANTIsexismus usw. zu tun?ist wirklich eine höchst unglaubwürdige person. ..braucht kein mensch. und wer auf taff rumhüpft (macht sie regelmäßig hab ich gesehn) sollte zu manchen themen einfach nichts sagen

...die kommt mir vor wie diese vegane Bäcker-Schickse...wie heiß die nochma'? "Kim Kahlkopfski" oder so ähnlich

Kim ist schon nen andere Nummer. Was da immer noch in England mit ihren Nazifreunden abgeht macht mich immer noch sprachlos.

VvV ist mit ihrem Wohlfühlaktivismus ("Veranstaltung teilen, aber selber nicht hingehen, aber aktiv was gemacht") ja ne harmlose Nummer.

hahaha das mit der antifashion und das zitat

The „Anti Fashion“ statement seems to be problematic to some people – [sic] lemme explain. I am totally not into the whole fashion industry with all their discriminating rules and trends even though I do like fashion like we all do. (…) The lookisms of this industry is not what society needs – we need different shapes, sizes, measurement, heights, colours, attitudes – we need some anti-fashion and individuality.


MADE MY DAY

Wenn ein Mensch seine Ernährungsform für so wichtig hält dass er oder sie diese öffentlich präsentieren muss, dann ist es nur logisch, dass auch andere äussere Merkmale für die Stigmatisierung anderer Menschen genutzt werden. Die vegane Szene ist darum voller Sexismus, Lookismus, Ableismus und anderen ekelhaften menschenfeindlichen Weltanschauungen. Hier jetzt Empörung zu äussern ist m. M. nach unangebracht. Die antiliberale Haltung der meisten Veganer*innen ist nun einmal von Respektlosigkeit, Misanthropie und Autorität geprägt, was die größten Verbände und Protagonist*innen der Vegan-Lobby immer wieder beweisen.

aber nur weil die meisten diesem von dir aufgezeigten Bild entsprechen bedeutet das ja nicht zwangsläufig dass es keine sich für eine vegane Ernährungsform einsetzenden Menschen gibt die all jenes ablehnen. Auch wenn es der kleinere Teil sein mag

für "eine vegane Ernährungsweise einzusetzen" ist aber per se schon antiindividualistisch und autoritär.

Auch wenn das öffentliche Bild "des Veganers" gerne so dargestellt wird, als würde Mensch alle Nicht-Veganer sofort ins KZ stecken wollen und Vegan sowieso eher als "Lifestyle" und nicht als Überzeugung ansieht, muss ich diese Aussage differenzieren.

 

Klar, Leute zu zwingen ist autoritär und antiindividualistisch. Und sich nur Vegan zu ernähren um in den "Mainstream" zu passen und nicht aus Überzeugung finde ich auch eher grenzwertig.

 

Wenn du aber "sich für eine vegane Lebensweise einsetzen" als reine Informationsweitergabe ansiehst trifft dein Satz nicht mehr zu. Mensch handelt ja auch nicht antiindividualistisch und autoritär, wenn Mensch seine Umwelt über die "Schattenseiten" von Kapitalismus und Repression aufklärt.

Mensch handelt ja auch nicht antiindividualistisch und autoritär, wenn Mensch seine Umwelt über die "Schattenseiten" von Kapitalismus und Repression aufklärt.

 

Wer anderen Menschen Aufklärung und Emanzipation aufzwingen möchte, der oder die handelt widersprüchlich, da die Aufklärung nur vom Individuum, nicht von dessen Umwelt vollzogen werden kann.

 

Die Beispiele mit Repression und Kapitalismus sind ein Ansatz, bei dem ich die Gleichsetzung von den Menschen betreffenden Unterdrückungsmechanismen mit einem beliebigen Konsumverhalten nicht nachvollziehen kann. In letzter Konsequenz kämst du mit dieser Argumentation wieder zu den bekannten und nicht angebrachten Faschismus-Vergleichen der Veganer*innen, die bekanntlich keine Unterscheidung zwischen Mensch und Tier machen, damit die Evolution, die Kultur, und damit auch, siehe oben, die Aufklärung leugnen.

Man schmeiße Attila Hildmann-Fitnessfans, Victoria van Violence mäßige-Lifestyle Veganer*innen, in Gruppen engagierte Tierrechtler*innen und radikalere Tierbefreier*innen in den Topf, rührt hundert mal kräftig um, denn es mischt sich eigentlich nicht gut und schreibe dann drauf "so sind die Veganer".

Lustig bei dieser Diskussion ist ja, dass von Zwang gesprochen wird. In welcher Form genau? In der Regel sind die Vermittlungswege für Inhalte aus diesem Spektrum fast die Definition von gewaltfreiem Widerstand und spielen sich hauptsächlich mit Flyern bewaffnet in Fußgängerzonen ab.

 

Am Ende ist Antispezisismus genauso ein Kampf gegen die allgegenwärtigen Herrschaftsmechanismen wie Antifaschismus, Antimilitarismus, Antisexismus, ... ect und die Schlagkraft dieser aktuell doch recht seperierten Kämpfe würde wahrscheinlich einen großen Schub bekommen, wenn intersektionaler, also Themenübergreifender zusammen gearbeitet wird!

Die Differenzierungsmöglichkeiten werden auch vom Objekt, nicht nur vom Subjekt bestimmt. Veganer*innen, die anderen Menschen "gute" und "schlechte" Nahrung erklären wollen handeln erstens nicht gewaltfrei und sind zweitens antiindividualistisch.

 

Wenn für dich der misanthropische Antispeziesismus eine Befreiungsform darstellt, dann wirfst du dich selbst in einen Topf mit anderen Verschwörungstheoretiker*innen und Verfechter*innen der Gegenaufklärung.

wenn du gerne anderen leid zufügst und ich dir sage 'hör mal damit auf', dann ist das antiindividualistisch - wohl wahr.

?

Eine bestimmte Konsumform anzugreifen kann nicht mit dem Widerstand gegen menschenfeindliche Tendenzen gleichgesetzt werden, aber hier scheint auch die wohlbekannte Mystifizierung der Umwelt um sich zu greifen. Wer sagt denn dass alle Nicht-Veganer*innen anderen Leid zufügen?

mag jetzt vielleicht sehr naiv und antiindividualistisch klingen, aber: hat die zucht, die haltung und die tötung von empfindungsfähigen tieren zu konsumzwecken nicht doch auch ein klitzekleines bisschen mit gewalt zu tun? entschuldigung, wenn diese frage jetzt auch schon antiindividualistisch ist. tatsächlich handelt es sich vor allem um strukturelle gewalt: das politische/gesellschaftliche system legitimiert die verdinglichung und ausbeutung von tieren. ist halt die frage, wie man das materielle ändern soll, wenn man sich nicht auch an die köpfe wendet und das problem thematisiert: dass der konsum von tieren als individuelles recht und nicht als gewalt anzusehen sei.

 

"Wer sagt denn dass alle Nicht-Veganer*innen anderen Leid zufügen?" - beziehst du dich auf menschen, die nur fleisch von zufällig überfahrenen tieren oder eier von vögeln konsumieren, die aus dem nest gefallen sind?

Na ihr letzter Post lässt ein wenig hoffen, dass es Aussicht auf Besserung gibt. Auch wenn man sich das bei dieser Frau nur unter Anstrengungen vorstellen kann, wenn man sich so ansieht was sie in den letzten 1, 2 Jahren so schönes gemacht hat oder man den Artikel liest. Aber es geschehen ja noch Wunder :P

ein wohl etwas verzweifelter versuch das verhalten der letzten jahre wech zu machn. ein bissl von der kritik an ihr (die ja durchaus stattfindet guckt man sich mal die posts an) kommt wohl allmählich an könnte man denken. na ich freu mich für sie, gibt ja durchaus noch schlimmere menschen XD

ehrlich, ich kenne die Namen der hier genannten Personen nicht, geschweige denn, die dahinter stehenden Ideale, so es sie gibt. Macht doch einfach euer Ding. Pseudos wird es immer geben denn der Kapitalismus wird immer widerständiges assimilieren. Widerstand als lifestyle ist hip. Lebt damit. Und ignoriert diese Typ_innen einfach, anstatt sie bekannter zu machen.

stimme ich dir zu. aber diese viktoria van bla ist ja durchaus eine person mit viel reichweite&da verstehe ich es schon wenn leute es einigermaßen wichtig finden sie mal ordentlich zu kritisieren. und in dem text geht es ja nicht nur um sie, sondern auch sehr viel ganz allg um zb die problematik von der idee konsumentscheidungen wären ein akt des widerstandes, oder, was mich zzt ganz besonders nervt diese exzessive selbstprofilierung. von daher find ichs gut dass sich damit auseinander gesetzt wurde. lg

wichtige inhaltliche kritik: das ist nicht der "uefa-cup" sondern der pokal der uefa-championsleage. der "uefa-cup" ist der siegerpokal der uefa-europaleague!!! ;)

; ) Sehr gut ; )

Klasse Sache. Jetzt muss das nur noch zur Zielgruppe... Wenn wer n Facebookaccount hat kanns ja mal auf ihrer Seite posten. Ich hab keinen. Wären bestimmt nette Diskussionen mit ihren Anhänger*innen.

ich finde frau violence recht unauthentisch und gekünstelt, was ihre politischen ambitionen und ihr engagement angeht, vor allem, was den lookism bzw. antilookism betrifft. model mit -eingermaßen- gesellschaftlich erwünschten maßen zu sein, auch wenn ein paar rebellische tattoos den körper zieren, widerspricht für mich einer antilookistischen körperkultur- die es ja eigentlich sowieso nicht gibt, da jeder versuch, individuell zu sein, niemals individualistisch ist, da jede optische niesche von irgendwem bedient wird und mensch sich damit so oder so einer (sub)kultur anschließt. eigentlich habe ich vor allem mitleid für fräulein violence übrig, da sie offenbar verwirrt ist, wo ihre position in der gesellschaft ist und sie das duckface so oft auf fotos bedient, dass ich gar nicht mehr weiß, ob sie für ein pornoseitchen posiert oder mit den politischen slogans auf ihren t-shirts erst genommen werden will. ich wünsche ihr, wie den vielen anderen unsicheren menschen, die sich mit ihrem aussehen im internet profilieren müssen, um einen gewissen selbstwert aufgrund der vielen erhofften likes zu empfinden, dass sie es irgendwann irgendwie schaffen, sich mit sich selbst wohl zu fühlen, ohne die permanente bestätigung von außen bekommen zu müssen.

Da kann Mensch sich nur schämen mit so Leuten dann ins gleiche Boot geworfen zu werden.
Vegan sein = für die Befreiung von Mensch und Tier!
Alerta

WTF?!

Weil sie ab und zu mal was postet und ein paar Videos mit peta gedreht hat?

Das ist echt eine Relativierung der Arbeit die wirkliche Aktive machen. Dass ihr das selbst nicht peinlich ist.

 

Und sie bezeichnet sich (findet sie das lustig oder sind das Allmachtsfantasien die da durchbrechen?) als MonarchIn und hat Queen Elizabeth auf der Brust tätowiert. Ich unterstelle ihr nichts böswilliges; aber irgendwer muss diesem armen wohl noch sehr jungen Menschen mal einen Hinweis geben, dass Monarchie nicht so richtig super ist und auch nicht sooooo richtig "links".

 

Ich kannte diese Person vorher nicht, aber sie ist wirklich eine harte Nummer. Dafür dass sie so Anti-alles sein möchte (siehe ihre Shirts) nimmt sie aber auch wirklich jeden Scheiß mit. Dass so viele Menschen so eine Person sich als Vorbild ausgesucht haben und kein Auge für diese Doppelmoral haben ist tatsächlich bedenklich undich würde mir wünschen, dass wenigstens ein paar ihrer Follower dieses Text zu sehen bekommen (ich habe leider auch keinen fb Account, ansonsten würde ich ihr den mal auf ihre Seite pappn).

Indymedia befasst sich stellenweise mot so arg trivialen Themen, dass es mir schon fast Leid tut. Wir sehen hier ein Individuum, welches keinen großen Einfluss auf das Weltgeschehen nimmt und die Verfasser werden nicht müde den Lebenslauf dieser Person bis ins Kleinste zu analysieren. Das Schlussplädoyer ist dabei doch auch nicht ganz ernst gemeint, oder? Wie viele Stunden müssen die Verfasser vor ebendiesem Laptop oder an ebendiesem Handy auf ebendiesen Plattformen verbracht haben um auf einer anderen Plattform fleißig weiter zu diskutieren. Sehr widersprüchlich und vor allem unsinnig dieser Beitrag. Schade, da hab ich mir etwas mehr erhofft. By the way klingt das auch eher nach einer persönlicher Aversion, denn ich für meinen Teil finde den Beitrag inhaltsleer und kann die Intention nicht ganz rauslesen.

ganz deiner meinung.  offensichtlich handelt es sich bei dem/der verfasser_in des artikels um jemanden der ein privates hühnchen mit victoria rupfen möchte. dass allerdings so viele von euch mit aufspringen und so ne hetze betreiben schockiert mich wirklich. ehrlich gesagt bin ich sogar peinlich berührt. habt ihr nichts wichtigeres zu tun?

mich kotzt unpolitischer lifestyle-veganismus auch an. aber gerade den erkenn ich bei ihr gar nicht. nachdem ich jetzt auch mal neugierig geworden bin und ihr facebook angesehen habe, lässt sich erkennen, dass sie sich zu vielen wichtigen themen ganz klar positioniert. da hat sie den meisten hipster-veganer_innen einiges voraus. 

und...

 

"dass sie sich zu vielen wichtigen themen ganz klar positioniert"

 

ist ja schön, dass sie Hoodies rausbringt auf denen Anti-dies Anti-das steht und sie sich "positioniert". Aber darum geht es doch gar nicht in dem Text. Es geht darum, dass sie sich zwar positioniert aber dem entgegengesetzt handelt.

 

Z.B. in dem sie mit die Orsons auftritt! Sorry, aber das tut mensch einfach nicht, wenn mensch verkündet gegen dies und gegen haste nich alles gesehen zu sein.

 

Falls du dich noch nicht mit die Orsons auseinander gesetzt hast, hier noch mal ein schönes Zitat von denen: Geh raus und erstech ein paar Transen!

 

Nur noch so am Rande, mich betrifft das Transthema persönlich und ich hab schon genug Schwierigkeiten in meinem Leben deswegen und dann auf einer Plattform auf der ich so etwas nicht erwarten würde zu lesen wie wenig ernst das genommen wird ist total verletzend.

 

Diese Person tritt mit so einer Gruppe auf, wird danach darauf angesprochen und Entschuldigt sich noch nicht einmal. Warum distanziert sie sich nicht von die Orsons? Da kann sie sich noch so viel "positionieren", einen Sch*** ist das dann wert.

 

Und das ist ja nicht der einzige 'Fehltritt' dieses Menschen, sondern nur 1 Beispiel.

mhm es ist aber nun so dass sie doch eine beachtliche reichweite hat mit 300.000 followern auch wenn sie keinen >einfluss auf das weltgeschehen< hat.. finde das muss auch nicht voraussetzung sein um sich mal intensiver mit eine sache auseinander zu setzen....diese ganze internetphänomensache finde ich persönlich ziemlich spannent. und das an einer knkreten person aufzuzeigen macht das ganze anschaulich. ja hier wurde sich intensiv mit einer person auseinander gesetzt. jedoch empfinde ich das als voraussetzung wenn mensch eine person scharf kritisieren möchte. .es bestünde ja sonst die gefahr etwas zu unrecht zu behaupten. ich finde es gibt nicht nur eine intension für dieses text. erstere um ganz allgemein einen pseudo aktivismus der leider weit verbreitet ist aufzuziegen. zweitere um ein individuum deren handeln mensch kritisch sieht und das sonst in den höchsten tönen gelobt wird auch mal umfangreicher kritik auszusetzen. und...mal ehrlich..dass man eine >persönliche aversion< gegen dieses individuum entwickelt also eine starke abneigung kann ich mir vorstellen. da stellt sich mir sowieso die frage. ab wann ist etwas persönlich und wann nicht wenn mensch eine person umfangreich kritisiert. m.m.n. sieht das auch ein wenig nach einer hausarbeit aus. insofern weiß ich nicht ob mensch die gründe die die*der verfasser*in für einen so umfangreichen text hatte so belächeln sollte.

 

und sowie mensch dieses ganze victoria van violence gedöns bei seite lässt ist es immer noch ein informativer text. er behandelt ja verschiedene themen. für mich war der teil zu anti/lookismus echt mal interessant da ich mich damit noch nie wirklich auseinander gesetzt habe und ich hab mir gleich das buch von degele (aus dem u a zitiert wurde) ausgeliehen (was ich sehr empfehlen kann) .

jedoch kann ich dich schon verstehen. es gibt weit aus wichtigeres.

wenn es dir ein bedürfnis ist etwas zu beanstanden das im internet statt findet dann musst du halt auch im internet abhängen. also ich versteh deine kritik nicht.

 

weiß auch nicht warum du meinst der beitrag ist inhaltsleer. finde ihn eher ziemlich voll ,weil auf so viele themen eingegangen wird.

 

ja, ich denk auch dass man ne persönliche aversion bekommt wenn man sich intensiv mit dieser frau auseinander setzt - aber was ändert das? ich hab beim lesen auch echt ne persönliche aversion bekommen

Hätte beim Lesen dieses Artikels im Strahl kotzen können bei so viel sinnlosem Violence-Bashing.

Indymedia at it´s best. Ich habe mir die Mühe gemacht diesen extremst langweiligen Text zu lesen und bin erstaunt wie viel Polemik mensch in einen Text verarbeiten kann. Und irgendwie schien er mir schier endlos. Den Umstand, dass die Verfasser alle Inhalte dieser, von ihnen verachtenden Person konsumiert haben und somit ebenfalls Teil des kritisierten Systems sind wird hier gänzlich ausgeklammert. Hier werden ernsthaft auch noch Facebook-Diskussionen geführt um diese hier als Quelle zu nennen? V-Mann-Taktik?! Erklärt mir bitte den Sinn? Das Internet bringt so viel zum Vorschein, auch Menschen mit komischen "Künstlernamen", aber auch Menschen die diesen Menschen unendliche Aufmerksamkeit schenken und ihr Werk minutiös studieren, auswerten und damit viel mehr Aufmerksamkeit schenken als nötig. Dabei muss ich ebenfalls betonen, dass das Ende des Artikels (welcher vor allem den Sinn ebendiesem offen lässt) eine Ironie in sich birgt, die die Verfasser nur absichtlich gestreut haben können. Mehr Zeit in der echten Welt und weniger am Laptop oder Handy verbringen. Vielleicht tut das den Verfassern auch mal ganz gut. Bevor man solch inhaltslosen Mist ins Internet stellt und für die Recherche viele Stunden, Tage oder Wochen auf sich nimmt, kann man auch sinnvolle Aktionen planen, aktiv sein und sich wirklich nützlich machen. Summa Summarum sind die Verfasser an der Stelle nicht wirklich besser als die von ihnen kritisierte Person, inklusive lustigen Künstlernamen.
Und all jene, die sich jetzt über diese Person erheben und hier fleißig mitschimpfen; da draußen passieren echt krude Dinge - geht auf die Straße, der Feind sitzt woanders! 

Du hast dir bestimmt auch welche von ihren T-Shirts mit ihrem Antlitz darauf besorgt ; )

 

Das hier mit der Krone finde ich besonders schön : )

 

https://departmentclothing.com/artists/victoria-van-violence/vvv-gstg-cj

 

Aber warum ist das Bauchfrei-Shirt das einzige das nicht auch von dem Typen präsentiert wird? : ( : (

Sehr sachlicher Kommentar. Generell ist die Debatte hier sehr emotionsgeladen. Jeder darf sich nun mal kurz hier auslassen wie ekelhaft doch einzelene Personen und die Gesellschaft und das www ist. Und dabei mutiert mensch selbst zum Puzzleteil dieses Systems und merkt es nicht einmal. Du z.B. machst dir ernsthaft die Mühe jetzt auch noch weiterzu"recherchieren"? Ich wusste von besagten Shirts nichts bis eben. Und das ist auch gut so. Also ergötzt euch weiterhin an der Unvollkommenheit dieser einzelen Person, das lässt ein jeden sicher besser fühlen. Mensch labt sich hier ja regelrecht an Kleinigkeiten, Sätzen und Nebensächlichkeiten. Ich konnte aus diesem sehr umfangreichen Text nicht rauslesen, was ich an dieser Person nun verwerflich finden soll. Mmn einfach nur ein weiterer Akteur der neuen Medien, weder positiv noch negativ zu werten und vor allem eins; definitiv unwichtig. 

Mein Kommentar war auch nicht ganz ernst gemeint ; ) Spaß

 

Und ja, ich guck mir gerne mal Scheiße im Internet an und finds interessant was Leute alles so für komische Sachen machen. lg

"Also ergötzt euch weiterhin an der Unvollkommenheit dieser einzelen Person"

 

Dazu möchte ich sagen, dass 'Victoria van Violence' eine Kunstfigur ist, sie hat ein Management, verdient an ihren Followern (z.B. mit ihrem Merchendise). Klar, ist ist auch nur ein Mensch, aber sie hat sich dazu entschieden, also warum sollte man sie nicht kritisieren dürfen, wenn sie Mist baut. Ich find nicht, dass das Kleinigkeiten und Nebensächlichkeiten sind. Ich finde dass das alles Teile sind die zusammen ein eindeutiges Bild ergeben. Und dieses Bild gefällt mir gar nicht. Wenn ich lese wie die Leute auf Facebook abgehen und tatsächlich denken, das was sie ihnen da vorlebt wäre das beste und höchste was man tun könne (und vieles davon ja viel mehr einen negativen Effekt hat) wird mir etwas flau. Was wird sie schon erreichen? Dass sich ein Haufen Leute die Haare färben, eine weile vegetarisch oder vegan essen und wenn die Sprache auf Nazis kommt sagen 'Nazis sind scheiße!', aber ansonsten unreflektiert bleiben und vielmehr weiterhin am jedem*jeder in die Wiege gelegten Denken festhalten man müsse ein so vorteilhaftes wie nur möglich Äußeres erlangen und stets danach streben wenigstens nur ein klein wenig so perfekt auszusehen wie sich Victoria bearbeiteten Modelfotos und Selfies präsentiert und oft daran scheitern und sich schlecht dadurch fühlen (guckt euch nur mal die ganzen Kommentare an). Für viele von euch die jetzt diesen Text runter machen ist das anscheinend ein nebensächliches Thema. Ich finde aber, dass es ein ganz großes ist. In Zeiten des Internet mehr denn je. Das ist mein persönlich größter Kritikpunkt an so Personen wie Victoria. Auch wenn keine Menschen davon umgebracht oder von ihrem Zuhause vertrieben werden, sollte dem Thema Lookismus viel mehr Beachtung beigemessen werden. Deshalb finde ich es gut, dass dieser Artikel veröffentlich wurde.

Diese Frau hat nun mal eine Vorbildfunktion für scharenweise Menschen das kann nicht bestritten werden. Und wenn man das was sie diesen Massen vorlebt bedenklich findet weiß ich nicht was daran unsinnig sein soll sie mal ordentlich zu kritisieren und diese ganze Heuchelei zu veranschaulichen.

Mir bzw uns fiel neulich auf, dasz übrigens auch von vvv's Seite legitim geworden ist Follower auf Instagram zu "kaufen".
Im Oktober 2015 ca 17k und heute sinds fast 78k - das ist unrealistisch und wenn mensch mal in einige Follower Account guckt, sind diese leer oder Bots.
Just saying. ;)

ich finde es recht unwichtig, ob hier eine persönliche aversion dahintersteckt und verarbeitet wurde, weil VvV einer person auf den (pelz)schlips getreten ist oder nicht. tatsache ist doch, dass victoria ihr aussehen verkauft und anderen einen "perfect (gesellschaftlich akzeptierten)look" in umstyling-shows aufdrückt und sich dann gegen loookismus einsetzt. wo passt das zusammen?! und auf pelzshows in der ersten reihe sitzen oder auftreten und sich dann für veganismus einsetzen- ist das nicht ein widerspruch? rhetorische fragen. der punkt, dass das thema unwichtig ist... mag sein. aber warum habt ihr, die das unwichtig finden, dann auch noch die muße, das hier kundzutun? warum kümmert ihr euch dann nicht um "wichtigere" themen, anstatt hier rumzubashen, wenn ihr das alles gar nicht von belang findet? kritik sollte möglich sein, auch an "kleineren übeln", wenn manche das hier so nennen wollen,  und ich persönlich finde sie hier recht sachlich- wenn auch hier und da stellenweise polemisch- und ziemlich fundiert vorgetragen. tja, victoria scheint kritik nicht zu mögen und sich damit nicht auseinandersetzen zu wollen. ich fände es zumindest sehr interessant, was sie dazu zu sagen hat, aber ich glaube, dass sie das nicht tun wird- denn nachvollziehbare gründe für ihren leeren aktivismus, der eher einem opportunistischem mit dem strom schwimmen und hier und da der coolness halber "alerta" rufen gleichkommt, kann sie wohl kaum vorbringen.