Kommunikationsguerilla mit der GdP: Erst gefälschte Plakate, dann gefälschte Pressemitteilung

Berliner Morgenpost 23.2.2016

Es sind keine leichten Zeiten für die Gewerkschaft der Polizei. Erst muss die Polizeigewerkschaft sich mit gefälschten Plakaten mit unberechtigterweise verwendeten Logo der GdP rumschlagen. Anlässlich des Polizei-Kongresses verunglimpfte die Künstler*innengruppe GdP (Gewalttäter*innen dissende Polizeikritiker*innen) Polizeibeamte auf unterhaltsame Weise mittels Plakat-Adbusting als Gewalttäter. Und nun kursiert offenbar eine gefälschte Mail im Internet. Der vermeintliche Absender: Der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow.

 

Gefälschte Mail des GdP-Bundesvorsitzenden

In dem von der Mailadresse gdp-bund-berlin@gdp.de verschickten Mitteilung wird der Anschein erweckt, dass der Ober-Polizist sich zur polizeikritischen Adbusting-Aktion am Alex äußern würde. In der gefälschten Mail heißt es:

 

„GdP distanziert sich von gefälschten Plakaten

Anlässlich des vom 23.2. bis zum 24.2. in Berlin stattfindenden „Europäischen Polizeikongress“ ist die Gewerkschaft der Polizei Opfer eines hinterhältigen Anschlages der linksextremistischen autonomen Szene geworden. Rund um den Alexanderplatz, angrenzend an den Veranstaltungsort, das Berliner Congress Center, haben bislang unerkannt gebliebene linksradikale Chaoten auf einer bislang unbekannten Anzahl von Werbeträgern ein gefälschtes Plakat mit unerlaubter Weise verwendetem Logo der GdP angebracht.“

 

Den Tonfall des Gegenübers imitieren und überspitzen

Dieser Absatz hat die Funktion, zum einen den PR-Sprech der Polizeigewerkschaften nachzuahmen. Dieser eher softe und wenig übertrete(ein wort, dass ich nicht kenne, oder "überdrehte"?) Einstieg soll Glaubwürdigkeit für die späteren Verdrehungen schaffen. Gleichzeitig wird das PR-Sprech an dieser Stelle durch leichte Übertreibungen gebrochen. Einer aufmerksamen Leser*in könnte auffallen, dass „hinterhältiger Anschlag“ eine angemesse Bezeichnung für die Abläufe um das Pariser Bataclan sein könnte und bei veränderten Plakaten leicht deplaziert wirkt. Auch die pauschale Verurteilung von Kritiker*innen als „linksextremistische autonome Szene“ und „linksradikale Chaoten“ könnte stutzig machen. Das die Fälschung trotzdem an dieser Stelle immer noch funktioniert, liegt daran, dass die Übertreibung die Rhetorik von Henkel und anderen Sicherheitsfanatiker*innen nur ganz knapp überspitzt. Und die Bezeichnung „feige“ werfen Mächtige in heutigen Zeiten tatsächlich jedem, der sie stört, hinterher.

 

Ungefragt den Polizei-Lautsprecher nutzen

Weiter heißt es in der gefälschten Pressemitteilung: „Bilder der skandalösen Verunglimpfung finden Sie hier: linksunten.indymedia.org/de/node/169841 .“ Dieser Einschub hat die Funktion, die Bilder der Adbusting-Aktion noch weiter zu streuen. Zwar hat die Aktionsgruppe auch eine eigene Pressemitteilung verschickt, die die Bilder der Aktion anbietet. Doch auf die Autoritätshörigkeit der deutschen Intelligenz und des liberalen Bürger*innentums ist immer Verlass. Deswegen hat eine Nachricht ein ganz anderes Gewicht, wenn sie von der Polizei zu kommen scheint anstatt von irgendwem Subalternen. Darüber hinaus ist der Link zu den Bildern so prominent weit oben positioniert, weil das ja letztlich der Sinn der ganzen Aktion und der wichtigste Inhalt ist. Und darüber arbeiten Journalist*innen im Neoliberalismus unter enormen Zeitdruck, sodass langes Scrollen, Lesen und Verstehen selten drinne ist. Wenn die Nachricht dann von der Polizei kommt, umso glaubwürdiger...

 

Die Realität ist immer absurder als die Imagination

Doch weiter geht’s mit der gefälschten Mitteilung: „Der Bundesvorsitzende der GdP, Oliver Malchow, distanziert sich von der illegalen kriminellen Aktion: „Ich dachte, ich trau meinen Augen nicht, als ich heute morgen diese infame Frechheit gesehen habe! Wer rechtmäßige Polizeieinsätze als Anschlag auf die Demokratie verunglimpft, hat unsere Demokratie nicht verstanden!““

 

Der erste Satz ist albern und bricht den PR-Sprech. Der zweite Teil ist ein Originalzitat von Rainer Wendt, dem Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft (DpolG), der dies anlässlich von Kritik an den Prügelorgien seiner Leute zum Castor-Transport 2011 sagte.

 

Es der Presse leicht machen

"Das verunglimpfende Plakat zeigt zwei Spielfiguren der Marke 'Playmobil'. Diese stellen Polizeibeamte mit Schild und Schlagstock dar. Unterlegt ist die obszöne Darstellung mit der beleidigenden Wortzeile 'Gewalttäter?' Dieser Zeile folgt die Erläuterung: 'Ob Demo oder Fußballspiel: Einer muss es ja machen. Ohne staatlich bezahlte professionelle Gewalttäter gibt es leider auch keinen Rechtsstaat. Stehen Sie deshalb zu ihrer Polizei, wenn sie mal wieder mit ungerechtfertigter Kritik überzogen wird'."

 

Dieser Absatz nimmt die Pressemitteilung kopierenden Journalist*innen zum einen die Arbeit ab. Die Sätze beschreiben, was passiert ist. Darüber hinaus stellt die Beschreibung der Plakate sicher, dass die Botschaft der eigentlichen Aktion (Polizei gleich Gewalttäter*innen. Auch in der Demokratie) sich in schnell mit copy&paste erzeugten Texten der Mainstream-Presse wieder findet.

 

Vermittlung und Klartext-Inhalt einbauen

„Der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow erklärt dazu: 'Das ist eine Ungeheuerlichkeit!' Zum Glück wisse jeder Demokrat in diesem Land, dass es einen Unterschied mache, ob man von Uniformierten oder einen Nicht-Uniformierten verprügelt werde: 'Das eine ist gut, demokratisch und rechtsstaatlich, das andere ist verwerflich, gemein und ein verabscheuungswürdiger Angriff auf das demokratische Gewaltmonopol!'"

 

Ab hier geht’s ab. Dieses Zitat imitiert zum einen die Aufgeregtheit der Sicherheitsfanatiker*innen, wenn sie kritisiert werden. Und darüber hinaus wird hier das obige Rainer-Wendt-Zitat, das die Mentalität vieler staatlich bezahlter Gewalttäter*innen sicherlich wiederspiegeln dürfte, in einfache deutliche Worte übersetzt, damit auch jeder versteht, was sie konkret ohne Geschwurbel bedeuten.

 

Irritation schaffen

"Jedem verständigen Bürger leuchtet zum Glück ein, dass in einer Demokratie die Beschlüsse der die vermögendere Mehrheit der Bevölkerung vertretende Regierung im Zweifelsfall gegen Randgruppen, Minderheiten, Extremisten, Aktivisten, Terroristen, Kriminelle und Störer aller Art verteidigt werden muss. Unsere Verfassung sieht deshalb zu Recht die Wehrhafte Demokratie als Antwort auf die alltägliche Bedrohung unserer Freiheit vor. Wer die notwendige robuste Durchsetzung von Entscheidungen und Gesetzen, den Kern jeder Herrschaft, auch der Demokratischen, als 'Gewalt' verunglimpft, hat nichts verstanden!“ sagt GdP-Bundesvorsitzender Oliver Malchow.“

 

Und hier wird dem GdP-Vorsitzenden nun radikale Kritik in den Mund gelegt. Der vermeintliche Gewerkschaftsboss wagt sich hier an ein ganz heißes Eisen ran. Sagen, das Polizist*innen Gewalttäter*innen sind, ist schon hart für die staatlich bezahlten Gewalttäter*innen. Aber jetzt auch noch den Dialog-Demokrat*innen sagen, dass ihre ganze Dialog-Show nur geht, weil es eine staatlich bezahlte Gewalttäter*innenhorde gibt, die ihre Entscheidungen im Zweifelsfall gegen alle anderen durchsetzt, entspricht zwar der demokratischen Realität, ist aber extrem tabuisiert. Der Absatz hat also zwei Funktionen: Zum einen geht es um die Vermittlung von Klartext, der dem Gewerkschaftsführer in den Mund gelegt wird. Darüber hinaus geht es darum, die oben mühsam hergestellte Glaubwürdigkeit zum einen mit Klartext, zum anderen mit gnadenloser Übertreibung zu zerlegen. Dazu dient u.a. die Feindbilderaufzählung „Randgruppen, Minderheiten, Extremisten, Aktivisten, Terroristen, Kriminelle und Störer aller Art“. Der letzte wieder an das Rainer-Wendt-Zitat angelehnte Satz ruft die Erinnerung an das Original noch einmal in Erinnerung und macht deutlich, wie sehr Klartext-Inhalt und die Performance der Polizei trotz unterschiedlicher Worte miteinander inhaltlich harmonieren.

 

Den autoritären Charakter bedienen

„Die GdP hat selbstverständlich Anzeige gegen Unbekannt erstattet und hofft auf eine baldige Ergreifung und Aburteilung der Täter.“ Dieser Satz muss sein. Deutsche stehen auf die Aburteilung. Darüber soll das Wort „Aburteilung“ andeuten, dass Polizist*innen im demokratischen Rechtsstaat vor Gericht selbstverständlich erwarten können, dass nicht sie, sondern ihre Opfer verknackt und eben abgeurteilt werden.

 

Die Aufdeckung provozieren

„Für den Fall, dass sie sich über diese Pressemitteilung hinaus über die GdP informieren wollen, besuchen Sie bitte unsere unten angegebene Homepage oder unseren Messestand im Foyer des bcc. Dort sind wir noch am 23.2. und 24.2 zwischen 8.00 und 18.00 immer exclusive für Sie erreichbar.“

 

Zu beachten ist das Wort „exclusive“. Dieser absichtliche Störer und der Hinweis auf „Informieren“ solle Lesende noch einmal ausdrücklich auf die Notwendigkeit einer Gegenrecherche hinweisen.

 

„Bilder der skandalösen Verunglimpfung finden Sie hier:

linksunten.indymedia.org/de/node/169841“

 

Und die Bilder noch einmal. Sind ja das Wichtigste.

 

„Für Rückfragen kontaktieren Sie bitte:

 

GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow

Stromstraße 4

10555 Berlin

Telefon: 030 - 39 99 21 - 0

Telefax: 030 - 39 99 21 - 211

E-Mail: gdp-bund-berlin@gdp.de

Internet: http://www.gdp.de““

 

Diskurs anregen

Und noch eine Aufforderung zur Gegenrecherche. In der Hoffnung, dass das auch wer tut. Denn Fakes funktionieren nur, wenn sie auffliegen. Nur wenn sie möglichst genau auf dem Grad zwischen Glaubwürdigkeit und Albern-Durchgeknallt formuliert sind, erzeugen sie Gespräche: „Du, kann das sein, dass die Polizei schreibt, dass das die Demokratie ohne staatlich bezahlte Gewalttäter*innen auskommt? Klingt, echt, aber...“ Nur so reflektieren Menschen über bisher als völlig normal wahrgenommene Unverschämtheiten des kapitalistischen Normalvollzuges. Wie zum Beispiel über den Fakt, dass demokratische Herrschaft wie jede andere Herrschaft auch Schläger*innentruppen braucht. Und dass die Angehörigen dieser Schläger*innentrupps regelmäßig beleidigt sind, wenn man sie als das bezeichnet, was sie sind. Und das alle wichtigen Leute immer so tun, als wäre die Gewalt der Polizei keine Gewalt, sondern nicht da. Und erst wenn ein Problem wahrgenommen wird, kann eine Gesellschaft etwas dagegen unternehmen.

 

Ergebnis?: Die Morgenpost

Leider hat das mit der einkalkulierten Aufdeckung zwecks Thematisierung bei dieser Aktion nur geht so geklappt. Bei der Berliner Morgenpost wird die Adbusting-Aktion zwar ziemlich cool thematisiert. Am 23.2. findet sich dort die Headline „Plakate am Alexanderplatz zeigen Polizisten als Gewalttäter“. Und dazu ein großes Bild von Kinderspielzeug und Auszüge aus der gefälschten PM. Wie oft schaffen es polizeikritische Aktionen, ähnliche inhaltliche Kritik in einer Schlagzeile zu platzieren? Das interessante: Obwohl die Zeitung Kontakt zum Hausjuristen der GdP aufnimmt, und dessen rechtliche Einschätzung zitiert, wird auch das alberne Wendt-Zitat des vermeintlichen Vorsitzenden Mahlow verwendet. Hier zeigt sich, wie krass autoritätshörig deutschen Journalist*innen sind. Statt sich über die sonderbaren Sätze des Herrn Mahlows zu wundern und nachzufragen, scheinen die Journis zu erkennen, wie ungeschickt die Zitate sind, und veröffentlichen zielsicher dasjenige, dass den Cop noch am elegantesten aussehen lässt. Ziemlich sicher: Ohne den dank der gefälschten Pressemitteilung quasi von Oben erteilten Auftrag, das Gewalttäter-Problem zu thematisieren, wäre dies bei der Mopo nicht passiert. Und damit ja niemand staatszersetzende Hetze ließt, verpixeln die guten Demokrat*innen bei der Morgenpost im Bild den Link zu einem weiterführenden Text über Polizeigewalt und Demokratie.

 

Die Tageszeitung

Eine anderes Beispiel liefert die taz. Hier veröffentlichte man am 24.2.2016 eine Mischung aus Glosse und Kommentar (am 25.2.2016 wieder entfernt). Als gute Demokrat*innen macht man sich dort sowohl über die vermeintliche Reaktion der GdP als auch über die Aktion lustig. Deutlich kommt rüber, wie absurd man den Gedanken findet, dass Polizist*innen staatlich legitimierte Schläger sein könnten. Und umso bedauernswerter findet man es, dass der vermeintliche GdP-Vorsitzende ungeschickterweise den selben Eindruck vermittelt. Allerdings zeigt der Text, das angesichts der alltäglichen Lügen der Polizei um körperverletzendes Konfetti und Beamte erschlagenende Plastiktüten in der taz-Redaktion man auch derartiges Blabla aus der PR-Abteilung der Polizei mittlerweile für glaubwürdig hält.

 

Die Cops selbst

Die Cops scheinen den vermeintlichen autoritären Anfall eines ihrer führenden Gewerkschaftsfunktionäre selber für glaubwürdig zu halten. Die gefälschte PM ist nämlich auch an etwa 50 Polizeigewerkschaftsfunktionäre in Berlin verschickt worden. Das Kalkül dahinter war die Überlegung, dass dies innerhalb der Polizei-Community sofort zu Irritationen und Nachfragen an die Chefetage führen würde. Und diese dann schnellstmöglich dementieren würde, Urheber*in besagter PM zu sein. Und das wäre dann die eigentliche Nachricht. Doch Pusteblume. Leider lässt sich bisher nichts Dergleichen feststellen. Die PM hat offensichtlich zu keinerlei Debatte in der GdP geführt. Die Basis der staatlich bezahlten Gewalttäter*innen scheint mit den Thesen ihres vermeintlichen Chefs ganz einverstanden zu sein.

 

Fazit: Durchwachsen.

Mit der Plakataktion sind wir ganz zufrieden. Das dürfte die Cops deutlich geärgert haben. Und Debatte und Kommunikation über die Frage, ob PolizistInnen staatlich bezahlte Gewalttäter*innen sind, angeregt haben. Die Aktion mit der gefälschten PM lief geht so. Wir haben unterschätzt, wie sehr sich in der Berichterstattung über Kongresse und Politiker*innen nur schnell gemachte Jubelpropaganda wiederfindet. Und wie gering die Bereitschaft mittlerweile ist, Autoritäten zu hinterfragen. Und vermutlich wird diese Aufdeckung nun entweder ignoriert, oder so entkernt, das nur noch GdP und der Cyperterrorismus Thema ist, während das „Gewalttäter“-Thema elegant unter den Tisch fallen gelassen werden kann. Naja. Fragend schreiten wir voran.

 

Bilder der Adbusting-Aktion

https://linksunten.indymedia.org/de/node/169841

 

Ein Text, der den Zusammenhang zwischen Demokratie und Polizeigewalt erklärt:

http://maqui.blogsport.eu/2016/02/21/polizei-gewalt-als-teil-der-demokratie/

 

(by the way: Großes Lob an das Redaktionskollektivs des maqui-Blogs. Wie ihr versucht, theoretische Themen zu kontextualisieren ist super. Und eure Kommunikationsguerilla-Aktionsanalysen haben uns zu dieser Textform inspiriert).

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

24.2.2016, taz, Francis-Laugstien

 

Linke Aktion gegen Polizei in Berlin: Der feine Unterschied


Eine linke Gruppe provoziert am Alexanderplatz mit einer Plakataktion. Die Gewerkschaft der Polizei ist empört.

 

Das geht nun aber wirklich zu weit! Wieder einmal ist unsere Polizei Opfer eines perfiden Anschlags geworden. Erst im Januar wurden Beamte in der Rigaer Straße mit einer Plastiktüte attackiert. Jetzt hat die linke Szene wieder brutal zugeschlagen.

 

Aber mal im Ernst: Anlässlich des 19. Europäischen Polizeikongresses, der am Dienstag und Mittwoch in den Sälen des Berlin Congress Centers tagte, brachte die Gruppe „Gewalttäter*innen dissende Polizeikritiker*innen“ rund um den Veranstaltungsort am Alexanderplatz mehrere gefälschte Plakate an. Unter dem Logo der Gewerkschaft der Polizei (GdP) posierten darauf unter anderem Playmobil-PolizistInnen mit Helm, Schild und Schlagstock. Zu ihren Füßen prangte der Schriftzug: „Gewalttäter? Einer muss es ja machen!“. Etwas kleiner stand darunter: „Ohne staatlich bezahlte professionelle Gewalttäter gibt es leider auch keinen Rechtsstaat. Stehen Sie deshalb zu ihrer Polizei, wenn sie mal wieder mit ungerechtfertigter Kritik überzogen wird!“

 

Boom! Das hat richtig gesessen. DeGute Schläger, böse Schlägerr Bundesvorsitzende der GdP, Oliver Malchow, war offenbar außer sich vor Wut: „Ich dachte, ich trau meinen Augen nicht, als ich heute Morgen diese infame Frechheit gesehen habe!“ Denn als miese Schlägertruppe sieht Malchow seine KollegInnen nun wirklich nicht. In einer Pressemitteilung erklärte er, dass es ja wohl einen Unterschied gebe, ob jemand von einem Uniformierten oder einem nicht Uniformierten verprügelt werde. „Das eine ist gut, demokratisch und rechtsstaatlich, das andere ist verwerflich, gemein und ein verabscheuungswürdiger Angriff auf das demokratische Gewaltmonopol.“

 

Dem Beobachter stellt sich nun die Frage, was Malchow denn eigentlich für ein Problem hat mit den Plakaten. Gibt seine Reaktion nicht ziemlich genau das wieder, was die „Gewalttäter*innen dissende Polizeikritiker*innen“ darauf als GdP-Slogan verkaufen wollen? Ihre Aktion hat bei dem Gewerkschaftsführer offensichtlich einen ordentlichen Blutstau provoziert. Anders ist nicht zu erklären, warum er sich dazu hinreißen ließ, seine PolizistInnen als staatlich legitimierte Schläger hinzustellen – was immer das heißen mag.

 

Quelle: https://www.taz.de/!5278140/

Plakate am Alexanderplatz zeigen Polizisten als Gewalttäter

 

23.02.2016, 16:21

 

Von Andreas Gandzior

 

Eine sogenannte Künstlergruppe stellt Polizisten auf Plakaten als Gewalttäter dar. Und benutzt dabei das Logo der Polizeigewerkschaft.

 

Zeitgleich mit dem zweitägigen Europäischen Polizeikongress im Berliner Congress Centrum am Alexanderplatz in Mitte hat eine Künstlergruppe namens "Gewalttäter*innen dissende Polizeikritiker*innen (GdP)" Großplakate in der Öffentlichkeit aufgehängt. Dafür wählten sie Werbeträger zwischen Bahnhof Alexanderplatz und Kongresscenter. Die GdP ordnete die Gruppe am Abend der linksextremistischen autononomen Szene zu.

 

Auf den Plakaten sind mit Schild und Schlagstock bewaffnete "Playmobil-Polizisten" zu sehen. Darunter steht: "Gewalttäter? Einer muss es ja machen. Ohne staatlich bezahlte Gewalttäter gibt es leider auch keinen Rechtsstaat. Stehen sie deshalb zu ihrer Polizei, wenn sie mal wieder mit ungerechtfertigter Kritik überzogen wird."

 

Auf den Plakaten ist auch das Logo der Gewerkschaft der Polizei (GdP) abgebildet. So entsteht der Eindruck, es handele sich um eine Aktion der Gewerkschaft.

 

GdP und Wall prüfen rechtliche Schritte

 

Dem ist nicht so. "Hier wird das Logo der Gewerkschaft der Polizei von Menschen genutzt, die nicht Teil unserer Gewerkschaft sind und dem entsprechend auch nicht autorisiert sind", sagte Sascha Braun, Justiziar der Gesamt-GdP, der Berliner Morgenpost.

 

Der Bundesvorsitzende der GdP, Oliver Malchow, distanziert sich von der illegalen kriminellen Aktion: "Ich dachte, ich trau meinen Augen nicht, als ich heute morgen diese infame Frechheit gesehen habe! Wer rechtmäßige Polizeieinsätze als Anschlag auf die Demokratie verunglimpft, hat unsere Demokratie nicht verstanden!" Die GdP hat inzwischen Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

 

"Einige dieser Plakate wurden heute von unseren Mitarbeitern entdeckt und aus drei City Light Poster Vitrinen auch zeitnah wieder entfernt", sagte Frauke Bank, Sprecherin der Wall AG. "Mögliche juristische Schritte werden derzeit von unserer Rechtsabteilung geprüft."

 

Der Europäische Polizeikongress findet am Dienstag und Mittwoch in Berlin statt. In einschlägigen Internetportalen wird aktuell auch zu Demonstrationen am Dienstag gegen den Polizeikongress aufgerufen.

 

Quelle: http://www.morgenpost.de/berlin/article207079245/Plakate-am-Alexanderpla...

gute Aktion. Mal sehen, wie die damit umgehen! 

 

Popcorn.

<3

ich mag euch :)

Polizeikongress in Berlin
Linke "Künstler" platzieren unerlaubt Plakate

 

16:15 Uhr

Von Yves Bellinghausen

Eine links-orientierte "Künstlergruppe" hat Plakate am Alexanderplatz aufgehängt, die Polizeigewalt anprangern sollen. Die Gewerkschaft der Polizei ist darüber nicht erfreut.

Die Polizei als staatlich bezahlter Gewalttäter - in einigen linken Kreisen ist das ein beliebtes Zerrbild. Für alle sichtbar, haben Aktivisten der Gruppe „Gewalttäter*innen dissende Polizeikritiker*innen“ (GdP) am Dienstag Plakate am Alexanderplatz aufgehängt, die den "staatlich bezahlten Gewalttätern" Polizeigewalt vorwerfen. Ironisch heißt es auf den Plakaten: "Gewalttäter? Einer muss es ja machen. Ohne staatlich bezahlte Gewalttäter gibt es leider auch keinen Rechtsstaat. Stehen sie deshalb zu ihrer Polizei, wenn sie mal wieder mit ungerechtfertigter Kritik überzogen wird."

Anlass war der 19. Europäischen Polizeikongresses, der am Dienstag und Mittwoche im Berliner Congress Centrum am Alexanderplatz abgehalten wurde. Schon im Vorfeld hatten linke Gruppierungen zu Demonstrationen gegen den Kongress aufgerufen. Die Plakataktion aber, scheint die Polizeigewerkschaft getroffen zu haben: "Ich kenne keine staatlich bezahlten Schläger", sagt Rüdiger Holecek von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) merklich verärgert, "Diese sogenannten Künstler haben scheinbar keine Kosten und Mühen gescheut, um uns zu diskreditieren."
GdP erstattet Anzeige

Tatsächlich sehen die Plakate sehr professionell aus, was bei einigen Passanten zu Verwirrungen geführt hat. Die Plakatvitrinen haben die Aktivisten eigenständig geöffnet, um Werbeplakate durch ihre eigenen Plakate zu ersetzen, wie die Pressesprecherin der Wall AG erklärte. "Am Dienstag haben wir die gefälschten Plakate dann entdeckt und sofort entfernt", sagte Frauke Bank. Derzeit prüfe die Wall AG, ob sie Anzeige erstattet.

Die GdP dagegen hat bereits Anzeige erstattet, weil die "Künstler" ihre Insignien unerlaubt verwendet haben. Neben den gefälschten Plakaten, haben die Künstler auch eine gefälschte Pressemitteilung herausgegeben. "Einige Medien haben das dann auch in ihre Berichterstattung mit aufgenommen", heißt es von der GdP.

 

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizeikongress-in-berlin-linke-kuenst...

.

Richtigstellung
GdP-Pressemeldung war gefälscht

Eine in der taz wiedergegebene Stellungnahme stammte anders als berichtet nicht vom Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Oliver Malchow.

Die taz ist einem Fake aufgesessen. Eine in der Ausgabe vom Donnerstag, dem 25. 02. 2016, wiedergegebene Stellungnahme stammte anders als berichtet nicht vom Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow.

Unter der Überschrift „Der feine Unterschied“ berichteten wir in der gestrigen Donnerstagsausgabe von einer linken Gruppe, die anlässlich des 19. Europäischen Polizeikongresses rund um den Veranstaltungsort am Alexanderplatz gefälschte Plakate anbrachte. Unter dem gefälschten Logo der Gewerkschaft Polizei (GdP) war dort der Slogan zu lesen: „Gewalttäter? Einer muss es ja machen!“ Damit sollte der Eindruck vermittelt werden, dass die Polizei sich selbst als Schlägertruppe sieht.

Anders als in dem Artikel berichtet, hat sich Malchow zu diesem Vorgang nicht geäußert. Die zu dieser Angelegenheit von ihm angeführte Stellungnahmen gab es nicht. Die taz ist einer gefälschten Pressemitteilung aufgesessen, die von Unbekannten in Umlauf gebracht wurde. (taz)

Quelle: https://www.taz.de/Richtigstellung/!5278288/

Die "gewalttäter*innen dissende Polizeikritiker*innen" sollten noch ein wenig üben. Der Text war schlecht verfasst und völlig überladen. Konstruierter Tonfall, unglaubwürdige Diktion. Und in wirklich keiner Pressemeldung baut irgendjemand Links ein. Die Absicht, den "Tonfall des Gegenübers imitieren und überspitzen", wurde völlig verfehlt. Man braucht schon reichlich Blauäugigkeit anzunehmen, dass der Fake in den Redaktionen irgendeinen "Diskurs anregen" würde. So was fliegt vielmehr im hohen Bogen in die "Ablage rund". Die Redaktionen werden täglich mit einer Flut von Pressemeldungen zugeschüttet, da hat niemand Zeit, sich solche langatmigen Statements durchzulesen. Außer der junge bemitleidenswerte Redakteur der taz, der auf den Kinderkram hereingefallen ist. Misst man den Erfolg der gesamten Poster- und Presse-Aktion an der tatsächlich bemerkbaren öffentlichen Reaktion und Berichten, ging die in die Hose. Viel Aufwand für nichts.

Und deshalb hat die Mopo hat ihr Ziat aus der gefälschten PM immer noch nicht korrigiert...