Am heutigen Mittwoch, den 10.02.2016, fand vor dem Amtsgericht Ratzeburg ein Prozess gegen Dieter Kleinschmidt wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen statt. Der Angeklagte ist kein Unbekannter. Im Oktober war er an der Organisation einer rechten Veranstaltung in Ratzeburg beteiligt, welche unter dem Titel „Ratzeburg duldet keine Islamisierung“ zu einer Versammlung aufrief, die jedoch nie stattgefunden hat.
Neben den ursprünglichen Administratoren der Veranstaltung [1] auf dem sozialen Netzwerk Facebook, Renaldo Hertz [2] und Nick Wittenburg [3], rückte Kleinschmidt für Letzteren als Gastgeber nach, als der öffentliche Druck auf die Veranstaltung größer wurde. Kleinschmidt beteiligte sich an den in der Veranstaltung aufkommenden Diskussionen mit verschiedenen Kommentaren. Unter anderem forderte er vermeintliche politische Gegner zu einem „Match auf der Wiese“ auf. Außerdem postete er ein Bild eines mutmaßlich germanischen Kriegers vor einem Feuer [4] und kommentierte dieses mit „Oh du schöne Sporthalle“. Damit nahm er auf den mutmaßlichen Brandanschlag auf eine Sporthalle in Schwarzenbek wenige Tage zuvor Bezug. Im heutigen Prozess ging es um ein in der gleichen Diskussion eingestelltes Bild mit einem Hakenkreuz in einer auf- oder untergehenden Sonne.
Vertreten wurde der Angeklagte Kleinschmidt durch seine Verteidiger Jörn
Gaebell, welcher ankündigte, dass sein Mandant sich nicht zu dem
Vorwurf der Staatsanwaltschaft äußern werde. Kriminalhauptkommissar Lutz
Zimmermann, vom Staatsschutz Kommissariat (K5) der
Bezirkskriminalinspektion Lübeck, erklärte vor Gericht den Grund der
Ermittlungen. Er sei von der Ratzeburger Polizeidirektion auf die
Veranstaltung mit der Bitte einer Lageeinschätzung hingewiesen worden.
Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung sei er auf das Bild mit der Sonne
und dem Hakenkreuz aufmerksam geworden, welches er für strafrechtlich
relevant hielt. Bereits am folgenden Tag wurde die Veranstaltung
gelöscht, doch die Zeugin Diana H.* hatte zuvor Screenshots angefertigt.
Durch ihr Engagement konnten Beweise gesichert werden, denn die
ermittelnden Behörden um Lutz Zimmermann scheinen im Umgang mit Internet
und sozialen Medien am Rande ihrer Kompetenz angelangt zu sein. So sind
sie lediglich dem Hinweis nachgegangen, ohne selbst Beweise durch
Screenshots zu sichern oder zu überprüfen, ob das Facebookprofil auch
zum Angeklagten passt und durch ihn betrieben wird. Nachdem die
Kommentare verlesen und Bilder gezeigt worden sind, wurde die Zeugin
Diana H.* als Zeugin vernommen.
Diana H.* wurde am 28. Oktober 2015
auf die Facebook-Veranstaltung „Ratzeburg duldet keine Islamisierung“
aufmerksam und fertigte Screenshots u.a. von den publizierten Inhalten,
welche Dieter Kleinschmidt einstellte und übergab diese als Hinweis an
die Polizei. Wie sich erst nach dem Tipp an die Polizei herausstellte,
ist ihre Schwester in jüngster Vergangenheit eine Partnerschaft mit den
Angeklagten eingegangen, wodurch der Prozess eine erheiternde Wendung
nahm. Gerade deswegen sei hier das Engagement gelobt, trotzdem vor
Gericht auszusagen und den Angeklagten zu belasten. Danach wurde auch
die zufällig anwesende Schwester der Zeugin geladen. Sie untermauerte
die Strategie der Verteidigung, wonach mehrere Menschen Zugang zum
Facebookprofil des Angeklagten hätten. Schließlich hätten Unbekannte vor
wenigen Wochen aus Eifersucht über die Beziehung der beiden die
Profilfotos gelöscht bzw. geändert. Das Passwort zum Profil wurde aus
unerklärlichen Gründen dennoch in dem besagten Zeitraum nicht geändert.
Allerdings wurden weder Namen noch Zeiträume genannt, lediglich, dass
das Handy von Dieter Kleinschmidt über keinen Passwortschutz verfüge.
Deswegen sei es möglich, dass auch andere das Bild eingestellt haben
könnten. Die Staatsanwaltschaft stufte im späteren Verlauf des Prozesses
diese Aussage als Schutzbehauptung ein. Die Freundin von Kleinschmidt
belastete dadurch unbewusst den Angeklagten, in dem sie angab, dass das
Profil definitiv Kleinschmidt gehöre.
Die Schwester von Diana H.*
gibt an, dass sie ihren Freund nicht der „Rechtsextremen Szene“
zuordnen möchte. Sie sei „nicht politisch“ bzw. würde sich dafür nicht
interessieren. Allerdings würde es schon einmal vorkommen wenn man sich
mit Freunden und Bekannten treffe, dass Sprüche fallen wie sie u.a. in
der Facebook-Veranstaltung thematisiert wurden. Sie würde in solchen
Situationen weghören und sich an solch einer Diskussion nicht
beteiligen. Auf Nachfrage des Richters gibt sie an, von den Inhalten und
Bildern der Veranstaltung in Kenntnis gesetzt worden zu sein, dies
hätte sie jedoch nicht veranlasst, einen Dialog mit ihrem Freund zu
führen.
Im Hinblick darauf, dass sich Kleinschmidt im Jahre 2015
ein Hakenkreuz auf die Brust tätowieren ließ [5] und sich der „Freundes
und Bekanntenkreis“ Kleinschmidts aus einer Kameradschaftsähnlichen
Nazi-Gruppierung [6] zusammensetzt, haben diese Aussagen einen bitteren
Beigeschmack. Kleinschmidt ist Mitglied der „Ost-Block Brotherhood“,
einer rechten Sauf-Schläger-Truppe aus dem Raum Ratzeburg. Zu dem
mindestens siebenköpfigen Zusammenschluss zählt u.a. der Neonazi
Christian Wachholz [7]. Wachholz beteiligte sich im Dezember 2007 in
einer Gruppe von Neonazis bei einem Übergriff auf nicht rechte
Jugendliche auf dem Ratzeburger Marktlatz. Mit einer Holzlatte schlug er
so lange auf die betroffenen Menschen ein, dass einer der Betroffenen
bei dem Übergriff ein Großteil seines Augenlichts verlor. Der Fall
sorgte seinerzeit für mediales Interesse, weil die Betroffenen der
Polizei Untätigkeit in der Tatnacht vorwarfen. Wachholz wurde damals zu
einer Haftstrafe verurteilt und ist derzeit wieder auf freien Fuß.
Nachdem
Richter Mrozek alle verfahrensbeteiligten Personen aus dem Zeugenstand
entließ, forderte die Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe von 50
Tagessätzen à 10 Euro. Sie sah es als bewiesen an, dass Kleinschmidt das
Hakenkreuz in die besagte Facebook-Veranstaltung einsetzte. Die
Verteidigung hingegen plädierte auf Freispruch, da man den Angeklagten
nicht explizit nachweisen könne, das besagte Bild selbst veröffentlicht
zu haben.
Der vorsitzende Richter verurteilte Kleinschmidt über
die von der Staatsanwaltschaft geforderte Bestrafung zu einer Haftstrafe
von zwei Monaten ohne Bewährung. In seiner Urteilsverkündung ging er
u.a. darauf ein, dass Kleinschmidt in der Vergangenheit bewiesen habe,
dass ihn Geldstrafen nicht davon abhalten neue Straftaten zu verüben.
Das Vorstrafenregister von Kleinschmidt umfasst u.a. Eintragungen wegen
Schwarzfahren, Diebstahl, Besitz und Handel von Betäubungsmitteln in
fünf Fällen, Fahren ohne Fahrerlaubnis sowie Körperverletzung in zwei
Fällen, in der er u.a. zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt
wurde. Kleinschmidt befand sich zum Zeitpunkt der heutigen Verhandlung
noch in seiner Bewährungszeit, was ein weiterer Grund für die Härte des
Urteils sei.
Kleinschmidt nahm das Urteil ohne Reaktionen entgegen und verließ zusammen mit seiner Freundin den Verhandlungssaal.
*Name aus Schutz der Zeugin geändert
Nazis haben Namen und Adressen!
Dieter Kleinschmidt
*28.11.1979 in Grevesmühlen
Ziethener Str. 1
23909 Ratzeburg
Mitglieder der Ost-Block Brotherhood
Ost-Block Brotherhood - Logo
Christian Wachholz
Kevin Schlensker
Pascal Weidmüller
Oliver, Nazi-Tätowierer
Christopher Kapitola
Dieter Kleinschmidt
Nick Wittenburg
.
Achtung Lutz Zimmermann ermittelt nicht nur gegen Nazis.
Der K5 Bastard hat häufig genug in seiner Vergangenheit erfolglos in antifaschistischen Kreisen ermittelt.
Auch auf linken Demos spitzelt er gerne rum.
Dabei schreckt Zimmermännchen auch nicht vor Beleidigungen und Drohgbärden zurück.
Näheres zu ihm auch hier https://linksunten.indymedia.org/de/node/129841
1312
naja....
Ihr habt da einen aber vergessen liebe Leute! Einen der nichts mehr machen darf, weil er sonst im Knast sitzt. Einer, der Euch vorgaukelt, dass er ein "anständiger" Bürger ist... Seid nicht blind!
In Ratzeburg gibt es ein Haus. in diesem Haus treffen und wohnen diese Menschen. Welches? Muss man wohl nichts zu sagen.
da ist er ja der kleine
Na meinst du den hier?
Nild aktuell vor 4 Tagen gesehen:
[img]http://up.picr.de/25032623ll.jpg[/img]
Wer wissen will wer es ist, schaue auf das tatoo und vergleiche mal bissl. ist nicht schwer. hat bei mir 5 min gedauert.
Moment
Es ist das letzte eure hier zu verleugnen. Ausserdem ist das Bild gefälscht und ist. Im original sieht das nicht so aus. Ausserdem ist das besagte Haus seit Jahren ein Familienhaus.
Das geht nicht
Ich persönlich finde, wenn man schon Bilder verfälscht, dann kann man auch gleich konkret sagen, was man gedenkt zu wissen.
Oder ist das hier ein Quiz zum raten?
Einfach nur völlig daneben