Sexismus und Gewalt gegen Frauen* und wie damit in der linken Szene ( nicht) umgegangen wird.

Einleitend: Für uns als emanzipatorische Linke und revolutionäre Antifaschist*innen gehört der Frauen*kampf zu unserem politischen Kampf. Frauen*kampf und Antisexismus sind für uns keine „Frauen*sachen“. Wenn wir zusammen für eine befreite, emanzipatorische Gesellschaft kämpfen wollen, dann müssen wir an uns arbeiten und begreifen, dass Frauen* durch das Patriarchat unterdrückt werden, patriarchale Gewalt aber durch beispielsweise Medien, Chefs und/oder Genoss*innen ausgeübt wird. Deshalb legen wir in diesem Infoflyer unsere Thesen und Forderungen zum Umgang mit Sexismus und Gewalt gegen Frauen* in der linken Szene dar.

 

Sexismus? Was soll das überhaupt sein?

Sexismus ist Diskriminierung auf Grund des biologischen Geschlechts. Sexismus ist, wenn Frauen* sich im 21. Jahrhundert ihrem biologischen Geschlecht sozial anpassen müssen, um überhaupt als Frau* wahrgenommen zu werden. Sexismus ist auch und das wollen wir hier ganz stark betonen, wenn Männer* eben das gleiche tun müssen, um als Mann* wahrgenommen zu werden. Sexismus sind stereotypische Verhaltensmuster, die Mann* oder Frau* an den Tag legen muss, um als besonders maskulin oder feminin zu gelten. Sexistisch ist ein System, welches Männer* privilegiert und Frauen* unterwirft und nein, wir wünschen uns das nicht andersherum, denn das wäre genauso sexistisch. Sexismus sind Werbungen, in denen falsche Schönheitsideale dargestellt werden an die Mensch sich anpassen sollte. Sexismus ist das Patriarchat, also eine Herrschaft, die männlich dominiert ist. Sexismus ist ein Unterdrückungsmechanismus, welcher Menschen unterdrückt und ebenso zu bekämpfen und offenzulegen ist, wie alle anderen Unterdrückungsmechanismen. Gewalt gegen Frauen* Gewalt gegen Frauen* existiert und ist alltäglich. Jede vierte Frau* im Alter von 1 6-85 Jahren wurde einmal oder mehrmals in ihrem Leben von ihrem Lebenspartner oder Exlebenspartner misshandelt. Größtenteils passiert das Zuhause, wobei Zuhause eigentlich für jede*n einen Schutzraum darstellen sollte.

Laut Terre des Femmes ist jede siebte Frau* in Deutschland von sexueller Gewalt betroffen, nur 5% der Taten werden zu Anzeige gebracht und von 1 00 angezeigten Vergewaltigungen werden 1 3 gerichtlich verurteilt. Gewalt gegen Frauen* egal, ob psychisch, also durch Erpressung, (öffentlicher) Demütigung, Manipulation, Drohungen, Beleidigungen und Beschimpfungen, körperlich oder sexuell ist Realität. Des Weiteren wird Frau* jeden Tag mit patriarchaler Gewalt konfrontiert. Während Männer* überall privilegiert sind, in höheren Positionen als Frauen* agieren, muss Frau* sich stets unterwerfen. Das bedeutet aber nicht, dass jeder Mann* Gewalt gegen Frauen* ausübt, dennoch muss Männern* bewusst sein, dass sie zur Unterdrückung beitragen. Von gesonderter Gewalt sind trans*- und intersexuelle Menschen betroffenen.

 

Aber doch nicht in unserer Szene!

Doch. Patriarchale Strukturen, sowie Sexismus und Gewalt an Frauen* gibt es auch in der linken Szene. Wie hoch ist der Frauen*anteil in antifaschistischen Gruppen? Wer übernimmt dann Aufgaben wie Protokolle schreiben o.ä.? Wer wird auf Demos beim Parolenbrüllen übertönt? Wen sieht Mensch auf Transparenten und Plakaten vermummt oder mit geballter Faust eben nicht? Männer sind auch in der linken Szene privilegiert. Das fällt leider viel zu wenigen Menschen wirklich auf, auch Frauen* nicht. Dies liegt daran, dass das Thema Antisexismus und (revolutionärer) Frauen*kampf immer gerne unter den Tisch gekehrt oder nur grob behandelt wird. Der Hauptfeind sind ja schließlich Nazis, Bullen und die Bourgeoisie. Das Patriarchat ist allerdings die älteste Form der Unterdrückung. Besonders Frauen* der Arbeiter*innenklasse sind im Kapitalismus doppelt unterdrückt, zu einem auf Grund ihrer Klassenzugehörigkeit und zum anderen wegen ihres Geschlechts. Das sollte begriffen und thematisiert werden. Dass (sexuelle) Gewalt an Frauen* in der linken Szene teilweise sogar noch legitimiert wird, zeigt sich durch konkrete Vorfälle wie zum Beispiel der Vorfall mit Holger H., welcher im August/September 201 4 öffentlich wurde. (An dieser Stelle möchten wir uns mit den betroffenen Frauen* solidarisieren und ihnen für ihren Mut zu den Stellungnahmen und Veröffentlichungen danken). Es ist für uns unbegreiflich, wie nicht nur die ehemalige Gruppe um Holger H, sondern in der gesamten Berliner Antifa-Szene, gerade auch von den Gruppen, die sich Emanzipation und Antisexismus auf ihre Fahne schreiben, sich augenscheinlich nie wirklich damit auseinandergesetzt haben, sonst hätte es diesen Raum für eben solche Menschen, (patriarchale) Gewalt auszuüben, in unserer Szene nicht gegeben. Dieses (Nicht-) Auseinandersetzen damit verurteilen wir aufs schärfste. Der Raum für solche Leute, (patriarchale) Gewalt auszuüben, zeigt sich in verschiedenen Bereichen und unterschiedlichen Formen. Durch zum Beispiel verachtenden Beleidigungen gegen Frauen* oder Wörter, die das weibliche Geschlechtsorgan diskreditieren, durch unreflektierte Gewaltausübung (gegen politische Feinde). Oder dadurch, dass eben das Thema Frauen*kampf und Antisexismus meist nur sporadisch behandelt wird. Diesen Raum dürfen wir einfach nicht bieten. Nicht als Antifaschist*innen, Antikapitalist*innen, Frauen*, Männer* und nicht als Menschen.

 

Ain’t no revolution without woman!

Abschließend bitten wir euch alle, euch von jeder Art von Gewalt gegen Frauen* zu distanzieren, dagegen zu kämpfen, sexistischem und frauen*feindlichem Verhalten keinen Raum zu geben, konkrete Fälle offenzulegen, euch mit Genoss*innen zusammenzutun, euch mit Betroffenen zu solidarisieren und euch mit dem Thema Antisexismus und Gewalt gegen Frauen* nicht nur sporadisch auseinanderzusetzen, sondern patriarchale Strukturen in eurer Gruppe und in der gesamten Szene offenzulegen und zu bekämpfen. Wir dürfen nicht länger wegschauen und uns gegen so wichtige Themen (wehren) stellen, sondern müssen diese intensiv thematisieren, kommunizieren und diskutieren. Denn:  

Keine Revolution ohne Frauen*!

Internationaler Frauen*kampf!

Feuer und Flamme dem Patriarchat!

 

ASRA - Antifaschistischer Schwarz-Roter Aufbau im Februar 2016

Für Rückmeldungen und Diskussionen sind wir offen.

asra@riseup.net

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Was hindert euch denn euch auf der Demo vermummt mit der geballten Faust den Staatsfaschisten entgegen zu stellen und wieso müsst ihr euch uns immer unterordnen? Wir würden euch sehr gerne vorne in der ersten Reihe begrüssen und wenn ihr euch freiwillig unterordnet seit ihr nun wirklich selber schuld! Wir zwingen euch nicht und lauter Parolen schreien könnt' ihr doch bei der Demo auch, oder?

 

Was soll den das mit Frauenunterdrückung zu tun haben? Paßt doch wohl eher in die Kathegorie "schön doof"!

Krass macht mich sowas wütend. Es gibt seit Jahren immer wieder als Teildiskussion bei der Organisierung von Demos den Konflikt um die Problematik des Geschlechterverhältnisses in erster und zweiter Reihe. Ist offenbar an dir vorbeigegangen.

Eine Linke, die nunmal innerhalb einer patriarchalen Gesellschaft wirkt und in wechselseitiger Beinflussung zu ihr steht, ist deshalb nicht von vornherei davon ausgenommen, Mackertum und blödes Reviermarkierverhalten an den Tag zu legen. Warum sollte das so sein? Warum sollte man annehmen, dass wir da in dieser Hinsicht schon alle Geschlechterungerechtigkeiten gelöst hätten? Im Grunde unterstellst du das ja mit deiner schrägen Behauptung, die Frauen hätten ihre Unterordnung in der Linken aus eigenem Entschluss gewählt. Allein die bloße Anwesenheit von mehreren Dutzend Typen, die Parolen rufen, kann in den meisten Fällen schon so raumgreifend sein, dass Frauen einfach kein Bock drauf haben. Ist so. Genau aus dem Grund einigt man sich ja auch hin und wieder auf exklusive Frauen-Lesben-Trans erste und zweite Reihen.

 

Es schrieb ein cis-Typ.

"Allein die bloße Anwesenheit von mehreren Dutzend Typen, die Parolen rufen, kann in den meisten Fällen schon so raumgreifend sein, dass Frauen einfach kein Bock drauf haben."

 

und die lösung wäre dann jetzt, dass typen mal bitte weniger kämpferisch an demos teilnehmen sollen? nein danke. jeden tag gibt es anschläge auf flüchtlingsunterkünfte, die gesellschaft rutscht nach rechts, die zeiten sind beschissen, wie lange nicht - und ihr tut alles, um die antifa noch weiter zu verweichlichen. das ist reaktionärer und gefährlicher schwachsinn.

 

männliche wie weibliche genossen, bleibt lieber stark, werdet stärker, werdet härter, denn die zeiten verlangen es von uns!

"Zu verweichlichen" - Ernsthaft jetzt??? Na dann schau doch dass du auch schön hart und männlich bleibst, so bist du sicher ein riesiger Gewinn für jede emanzipatorische Bewegung.

"Allein die bloße Anwesenheit von mehreren Dutzend Typen, die Parolen rufen, kann in den meisten Fällen schon so raumgreifend sein, dass Frauen einfach kein Bock drauf haben." - völlig durchgeknallt. Jetzt darf man als Mann nicht auf Demos und Parolenrufen, weil das "raumgreifend" ist? Ihr habt sie doch nicht mehr alle.

Ich finde das ist hier einfach dämliches, selbstmitleidiges Gejammer von einigen frustrierten Frauen! Das repräsentiert keinesfalls den Feminismus im allgemeinen! Bei uns in der Gruppe gibt es mehre Frauen die sich aktiv und in bewundernswrte Weise am revolutionären Kampf beteiligen! Und das meistens ganz vorne, geht also!

 

Ob Mann oder Frau: Wir hindern niemand Parolen zu rufen, oder selber die militante Initiative zu übernehmen! Aber sich nicht zu trauen und sich hinderher bei den autonomen Genossen beschweren um Aufmerksamkeit zu bekommen, das haben wir gerne!

Wenn also Frauen ihre Stimme erheben sind sie "frustriert und bemitleiden sich selbst"? Sehr fortschrittlich von dir!

Was an Parolenrufen, Rumbeulen und Klamottenwerfen revolutionär sein soll ist auch nicht ersichtlich, vor allem weil das ja auch immer nur Reaktionen sind.
Anstatt anzugreifen wird immer nur verteidigt und irgendwas hoch geschaukelt. Das mag vielleicht mal in den 80er funktioniert haben - nannte sich auch (zumindest in HH) "politische Demo" - als es noch wirklich Passant*innen und Nachbarschaften gab, die dann sehen konnten, daß sich Blöcke nur gegen Bullenangriffe verteidigen und moralisch im Recht waren; aber heute läuft das doch alles nur noch medialen und virtuellen "Realitäten" hinterher. Die Demos finden ja auch in den Yuppiebezirken statt anstatt in Chorweiler oder Spandau, obwohl heutige Szeneviertel früher voll von den Leuten waren, die heute dort leben.
Fazit: Revolution schläft

Frauen handel also aus einem Aufmerksamkeitsbedürfnis heraus, sind hinterfotzig und wenn sie sich beschweren sind sie eigentlich nur irrationaler Weise frustriert ("hysterisch") - ich dachte zumindest in der radikalen Linken wären wir ein bisschen weiter, wenn es um Sexismus und Feminismus geht... Deine Gruppe hat es ja offensichtlich nicht nötig sich mit der Thematik zu beschäftigen, schließlich sind die Frauen bei euch im revolutionären Kampf ja ganz vorne mit dabei. Andererseits könnte es natürlich sein, dass sie nur zu sehr auf Linie sind, um die eigenen Interessen und Bedürfnisse in euerer netten K-Gruppe stark zu machen. Z.B. frage ich mich wer in eurer Gruppe die Reproarbeit macht, wenn die Frauen beim "revoutionären Kampf" ganz vorne mit dabei sind? Auch frage ich mich, ob es das Ziel sein sollte, dass alle Menschen solch tolle Mackeraktivisten/Kämpfer werden wie du?

in welchem jahr lebt ihr eigentlich? also erstens solltet ihr euch nochmal den begriff des patriarchats zu gemüte führen.

und zweitens ist es doch mittlerweile obligatorisch, auf transpis und co gerade bloß KEINE bösen cismänner abzubilden, um bloß keine "kackscheiße" oder sonstiges zu reproduzieren.

ihr übt keine kritik an realen verhältnissen sondern vielmehr euch in projektion.

 

feuer und flamme dem kapital, statt irgendwelchen projektionsleistungen!

irgendwie scheint diese Kommentarspalte dazu zu dienen, dass sich jederMann mit seiner angelernten Geschlechtsidentität präsentiert.

So ist hieran wenigstens zu lernen, dass diese Krankheit sogenannter linker Bewegungen, Härte auch nach innen mit dem äußeren Feind legitimieren, gekoppelt ist mit dem Ausleben dominant  männlicher Geschlechtsidentität in ebendieser sogenannten "Linken". Emanzipatorisch ist daran allenfalls, wenn es, wie hier gerade, so offen geschieht, dass die Chance besteht, dass Menschen davon was lernen.

An alle die "Verweichlichungs-Fritzen" und Antifamacker:

 

Im Text steht keinerlei Aufforderung zum Verzicht auf Militanz!!! Stattdessen steht dort, leider nur zwischen den Zeilen, Frauen* stärker in militante Aktionen einzubinden - zumindest verstehe ich das so. Was es tatsächlich gibt ist eine Aufforderung zum Verzicht auf Militanz zum Sinne der Selbstdarstellung als Checker und Mann*. Die Grenzen sind fließend, das stimmt, aber heult mal nicht rum, wenn euer Sicherheitsgefühl verloren geht. Andere haben dieses Sicherheitsgefühl (Privileg!) nie gehabt! Etwas mehr Sicherheit bekommen wir nur rein, wenn wir (Männer*) uns mit der Kritik auseinandersetzen. Übrigens "verweichlicht", was hast du denn für Geschlechtervorstellungen verinnerlicht, dass bei dir weiblich und weich einander entsprechen?

 

An all die "Einige-Starke-Linke-Apologeten":

 

Es gab noch nie eine einige Linke und wird sie nie geben! Unter anderem deshalb, weil ihr, die ihr sie verlangt, nicht zu Kompromissen in Ideologie und Verhalten bereit seid. Dabei könnte ein Abrücken von eurem Sexismus einen Zuwachs an Kräften bedeuten. Aber schließlich wollt ihr euch lieber mit dem "Feind" auseinandersetzen, ob ihr dabei andere von der Teilnahme an eurem Kampf ausschließt ist euch egal, solange ihr die Märtyrer sein dürft.

Wie wichtig die Diskussion ist, zeigen nicht zuletzt die abwehrenden Kommentare.

 

„Genossen, wenn ihr zu dieser Diskussion, die inhaltlich geführt werden muß, nicht bereit seid, dann müssen wir allerdings feststellen, dass [der SDS] nichts weiter ist als ein aufgeblasener konterrevolutionärer Hefeteig. Die Genossinnen werden dann die Konsequenzen zu ziehen wissen.“

 

Die Diskussionen, welche der Artikel anzustoßen versucht, sind einfach so bitter notwendig. Immer wieder. Täglich. Überall. In all unseren Handlungen, in all unseren theoretischen und praktischen Ansätzen.

 

Kontroverse Meinungen sind wichtig. Es gibt kein "wir", welches derseben Meinung sein sollte. Aber die Vehemenz, mit welcher hier immer wieder unreflektiert ein Selbstschutz der eigenen Privilegien betrieben wird, ganz egal, ob es um z.B. Critical Whiteness, Gender&Identität oder auch Rauchfreiheit geht, ist schon entlarvend.Wo ist hier der Ansatz, gemeinsam kritische 8auch selbstkritische) Fragen zu stellen. Wo der Ansatz, eine Bewegung zu sein, welche sich tatsächlich bewegt, auf ein Ziel hin, welches gar die Befreiung aller sein könnte?

 

Zumindest, wenn einige Menschen in ihren diffamierenden Kommentaren dann für sich Begrifflichkeiten wie "Emanzipation" oder "Freiheit" einfordern, ist das schon mehr als eine Verdrehung gefühlter Tatsachen.

 

Denn immer das gleiche Spiel...

...damals wie heute:

 

"Du bist objektiv ein Konterrevolutionär und ein Agent des Klassenfeindes dazu!"

(Sigrid Rüger gegenüber Hans-Jürgen Krahl auf der SDS-Konferenz 1968)

 

Alles Oldschool. Aber nicht ohne aktuelle Relevanz.

https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Aktionsrat_zur_Befreiung_der_...

Krahl war auf jeden Fall sehr interessant, doch er war Materialist und hätte wohl für diese ganzen Moraldiskussionen, die du ansprichst, nur ein müdes Lächeln übrig. Dir geht es darum, Privilegien zu verwalten, doch es sollte darum gehen, sie abzuschaffen.

Euer postmodernes Gejammer ist lächerlich. Ihr sprecht nur von Diskriminierung und nie von Ausbeutung, in eurer Logik ist ein Proletarier einfach von der Bourgeosie diskriminiert und das einzige Problem der Frauen ist mangelnde Repräsentation. Eine derart moralistische Diskussionsebene ist letztendlich reine Selbstzerfleischung und erklärt die angesprochenen Probleme nicht im geringsten. Es gibt weit interessantere Diskussion zu diesem Thema.

Worum ging es in der Geschichte um die Gruppe um Holger H in Berlin ?

Grüße aus NRW

When I constantly have to protect myself physically from my so called male comrades, there is not a lot of energy or motivation left to engage in all the (male-dominated) political actions instigated by the scene. No wonder you have no clue what women* "do" in or for the scene, mostly you don't give a shit beyond treating us like emotional-caretakers, house-moms or potential sexual interests. As long as we are not treated as equals or even fucking listened to, the separatist work will continue n u can go have ur own sausage-bro-parties all you want. Being an ally must be an act not a fucking label. We don't trust you, it's up to you to prove which ones of you we can.

klar, "die" frau ist ja generell zweimal unterdrückt und immer und so....männer haben überall privilegien, sehen zumindest die frauen so...

ein obdachloser mann könnte auch einfach leiser verrecken, so raumeinnehmend wie der ist. ausserdem gibts ja auch obachlose frauen, wird die soziologie studentin hinzufügen.

ein langzeit-arbeitsloser mann hat karrieremäßig voll geschissen im vergleich zur soziologie-studentin, aber das wäre jetzt zuviel differenz oder gehts gar um diverenz? es bleibt eine divergenz zwischen mir und den sich unterdrückt fühlenden frauen, weil sie mein leben nicht kennen, nie mit meinen schuhen ein paar meter gelaufen sind und ausserdem nicht fähig sind, ein bischen wenigstens zu differenzieren, wer da genau gerade vor ihnen steht und was diese person im EINZELFALL erlebt hat.

stattdessen schablonen über alles legen, funktioniert immer....

hallo,

da sexismus als diskriminierungsform von einem gesellschaftlichen machtgefälle abhängt, möchte ich zur diskussion stellen, dass sexismus als diskriminierungsform männer* nicht betrifft.

ohne strukturelle unterdrückung wirkt ein nachteil, den ich habe – wie z.B. dass ich als mann* nicht gleichviel elternzeit kriege wie als frau* – nicht gleich wie wie eine diskriminierung. nicht diskriminiert wird männlich-weiss-hetero-cisgender-mittelschicht-...-sein. benachteiligung auf grund von geschlecht wirkt nur als diskriminierung, wenn die geschlechtliche identität auch gesellschaftlich (strukturell) unterdrückt wird. das trifft auf männer* eben nicht zu.

es gibt in diesem system auch nachteile für männer*, aber das ist keine diskriminiereung, denn es geht nicht gegen die identität "als mann" und wertet "männlichkeit" nicht ab, was bei diskriminierung gegen frauen* und "weiblichkeit" immer gleichzeitig der fall ist.

ich fände es besser, einen anderen ausdruck für die starren regeln zu finden, denen männer* unterworfen sind, wollen sie nicht die privilegien der "männlichkeit" und auch "heterosexualität" in dieser gesellschaft verlieren.

 

ps: die kommentare auf dieser seite zeigen exemplarisch, wie nötig antisexismus auch "links unten" ist. (nicht) danke für die vielen beispiele.