Aktion der Projektgruppe Westsahara bei der Messe “Grüne Woche” über die Anwesenheit von marokkanischen Unternehmen, welche die Bodenschätze der Westsahara plündern und illegal handeln
Den Organisatoren der diesjährigen Landwirtschaftsmesse „Internationale Grüne Woche“ fiel nichts Besseres ein, als ausgerechnet Marokko zum ersten afrikanischen Partnerland zu wählen. Im Zuge dessen beschlossen wir, die Verbraucher über politische und wirtschaftliche Hintergründe zu den ausgestellten Produkten und Unternehmen aufzuklären. Zunächst stellten wir uns mit einem „Green Washing Week“* Schild vor den Haupteingang. Nachdem wir dort auf aggressives Unverständnis und gelangweiltes Desinteresse stießen, beschlossen wir, selbst zu Konsumenten zu werden, und die Marokkohalle zu besuchen.
Nach einigem Gerangel mit Security Personal, denen unsere wunderbaren Flyer nicht gefielen, bestaunten wir die mit Tomaten ausgeschmückten Ausstellungsräume. Überall Tomaten. In Körben, in altbackenen Holzwägen, eingeschweißt in Plastiktüten, aufgereiht in verschlossenen Glaskästen wie Goldbarren. Einladend wurden all die frischen Tomaten mit „Please don’t touch“-Schildern dekoriert. Wir ließen uns inspirieren und legten unsere Flyer dazu.
Beim Versuch, einen „südmarokkanischen“ Stand mit unserem aktivistisch unkenntlich aussehenden Freund mit Flyer zu fotografieren, wurden wir erneut in sinnlose Gespräche verwickelt. Zum Schluss gelang es uns jedoch, alle unsere Flyer an die Besucher zu verteilen. Die Einen hielten uns für Messemitarbeiter*innen und wurden auf diese Weise zum Lesen motiviert, andere kannten sogar den Konflikt aus ihrer Schulzeit (Ja, in Deutschland!) und es entstanden spannende Gespräche. Aus unserer Sicht hat sich die ganze Aktion im Nachhinein gelohnt, auch wenn sie sehr schleppend begann. In der Hoffnung, wenigstens Einige zur Teilnahme an der Petition bewegt oder zumindest das Wort „Westsahara“ ins Bewusstsein gerufen zu haben, verließen wir optimistisch, erschöpft und hungrig die Räume des Berliner ICC Geländes.
*Was soll denn „Green Washing Week“ bedeuten?
„wörtlich
,grünwaschen’, ,sich ein grünes Mäntelchen umhängen’, ist eine
kritische Bezeichnung für PR-Methoden, die darauf zielen einem
Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und
verantwortungsbeswusstes Image zu verleihen, ohne dass es dafür eine
hinreichende Grundlage gibt.“ (Wikipedia: „greenwashing“)
Unser
Slogan bezieht sich außerdem auf den Grünen Marsch, auf den auch die
Website von „Taste of Morocco“ (Die Organisatoren der Marokkohalle bei
der Grünen Woche) hingeweist. Beim Grünen Marsch handelt es sich um den
Einmarsch Marokkos in die Westsahara vor 40 Jahren.
Connecting Dots
Die militärisch besetzte West Sahara wird von verschiedenen internationalen Konzernen ihrer Phosphat-Vorkommen beraubt. Die Plünderung der Resourcen eines besetzten Gebietes ist nach internationalem Recht ein Kriegsverbrechen, wegen denen die beteiligten Konzerne jetzt bei der UN beschuldigt werden.
Einer dieser Konzerne ist die amerikanische INNOPHOS-Gruppe, die auch das bei der Phosphorgewinnung anfallende Fluor für die Produktion von Uran-Hexa-Fluorid zur Atombombenherstellung an nuklear bewffnete Staaten verkauft. Das anfallende Abfallproukt wird dann in den USA und Kanada als Hydrofluorosilikonsäure als angeblich die Zähne schützende Substanz ins Trinkwasser gekippt.
Diese Funktion wurde während des Manhattan Projekts unter mysteriösen Umständen erforscht, die vor allem den Auftrag hatten, das Bekanntwerden von Nebenwirkungen der Fluoridexposition in der amerikanschen Bevölkerung zu verhindern.
Eine der "freien" Direktorinnen von INNOPHOS ist eine Linda Myrick. die auch Besitzerin und Geschäftsführerin einer kleinen Kalibriergasfirma "Scott Speciality Gases" (inzwischen aufgekauft vom AIR LIQUIDE Konzern) war. Scott Speciality Gases hatte und hat (jetzt als Teil von AL) einen kleinen "Subsidiary" namens "Scott Homeland Security", der alle bekannten chemischen Kampfstoffe, die auf dieser Welt je existiert haben, auf Bestellung in jeder Menge liefern kann.
Dass das zur Kalibrierung von Messgeräten im Falle eines terroristischen Angriffes mit Chemiewaffen gedacht ist, kann schon sein. Warum ausgerechnet eine Direktorin eines Konzerns, der vor der UNO wegen fortgesetzter Kriegsverbrechen angeschuldigt wird, hier auch die Chefin spielen muss, ist mir ziemlich unverständlich.
www.wsrw.org/a105x2679
www.fluoridealert.org/articles/wastenot414/