Farbanschlag auf Münchner S-Bahn

Mit Farbbeuteln und Spraydosen verunstalteten Unbekannte 88 Züge der Münchner S-Bahn.
Erstveröffentlicht: 
25.11.2015

Innerhalb einer Nacht beschmieren Unbekannte 88 Züge der Münchner S-Bahn. Es entstand ein Schaden im sechsstelligen Bereich. Es war keine einmalige Aktion. Von Andreas Schwarzbauer

 

88 Züge der Münchner S-Bahn sind in einer einzigen Nacht mit Farbe beschmiert worden. Unbekannte warfen Farbbeutel auf fahrende Waggons und besprühten anfahrende Züge. Gegen 20 Uhr gingen am Montag bei der Polizei erste Anrufe von Fahrgästen ein, die eine der Farbattacken beobachtetet hatten. Die Bahn teilte mit, dass die Täter vor allem im Westen und Süden von München unterwegs waren. Sie hinterließen keine persönlichen Signaturen. Es sei Geschmier ohne jeglichen künstlerischen Anspruch, teilte die Bahn mit. Insgesamt ist mehr als ein Drittel der gesamten Fahrzeugflotte betroffen.

Die Farbe zu entfernen, kostet die Bahn nach eigenen Angaben voraussichtlich rund 100.000 Euro. Um den regulären Betrieb aufrecht zu erhalten, werden die Züge nach und nach gesäubert. Bernhard Weisser, Geschäftsleiter der S-Bahn München, sagte: "Wir sind gleich in doppelter Hinsicht durch die Farbschmierereien geschädigt worden. Einerseits müssen die Farben aufwendig von unseren Werkstattmitarbeitern entfernt werden. Andererseits können wir aufgrund der großen Anzahl der betroffenen Fahrzeuge unserem Anspruch nicht gerecht werden, alle Schmierereien bis zum nächsten Tag zu entfernen." Vor ungefähr einem Jahr gab es bereits einen ähnlichen Anschlag auf die S-Bahn in Hamburg.

Belohnung für Hinweise in der Höhe von 5.000 Euro

In München ermittelt nun die Bundespolizei. Beamte seien derzeit unterwegs um Spuren zu sichern und Videoaufnahmen von den Bahnhöfen auszuwerten. Es gebe bereits erste vage Anhaltspunkte auf die Täter. Die Bundespolizei vermutet, dass sie aus der Graffiti-Szene stammen. Die S-Bahn München hat für Hinweise eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.

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