Die neun Folgen laufen vom 15. Oktober bis 10. Dezember 2015, bei Radioeins und Kulturradio des RBB. In der 6. Folge steht die Kritik an den polizeilichen Ermittlungen im Vordergrund. Dass Kritik von der Familie und der Initiative zur Aufklärung des Mordes geäußert wird, erfahren wir nur indirekt.
Direkt thematisiert Philip Meinhold die Kritik des Anwalts Mehmet Daimagüler, der den Eindruck hat, es sei nur Pro-Forma nach rechts ermittelt worden und es gäbe keine Anhaltspunkte, dass es irgendwelche Befragungen oder Vernehmungen gegeben habe.
Die Antwort des Innensenators auf die parlamentarische Anfrage der Grünen-Abgeordneten Canan Bayram skandalisiert Meinhold. Der Innensenator hatte verneint, dass das allgemein bekannte Reichbürgersprektrum polizeilich bekannt sei. Und er hatte bestritten, dass der Tatort in einem Schwerpunktgebiet rechter Gewalt liege, obwohl Britz und Neukölln-Süd Hochburg der NPD und Schwerpunkt rechter Anschläge und rechten Terrors sind.
Die Antwort hat vermutlich die "Fachabteilung", also der Polizeiliche Staatsschutz formuliert (Derselbe Berliner Staatsschutz, der über den V-Mann Thomas Starke Sprengstoff an den NSU geliefert hat).
Obwohl Meinhold diese parlamentarische Antwort so wahrnimmt, dass der Innensenator die Abgeordneten bewußt irregeführt habe, schließt der Kurzbeitrag mit dem Originalton des Kommissars Hübner, man habe sich nichts vorzuwerfen und alles getan.
Der Schluss der längeren Version offenbart, dass Meinhold sich trotz der skandalösen Recherche-Ergebnisse nicht sicher ist, ob die Polizei nicht doch genug ermittelt hat. Er fragt sich, wie viele Vernehmungen Rechter die Polizei denn hätte durchführen sollen: 20 oder 50. Diese Frage verwundert. Woher kommt das Verständnis für die Polizei und deren Überlastung durch 20, 50 Vernehmungen.
Keine einzige Vernehmung Rechter durch die Polizei ist belegt.
Nicht einmal Rolf Z. wurde angehört, der mutmaßliche Mörder von Luke H., obwohl es im Burak-Bektaş-Verfahren einen Hinweisgeber auf Rolf Z. gab, dass Rolf Z. über scharfe Waffen verfüge und mit sienem Bruder in der Nähe des Neuköllner Krankenhauses herumgeballert habe.
Wer also so etwas meldet: Er kenne einen Waffennarren, der eine scharfe Waffe habe und damit herumballere, der kann nicht davon ausgehen, dass die Polizei den Waffenbesitzer auch nur befragt.
Das schafft Vertrauen in die Berliner Polizei.
Würde sie und der Berliner Staatsschutz auch so handeln, wenn ich melde, ein vollbärtiger Nachbar vermutlich "südländischer Herkunft" habe seine scharfen Waffen erwähnt? Wieviele Minuten würde es dauern, bis das Mobile Einsatzkommando seine Wohnung stürmt?
Mehr Infos auf der Seite der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş:
http://burak.blogsport.de
facebook.com/Burak.unvergessen
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