-Gedenken und Kämpfen zur Silvio-Meier Demo 21.11.2015- Es gibt nichts zu feiern für uns und die Welt, es gibt keinen Grund sich zu setzen, das Bier oder die Limo aufzumachen und sich auszuruhen. Denn der Schrecken ist lebendiger denn je, die Welt steht am Abgrund und wir sind verantwortlich, dass unvermeidliche zu umgehen.
Die Grenzen die wir schon seit langem einzureißen versuchen werden wieder bewaffnet und aufgetürmt zu Festungen wie Europa. Die Polizei und Milizen werden gerüstet, als gingen sie zum nächsten Krieg. Die Propaganda- und Hetzmaschinerien werden in gang gesetzt und schießen gegen all jene welche dem Elend, den Bomben und den Kriegen halbwegs lebend entkommen sind. Beteiligt sind hier sowohl unsere Politiker*innen der Parteien, als auch die Bürgerbewegungen die von Neonazis gegründet und geführt und von Rassist*innen und besorgten Bürgen begleitet werden.
Auch militantere Faschisten, welche den Worten der anderen Taten folgen lassen, sind dabei.
Es ist ein Schmelztiegel entstanden, ein Kessel, in welchem die schlimmsten Gifte brodeln:
Rassismus, Faschismus, Konservatismus, Kapitalismus, etc. .
Sie alle mischen sich, steigern sich und die über die sie fließen, die zerstören sie.
Die Beschlüsse zum bewachen und schließen der Grenzen um Europa.
Die Verschärfung des Asylgesetzes und somit die schnellere Abschiebung von Geflüchteten.
Die Ausweitung von “sicheren Herkunftsländern“.
Die Anstiege von rassistischen Veranstaltungen, Übergriffen und öffentlicher Beachtung.
Das zulassen von Mord, Folter und deren Unterstützung durch Waffenlieferung, Zubilligung von Rechten oder einfach Ignoranz.
Die Welt liegt im Argen, doch können wir nicht nur die Schuldigen ausfindig machen, sie anbrüllen oder sie versuchen zu überzeugen sozialer zu sein, wir müssen die sehen und finden die es beenden wollen, diejenigen die handeln.
An der Weiter- und Tieferführung der Krise sind alle beteiligt, sind alle schuldig, denn nicht nur die, die sie verursachen, die welche sie billigen und gutheißen, sondern auch wir die sie nicht entschieden genug ablehnen,wir die es nicht schaffen ihren Protest in Widerstand umzuwandeln sind schuldig an dieser Welt, so wie sie ist.
Es reicht nicht, dass wir hier einen Trennstrich zwischen uns und ihnen ziehen, es reicht auch nicht, dass wir uns mit ihnen methodisch auseinander setzen, sie analysieren und meinen sie zu verstehen. Denn welchen Faschisten oder Rassisten interessiert die geschilderten und belegten Fakten? Wer von ihnen liest es und kommt von seiner brauen Ideologie ab? Welche Brandstifter halten Worte bisher ab Molotowcocktails in Flüchtlingsheime zu werfen?
Genauso wenig bringt es auch, wenn wir uns selbst bejubeln, auf Demos oder Veranstaltungen. Denn was bringt es Willkommenskultur zu feiern außer Selbstbefriedigung, Spaß und gute Laune für die die es sich Leisten können.
Was ist mit denjenigen die in Angst, Kälte, Unsicherheit und Hoffnungslosigkeit leben?
Unser Selbstbeifeiern hält weder die Nazis noch den Staat darin ihren Rassismus,
Fremdenfeindlichkeit und Kontrollwahn auszuleben und durchzusetzen. Feiern bringt einem Menschen in Not nicht solange ihre Lebenslage und ihre Probleme nicht verändert oder behoben werden.
Wie das Feiern sind auch unsere bisherigen Proteste, das zubrüllen und Protestieren gegen die Giftmischer gibt zwar mehr, scheint auch mehr zu sein, aber es hält sie genauso wenig auf. Es liefert einen netten, vielleicht erfreulichen Anblick in der Zeitung und doch wissen wir, sie kommen
wieder, sie sind immer noch genauso Stark und sie betreiben diese menschenverachtende Politik weiter, egal wie laut wir sind.
"Ich werde mich niemals damit abfinden, das man nichts tut."
Doch wenn das nicht mehr reicht, wenn es nicht mehr reicht es zu sehen, wenn es nicht mehr reicht dagegen zu feiern und zu protestieren, wozu machen wir es dann? Was ist dann die Perspektive? Wir halten AFD, NPD, CDU/CSU, Pegida und Co mit so was nicht auf, das ist klar. Wir schaffen es nur mit Taten und nur indem wir uns ihnen verweigern.
Wir können uns nicht mehr damit abfinden, dass Nazis demonstrieren, hetzen und ihren Hass in Bränden säen.
Wir müssen es stoppen, aufhalten und diesen braunen Hass beenden, dort wo er keimt, wo er wächst und vor allem in jeder auftretenden Form muss er konsequent bekämpft werden.
Wir können uns nicht mehr damit abfinden das die Polizeibeamten uns bei Demonstrationen für Freiheit und Menschenrechte kesselt, auf uns einschlägt und festnimmt.
Wir können nicht länger verängstigt dastehen und ihnen die Macht über uns, unsere Meinungen und schließlich unserer Freiheit geben.
Wenn sie angreifen müssen wir standhaft sein.
Wenn sie eintreten dürfen wir nicht länger weichen oder kleiner werdend dastehen.
Wir müssen kämpfen für unsere Welt, für unsere Würde, für unsere Rechte und für unser Leben.
Wir können uns nicht länger damit abfinden das die Politik, der Markt und das Recht weiter handeln.
Wir können nicht weiter zulassen das diese Leben zerstören, aufgrund wirtschaftlicher Bedenken oder Kalkulationen.
Wir können nicht weiter zulassen das Grenzen gezogen und Menschen vertrieben werden, damit Systemverhältnisse und Standards nicht verändert werden, damit Reiche weiter reich bleiben können und keine kritische Gegenmasse entsteht.
Wir akzeptieren nicht länger die Rechtsprechung die von vereinzelten Menschen über alle gesprochen wird.
Wir akzeptieren nicht länger die Gesetze von Markt und Politik, die gefällt werden aus Sessel- und Kamingesprächen und dabei alle anderen nur als Ware mit einbeziehen.
Wir werden dagegen in aller Form und in jeglicher Tat vorgehen.
Wir werden das tun was nötig ist, um das tun zu können was wir wollen.
Wir kämpfen weiter!
Wir kämpfen stärker und entschlossener, gegen Nazis und Rassist*innen aller Welt,
gegen Repression, Unterdrückung und Entmenschlichung aller Art!
Ob rassistische oder autoritäre Staatsgewalt.
Ob menschenverachtende oder entfremdete Politik.
Wir werden gegen jeden vorgehen der leben verhindern will,
der Freiheit einschränken will, der uns spalten, betrügen oder verraten will!
So wie wir Alle auf dieser Welt leben, so kämpfen wir auch. Gemeinsam. Geschlossen.
Für diese eine bessere Welt ohne Grenzen, ohne Repression.
Und auch wenn wir alleine auf der Straße stehen, so stehen wir doch nie allein in unserem Kampf und im bestreben nach dieser, unserer Welt.
Und wenn sie einen von uns schlagen, treten, festnehmen und wegsperren, so machen sie es doch mit uns allen.
Und so ist jede Freiheit unsere Freiheit und jeder bestehende Kampf unser Kampf.
Wir stehen also alle hier, gemeinsam Schulter an Schulter, Arm in Arm. Wir bilden Ketten, eine Bande der Solidarität. Ob praktisch bei Demos oder Blockaden, ob geistig bei Angriffen auf den braunen Sumpf oder Unterstützung von geflüchteten und bedürftigen Menschen. Diese Banden werden nicht mehr reißen bis wir dort angekommen sind wo unser Ziel, unsere neue Welt liegt. Es sind die Banden die sich hier einschlagen und der Anfang unserer neuen Welt.
Es sind unsere Banden gegen ihre Ketten!
Unsere Solidarität gegen ihre Entfremdung!
So schließen wir uns wieder neu und radikaler zusammen.
So schließen wir uns in Widerständen gegen den Schrecken der Welt zusammen.
So schließen wir uns zusammen zur Tat, Aktion, zum Angriff auf die herrschenden Umstände. So schließen wir uns zusammen, all die, die sich nicht mehr damit abfinden können, das nichts getan wird.
Kein Frieden mit der Welt!
Keine Gerechtigkeit mit der Welt!
Nicht bis sie in Flammen steht!
Nicht bis der Hass verbrannt, der Schrecken untergegangen und die Giftmischer vertrieben sind!
you´ll never stand alone you´ll never walk alone you´ll never fight alone
was für'n pamphlet
ziemlich peinlicher Text, für meinen Geschmack auch ein paar Alliterationen zu viel. Aber das Problem ist ein ganz anderes. Die Menschen brauchen eine. politische Vision die kapitalismus, herrschaftszwänge, usw. negiert, die aber positiv bestimmt ist. selbst der parteigewordene, gesellschaftliche Rollback der afd spricht mehr Leute an. die starke Verunsicherung durch die sich anbahnenden Veränderungen mit vielen Zufluchtsuchenden sollte nicht als Rassismus abgetan werden.
pro Spaltung!
Die theoretische, wie auch praktische Auseinandersetzung mit dem parteigewordenen Rollback muss kompromisslos sein. Aber das ist ein reiner Abwehrkampf, der ohne eine Vision die über "refugees welcome" hinausgeht, zum Scheitern verurteilt ist.
Dem kann am ehesten eine echte Alltagspraxis entgegenwirken. Die Leute auf den Pegida- und AfD-Demos sind durch schlaue Pamphlete und Redebeiträge nicht zu erreichen. Durch wegboxen leider auch nicht, vom ungünstigen Kräfteverhältnis (zumindest in Dunkeldeutschland) mal zu schweigen.
Was für ein selten dämlicher Text.
Aber er beschreibt den Geisteszustand der radikalen Restlinken (leider) ganz gut.
Anstatt der gesellschaftlichen Verhältnisse wird die "Realität" dafür kritisiert, dass sie sich einfach nicht der eigenen bonbonfarbenen Phantasiewelt anpassen will. Egal, wieviel man sich im Internet und bei Minidemos dafür abkämpft. Schon dumm. Und in der Verzweifelung über die Anmaßung, dass die Welt ist, wie sie ist ist, wird sich in (zumeist) völlig sinnlose und unzielgerichtete Gewalt geflüchtet.
Da wird angekündigt, die Welt anzustecken, als ob Gewalt und Zerstörung für sich etwas Gutes wären.
Die letzten, die sich aufmachten, um die Welt anzuzünden, waren meines Wissens Adolf Hitler und seine Reichsregierung. Und bis es gelang, den Brand zu löschen, waren 70 Millionen Menschen tot.
Soviel zu eurer Brandstifter-Rhetorik.
Manchmal bin ich fast froh über die Marginalisierung der Rest-Linken. Immerhin bedeutet es, dass Leute wie Ihr weniger Schaden anrichten können.