Plauen. Bei einem Anschlag auf ein Geschäft an der Jößnitzer Straße in Plauen sind am späten Samstagnachmittag vier Menschen leicht verletzt worden.
Laut Polizei erfolgte der Überfall auf den Laden blitzartig mit Pyrotechnik und Reizgas-Spray. Den Angaben zufolge stürmten 15 Schwarzgekleidete und Vermummte das Geschäft. Sie zündeten einen Böller und besprühten eine Verkäuferin sowie drei Kunden mit Pfefferspray. Anschließend leerten sie einen mitgebrachten Feuerlöscher und flüchteten dann.
Die vier Personen im Geschäft mussten medizinisch versorgt werden. Da ein Brand vermutet wurde, kam die Plauener Feuerwehr zum Einsatz, teilte die Polizei mit. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen Landfriedensbruch eingeleitet.
Der Anschlag erfolgte in dem Augenblick, da sich die Kundgebung der als neofaschistisch eingeschätzten Partei "Der III. Weg" auf dem Plauener Theaterplatz dem Ende entgegen neigte. Zuvor war die Partei mit laut Polizeiangaben rund 100 Anhängern durch die Innenstadt gezogen und hatte asylfeindliche Sprüche skandiert. Nach Angaben der Veranstalter einer Gegendemonstration stellten sich mehr als 200 Vogtländer den Neofaschisten friedlich entgegen. Eine zum Teil vermummte Antifa-Gruppe war frühzeitig von der Polizei eingekesselt worden.
Die Mitarbeiter des Ladens hat die Polizei zur Zeugenaussage mitgenommen. Der betroffene Oseberg-Laden führt unter anderem Thor-Steinar- und andere Kleidung, die in der rechten Szene beliebt ist. Auf das Geschäft gab es in der Vergangenheit bereits mehrere Farbbeutel-Anschläge, die dem linken Spektrum zugeordnet wurden. (pa/us)
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