[berlin/weltweit] JETZT NEU! Ohne Sternchen!

Wir haben uns entschlossen keine Sternchen mehr hinter dem Wort »trans« zu verwenden. Auch die Sternchen hinter »Männer« und »Frauen« haben wir gestrichen. Früher dachten wir, dass Sternchen unsere Sprache reflektierter und inklusiver machen. Inzwischen haben wir mehrere Schwächen des Sternchens bemerkt, weswegen wir es nicht mehr verwenden möchten.

 

Nicht-binäre Transpersonen sollten durch das Sternchen hinter »trans« miteinbezogen werden. Da der Begriff »trans« auch ohne Sternchen alle Personen umfasst, denen bei der Geburt ein falsches Geschlecht zugewiesen wurde, ist der Begriff auch ohne Sternchen für nicht-binäre Transpersonen zutreffend. Die Verwendung des Sternchens impliziert dadurch nur, dass manche Transmenschen nicht als ›richtig‹ trans oder nicht als trans ›genug‹ verstanden werden.

 

Mit dem Sternchen hinter Geschlechterkategorien wollten wir diese als soziale Konstrukte markieren. Das macht in unseren Augen wenig Sinn, da andere soziale Konstrukte, wie beispielsweise »Staat«, etc., nie mit einem Sternchen versehen werden.

 

Das Sternchen hinter dem Wort »Frauen« sollte zeigen, dass Transfrauen miteinbezogen werden. Dadurch wird allerdings impliziert, dass sie eigentlich keine ›richtigen‹ Frauen sind, was die Verwendung des Sternchens in diesem Kontext als transmisogyn entlarvt.


Ein weiteres Beispiel für die nur scheinbare Inklusivität war auch der Aufruf zum Frauen*kampftag. Dort sollten weiblich gelesene Personen unter der Kategorie »Frauen*« zusammengefasst werden. Hierbei wurde ignoriert, dass viele der unfreiwillig unter diesem Begriff einsortierten Personen (z.B. Transmänner, intergeschlechtliche Personen) keine Frauen sind und es cissexistische Gewalt ist, sie so zu bezeichnen.


Somit bewirkt das Sternchen nicht wie erhofft eine inklusivere Sprache, sondern gaukelt Inklusion vor, wo keine ist und zwingt Menschen gewaltvoll in Kategorien, in die sie nicht gehören. Aus diesen Gründen schreiben wir unseren Gruppennamen jetzt:


transgeniale f_antifa

 

http://transgenialefantifa.blogsport.de/2015/10/31/jetzt-neu-ohne-sternc...

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dann überarbeitet mal eure seite ;-)

ansonsten...sinnvolle sache

Guter Text. Das gelaber von Menschen, die vorschreiben wollen welchen Kampf Leute wann und wo und wie zu führen haben kann sich natürlich schon gedacht werden... "Oh Wunder, es gibt Flüchtlinge auf der Welt. Wir vergessen alles andere und laufen panisch im Kreis"

Die Befreiung der Frau findet durch die Zerschlagung des Systems und nicht durch einen anderen Anstrich der Sprache statt.

Was eure Argumentation zu trans*/trans angeht, kann ich das nachvollziehen, auch wenn ich das Sternchen so nie verwendet habe.
Da kommt es allerdings auch darauf an, wie es wahrgenommen wurde.

Was Männer* und Frauen* angeht, sehe ich das anders. Für mich (und ist) das Sternchen dort immer ein Marker für die soziale Konstruktion und nicht für das Mitmeinen von Transpersonen. Die sind für mich immer (egal ob nun mit oder ohne Sternchen) mitgemeint, also, "Frauen" würde auch immer Transfrauen einschließen - "Frauen*" ebenso.

Die Marker für die soziale Konstruiertheit mit dem Verweis, wird würden ja andere soziale Konstrukte auch nicht kennzeichnen, zu verwerfen, halte ich allerdings für falsch. (Zumal ja Sprache selbst bloß konstruiert ist.)
Im Rahmen von sprachlichen Genderpolitiken hatte (und hat) das Sternchen für mich hier eine Doppelfunktion.
Einerseits ist das der bereits genannte Verweis, andererseits ist das aber auch eine Irritation für Lesende, die sich vorher nicht mit der Thematik befasst haben, während die Schreibweise ohne Sternchen der Alltagssprache entspricht und mMn eher dazu beiträgt, binäre Vorstellungen zu reproduzieren. Das Sternchen würde also dazu beitragen mehr Aufmerksamkeit für die Thematik zu fördern.

Zuletzt der Frauen*kampftag:
Der schließt - ob mit oder ohne Sternchen - bereits durch die Namengebung schon immer bestimmte Personen aus (etwa die von euch genannten). Das wäre für mich allerdings eine andere und weitergehende Diskussion.

P.S.: Bedenkt auch bitte, dass ihr mit solchen Beiträgen auf Indy gewisse Sprachpolitiken setzen könnt. Viele Personen in der Szene übernehmen einfach die als "korrekt" gekennzeichneten Sprachmodi - nicht immer nach einer Auseinandersetzung damit oder Diskussion darüber.
Ihr seid somit auch in einer Machtposition, die verantwortungsvoll genutzt werden sollte.
Sicher ist eurem Beitrag ja auch eine gruppeninterne Diskussion vorangegangen, allerdings ist gendergerechte Sprache ja nicht nur ein Gruppen- oder Szene-Anliegen, sondern ein gesellschaftliches Anliegen.

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naja wenn mans genau nimmt ist es nur ein Gruppen und Szeneanliegen, gesellschaftliche Urteile widerlegt man nicht mit Sprachcodes und dem ändern von sprachlichen Zeichen, sondern mit Argumenten.