Berlin: Umbau am SoWi-Institut der HU. Nasszellen werden Gender-Ausstellung.

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Anlässlich der von verschiedenen studentischen Initiativen bundesweit durchgeführten Aktionswoche „all gender welcome toilet“ ist am SoWi-Institut der Humboldt-Uni zu Berlin beschlossen worden, die Nasszellen des Institutsgebäudes in Gender-Trouble-Ausstellungen umzuwandeln. „Wir wollen damit das Lehrpersonal und die Studierenden dafür sensibilisieren, was für ein Quatsch Zweigeschlechtlichkeit eigentlich ist“ sagte G. Ender, die Initiator*in der Aktion.

 

Bundesweite Aktionswoche

Vom 26.10.-30.10.15 findet eine bundesweite Aktionswoche statt. In dieser Woche werden an zahlreichen Hochschulen und anderen öffentlichen Einrichtungen die üblichen Toilettenschilder mit neuen Schildern versehen. Aufgerufen zu dieser Aktion hat die AG »all gender welcome Toiletten«, die sich bei der Bundeskonferenz der schwulen, lesbischwulen und queeren Referate und Hochschulgruppen im Mai diesen Jahres gegründet hat. „Die momentane Situation, wie in Deutschland öffentliche Toiletten gekennzeichnet sind, entspricht nicht den Bedürfnissen vieler Menschen dieser Gesellschaft und schafft weitreichend diskriminierende Räume, in denen sich Menschen unwohl und ausgeschlossen fühlen müssen“ schreiben die Initiator*innen der Aktion auf ihrer Hompage

 

Sexismus ist blöd

Von Geburt an werden Menschen darauf zugerichtet, einem der zwei vorgegeben Geschlechter zu entsprechen und die entsprechende Sexualität zu entwickeln. Wer ohne eindeutige Geschlechtsmerkmale auf die Welt kommt, wird chirurgisch und hormonell angepasst. Solche Gewalt ist allerdings nur selten nötig: Ob Medien, Spielzeug, Wissenschaft oder Stammtischgespräch: Die zweigeschlechtliche Norm durchzieht die Gesellschaft bis in die letzten Winkel. Völlig selbstverständlich reproduzieren (fast) alle Menschen in ihrem Alltag die typischen Rollenlogiken. Diskriminierung und sexualisierte Gewalt gegen Frauen ist dabei fester Bestandteil dieser Normalität. „Fuck gender!“ meint den Widerstand gegen die Kategorisierung von Menschen. Der Traum dahinter ist eine Welt ohne Einteilungen in m/w, homo/heterosexuell usw. "Fuck gender!" meint den Versuch, Geschlecherrollen und damit einhergehende Hierarchien zu hinterfragen. Den Versuch, Sensibilität für geschlechtsspezifisches Verhalten zu schaffen. Und die Welt jenseits von Rollenbildern und normierter Heterosexualität wenigstens ansatzweise zu entdecken.

 

Struktureller Sexismus auch am SoWi-Institut

Am SoWi-Institut konnte man sich allerdings noch nicht zu einem solchen radikalen Schritt durchringen. „Wir fürchten, dass viele Lehrende und Studierende dafür noch nicht bereit sind“ sagt G. Ender. „Leider ist es bei uns noch nicht einmal unter den Lehrenden Konsens, auf gender-gerechte Sprache zu achten oder Hausarbeiten in gender-gerechter Sprache vorbehaltlos zu akzeptieren“. Zudem werde entsprechende wissenschaftliche Forschung am Institut viel zu oft als „Modewissenschaft“ abgetan. Deshalb habe man sich in einem ersten Schritt dazu entschieden, die Institutsangehörigen mit einer Aktion zum Nachdenken anzuregen. „Deshalb haben wir die Klos in eine Ausstellung umgewandelt, die dazu animieren soll, die eigenen heteronormative Identität kritisch zu reflektieren“ so G. Ender weiter. „Darüber hinaus möchten wir unsere Aktion auch als Appell an kritische Lehrende verstanden wissen, sich nicht mehr hinter der Floskel „Wir sind ein buntes Institut“ zu verstecken. In der Konsequenz bedeutet dies, alltäglichen Sexismus in Forschung und Lehre nicht nur zu akzeptieren, sondern auch stillschweigend zu befördern.“

 

Mehr Infos:

 

Die Aktionswoche „All gender welcome-toilet“:

http://ag-trans-hopo.org/all-gender-welcome-toiletten/#mitmachen

 

Die Ausstellung zum Angucken, Runterladen, selber machen, etc.:

http://www.projektwerkstatt.de/gender/texte/fg01.html

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Ich studiere an einer Universität die selbst ausserhalb des Gender/Sozi Fachbereichs versucht auf gendergerechte Sprache Wert zu legen. Bisher ist es so das es einfach nicht konfortabel ist. In der näheren Vergangenheit gab es sogar den Vorschlag dieses Punkterelevant zu machen.

Wenn die Ausstellung zum nachdenken anregt,Klasse!; Ansonsten gucken wie es umsetzbar ist und wenn der Anklank ausbleibt sein lassen, ansonsten nur in einzelenen Fachbereichen oder in geringer Stückzahl implementieren.