Erinnerung an den 18. 10. 1977

Vor über 28 Jahren starben starben Andreas, Gudrun und Jan in Stuttgart-Stammheim. Zu den Hintergründen veröffentlichen wir dazu was aus der Broschüre: „Kurze Einführung in die Geschichte der RAF“


Am Morgen des 18. Oktober werden Andreas Baader und Gudrun Ensslin tot, Jan-Carl Raspe und Irmgard Möller schwer verletzt in ihren Zellen aufgefunden. Jan stirbt wenige Stunden später. Sofort wird die offizielle Version des Selbstmordes verbreitet, obwohl erhebliche Unstimmigkeiten in den dann folgenden Untersuchungen aufgedeckt werden können. Andreas Baader soll die Pistole angeblich selbst festgehalten haben können, obwohl ein Gutachten aussagt, dass der Schuss aus einem Abstand von 30 - 40 cm abgefeuert worden ist und die Pistole selbst immerhin 17 cm maß. Gudrun Ensslins Leichnam zeigte zahlreiche leichte Verletzungen und Blutergüsse. Ebenso wie bei Ulrike Meinhof wird auch hier ein Histamintest, der darüber Auskunft gibt, ob ein noch lebender oder bereits toter Mensch aufgehängt wurde, unterlassen. Irmgard Möller, die einzige Überlebende, sagte am 16. 1. 78 vor dem Untersuchungsausschuss des Landtages Baden-Württembergs aus:

"Für uns war klar, Selbstmord ist nicht Sache. Wir sind entschlossen zu kämpfen … Ich habe mir die Verletzungen nicht selbst beigebracht."

( „Todesschüsse“ von Bakker Shut, Seite 274)

 

Am 19. Oktober 1977 geht bei der Redaktion einer französischen Zeitung ein Schreiben der RAF ein, in dem mitgeteilt wird, wo sich der tote Hanns-Martin Schleyer befindet: "Für unseren Schmerz und unsere Wut über die Massaker von Mogadischu und Stammheim ist sein Tod bedeutungslos."

http://www.labourhistory.net/raf/read.php?id=0019771019

 

Vier von den elf Gefangenen, die befreit werden sollten, überlebten die Haft nicht. Am 12. 11. 77 wurde Ingrid Schubert in München-Stadelheim tot aufgefunden. Für den Staat war es natürlich auch "Selbstmord".

Alle Menschen und Initiativen, die das öffentlich in Frage stellten, wurden kriminalisiert. Unsere Zeitschrift hatte deswegen mehrere Verfahren. So wurde die staatliche verordnete "Wahrheit", die bis heute nie objektiv bewiesen werden konnte, zur herrschenden Wahrheit, die sich über die bürgerlichen Medien in die Köpfe der Menschen fraß.

Während die Linke in der BRD lange zu den Ereignissen um die toten Gefangenen schwieg, gab es in anderen Ländern massive Proteste, Demonstrationen und militante Aktionen gegen deutsche Einrichtungen und Firmen u. a. in Frankreich, Italien, Griechenland und den USA.

 

Nach der Offensive der RAF 1977 werden im Rahmen der staatlichen Fahndung kaum noch Gefangene gemacht. Bis Juni 1979 werden im Zuge der Fahndung drei Gesuchte erschossen: Willy Peter Stoll, Michael Knoll und Elisabeth van Dyck. Rolf Heißler überlebte schwer verletzt.


Die Rote Armee Fraktion – Eine kurze Einführung in die Geschichte der RAF

 

Herausgeber:
Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen
Selbstdruck im Eigenverlag
72 Seiten, Preis 5,00 Euro
ISBN: 978-3-00-039885-8

Zu bestellen über: 
kontakt@political-prisoners.net

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Damals wie heute: Gegen den Staat und seine faschistischen Horden; gemeinsam im Kampf um Befreiung!

 

Weder Reue noch Kapitulation!

Seine Entscheidung, die Terroristen Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan-Carl Raspe, die 1977 in der JVA Stammheim Suizid begangen hatten, auf dem Dornhaldenfriedhof in Stuttgart gemeinsam beerdigen zu lassen, führte zu Kontroversen. Über Widerstände auch innerhalb der CDU setzte er sich mit der Begründung hinweg: „Irgendwo muß jede Feindschaft enden; und für mich endet sie in diesem Fall beim Tod“.

 

(aus dem Wikipedia-Eintrag von Manfred Rommel, damals OB von Stuttgart)