[B] Proteste gegen reaktionären Großaufmarsch in Berlin

What the Fuck 2015

Am Samstag wollen erneut tausende Abtreibungsgegner*innen durch Berlin marschieren. Im letzten Jahr kamen 5000 christliche Fundamentalist*innen. Ihr Aufmarsch konnte durch Blockaden allerdings stark gestört werden. Auch dieses Jahr soll die reaktionäre Demonstration wird blockiert und gestört werden. Es gab bundesweit Mobiveranstaltungen.

 

Reaktionäre Bewegungen


Der „Marsch für das Leben“ ist ein zentrales Event für die rechtsreaktionäre Bewegungen. An dem Aufmarsch nehmen regelmäßig die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch, christliche Fundamentalist*innen, radikale Abtreibungsgegner*innen, evangelikale Jugendgruppen aber auch Anhänger*innen der Jungen Union teil. Die Abtreibungsgegner*innen versuchen ihre sexistische Weltanschauung als „normal“ zu inszenieren und möchten als Mitte der Gesellschaft angesehen werden.

 

Den Organisator*innen wollen den Diskurs über Abtreibungen verschieben und eine noch härtere Bestrafung erreichen. Sie wollen aber auch ihre grundsätzliche rechtsreaktionäre Vorstellung von Gesellschaft durchsetzen. Die Fundi-Aufmärsche propagieren ein traditionelles Familienbild und delegitimieren andere Lebensentwürfe. Homophobe und transphobe Äußerungen sind dabei ebenfalls stark präsent. Das Selbstbestimmungsrecht von FLTI* über ihren Körper wird dabei verneint.

 

Es ist wichtig zu erkennen, dass sich die rechte Bewegung in Deutschland nicht nur um Rassismus gruppiert, sondern andere Ideologien wie Sexismus oder Homophobie eine wichtiges Bindeglied rechtsreaktionärer Kräfte sind.

 

Der verstärkten Aktivität von rechtspopulistischen und rechtskonservativen Parteien und Vereinen muss eine linke, emanzipatorische Bewegung entschlossen entgegentreten.

Für die sexistische Abtreibungsgegner*innen-Szene ist der jährliche Großaufmarsch in Berlin das zentrale Event. Mit einem Stören oder Verhindern des Großaufmarschs kann ihnen also empfindlich geschadet werden.

 

Proteste gegen die Fundi-Demo


Der „Marsch für das Leben“ ist in den letzten Jahren stetig größer geworden. Die linken Proteste setzten in den Anfangsjahren zunächst auf witzige Interventionen. Die weißen Kreuze wurden in die Spree geworfen, es gab Konfetti und Luftschlangen. Diese Interventionen waren zunächst auch erfolgreich und haben die Fundis sehr gestört.

 

Als aber in den letzten Jahren die Aufmärsche immer größer wurden, drohten die witzigen Interventionen immer stärker unterzugehen. Deswegen wurde im letzten Jahr erstmals versucht den Marsch stärker zu blockieren. Die Route der Fundi-Demo musste verkürzt werden und es kam zu Verzögerungen. Die Fundis zogen deswegen nach ihrem Aufmarsch nur ein „gemischtes Fazit“. Blockaden, viel Polizei und brutale Verhaftungen schaden dem Bild einer normalen, bürgerlichen Demonstration aus der „Mitte der Gesellschaft“ nachhaltig.

 

Auch dieses Jahr wird es wieder Blockaden geben. Zunächst gibt es eine antifaschistische und queerfeministische Demonstration, die unsere Inhalte transportieren soll. Bei der Demonstration gibt es einen flti*-Frontblock. Danach soll der Fundi-Aufmarsch entschlossen blockiert werden.

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