In Gedenken an den ersten rassistischen Brandanschlag in
Westdeutschland, der am 22. August 1980 in Hamburg verübt wurde, in
Gedenken an das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen und an zwei
rassistische Morde in Berlin-Marzahn hatten wir eine Kundgebung am
gestrigen Samstag geplant. Der Aufruf ist hier zu finden. Donnerstag nacht verübten
bekannte Rassist_innen aus dem Bärgida-Umfeld einen Brandanschlag
auf das Containerlager in Marzahn. Unsere Kundgebung hat dadurch
eine vorher so nicht vorauszusehende Aktualität und Bedeutung
bekommen.
Einhundert Menschen folgten schließlich unserem Aufruf zur
Kundgebung. Im Anschluss an Redebeiträge zu den Morden in Marzahn, zu den pogrom-artigen Ereignissen in
Heidenau und zu dem Anschlag in der Hamburger Halskestraße von 1980
startete eine Spontandemo vom Eastgate über die Marzahner Promenade
zum S-Bhf. Raoul-Wallenberg-Straße. Wir freuen uns, dass wir durch
die Reden und Sprechchöre sowie durch die verteilten Flyer
zahlreiche Passant_innen mit unseren Mindestforderungen erreichen
konnten:
- die konsequente Zerschlagung aller rassistischen Netzwerke, ob auf Facebook, am Stammtisch, im Verein, Betrieb oder in der Politik
- die Umquartierung aller Rassist_innen aus Marzahn an einen abgelegenen und gut gesicherten Ort, an dem sie keine Geflüchteten angreifen können
- ein aktives und dauerhaftes Gedenken an die rassistischen Morde in Berlin-Marzahn, Hamburg-Halskestraße und alle rassistischen Angriffe bundesweit
- die Abschaffung aller Grenzen und freie Entscheidung über den Aufenthaltsort inklusive einer schönen und geräumigen Wohnung nach eigener Wahl für alle Menschen, ob Geflüchtete oder Nicht-Geflüchtete
Zum Teil gab es auf die Kundgebung und Demo positive Reaktionen, aber selbstverständlich auch einige aggressiv rassistische Bekundungen, vor Allem jedoch viel Ignoranz von Seiten der Marzahner_innnen. Über die niedrige Teilnehmerzahl, die gerade so im dreistelligen Bereich lag, sind wir angesichts des Marzahner Brandanschlags sowie der aktuell eskalierenden rassistischen Proteste u.a. in Heidenau enttäuscht. Wir wünschen uns sehr, dass die (Berliner) Linke dem Mob deutlicher entgegen tritt. Ein Brandanschlag ist immer als Mordversuch zu werten und bedarf einer vehementen Antwort an die Täter_innen und ihr Umfeld!
Die gehaltenen Redebeiträge findet ihr anbei.
Web:
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Mail:
demob[ @ ]naturfreundejugend-berlin.de
deutschland demobilisieren – Kampagnengruppe der Naturfreundejugend Berlin
Radio-Interview zur gestrigen Kundgebung
https://www.mixcloud.com/demob/fsk-interview-mit-demob-zu-rassist-anschl...