[DD] PM zu NPD- und Gegenkundgebung

Refugees Welcome

+++ Mindestens drei Verletzte Gegendemonstrant*innen bei Anti-Asylkundgebung +++

Heute, Freitag den 24. Juli 2015, sollen die ersten Asylsuchenden in einem Zeltlager in der Dresdner Friedrichstadt untergebracht werden. Dagegen demonstrierten bei einer vom Stadtrat der (neo-)nazistische NPD, Jens Baur, angemeldeten Kundgebung ca. 100-150 (Neo-)Nazis und vermeintlich besorgte Bürge*innen. Die Undogmatische Radikale Antifa Dresden mobilisierte kurzfristig zu Protest in Sicht- und Hörweite, welcher sich der spontanen Gegenkundgebung, die unter dem Motto „Refugees Welcome – Solidarität mit Geflüchteten“ angemeldet wurde, anschloss.

 

Bereits zu Beginn gelang es der Polizei nicht (Neo-)Nazis von der Gegenkundgebung fernzuhalten. Etwa eine halbe Stunde nach Beginn der Veranstaltung liefen ca. ein Dutzend dem gewaltbereiten Kameradschaftsspektrum Zuzuordnenden mitten durch die Versammlung von solidarischen Aktivist*innen. Im weiteren Verlauf der Kundgebung wurde die Stimmung der Rassist*innen zunehmend aggressiver. Dies mündete in einem Angriff auf ein Kamerateam, nachdem die Kundgebung von Jens Baur aufgelöst wurde. Anschließend versuchten die (Neo-)Nazis zur Gegenkundgebung durchzubrechen, wobei mindestens 2 Böller, Glasflaschen Steine und eine Verkehrsbake auf die Gegenkundgebung geworfen wurden. Dabei wurden unseres Wissens nach mindestens drei Menschen verletzt, eine durch einen Flaschenwurf verletze Person wurde vom Notarzt, zur weiteren Behandlung, ins Krankenhaus gebracht. Währenddessen gelang es der dresdner Polizei nur mit mäßigen Erfolg die (Neo-)Nazis in Schach zu halten.

 

Alex Elser, Pressesprecher*in der Undogmatischen Radikalen Antifa Dresden, kritisiert dabei die Arbeit der Polizei: „Bei jeder, auch zahlenmäßig kleinen linken Versammlung, glänzt die Polizei mit einen immens hohen Aufgebot und übertriebener Motivation, selbst wenn diese erst wenn diese erst 24 Stunden vorher angemeldet wurde. Dies zeigt dass die Polizei nicht willens ist, (neo-)nazistischer und rassistischer Gewalt Einhalt zu bieten.“ Alex Elser fährt fort: „Allerdings ist dies für uns nur eine weitere Kontinuität der sächsischen Verhältnisse, welche durch die rassistischen und regressiven Auswürfe der Sachsen-CDU und die teils skandalöse Polizeiarbeit aufzeigt werden. Dies bestätigt wiedereinmal, dass linke Intervention notwendig bleibt und wir weiterhin von Bullen und Politik nichts zu erwarten haben. Im Gegenteil, sie sind ein Teil des Problems.“

 

Die heutigen Ereignisse reihen sich nahtlos in eine Serie von menschenverachtenden Übergriffen, wie die Hetze in Freital, den Brandanschlag in Meißen, die Übergriffe auf linksalternative Projekte in Pirna und Limbach-Oberfrohna etc., ein. Der Mob fühlt sich legitimiert durch eine hasserfüllte Stimmung, die u.a. durch Positionen der CDU/CSU aber auch durch PEGIDA-Demonstrationen und sogenannte „Bürgerbewegungen“ erzeugt und befeuert wird.


Wir haben weiterhin unseren Fokus auf dem Ist-Zustand und bleiben unbequem!


Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Undogamtische Radikale Antifa Dresden!

 


Presseschau:


DNN

Mopo

Zeit

Sächsische Zeitung

Neues Deutschland

Tagesspiegel


Fotos


Ein Video des Angriffs auf die "Refugees-Welcome"-Kundgebung ist hier zu sehen.

 

Wir stellen uns auch weiterhin quer, sollte es zu weiteren Aktionen gegen Geflüchtetenunterkünfte kommen!


Achtet auf Ankündigungen für die nächsten Tage!


Undogmatische Radikale Antifa Dresden

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Bei Facebook wurden auf der rechten Seite "Bürgerwehr Freital" diverse Aufnahmen von Antifaschisten veröffentlicht. Vermutlich stammen die Aufnahmen von dieser Person: