Die Lange Woche der Rigaer Straße – 25 Jahre Selbstorganisation und Widerstand

strassenfest

Vom 06.07. bis zum 12.07. findet rund um die Rigaer Straße in Friedrichshain die Lange Woche der Rigaer Straße statt. Die ehemals besetzten Wohnprojekte im Nordkiez von Friedrichshain laden dazu ein, öffentlich ihren 25. Geburtstag feiern.

 

Die Lange Woche der Rigaer Straße wurde ins Leben gerufen, um 25 Jahre nach den Hausbesetzungen einen Raum politischen Austausches und Auseinandersetzung zu schaffen. Wir wollen uns gegenseitig besser kennenlernen, uns vernetzen und eine widerständige, solidarische Nachbarschaft im Kiez auf eine solide Basis stellen. Dabei wollen wir auf die Situation der Hausprojekte, die ein Vierteljahrhundert nach der Besetzung und der Erkämpfung alternativer, emanzipatorischer Räume noch teilweise räumungsbedroht sind, aufmerksam machen und verdeutlichen, dass der Nordkiez rebellisch bleiben wird. Es sollen aber nicht die eigenen Strukturen im Mittelpunkt stehen, sondern die allseits präsente Gentrifizierung im Kiez in den Fokus gerückt werden. Dafür wollen wir gemeinsam nach Antworten suchen, bei denen die Organisation des kollektiven Wohnens und Lebens ein Beispiel für den Widerstand gegen Individualisierung und kapitalistische Stadtumstrukturierung bieten kann.

 

In einer Stadtentwicklung von oben bekommen Menschen kein wirkliches Mitspracherecht über die Gestaltung des Raumes, in dem sie leben und den sie nutzen. Wir wollen die Stadt gemeinsam verändern. Die Lange Woche der Rigaer Straße soll ein Versuch sein, den Kiez wieder mit Diskussionen zu füllen und in ihm alternative Formen zur kapitalistischen Stadtenwicklung zu entwickeln. Gleichzeitig bedeutet eine solidarische und widerständige Nachbarschaft, sich den Bestrebungen von oben, unsere Wohngegenden kontrollierbar und verwertbar zu machen, entgegenzustellen. Veranstaltungen wie der Umsonstflohmarkt am Mittwoch, den 08.07. können einen Ort darstellen, sich kennenzulernen und anarchistische Theorie zur Praxis werden zu lassen.

 

Ein Blick in das Programm auf unserer Homepage reicht, um die Diversität von Selbstorganisation und Widerstand zu verstehen. Workshops, Umsonstflohmarkt, Infoveranstaltungen, gemeinsames Essen, Diskussion und Aktion, Theorie und Praxis. Für einen Kiez von unten denken wir, dass die gemeinsame, freie, offene und öffentliche Gestaltung eines Raumes einer der kraftvollsten Wege ist. Wer Widerständigkeit also nur in eine Richtung deutet, liegt damit falsch.

 

Selbstorganisation bedeutet für uns auch, dass wir das Straßenfest nicht anmelden werden. Wir werden uns nicht von einer Behörde vorschreiben lassen, wie wir unsere nachbarschaftlichen Beziehungen und unser Leben und alltäglichen Widerstand im Kiez gestalten. Wir lassen uns nicht in die Hinterhöfe verdrängen, sondern sind auf der Straße präsent, da, wo sich Menschen treffen und einen Ort des Austausches schaffen. Wir werden es nicht akzeptieren, wenn uns unsere Sichtbarkeit genommen wird.

 

Die Lange Woche der Rigaer Straße wird eine unkommerzielle Veranstaltung sein, Alle sind eingeladen, auch ohne Geld – mit einer offiziellen Anmeldung wäre das nicht möglich, denn eine Stadt im Kapitalismus bedeutet eine Stadt für wenige, für die, die es sich leisten können. Dem wollen wir aber einen solidarischen Kiez entgegensetzen und unsere Kritik an der Stadtpolitik zum Ausdruck bringen.

 

„Wir“ sind auch keine homogene Masse mit ein und derselben Meinung. Der Verlauf des Straßenfestes wird von allen Menschen geprägt sein, die diese Woche mitgestalten und da sind. Wir freuen uns über Solidaritätsaktionen, über Menschen, die sich selbst organisieren und nicht nur konsumieren sondern mitgestalten.

 

Mehr Infos unter gettogether.noblogs.org

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Ich wohne in der Rigaerstrasse und kann nur sagen wenn ich hier lese das es kein Mitspracherecht zur Gestaltung des Lebensraumes gibt kann man im Falle der angeblichen alternativen Szene in der Straße nur froh sein.

Der von ihr gestaltete Raum vor deren Häusern in der Straße ist die blanke Katastrophe und Schandfleck der Rigaer.

Es stinkt nach Bier, Pisse und sieht aus wie ein Müllhaufen.

Wenn so die Revolution bzw, der Bezirk aussehen soll, mach ich lieber bei der Konterrevolution mit.

Macht euch doch nichts vor die Szene ist Kastenähnlich ein geschlossener Kreis mit eigenem Gebahren und geschlossenem Weltbild.Ihr wollt doch keinen kennen lernen.Und bei so einer Außendarstellung will euch auch niemand.Diese Bewegung taugt schon lange nicht mehr zu politischen Veränderung.

Nur noch zur politischen Selbstbefriedigung.