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Im Zuge der „SBH-Gida“ Kundgebungen in Villingen scheint sich die rechte Szene im Raum Bodensee und Schwarzwald-Baar-Kreis immer mehr zu vernetzen. Sinnbildhaft hierfür ist das neugegründete „Freikorps Villingen Bodensee“ und deren neusten Aktivitäten.

Wie bei der NPD-Demo in Singen im Februar (Siehe hierzu: https://linksunten.indymedia.org/de/node/136689 und https://linksunten.indymedia.org/de/node/136152) ersichtlich, scheint das Mobilisierungspotential der offen auftretenden Faschisten begrenzt zu sein. Mehr Menschen mobilisieren da schon die Pegida-Ableger, die ihre menschenverachtende Ideologie ins bürgerlichen Gewand verpacken - und dennoch NPD-Funktionäre als Ordner einsetzen.

Zum Beispiel der bekannte Ralph Kästner aus St. Georgen, der für die NPD bei Kommunalwahlen antritt und bei den sogenannten „Freien Kräften Schwarzwald-Baar-Heuberg“ (FK SBH) aktiv ist. Hier zu verorten ist auch der St. Georgener Manuel Felgenbauer. Beide sind bekannte Faschisten und bei Aufmärschen in der Region anzutreffen. Ebenfalls aus St. Georgen kommt Markus Ganter, der sich beim Auftritt Lutz Bachmanns am 26. April in Villingen blendend mit dem von den HoGeSa-Demos bekannten Nazi-Hooligan Sascha Palosy („Berserkern Pforzheim“) zu verstehen zu scheint. (Mehr zu Palosy: http://facesofkargida.blogsport.de/2015/05/08/sascha-palosy-berserker-pf...)

Das Schlimme ist, dass Markus Ganters Gesinnung in St. Georgen hinreichend bekannt ist, er auch auf Facebook keinen Hehl daraus macht, dies jedoch fast niemandem zu stören scheint. Gerade dies kann der Grund sein, weshalb sich die Aktivitäten der neonazistischen Szene in den Schwarzwald hinein verlagern. Schließlich gibt es in St. Georgen keinerlei organisierte antifaschistischen Strukturen. Auch gewerkschaftlich-politische Arbeit fehlt. Man sollte die Aktivitäten in St. Georgen nicht überbewerten, kommt jedoch nicht umhin, eine Häufung festzustellen: Im März trat die rechtsradikale Dumpfbacken-Band „A3stus“ in St. Georgen auf, wie auf der Homepage der FK SBH zu sehen ist.

Am heutigen 23. Mai soll zudem eine Tagung unter dem Titel „Recht und Wahrheit“ mit dem bekannten Nazi-Aktivisten Meinolf Schönborn stattfinden. Unter demselben Titel gibt er auch eine Zeitschrift heraus. Einer der Tagesordnungspunkte lautete: „Aktivismus und Organisation. Gemeinsame statt gegeneinander und Vorstellung eines Projektes.“ Wir müssen als Antifaschisti*innen mit allem rechnen. Zur „Gründung“ des „Freikorps Villingen Bodensee“ - ausgerechnet am Tag der Befreiung, dem 8. Mai - machten die Faschist*innen unter anderem eine Wanderung zur Ruine Waldau, die zwischen St. Georgen und Villingen liegt. Auf den Bildern im Facebook zu sehen ist auch der Vorsitzende der NPD Bodensee, Tim Belz. Der scheint am Bodensee nicht mehr allzu viel zu Stande zu bringen, und sich daher zu den anderen Faschos aufs Land zu flüchten. Zeigen wir ihm und all den anderen rassistischen Arschlöchern: Es gibt kein ruhiges Hinterland!