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Am Donnerstag den 7. Mai gab es in Berlin und Brandenburg mehrere Hausdurchsuchungen wegen Ermittlungen gegen die bekannte Nazirap-Crew A3stus (VILLAIN051 und R A W). "Polizisten haben am Donnerstagmorgen in Berlin und Brandenburg insgesamt sieben Objekte durchsucht. Der Staatsschutz im Berliner Landeskriminalamt ermittelt nach Informationen der Berliner Zeitung gegen vier Beschuldigte aus der rechtsextremistischen Szene. Drei von ihnen gehören der NS-Hip-Hop-Band "A3Stus" an.

Die Polizei durchsuchte ab 6 Uhr Wohnungen der Bandmitglieder in der Dierhagener Straße in Hohenschönhausen, an der Kastanienallee in Prenzlauer Berg sowie an der Orionstraße in Bernau (Barnim). In weiteren drei Wohnungen von Bekannten aus dem Umfeld der Nazi-Band suchten die Beamten nach Beweismitteln. Durchsucht wurden auch ein Klubhaus in der Schönerlinder Straße in Pankow und ein Objekt in Velten (Landkreis Oberhavel).

Den vier Beschuldigten wird vorgeworfen, mit einem Lied, das sie bei Youtube hochgeladen haben, Volksverhetzung zu betreiben. So wird in dem Song unter anderem zu Hass und Gewalt gegen Juden aufgestachelt. In dem Refrain des Liedes heißt es unter anderem: "Die Protokolle sind geschrieben, nichts ist mehr echt. Die Weisen von Zion haben sich durchgesetzt. Wir müssen zusammenhalten gegen die Pest."
 

_{Berliner Zeitung: http://www.berliner-zeitung.de/polizei/razzia-gegen-neonazis-polizei-geht-gegen-rechtsextreme-hip-hop-band-aus-berlin-vor,10809296,30639816.html}
 

Die dahinter stehenden Neonazis Patrick Killat (wohnhaft in Hohenschönhausen) und sein unter dem Pseudonym auftretende Kollege R A W sind Antifaschist*innen nicht erst seit ihren Auftritten bei den rassistischen „Montagsdemos“ gegen die Asylunterkunft in Marzahn bekannt. Dort traten sie unter anderem bei der 3. „Montagsdemo“ am 17. November 2014 live auf. Auch in den darauf folgenden Monaten gehört die Musik der Neonazis zum Standardrepertoire auf den „Montagsdemos“, wobei sich Killat auch persönlich regelmäßig den Demos anschließt. Auch ihre neuen Veröffentlichungen beinhalten die gleiche Drecksideologie, Hetze gegen Asylsuchende, Überfremdungsfantasien und „Arme-kleine-Deutsche“ Rumgeopfere. 

„Auf seinem Youtube-Kanal finden sich zahlreiche rechtsextreme Rap-Songs,unter anderem ein Duett mit der Rechtsrapperin "Dee Ex". Das vor der Flüchtlingsunterkunft gedrehte Lied "Für unsere Kinder" beinhaltet nicht nur platten Rassismus, sondern auch antisemitische Hetze:

 Befreit euch von der Lüge, Brüder dieser Welt vereinigt euch und Zion fällt.
Ihm geht es nicht mehr um Religion oder Volk. Nein, er kommt über Nacht und will nur euer Gold.“
Reimt Killat holperig in dem Song. Weiter singt er:
„Wir gehen auf die Straße, um dieses System zu stürzen Für unser deutsches Land ziehen wir heute in den Kampf
 

_{aus Artikel beim Störungsmelder Blog: Nazirap vor Flüchtlingsunterkunft vom Januar 2014 http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2014/01/24/nazirap-vor-fluchtlingsunterkunft_14783}

Ihre nationalsozialistische Ideologie wurde von den Genoss*innen von "Dekonstruktion Ost" im letzten Jahr bereits eindeutig beschrieben:

Aber die Kameraden aus den angrenzenden Bezirken und Landkreisen kommen ihnen zur Hilfe: Patrick Killat aus Hohenschönhausen, der unter dem Pseudonym „Villain051“ auftritt und „R.A.W.“ („Recht aufWahrheit“) aus Barnim gründen ein musikalisches Projekt, das sie„A3stus“ nennen. 
Sie machen balladenhaften Rechtsrock mit Rap-Parts, was ungefähr sograusam klingt, wie es sich in der Beschreibung schon anhört. Provokant filmen sie sich zusammen mit u.a. Marcel Zech (NPD Barnim-Uckermark) im Februar vor dem für Umbauten geschlossenen Teil der Hellersdorfer Unterkunft, sie stehen dort mit Deutschlandfahnen, werden dabei beobachtet, die Polizei schreitet ein. Das nährt nur ihren Heldenkult, kurz darauf veröffentlichen sie das Video mit dem Song „Für unsere Kinder“, in dem sie den „Neuen Deutschen Widerstand“ propagieren und mit offen antisemitischer Agitation arbeiten. 
Das Video ist ein voller Erfolg und lässt die Likes der Bürgerbewegung, die auch in Zukunft als exklusive Veröffentlichungsplattform von „A3stus“-Videos dient, nach oben schnellen. Das alte Blood-&-Honour-Prinzip, mit dem Patrick Krüger und Daniela Fröhlich eng vertraut sind, die Verknüpfung zwischen Musik und Politik als bindender Narrativ wirkt hervorragend. Später werden Videos veröffentlicht, in dem die Musiker vor dem Holocaust-Denkmal posieren.

_{aus der Broschüre „Hellersdorf Revisited-Eine Analyse der rassistischen Mobilisierung in Berlin-Hellersdorf“, erschienen Juni 2014
zum weiterlesen:http://dost.blogsport.de/2014/10/29/broschuere-hellersdorf-revisited/}

Es wird sich zeigen, in wie fern die Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden gegen Nazis ihrer Musikkarriere in der Naziszene Einhalt gebieten können. Patrick Killat scheint bundesweit gut vernetzt zu sein, sowohl in der Neonaziszene wie auch in Hooligan-Kreisen.
Ihr nächster Auftritt auf einer rechten Veranstaltung ist für den 8. Mai in Ottendorf-Okrilla (Sachsen) angekündigt, ein weiterer „Bürgerprotest“. Auf ihrer Facebookseite lässt sich sehr gut nachvollziehen, welche Nazidemos die beiden offen bewerben und an welchen sie sich in Form von Auftritten beteiligen.