++Eine Kleinstadt als Brennpunkt rassistischer Eskalation: Wie die Radikalisierung auf Facebook institutionalisiert wird++
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Die Kleinstadt Freital vor den Toren Dresdens liegt seit einigen Wochen im Focus gezielter rechtsextremer Radikalisierung.
Die rassistische Initiative "Freital wehrt sich. Nein zum Hotelheim"
steht dabei im Mittelpunkt der Eskalation und bildet ein beispielhaftes
Bindeglied zwischen den ("klassischen") Rechtsextremisten und neurechter
Propagandisten.
Wie in den 90er Jahren möchten die Neonazis die
rassistisch aufgeladene Stimmung für sich benutzen. Wie Pogrome von den
Rechtsextremen entfacht werden, kann man dafür heutzutage quasi live auf
Facebook mitverfolgen. Auf eine Eskalation will man bei den
Verantwortlichen in Freital offenbar nicht warten müssen.
Die Unterkunft für Asylsuchende im ehemaligen Hotel "Leonardo" wird derzeit zum Anlass genommen, um aktiv eine unkontrollierbare Situation herbei zu führen. Seit letzter Woche hat sich die Lage noch einmal derart zugespitzt, dass Refugees, die in besagter Unterkunft leben müssen, im Moment kaum noch deren Räumlichkeiten verlassen können ohne auf Schritt und Tritt von fremdenfeindlichen Aktivisten verfolgt und fotografiert zu werden. Diese sind offenbar immer auf der Suche nach Bildmaterial, das geeignet ist, um den "Volkszorn" zu schüren. Egal ob Geflüchtete an der Bushaltestelle stehen oder ein Krankentransport vor der Unterkunft gesehen wird, die Reaktion lautet: "Wie lange soll das noch so weiter gehen?". Zum wiederholten Male wurde dabei am gestrigen Donnerstag, einen Tag vor der offiziell angemeldeten Demonstration, eine "spontane" Versammlung von "Anwohnern" inszeniert, um den Eindruck zu erzeugen, diese hätten "die Schnauze voll".
Besonders deutlich wird in Freital, wie sich Neurechte und Rechtsextremisten hier die Bälle zuspielen. So sprachen Pegida-Anführer Lutz Bachmann und Tatjana Festerling in der Vergangenheit bereits mehrmals auf Veranstaltungen in Freital, welche offenkundig von Kräften aus dem Umfeld der Kameradschaft "Initiative Heimatschutz" organisiert und getragen werden.
Wichtig
ist zu bemerken, dass die Situation in Freital an sich nicht überraschen
kann. Dass in den Sozialen Medien rechtsextreme Bürgerinitiativen immer
erfolgreicher Brücken aufbauen, zu für sie sonst kaum zu erreichenden
Personenkreisen, ist mittlerweile mehr als hinreichend bekannt. Dazu
passt auch, wie auf Nachfrage bei Sicherheitskräften keine der bei
"Freital wehrt sich..." beschworenen "Übergriffe und Belästigungen" so
stattgefunden haben und aller Wahrscheinlichkeit nach schlicht erfunden
sind.
Der geneigte "bürgerliche" Rassist lässt sich davon jedoch nicht beirren. Der Ton auf der eigenen Seite bei Facebook wird spürbar radikaler. Am laufenden Band wird in den Kommentaren dazu aufgerufen sich dagegen "erheben" zu müssen. Mittlerweile hat sich in der Kleinstadt sogar, mit Unterstützung von "Freital wehrt sich" (zumindest auf Facebook), eine "Bürgerwehr" gegründet, die offen damit droht, das staatliche Gewaltmonopol in die eigene Hände zu nehmen.
Die Polizei
vor Ort in Freital bekommt davon offensichtlich nur recht wenig mit. Am
Standort in Freital gibt es nicht mal eine öffentliche Email-Adresse und
wohl auch kaum Aufmerksamkeit bei den Beamten, für die gezielte
Radikalisierung, die bald täglich neue Ausmaße annimmt. Es
stinkt in Freital an jeder Ecke nach dem Feuer aus Rostock Lichtenhagen
und es stellt sich schrecklicherweise die Frage, ob eine noch
dramatischere Eskalation überhaupt noch abwendbar ist.
Vor einer
Stunde, um 21:00 Uhr haben sich noch immer zahlreiche Teilnehmer von
"Freital wehrt sich..." in Nähe des ehemaligen Hotel versammelt. Der Mob
ist spürbar aufgeheizt und Gewalt liegt in der Luft. Sicherheitskräfte
und GegendemonstrantInnen vor Ort versuchen derzeit das Schlimmste zu
verhindern.
Wie lange es noch gelingen kann und ob bzw. wie
eigentlich noch für die Sicherheit der Menschen in der Unterkunft
gesorgt werden soll, muss dringend an höchster Stelle diskutiert werden.
<<Bitte teilt den Beitrag über Facebook, damit die drastische Zuspitzung in Freital eine hohe virale Verbreitung findet!>>
Anmerkung vom Crossposter:
Im Artikel verwendete Bilder: 1; 2; 3; 4
Sammlung von Hatespeech "besorgter Bürger"
Mehr dazu
Artikel: https://linksunten.indymedia.org/de/node/142305
Demoaufruf: https://linksunten.indymedia.org/de/node/142370
Demojingle vom und für's Radio
http://www.freie-radios.net/70321