Kino Burladingen fühlt sich durch Neonazis bedroht

Burladingen

Nazis verbreiten mit Sprühereien Angst im kleinen Städtchen Burladingen (Zollernalbkreis) auf der Schwäbischen Alb. Das kleine Kino "Alblichtspiele" dort zeigt nun aus Angst wohl den Film "Elser" (über Georg Elsers Anschlag auf Hitler) nicht.

 

Laut der Schwäbischen Zeitung (SZ) vom 29.4.15 wurde in der Nacht vom Montag auf Dienstag an etlichen privaten und öffentlichen Gebäuden, wie Rathaus, Kino und Polizeiposten, Nazi-Graffities angebracht, Parolen wie den Namen der faschistischen, verbotenen Gruppe Combat 18". Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere Tausend Euro, die Polizei bittet um Hinweise.

In einem weiteren Artikel der SZ wird geschildert dass der Betreiber des kleinen Kinos Alblichtspiele Burladingen aus Angst vor den Nazis den Film über Georg Elser (der einen Anschlag auf Hitler verübt hatte) absetzt.
Nachdem auch das Kino von den Schmierereien betroffen war fragte der Betreiber die Polizei, was nun zu tun sei. Ein Polizeibeamte habe ihm daraufhin geraten den Film nicht zu zeigen. Die Polizeidirektion Tübingen, die auch für Burladingen zuständig ist, beteuert als Polizei keine Ratschläge dergleichen zu geben, dass aber die Bedenken des Betreibers und der Ratschlag des Beamten nachvollziehbar seien. Das Innenministerium meint es sei noch zu früh für eine politische Bewertung.

Aus eigener Erfahrung ist die Situation auf der Alb grundsätzlich ambivalent: Während viele Menschen von der Krise betroffen sind, über ihre Arbeits- und Lebenssituation klagen und sich für klassenkämpferische Positionen offen zeigen, so nehmen sie auch die Hetze und Sündenbock-Interpretationsangebote der Medien an und beginnen teilweise auf Geflüchtete wütend zu sein. Mehr linke Intervention auf der Alb wären begrüßenswert, sollten aber daher versuchen der Hetze gegen Geflüchtete nicht mit Denkverboten ("wenn ihr das denkt seid ihr Nazis") und nur moralischen Appellen ("das dürft ihr nicht") zu begegnen, sondern auch bemächtigende (empowerment) Angebote zum Krisen- und Kapitalismusverständnis zu machen (z.B. "die Millionäre und Millardäre freuen sich, wenn ihr auf die wütend seid, die noch ärmer sind als ihr, anstatt auf das System welches auf eure Kosten wenige reich macht!"...).

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Diese Aktion trifft bei mir auf Unverständnis.

Da gab es einen Schwaben der verstanden hat was läuft, auf eigene Rechnung und Risiko einen Privatkrieg gegen die Staatsführung angefangen hat... und sogar Generationen danach sind die Hallodri hier nicht in der Lage ein solches Handeln zu verstehen geschweige denn zu würdigen.

Schade das sogar heute noch der Druck und die Angst dafür sorgt, dass sich Kinobesitzer dem braunen Gespenst von damals beugen.

 

Man muss sich mal vor Augen führen mit welcher Effektivität diese destruktiven Prinzipien in die Identität der breiten Bevölkerung Co-Konditioniert wurden.

Hitler hat für Arbeit gesorgt und Autobahnen gebaut... ok, aber braucht man einen Führer um Arbeit zu schaffen oder Bauprojekte an zu leiern?

Gebaut haben das unsre Großväter, nicht Hitler! (übrigens, nettes Introjekt A. G.?)

 

Genau so das Bild vom "Juden" ... da wurde der Hass auf die Hochfinanz (Wirtschaftskrise etc.) an einer "Rasse" fest konditioniert (von der Kausalität her sowas von Hirnrissig), ein Sündenbock den man geschlachtet hat. Ich könnte wetten das die Verursacher der Verhältnisse damals zum aller größten Teil ungeschoren davon gekommen sind und das nur weil man den Menschen dermaßen frech ins Hirn geschissen hat.

Wenn man die Situation heute betrachtet hat die "Ideologie" dahinter überlebt.

 

Es gibt eine lange mitteleuropäische Kultur, auch eine Deutsche... die hat wenig bis garnix mit dem braunen Dreck zu tun der ein paar Jahre sein Regime am laufen hatte. Es wäre mal wieder dringend an der Zeit sich zu besinnen was man ist und nicht was einem erzählt wird was man wäre, schon deshalb um den Dreck endlich aus dem System zu kanten.

 

Was die Flüchtlingssituation angeht ist meine Haltung auch ambivalent.

Menschen in Not wird geholfen, basta.

Wir können diese Menschen aufnehmen und versuchen zu integrieren, was wahrscheinlich nicht allzu gut/nach Generationen funktoiniert.

Oder Empowerment betreiben damit diese in ihrer Heimat ein menschenwürdiges Leben aufbauen können.

Diese Menschen sind hier, also haben wir ein Problem, wie sieht es mit Interventionen in den Herkunftsländern aus?

Wo liegt die Grenze dessen was wir tragen können, ohne in Verhältnissen zu landen wo wir nicht hin wollen?

Es werden nicht nur Engel an Land geschwemmt (das ist ne ganz eigene Mixtur).

Wiso macht die Deutsche Bank nix, an den Nahrungsmittelspekulationen haben die doch gut verdient? Oder andere Eliten die an der Situation gedreht haben um Vorteile zu erlangen, bis die Menschen nicht mehr leben konnten?

Soll das auf meinem/unseren Rücken sozialisiert werden nur weil ich mich/wir uns für guten Menschen halten?

 

 

Apropos

Unterhaltet euch doch mal mit ein paar Obdachlosen die seit Jahren auf eine Bleibe warten in der man Leben kann ... und die zusehen wie im Ramen eines Politikums zig tausend Flüchtlingen quasi über Nacht Kontainer etc. hingestellt werden, Bedingungen von denen diese sonst nur träumen (geschweige denn von der Lobby dahinter). ... irgend wie schizoid ...