[KA] PEGIDA Aufmarsch, Polzeigewalt und Messerstechende Nazis. Oder: Gestern in Karlsruhe

Pegida entsorgen

PEGIDA Aufmarsch, Polizeigewalt und Messerstechende Nazis. Oder ein Dienstag in Deutschland. Am gestrigen 28.04.2015 konnten, durch ein martialisches Polizeiaufgebot geschützt, wieder die Nazis und Rassist*innen des Karlsruher PEGIDA Ablegers durch die Innenstadt ziehen.

 

Mehrere Hundertschaften und ein riesen Aufgebot an Gittern sperrten die Nazis ein. Die Polzie ließ es sich auch diesmal nicht nehmen ihren Gewaltphantasien freien lauf zu lassen.

Es wurden mehrere Personen durch Pfefferspray verletzt, unter ihnen auch zwei Ballspielende Kinder und ein vorbeigehender Rentner. Die Schlägertrupps der Polizei setzten den Naziaufmarsch wieder mit allen Mitteln durch.

Engagierte Antifaschist*innen konnten trotz der massive und unverhältnismäßig agierenden Einsatzkräfte den Ablauf des Aufmarsches und der Nazikundgebung durch Sprechchöre und Musik stören.

 

Im Anschluss zog eine kämpferische Sponti mit ungefähr 250 Menschen in die Südstadt. Sie skandierten Parolen wie "Nazis morden der Statt schaut zu. Das ist die Geschichte des NSU!" Es kam zu Solidaritätsbekundungen aus Restaurants und von Balkonen.

Am Werderplatz in der Karlsruher Südstadt provozierte ein vermeintlicher Nazi mit supporter 81 Jacket, dem Unterstützer kreis der Hells Angels. Augenzeugen Berichten von einem gezeigten Hitlergruss. Die Polizei geleitet den Nazi vom Platz während die Antifaschist*innen ihre Meinung kundtun.

Nach Abschluss der Spontandemonstration ließ es sich der Altbekannte Einsatzleiter Jürgen Zimmer nicht nehmen durch eine unbegründete Personalienkontrolle zu provozieren. Der Auskunftsberechtigten Karin Binder (MdB) verweigerte er die Auskunft über den Grund der Kontrolle.

 

Der zuvor gesichtete Nazi kam etwa 30 Minuten später mit zwei anderen Männern zuruck zum Werderplatz und begann, stark alkoholisiert, sofort Mensch am Rande des Werderplatzes massiv zu provozieren. Es kam zu einer Messerattacke auf Antifaschistinnen!!! Nur mit vereinten Kräften gelang es die hochaggressiven Nazis zu vertreiben.

 

Durch die regelmäßigen Aufmärsche überregional anreisender Nazis gewinnt die Lokale Szene an Selbstvertrauen. Messerattacken und andere gewaltvolle Übergriffe sind in Zukunft wohl öfter zu erwarten. Von der Polizei hingegen ist nichts gutes zu erwarten. Am gestrigen Dienstag zeigte Karlsruhe die hässlichste seiner Fratzen seit langem.

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Karlsruhe (ots) - Im Nachgang der Pegida-Demonstration mit Gegenveranstaltungen kam es am späten Dienstabend in der Karlsruher Werderstraße zur Auseinandersetzung von sechs Männern. Ein Zeuge hatte der Polizei gegen 22.40 Uhr lautstarke Streitereien im Bereich der westlichen Werderstraße gemeldet. Drei dem rechten Lager zuzuordnende Männer im Alter von 34, 36 und 42 Jahren waren nach ersten Ermittlungen auf drei Linksmotivierte im Alter von 21, 24 und 31 Jahren getroffen. Zunächst kam es wohl zu verbalen Auseinandersetzungen, in deren Verlauf die ältere Gruppe ihr Gegenüber mit Messern bedrohte. Die Bedrohungen waren offenbar durch den Einsatz von Pfeffersprays erwidert worden. Ferner habe der 36-Jährige den 31-jährigen Mann konkret mit einem Messer angegriffen. Allerdings konnte der Jüngere die Attacke anscheinend abwehren. Eine Streife des Polizeireviers Südweststadt traf im Zuge der Fahndungsmaßnahmen nach den beteiligten und inzwischen geflüchteten Personen den am Boden liegenden und offensichtlich durch Pfefferspray verletzten 42-jährigen Beteiligten in der Schützenstraße an. Aufgrund von Augenverletzungen musste ein Rettungsteam den Mann zur weiteren Behandlung in eine Augenklinik bringen. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung gegen die sechs noch in derselben Nacht festgestellten Personen und ist derzeit mit der Klärung der einzelnen Tatbeteiligungen beschäftigt.