Die Revolution kennt keine Tage und Orte
Heraus zum 1. Mai! Hinein in den Antikapitalistischen Block! Kommt zum internationalistischen Block! Auf die Straße am 1. Mai!
All diese Ausrufe begegnen uns jetzt (Mitte April) und auch sonst in anderer Form massig. Die Revolution, der Aufstand, die Widerstände finden zu gegebenen Zeitpunkt und Ort immer wieder statt. Immer wieder bekommen wir ausgearbeitete Flugblätter und Schriftsätze über das System und seine Fehler. Mal mehr, mal weniger angepasst an die Zeit, mal mehr, mal weniger verständlich, und immer gibt es den Zusammenhang von Empörung-Widerstand-Demonstration. Egal ob 1.Mai, 21.November, 27.Juni, 11 Januar oder oder oder... es sind schließlich alles Demonstrationen, in denen wir unseren Kampf gemeinsam ausdrücken - und mit denen wir erfolgreich sein werden.
Doch haben diese Demonstrationen, diese Tage, nichts an sich, was wirklich revolutionär, aufständisch oder widerständig ist. In der Geschichte waren sie es einmal. In der Geschichte hatten sie etwas von Aufstand, von Revolte, von Revolution. Der 1. Mai 1886 in Chicago war Widerstand, er war Kampf, so wie die Tage der Streiks und Auseinandersetzungen und Revolten danach. Auch der 28. Juni 1969 oder andere Tage des Gedenkens wie der 11. Januar haben ein Hintergrund der Wut, der Trauer, des Aufruhrs und des Tatendranges. Sie alle, die damals auf die Straße und Barrikaden gingen, sie alle, die die Bullen, die Nationalisten, Kapitalisten, Rassisten, Sexisten und weitere nicht nur anschrien und ausbuhten, sondern ihnen aktiv, mit Gegengewalt, entgegentraten und sie aus den Straßen und Vierteln trieben - sie waren Aufständische und Revolutionäre. Sie wollten keine weitere Demonstration, keine weitere öffentliche Versammlung, auch keine Wahlen - sie wussten daß diese nichts verändern würden, sie alle hatten das Gefühl es läuft was schief, und wenn wir nichts machen wer dann, wann dann?
Nicht der Protest oder das Sich-zeigen-wollen stand im Vordergrund, sondern der aktive, verändernde Widerstand. Gegen Nazis, gegen blinde, mordende Bullen, gegen ausbeuterische und unterdrückende Maschinerien aus Denksystemen und materiellen Nöten. Das ist Geschichte. Das war sie.
Aber leider sind diese Traditionen tot. Es geht immer noch gegen selbiges auf die Straße. Weitaus bunter, weitaus differenzierter, teils auch mit mehr Menschen, aber nicht kämpferischer und auch nicht revolutionärer.
Was bringt es, sich zu feiern, was bringt es, dass 20000 auf einer Demo waren, laut Parolen riefen und sich schließlich nur rund 3000 kleinere und etwas größere Scharmützel mit der Bullerei lieferten. Was ist das für ein Widerstand, wenn Demonstrationen angemeldet und säuberlich der vorgeschrieben Route folgen und dauerhaft bewacht vom Staatsschutz und (wieder) Bullerei nur laufen. Wo ist der Ausbruch wenn alle nur zu den Demos am Wochenende am Nachmittag-abend kommen und dann danach wieder in die Kneipe oder Club gehen, wenn die Kämpfe doch unter der Woche immer noch da sind. Kämpfe wie Räumungen, rassistische Kontrollen oder Angriffe auf Projekte.
Die Revolution kennt keinen Termin und keinen Ort. Sie ist niemals geplant oder verortbar. Die Revolution ist im Aufstand aller die sie wollen und auch wirklich machen.
Wann immer und Wo immer sie sie wollen.
Es braucht keine neuen Theorie_Papiere, Geschichtsstunden oder Erklärungen wie scheiße alles ist und wie toll es werden kann, es braucht Taten. Wir müssen aus diesem eingepferchten Denken und Handeln wieder rauskommen in welches wir uns selbst reingebracht haben. Demonstrationen haben bisher die Welt nicht geändert und so wie sie laufen werden sie es auch nicht. Das liegt aber nicht an den Themen oder Menschen, sondern daran wie wir sie gestalten. Die Aufstände die wir bisher hatten, die Hausbesetzungen, Straßenschlachten, Riots und Kieztouren waren nicht angemeldet, nicht abgesprochen und um Erlaubnis gefragt. Sie fanden statt auf Grund der unannehmbaren unaushaltbaren Situation. Aufgrund des Drangs etwas zu verändern und nicht nur zu reden. Und es gab keine großen Transpis, Flugblätter und Facebookaufrufe und Likes, es gab einen Knall, ein Feuer, einen Streit, eine vorbeifahrende Wanne und immer ein „naiven“ Gedanken (Veränderungen sind möglich und nötig ) und es begann und entwickelte sich.
Keine Zeit und Kein Ort d.h. überall ist es möglich, zu jeder Zeit, dass wir ausbrechen. Überall und Jederzeit ist das System in Gefahr. Überall und Jederzeit gibt es die Kämpfe gegen die Probleme die uns Unterdrücken frei zu sein. Dieses (aus der Geschichte der Aufstände) sollte sich vielleicht wieder verbreiten und Eingang in die Praxis finden. Statt dass unsere Demonstrationen zu Ausrufen von Parolen, klugen Sprüchen und Theorien werden. Statt dass unser Widerstand zu Protest, zu Spaziergängen oder Feiern werden. Statt dass wir sehen wie wir Papiertiger geworden sind, die alten Zeiten hinterher jammern.
Scheiß auf den 1. Mai, Scheiß auf Demonstrationskultur
kämpfen wir jetzt und überall
Der Gedanke der revolutionären Klasse
„Gegen das Konstrukt von Volk und Rasse für uns gibt's nur eins - Klasse gegen Klasse.“ Diesen althergebrachten Ausspruch kennen wir alle. Und die alte Theorie ebenfalls. Die Theorie daß wir Ausgebeutete oder Ausbeuter sind, viele oder wenige, welche die Revolution mit dem gemeinsamen Ziel umsetzten oder verhindern wollen. „Proletarier aller Länder vereinigt euch“. Doch wer sind das „Die Proletarier“. Sind das nur die Arbeiter die unterdrückt sind. Die in Fabriken versklavten und ausgebeuteten. Oder sind das auch Frauen* welche es sich erst erkämpfen mussten zu arbeiten und nun ebenfalls weiter unterdrückt werden in Arbeit und Zuhause. Sind das auch Menschen die geflohen oder ausgereist sind und keine legale oder überhaupt Arbeit haben und so von Arbeit ausgeschlossen sind und dennoch unterdrückt werden von Staat und Gesellschaft. Sind es auch die welche eingesperrt sind in Knästen, Psychiatrien, Heimen, Krankenhäusern, Schulen, die nicht mal frei über sich bestimmen, die ausgeschlossen sind aus der Gesellschaft von jenen welche ja auch unterdrückt werden. Und sind die Unterdrücker wie Firmenbosse und Staatschefs schlicht nicht auch unterdrückt im eigenen System ? Wer sind die Proletarier, wer sind die unterdrückten Massen, wer oder eher wo ist die revolutionäre Masse unter uns ? Sie ist überall. Aber sie ist schon längst keine Klasse mehr. Es gibt kein einheitlichen Klassengedanken mehr, genauso wenig wie eine überproportional starke Arbeiterklasse und Klassenideologie. Die Dichotomie zwischen Unterdrückung und Unterdrückten ist weitgehend aufgelöst. Der Arbeiter welcher in seinem Beruf schlecht bezahlt wird und unter Würde behandelt wird und stetig unsicher über seine Zukunft gehalten wird, kommt nach Hause wo er seiner Frau Befehle gibt, sie in Geschlechternormen zwingt und ihr die Freiheit sich auszuleben einschränkt. Die selben beiden Eltern schicken ihre Kinder auf Schulen wo sie unterdrückt, beschränkt und eingepfercht in überholte Traditionen, Normen und Erwartungen gepresst werden und welches sich zuhause dann sich fortführt. Diese Kinder bilden dann Vorurteile und wachsen mit ihnen auf, die dann dank fehlender Zeit, fehlenden Möglichkeiten und fehlender Chancen seitens der Umwelt zu RassistIn, SexistIn und NationalistIn werden, welche vielleicht bei Pegida mitlaufen und „Deutschland den Deutschen“ rufen. Aber es ist auch der Chef der seinen Mann stehen muss der nicht einfach sagen kann dass er schwul ist, dass er seit Jahren eine Beziehung mit 2 anderen führt, und er ist es auch der der eigentlich niemanden feuern will außer sich selbst, weil er nie einen Anzug tragen wollte und auch nie 4000 € verdienen und 60 h die Woche arbeiten wollte. Er ist es auch der, der sich unterdrücken muss weil eine Gesellschaft von Menschen so weit sozialisiert und erzogen wurde dass sie nur beschränkt etwas toleriert, was nicht normal, ihrem Stigma, ihren Erwartungen entspricht. Und was nicht der Norm entspricht, entspricht auch nicht der Gesellschaft und fällt raus. Es ist eine Gesellschaft die auch beibringt daß arm arm bleibt und reich reich, dass Geld ein entschiedener Faktor für Freundschaft, Liebe, Bildung, Verhalten, Leben ist. Die Armen sind den Reichen gegenübergestellt. Soweit wird es uns vermittelt. Doch was ist arm, was reich ? Wenn ich viel Geld habe bin ich dann freier von Unterdrückung, oder wenn ich gut gebildet bin bin ich dann mehr im Establishment .Wenn ich einen harten Job habe, bin ich dann mehr Revolutionär als ohne oder mit einem freien. Und wenn ich Arbeiter bin, bin ich dann auch immer der Genosse aller Arbeiter oder nur der die ich kenne ? In unserer Gesellschaft ist Klasse nicht mehr das Merkmal was auszeichnet und was eine große Menge betrifft und definiert. Die Unterdrückung ist komplex, ausgewachsen und diffus. Ich kann Proletarier sein und dennoch einer der schlimmsten Reaktionäre. Denn nicht das Geld oder der Kapitalismus unterdrücken uns, sondern auch der Sexismus. Wenn wir meinen es gibt Frauen und Männer statt Individuen die sich selbstbestimmt entscheiden können (nicht müssen was sie sein wollen, out of gender). Ich kann weiß sein und meinen das sei gut, besser, und stets gegen geflüchtete Menschen und nicht auf diesem beschränkten Territorium Geborene hetzen. Ich kann autoritär sein und meine Kinder schlagen, psychisch unter Druck setzen und noch viel mehr einschränken und dabei lesbisch, deutsch-nationalistisch und gut verdienend sein. Oder antikapitalistisch, Refugee aber homophob, sexistisch und Wert konservativ. Und viel mehr. Es gibt keinen Klassenzusammenhalt und keine eine starke Revolutionäre Klasse. Wir alle sind Unterdrückte und wir alle Unterdrücken. Wir sind in soweit Teil des Systems, indem wir Richter und Angeklagte sind. Wir haben Interessen, Werte, Einstellungen nach welchen wir uns ausrichten, welche uns ausrichten in der Gesellschaft Und durch welche wir bestimmte Teile kennenlernen und andere nicht. Wir schaffen eine beschränkte Welt, leben in dieser und alles Unbekannte bleibt im Nebel. Und wenn wir weiter hineingehen so stehen wir meist vor der Wahl des alten oder neuen. Nie haben wir eine ganze Welt sondern nur Teile. Und immer kennen wir nur einen Teil der Welt, nur unsere Vorstellungen.
Wenn wir uns die Streiks ansehen, welche in diesem Jahr liefen, so sehen wir dieses deutlich. Die GDL streikte effektiv, verkehrsstörend, ja, aber wurde sich solidarisiert, wurden sie verstanden, wurden Busse, Bahnen, Flugzeuge lahmgelegt und haben Menschen sie unterstützt.... es gab Hetzkampagnen gegen diese. Sie wurden beschimpft und deklassiert. Die Lehrer_in, Erzieher_in ,Pädagogen_in und weitere aus sozialen Bereichen streikten vor noch einiger Zeit und tun es teils noch immer. Gibt es da Solidarität, Hilfen aus berufsfremden Gruppen aus privaten Einrichtungen. Und wie ist es mit der Solidarität unter den direkt Betroffenen. Den Schüler_in, Studenten_in, Azubis. Unterstützen diese hier. Wird ihnen der Kampf und die Ursachen nahegebracht. Aber werden sie auch unterstützt ? Wenn sie zu Streiks gehen (Schul- und Unistreik) wie steht es da mit Solidarität (Freistunden, erlaubte Fehltage). Die Solidarität wie sie der Klassenkampf es uns sagt, gibt es nicht mehr, die einen Unterdrücker gibt es nicht mehr. Und so müssen wir auch sagen die eine Masse gibt es nicht mehr.
Class... what?
Aber wenn es die Klassensolidarität nicht mehr gibt was dann. Wo ist das Kampffeld der Revolution dann. Es ist bei jedem. Nur weil es keine einfaches Freund-Feindschema mehr gibt heißt es nicht dass nichts mehr anzugreifen gibt, es gibt sogar deutlich mehr. Denn all die Probleme die wir haben, all die Unterdrückung die wir erleiden und erzwingen sind die Felder der Veränderung. Wir müssen raus, nicht nur die Welt verändern, sondern auch uns.
Die Grenze verläuft nicht zwischen oben und unten, sondern zwischen dir und mir
So einfach die Trennung vielleicht vorher war zwischen arm und reich so ist es heute nicht mehr. Das Problem das wir ausmachen was zwischen allen steht ist die Entfremdung von uns selbst und allen anderen. Wir kennen kaum die Menschen uns gegenüber. Wir wohnen in Wohnblocks und wissen nicht wer unser Nachtbar_in ist, kennen weder die Familie aus der anderen Etage noch waren wir mal im Kulturzentrum, der Moschee, Kirche,Tempel oder Punkbar neben an. Wir haben nur unsere Urteile darüber schon. Wir wissen nicht wie es anderen Menschen mit Problemen geht, welche wir nicht selbst haben. Wenn wir nicht selber, queer, pepole of color ,anders gebildet oder was sonst noch sind, kennen wir seltenst die Probleme und in soweit reicht unsere Solidarität auch nur bis zur Toleranz auf der Couch. Wir sind entfremdet in der Welt , die eigentlich unsere ist. Wir sind Mrd an Unterdrückte und denken wir sind allein. Wir sind belastet von Problemen ohne Lösungen und sehen nicht dass wir alle zusammen die Puzzelteile sind welche es lösen könnten. Wenn wir uns nur wieder begegnen. Wenn wir nur mal aus der kleinen Blase aussteigen die wir haben und zugehen auf andere und die Welt erkunden, bemerken wir erst welche Weite sie fässt. Wir lernen die Welt kennen die uns verborgen und nebelig war und was wir finden sind Probleme. Probleme welche wir selber sind und haben, welchen wir angehören, aber welche wir auch nun um ihrer Existenz willen wissen und aufhalten können. Erst wenn wir zusammen arbeiten, zusammen kennenlernen können wir auch Lösungen für das Zusammensein entwickeln. Es braucht nicht eine Gesellschaft wo wir alle gleich denken, die gleichen Werte und Vorstellung haben oder uns als gleiches bezeichnen. Wir brauchen kein Weltproletariat, sondern eine Weltgemeinschaft in der wir alle verschieden sind. In der wir alle verschiedenes Sein annehmen und aufnehmen. Es ist einfach Respekt zuhaben und glücklich zu sein, wenn alle gleich sind, wenn jedoch alle unterschiedlich sind ist Respekt erst die Herausforderung und erst dann wenn wir kritisch uns gegenüber sind und offen, können wir von Freiheit reden, können wir von der sich gestaltenden Revolution reden.
Das Problem sind die Grenzen, alle Grenzen im Kopf und in der Welt, die fallen müssen. Erst dann beginnt die Freiheit.
Doch wie können wir etwas anfangen wenn wir noch nicht einmal eine Theorie haben, wenn es noch nicht einmal die Theorie gibt und auch keinen Zusammenhalt. Die Perspektive muss erst mal erarbeitet werden, die Skizzen von Utopia anhand von alten Theorien, neuen Werten geschaffen und geplant werden. Und nie wird es fertig werden und nie wird es perfekt werden, nie wird sie kommen. Aller Geist der sich darauf versteift eine Welt zu schaffen nach einem vollende gedachten,sei er noch so ausgeklügelt, Plan wird an der Realität scheitern. Die Welt ist nicht planbar, sie ist kein Reißbrett, weil das Leben es nicht ist. Der Mensch ist ein gutes Beispiel dafür. Alles was wir wollen und wie es sein sollte ist nicht erreichbar oder planbar durch Pläne, Regeln oder kausal-logische Zusammenhänge. Wir sind unberechenbar, uneinschätzbar und somit uneinschränkbar in unseren Möglichkeiten. Alles was wir wissen ist, es kann anders werden. Wir können alles verlieren und nichts gewinnen. Und das gilt es. Wir haben nichts zu verlieren außer die Ketten die uns halten. All unser Wert an Waren, Normen, Sicherheiten in Gesellschaft und Wissen, all das sind Ketten die uns nur fester und fester einzwängen mit Jahren wo wir doch nur frei sein wollten. Wen interessiert wie viel Geld wir haben, wie viele Bücher, Papiere wir zur Revolution schrieben oder welchen gesellschaftlichen Status wir hatten, all dieses ist in 10 Jahren 100Jahren 1000Jahren vergessen, all das interessiert nicht oder macht uns freier als wenn wir es selber tun. Die Ohnmächtigkeit zur Tat geben wir uns selber auf, indem wir daran glauben, dass sie nicht so einfach ist. Wir können jeden Tag anfangen wir können jeden Tag beginnen nicht mehr ohnmächtig und angekettet zu sein.Wir müssen nur beginnen uns zu lösen und unsere Ketten zu verlieren.
Wir müssen nicht die Finanzzentren der Welt sprengen, militante gruppen bilden und Bullen angreifen oder ganze Ministerien besetzten um uns zu befreien, um Revolutionen auszulösen. Es ist gut wenn wir bei uns anfangen unserem täglich Denken und Handeln.
This is what revolution looks like
Machen wir uns schön, schminken wir uns oder wählen Klamotten aus die angesagt sind ? Warum tun wir das, für wen dieses Styling, diese Veränderung, wirklich für uns, gefällt sie uns oder zwingen wir es auf. Wenn es so ist dann lassen wir es oder machen wir uns wie wir uns gefallen.
Wir sollten doch aussehen, wie wir sind/sein wollen und nicht nach anderen Bildern. Wir gehen einkaufen und kaufen dabei das ein, was wir an Geld uns leisten können und in unseren Diäten passt. Wir müssen darauf achten was gut und gesund ist damit wir lange leben, gesund leben und nicht gar fett, krank oder ungesund leben. Und es muss alles schnell und billig sein. Warum. Welche Diät kann sagen das ich fett bin und das es ungesund ist wenn ich mich doch wohlfühle. Wer kann bestimmen wann ich glücklich bin, wann ich krank bin und was mir bekommt. Was ist gesünder als glückliche 40jahre zu leben etwa 70 auf Entzug von Freude, Spaß und Ausschweifung. Und warum muss alles schnell gehen, kann Essen nicht mehr Genuss sein, sondern dieser Systematik von Leistung und Zeitsparen unterworfen. Alles schnell zubereitet, ohne Geschmack, verschlungen um möglichst schnell wieder was zu schaffen. Und wenn das alles in Frage gestellt ist, warum überhaupt bezahlen für diesen Scheiß der meist auch nur noch Fraß und Mist ist. Warum kann ich's nicht nehmen. falsch warum tue ich es nicht. Nehmen wir uns was wir wollen, was wir brauchen . Nehmen wir uns Zeit für Schönes, ob essen ob entspannen ob das ausschlafen, es ist unser Sein und Leben, warum lassen wir so darüber richten und es uns entreißen, über das nur wir zu bestimmen haben. Nehmen wir uns die Dinge. Es gilt nicht ein faireres Warensystem zu schaffen sondern ein freie Welt wo Bewusstsein von Bestimmtheit und Beziehungen zu sich und der Welt lebt. Meine Wünsche müssen sich ausleben können ohne das sie bewertbar, ohne das sie bestimmbar werden von anderen. Und wenn sie frei sind kann ich sehen ob sie passen oder ob sie sich ändern. Arbeiten. Warum muss ich etwas tun ohne dabei über mich zu bestimmen wann wo und was. Warum muss ich Dinge erledigen, die sowohl nicht ersichtlich, nicht sinnvoll oder auch erniedrigend sind. Warum bin ich nicht frei in meinen Handlungen, nicht frei zu lernen was ich will und auch wie ich es will. Wenn ich noch mal im Alter umlernen will warum nicht, wenn ich nur 25h arbeiten will um mich mit anderen zu beschäftigen wen soll es stören, warum nicht lieber frei nach Laune und Gefühl arbeiten, in sozialen Vereinen und ansonsten nichts. Warum nicht .Wer kann sagen das muss sein, das ist gesellschaftlich notwendig wichtig, du bist erst dann wertvoll wenn du dieses so machst. Was bringt es der Gesellschaft wenn ich etwas erzwungen tue ohne Willen was mich innerlich zerfrisst und aushöhlt, statt mir die Freiheit zu lassen. Was ist das für eine Gesellschaft die alle zwingt, und wer will in dieser noch leben. Plakatieren verboten. Wer sagt wie die Stadt, das Dorf die Gegend in der wir wohnen auszusehen hat. Wer bestimmt dass die Werbung da einfach hängen kann. Diese sexistisch, heteronormative und lookistische Werbung. Wer sagt es und verbietet uns, sie nicht nach anderen Gedanken um zu gestalten. Wer sagt, das eine ist Kunst und viel Wert und das andere Sachbeschädigung und kostet viel. Wer sagt, dass ich es akzeptieren muss dass die Stadt grau bleiben muss während wir sie doch bunt wollen. Wer sagt überhaupt wie Stadt, Land, wohnen zu sein hat und wie viel es kostet. Warum muss mein Wohnen in Rahmen passen von Geld, Job, Lebensweise bis zur Farbe der Gegend. Wer bestimmt das so, und warum mach ich es mit. Machen wir das Leben wieder bunt ziehen wir los und streichen die Werbung über mit Bildern aus unseren Köpfen. Lassen wir das Grau der Straßen und Wände erstrahlen in den Farben unserer Stadt wie wir sie sehen, leben und wünschen, und wenn wir dabei sind hören wir auf uns nach diesen bescheuerten Regeln des Wohnens,Lebens- und Hausordnungsdrecks zu richten. Es ist unser Freiraum, Schutzraum, Lebensraum, also muss er nicht in Regeln passen die anonymisiert sind und die ich nie zugestimmt habe( selbst wenn, ich gezwungen war )scheißen wir drauf.
Leben wir das Leben, leben wir den Aufstand. Es gibt Millionen Möglichkeiten, seien wir gescheit auszubrechen und das Unmögliche zu wagen, das Undenkbare zu denken und das Unrealistische zu schaffen.
Wir brauchen keinen Plan mehr, kein festen Weg und keine Führer die uns führen, sondern nur Mut zum Handeln. Wir brauchen kein Sicherheitsnetz das uns wieder auffängt falls wir scheitern, denn dieses Netz hält uns nur fest und am Boden statt uns loszulassen. Revolutionen sind alltäglich machbar, aber machen müssen wir sie. Denn nur weil ich die Freiheit denke ,ist sie auch noch so schön, wird sie nicht lebendig. Ich muss sie schon machen und beim Machen nimmt sie dann Formen an.
Nicht nach dem Himmel müssen wir greifen sondern der Straße
Also gehen wir, raus auf die Straße, raus in die Welt und nicht zur Demonstration, sondern zu den Menschen. Gehen wir raus in die Welt die wir wollen. Wir reden nicht mehr von einer irgendwann (und doch nie kommenden) Revolution, wir machen einfach etwas. Wir wissen nicht wo es endet, wir wissen auch nicht wie es hinter dem Horizont aussieht, wo wir hin wollen und ankommen, und auch kennen wir niemanden der neben uns läuft und die Sicherheit gibt. Wir haben das alles zurückgelassen, erst so können wir sagen wir sind frei und offen für alles. Wir sind frei davon zu glauben, ein Weg führt zur Veränderung, frei vom Glauben, eine Idee eine Strömung oder eine Theorie wisse alles und auch frei von dem Gedanken was Utopie, wie Utopie ist. Wir brauchen es alles, nicht denn wir tun einfach alles, dahin gehend lernen während wir es tun. Wir lernen uns (neu)kennen, wir lernen Mensch sein und werden dabei freier. Wir lernen Probleme sehen und behandeln und bauen sie ab. Wir lernen Möglichkeiten und Chancen und schaffen Welten. Die „Revolution ist kein Augenblick wo mal irgendetwas passiert „die Revolution ist ein Prozess wo der Mensch anders wird.“ Wir werden anders, wir müssen wohl anders werden um anders Sein zu können. Wir müssen alles Alte loswerden, unsere Bücher, unsere Normen und Werte, unsere Standbeine. Wir müssen Neues schaffen ohne es fest zu bestimmen, ohne zu sagen dass etwas endgültig und vollkommen ist. Denn die Revolution ist permanent und allgegenwärtig.
Und all das können wir bewirken, wenn wir nur anfangen. Wo wir wollen, Wann wir wollen, Wie wir wollen. Ob bei uns, ob auf der Straße oder in klandestin Gruppen. Keine Grenzen sind so mächtig, als dass sie ewig stehen. Wir müssen nur wirklich anfangen sie einzureißen. Also greifen wir nach den Steinen um uns und reißen diese Welt aus Grenzen und Mauern nieder. Reißen wir es ein und nehmen sie uns, als freie Welt. Lassen wir den Himmel hängen, er wird über keinen von uns hereinbrechen. Wir leben hier und jetzt und nicht da und irgendwann vielleicht.
„Unter dem Pflaster liegt der Strand“.
Der Himmel der „kommenden Revolution“ hilft nicht die Mauern des Heute zu brechen, er ist nur ein Stein in ihr.
Auf zum Aufstand
denn täglich grüßt die Möglichkeit
which world are you in
Man fragt sich beim Lesen mancher Papiere, ob sich die VerfasserInnen überhaupt noch in derselben Welt befinden, wie man selbst. Manchmal liest sich das wirklich, als würden Leute auf LSD Riot-Porn schauen und aus den so gemachten Erfahrungen Papiere schreiben.
"Was bringt es, sich zu feiern, was bringt es, dass 20000 auf einer Demo waren, laut Parolen riefen und sich schließlich nur rund 3000 kleinere und etwas größere Scharmützel mit der Bullerei lieferten." - Verstehe, der/diejenige, der/die entweder keine "größeren Scharmützel" machen will oder kann, soll lieber zuhause bleiben. Also kein Demonstrationsrecht für die Omas und Opas, die "Feigen", die im Rollstuhl. Nur jung motiviert riottauglich, die willst du gerne auf der Straße sehen, die Fighter. Alle anderen brauchen wir nicht, wer sind die schon. "Reaktionär" ist noch eine sehr freunliche Bezeichnung für diese "Position".