Samstagmorgen um 1.00 Uhr wurde ein Freund unseres Hauses auf der Straße vor dem AZ von mehreren Tätern angegriffen und mit zahlreichen Messerstichen in den Rücken lebensgefährlich verletzt. Vorher hatten die drei Männer mit Hogesa-Sprüchen AZ-Besucher*innen provoziert. Nach dem Messerangriff flüchteten die Männer unerkannt.
Den Schwerverletzten haben wir schnell in den Flur des AZ gebracht und ihm Erste Hilfe geleistet. Gleichzeitig haben wir umgehend vom AZ aus mehrfach den Notarzt gerufen. Die Rettungskräfte kamen zeitnah und übernahmen die Erstversorgung. Ein später eintreffender Notarzt durfte jedoch nur mit großer Polizeibegleitung ins AZ, weshalb auf das Eintreffen weiterer Polizist*innen gewartet wurde, bevor die Rettung fortgesetzt werden konnte. Doch anstatt das Gespräch mit den geschockten AZ-Besucher*innen am Eingang zu suchen, stürmten die nun mehr verstärkten Polizeikräfte unter Androhung von Schlagstock- und Pfefferspray-Einsatz in den AZ-Eingang, um mit Gewalt zu dem Verletzten zu gelangen.
Die Polizei behauptete später in einer unsäglichen Pressemitteilung, die von allen Wuppertaler Medien ungeprüft übernommen wurde, Besucher*innen hätten Polizeibeamte und Rettungswagenbesatzungen im Gebäude angegriffen und die Polizei hätte erst „durch den Einsatz von Pfefferspray und mittels Schlagstock (…) den Verletzten zur weiteren ärztlichen Versorgung aus dem Gebäude retten“ können.
Später traten die Polizeikräfte, auf der Suche nach möglichen Tätern, im AZ noch wahllos Türen ein. Auch das könnte man mit mehr Abstimmung mit den vor Ort anwesenden Vertreter*innen des AZ und dem (vor Ort übergebenen ) Schlüsselbund besser machen. Schließlich erklärte die Polizei das AZ zum Tatort und beschlagnahmte unser Haus bis zum Morgen. Die Messerstecher waren zu diesem Zeitpunkt schon lange weg.
Der Überfall hat uns alle sehr erschreckt und betroffen gemacht.
Wir hoffen, dass unser Freund wieder gesund wird!
Wir schicken Dir herzliche Grüße und viel Kraft ins Krankenhaus!
staat und nazis hand in hand
auch hier zeigt es sich wieder: hinter den nazis steht der staat.
Warum das nicht autonom regeln?
Selbst operieren. Selbst ermitteln und kämpfen?
Und hinter dem Staat stehen WIR! Also erstmal aufhören mit erfundenen Rechtfertigungen die Staatslinie auf der Straße durchzusetzen!
Erst nachdenken dann handeln!
wtf
wie gehts ihm jetzt? alles ok?
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Der Zustand ist weiterhin kritisch...
Sobald es neue erkentnisse gibt, wird dies umgehend mitgeteilt!
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Falls es Solidaritätsmöglichkeiten / Ideen für Unterstützungsmöglichkeiten geben sollte, lasst es uns bitte wissen. Ihr steht nicht allein!
und natürlich auch von hier beste Genesungswünsche.
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Wenn möglich bitte Infos auf Linksunten und auch auf der AZ Homepage. http://www.az-wuppertal.de/ (Damit auch die, die den ganzen Twitter und Facebook Scheiß zu recht boykottieren auch informiert sind.) Die AZ Homepage wäre für mich z.B. eine seriöse Quelle. Die Medien, die Polizeihetze verbreiten, waren es nie und soziale Netzwerke sind nicht ernst zu nehmen, werde es leider zu sehr.
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Sollte bitte nicht missverstanden werden. Infos selbstverständlich nur, wenn es an der Zeit ist und den bestimmen die AZler Innen aus Wuppertal selbst und wäre wirklich hilfreich wenn Spekulationen (hier auf der Kommentarspalte), auf Twitter usw. unterbleiben.
Traurig
Bitte habt Geduld
Wir wissen, dass viele von gerne mehr wissen würden, und das ist o.k. so und für uns auch ein Zeichen von Solidarität. Aber habt bitte Geduld und spekuliert bitte nicht wild herum. Der Angriff auf unseren Freund hat uns auf mehreren Ebenen tief getroffen und wir haben viel zu tun. Es wird eine detailiertere Veröffentlichung aus dem AZ geben, aber erst in einigen Tagen.
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Scheiße...
Gute Besserung, seid bitte stark!
Wir kommen Anfang nächsten Monats alle runter ins Tal...
Aufrichtiges Beileid
Kommentar
Ein Kommentar zur „hellwachen“ Polizei und zur Pressehetze:
Schon vergessen, was die hellwache Polizei über die Ereignisse am Samstag in ihrer ersten Pressemitteilung behauptet hat? „Bei Eintreffen der Rettungskräfte wurden Polizeibeamte und Rettungswagenbesatzungen im Gebäude von mehreren Angehörigen der linken Szene angegriffen und der Zutritt verwehrt. Erst durch den Einsatz von Pfefferspray und mittels Schlagstock konnten die Einsatzkräfte den Verletzten zur weiteren ärztlichen Versorgung aus dem Gebäude retten.“
(Pressemitteilung der Polizei Wuppertal 11.04.2015 – 08:58)
Diese Version hatte die Wuppertaler Journaille ungeprüft verbreitet. Gestern gab es via WDR-Lokalfernsehen eine weitere Version. Die Polizeisprecherin führte aus: „Die Kollegen sind in das Gebäude rein. Es gab Rangeleien und Schubsereien. Und da musste man auch zwischendurch wieder rausgehen, sich sammeln. Die verletzte Person konnte aber aus dem Gebäude gebracht werden und wurde dann aber weiter behandelt.“ In einem weiteren O-Ton führt die Polizeisprecherin aus: „Es wurde gesagt, dass die Polizei die Räumlichkeiten nicht betreten soll. In dem Fall ist es aber erforderlich, das die Polizei Untersuchungen macht, Erste Hilfe leistet und möglicherweise auch den Täter vor Ort antreffen und festnehmen kann.“
Interessant ist an der neuen polizeilichen Schilderung, dass der Einsatz von Schlagstock und Pfefferspray nicht mehr erwähnt wird. Außerdem bedeutet die Formulierung „Die verletzte Person konnte aber aus dem Gebäude gebracht werden und wurde dann aber weiter behandelt.“ dass die verletzte Person von Rettungskräften schon vorher behandelt werden konnte. Das deckt sich mit den Schilderungen aus dem Autonomen Zentrum zum Ablauf.
Interessant wäre natürlich zu wissen, ob beim „Rausgehen und Sammeln“ der Polizeikräfte zum endgültigen Sturm aufs AZ auch der Notarzt und die Rettungskräfte - auf polizeiliche Anordnung hin -ihre Rettungsarbeiten unterbrechen mussten. Da könnten recherchierende Journalist*innen ja mal nachhaken....
Fassen wir also zusammen:
Die Geschichte mit den Polizisten, die per Schlagstock und Pfefferspray eine schwerverletzte Person aus den Händen der Autonomen retten müssen, damit sie versorgt werden kann, ist eine Erfindung und offensichtliche Falschdarstellung, die den Zweck erfüllt hat, die Besucher*innen des Autonomen Zentrum und antifaschistische Praxis zu diffamieren.
Der Polizeieinsatz zeigt klar, das einzige, was bei der Wuppertaler Polizei funktioniert, ist das Feindbild gegen Links. Wenn vor dem AZ ein Mann mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt wird, ist die Hauptspur natürlich im linken Lager zu suchen. Dass es womöglich nach den zahlreichen Naziangriffen aufs AZ ein Naziangriff oder ein rassistischer Angriff gewesen sein könnte, das hat im Einsatzverhalten der Polizei wohl keine Rolle gespielt.
Auf jeden Fall wird das AZ zum Tatort erklärt, die Türen werden eingetreten, Besucher*innen drangsaliert und sogar noch als Beschuldigte in einem Verfahren wegen Mordversuchs vorgeladen.
Das ist die klassische Opfer-Täter Umkehr, die wir z.B. aus den NSU- Ermittlungen“ zur Genüge kennen.
Sonst ist die Polizei nicht so flink. Erst am Montag sichern sie im Umfeld Spuren und finden ein “blutverschmiertes Messer“. Auch mit dem zweiten Verletzten aus der HOGESA- und Naziszene, der mit Stichwunden an der Rathausgalerie „angetroffen“ wurde, können die Ermittler nichts anfangen. So ist es halt in Wuppertal, an jeder Ecke sitzt ein verletzter Nazi in der Innenstadt. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft kann z.B. nicht ausschließen, dass der Verletzte zufällig in irgendwelche Streitigkeiten geraten ist.
Das diese Ermittlungsbehörden eine sachkundige Recherche Richtung Nazistrukturen hinkriegen, glaubt man nach den Ermittlungen in Sachen Flohmarkt oder Cinemaxx sowieso nicht.
Das sich unter diesen Umständen keine Zeug*innen bei der Polizei melden, ist doch sonnenklar.
Quelle: facebook.com/wuppertalkeinplatzfuer/posts/958057337540376?fref=nf