[MA] Buchvorstellung: Bernd Langer - "Antifaschistische Aktion – Geschichte einer linksradikalen Bewegung"

Antifa
Unter »Antifa« kann sich wohl jede_r etwas vorstellen. Schwarzer Block gleich Antifa; so vermitteln es zumindest die Medien in falscher Verkürzung. Denn die Geschichte dieser Bewegung reicht weit zurück und ist keineswegs auf Militanz zu reduzieren. Antifaschismus wurde in Deutschland Anfang der 1920er Jahre als polemischer Kampfbegriff durch die KPD eingeführt. Verstanden wurde darunter Antikapitalismus. Erst Anfang der 1930er Jahre rückte der Kampf gegen die Nationalsozialisten mehr und mehr in den Fokus. 1932 mündete diese Entwicklung in der Gründung der Antifaschistischen Aktion.

In der BRD griffen kommunistische Gruppen in den 1970er Jahren das Emblem wieder auf. Später, von Autonomen übernommen und neu gestaltet, wurde es zum Zeichen der heutigen Antifa. Undogmatisch, radikal und systemkritisch ist Antifaschismus also von jeher viel mehr als nur ein Kampf gegen Nazis.
Dieses Buch liefert den ersten umfassenden Überblick über die Entwicklung der Antifa. Ein Grundlagenwerk für Aktivist_innen und all diejenigen, die erfahren wollen, in welcher Tradition Antifaschismus in Deutschland steht.
Beginn: 19Uhr
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Weitere termine mit bernd langer im süden sind z.b. in reutlingen am 7.4. Und in göppingen am 8.4.

Für alle, die an dem Termin verhindert sind, bietet sich die Möglichkeit am Freitag vorher, dem 10.04. in Heidelberg sich den Vortrag anzuhören. Und natürlich für alle die nicht weit reisen wollen. Gilt natürlich in beide Richtungen http://sofo-hd.de/event/1427701133

Ojeh - Ojeh - Ojeh -:

"Dieses Buch liefert den ersten umfassenden Überblick über die Entwicklung der Antifa. Ein Grundlagenwerk für Aktivist_innen und all diejenigen, die erfahren wollen, in welcher Tradition Antifaschismus in Deutschland steht."

 

"Die Antifa" gibt es ebensowenig wie "Den Antifaschismus". Tradition, äh? Wenn man schon so einen murksigen undefinierten Begriff nimmt, dann bitte im Plural "Traditionen". Und da gibt es innerhalb der sich antifaschistische verstehenden politischen Strömungen so einige. Und ältere und erfolgreichere als die deutsche stalinistische Variante der KPD. Die historische "Antifaschistische Aktion" als "das Modell" zu verkaufen zeigt nur, dass hier neo-stalinistisch versucht wird Geschichte zu okkupieren.

Wer hat sich diesen Text ausgedacht? Der Autor des Buches?

Oder brauchen die jungen GenossInnen mal wieder ein autoritäres Leitbild? Wie vor 20 Jahren, als die "Antifaschistische Aktion Bundesweite Organisation" aus der Taufe gehoben wurde? Diese schaffte es gerade mal auf ein dutzend Gruppen zu kommen. Das damalige bundesweite BAT-Treffen zählte um ein vielfaches, war politisch breiter aufgestellt, lokal, regional und bundesweit mehr vernetzt und (mal ehrlich) in vielen Bereichen erfolgreicher. (Es ging aber genau so wie die AABO zu Grunde.) Abgesehen davon gab es noch jede Menge andere Netzwerke, die regional und lokal agierten. Und natürlich politische Antifabereiche, die sich nicht mit der Attetüde "Autonome Antifa" schmückten. Diese waren sozial in den verschiedensten Subkulturen, der proletarischen Jugend oder MigrantInnen-Szene verankert und sehr durchsetzungsfähig. Dazu die Bereiche linksradikaler Bewegungen, die temporär antifaschistisch aktiv waren.

 

Wie sagte der anti-stalinistische Linksradikale George Orwell noch einmal?

Wer die Vergangenheit beherrscht, beherrscht die Zukunft. Wer die Gegenwart beherrscht, beherrscht die Vergangenheit.“

vllt kommst du einfach mal auf den vortrag und erläuterst deine kritik in der diskussion statt hier mal wieder typisch deutsche empörungs-kritik-selbstgespräche zu führen.