Am Freitag, dem 30.01.2015 findet in der Lise-Meitner-Schule in Berlin-Neukölln ein schulinterner Projekttag zum Thema Migration und Integration statt. Hierzu eingeladen sind neben verschiedenen Politiker*innen (u.a. CDU, Grüne, SPD), Heimleiter*innen und Vertreter*innen kirchlicher sowie zivilgesellschaftlicher Organisationen auch geflüchtete Aktivist*innen.
Der Projekttag ist so konzipiert, dass zuerst Kleingruppen von Schüler_innen und Schülern mit bereitgestelltem Material in die Lage versetzt werden sollen, folgend Fragen an die Gäste stellen zu können. Hierbei ist es fest vorgegeben, welche Gruppe mit welchen Gästen zusammen treffen wird. Obwohl wir die relativ breit gefächerte Auswahl der eingeladenen Gäste sehr begrüßen, wird es den Schüler*innen durch die Konzeption des Projekttages verwehrt, sich mit verschiedenen Blickwinkeln und Standpunkten im Bezug auf Migration und Integration auseinander zu setzen. Denn praktisch sieht das dann so aus, dass bestimmte Schüler*innen sich eben leider nur den Hirnsumpf von beispielsweise Monika Herrmann (Grüne) oder Burkhard Dregger (CDU) reinziehen müssen. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich einige Schüler*innen bisher nicht tiefgehender kritisch mit den Themen Migrations- und Integrationspolitik, dem Asylrecht sowie der von Repression geprägten Lage der Geflüchteten in der BRD auseinander gesetzt haben und so eine recht einseitige Sicht der Dinge vorgesetzt bekommen.
Dies ist für uns Grund genug, sich einzumischen. Wir fordern euch auf: Kommt vorbei, bringt euch ein, mit kritischem Infomaterial oder was euch sonst noch einfällt. Mischt euch unter die Schüler*innen, stellt Fragen und werdet aktiv.
Die Teilnehmer*innen im Überblick:
- Monika Hermann (Bezirksbürgermeisterin Kreuzberg-Friedrichshain - Die Grünen)
- Burkhard Dregger (Mitglied des Abgeordnetenhauses; Flüchtlings- und Integrationspolitik - CDU)
- Fritz Felgentreu (Mitglied des Bundestages - SPD)
- Fabio Reinhardt (Sprecher Integrations- und Flüchtlingspolitik - Piratenpartei)
- Franziska Giffey (Bezirksstadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport des Bezirks Neukölln - SPD)
- Raed Saleh (Fraktionsvorsitz - SPD)
- Christiane Witt (Integrationsbeauftragte des Landkreises Teltow-Fläming)
- Christoph Schewe (Sozialarbeiter und Leiter des Flüchtlingsheims Ludwigsfelde)
- Christiane Wahl (Heimleiterin EJF gemeinnützige AG Flüchtlingswohnheim)
- Deniz Utlu (Schriftsteller)
- Hatice Akyün (Journalistin, Kolumnistin Tagesspiegel)
- Unterstützungsverein für Flüchtlinge (Nachbarschaftliche Flüchtlingshilfe in Charlottenburg)
- H. Aguirre-O. (Psychologe - Psychologische Betreuung in der Flüchtlingsarbeit)
- Geflüchteter oder Geflüchtete aus Syrien (nicht näher benannt)
- Ludger Hillebrand (Jesuitenpater - Jesuitenflüchtlingsdienst)
- Frau Müller (Flüchtlingsrat Berlin)
- Champions ohne Grenzen (Fußball-Projekt mit Geflüchteten)
- 4 Geflüchtete vom Oranienplatz (nicht näher benannt)
Lise-Meitner-Schule
Rudower Str. 184
12351 Berlin
Start der Kleingruppen (noch ohne Gäste): 8 Uhr
10 - 12 Uhr mit Gästen
Sehe ich nicht so
"Dabei ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich einige Schüler*innen bisher nicht tiefgehender kritisch mit den Themen Migrations- und Integrationspolitik, dem Asylrecht sowie der von Repression geprägten Lage der Geflüchteten in der BRD auseinander gesetzt haben und so eine recht einseitige Sicht der Dinge vorgesetzt bekommen"?
Das Gegenteil ist doch wohl der Fall, vor allem wenn ich an die satten Proteste von SchülerInnen im Sommer vor der Ohlauer denke, als die wohlfeilen Antifas auf dem Fusion-festival lungerten. Die Kids haben dabei mehrmals ordentlich Prügel der Cops eingesteckt. Ich würde davor warnen die nun zu bevormunden. Lieber hingehen und sich überraschen lassen, wie sie selbst mit dem Projekttag umgehen.
pf
Immer dieses Nonsens Antifa-Bashing. Abgesehen davon das dabei immer stumpf alles als Kollektiv betrachtet wird geht es völlig an der Realität vorbei in der einfach mal die "Antifa-Szene" (ein Haufen Menschen, der sich als Antifas bezeichnen würde) in dieser Stadt wie auch fast überall wo ich bisher in D gelebt habe die Hauptlast im Widerstand gegen dieses reaktionäre System trägt.
Dieses dumme Internet-Geweine von wegen "die Antifa macht dies nicht, die Antifa macht das nicht" oder "Antifa mach doch mal dies oder das" ist einfach nur lächerlich und wird meist von irgendwelchen wenig aktiven Menschen vorgetragen, die meinen, dass das, was auch immer sie selber gerade am meisten bewegt, der Nabel der Welt wäre.
... unabhängig davon waren die Schüler_innen-Proteste eine feine Sache. (Allerdings werden sich auch einfach mal ein paar der Schüler_innen selber bereits als Antifaschisten bezeichnen, weshalb diese Gegenüberstellung mal wieder großer Müll ist.)
Realitätsverlust
Euch fällt nicht auf, dass nicht Monika Herrmann das Problem ist, sondern der konservative Senat aus SPD und CDU, oder? Und dass solche Aktionen gegen eine grundsätzlich migrationsfreundliche Politikerin wie Herrmann diesen konservativen Kräften mit ihren migrationsfeindlichen Positionen nur in die Hände spielt? Die denken sich nämlich, dass die migrationsfreundlichen Kräfte sich ruhig gegenseitig bekämpfen können, hauptsache sie sind fein raus und migrationsfeindliche Positionen bleiben gestärkt. Ihr seid ganz wunderbar auf die Spaltungsstrategie vom Senat reingefallen, genau wie die Grünen. Mit ihrer Räumungspolitik haben die den Druck vom Senat 1a weitergegeben und indem ihr jetzt die Grünen als "neue Feinde" ausgemacht habt, bedient ihr die Senatsstrategie ebenso. SPD und CDU können sich ganz aus dem Streit raushalten, anstatt dass sie Zielscheibe der Proteste sind - versucht mal aus dem Kopf und nicht nur aus den Emotionen heraus Politik zu machen.
Ausserdem, lasst mal die Schüler*innen in Ruhe oder glaubt ihr echt es wird denen was bringen, wenn wütende Aktivist*innen eingeladene Politiker*innen beleidigen und provozieren?