Unter dem Motto „Rassismus tötet – PEGIDA, Deutschland und Co. den Kampf ansagen” zogen am 18. Januar knapp 500 Menschen durch die Potsdamer Innenstadt. Die Demonstration startete am Brandenburger Tor, hier wurde der Demonstrationsaufruf von LoZuPA* (Loser Zusammenschluss Potsdamer Antifaschist*innen) verlesen, außerdem steuerte Nobert Müller einen Redebeitrag zur aktuellen Situation bei. Die Route führte dann über die Hegelallee zur Dortustraße. Hier verlas der ak_antifa_potsdam einen Beitrag der sich mit den Zusammenhängen von Kapitalismus und Rassismus auseinander setzte und die Wurzel der PEGIDA im deutschen Normalzustand verortete.
Die Demonstration zog nun in die Charlottenstraße und war die ganze Zeit
untermalt von lautstarken Parolen wie z.B „Refugees bleiben – Rassisten
vertreiben“, „Auf den Standort Deutschland scheißen – PEGIDA in die
Elbe schmeißen“ und „Khaled Idris das war Mord – Wir trauern hier an
diesem Ort“.
Auf der Abschlusskundgebung vor dem Staudenhof wurde noch ein
Redebeitrag der Opferperspektive verlesen, der sich mit dem
rassistischen Normalzustand in Deutschland auseinandersetzt.
Anschließend gab es eine Rede von den Women in Exile, die ebenfalls zu
der Teilnahme an der Demonstration aufriefen, sowie vom Zentralrat der
Afrikanischen Gemeinde. Dieser thematisierte die allgegenwärtige Gefahr
und Angst unter welchen Schwarze Menschen und Geflüchtete in Deutschland
leben. Eine Angst die ihr gesamtes Leben durchzöge und auch kleine
Alltagsdinge durchsetze, wie z.B. Einkaufen gehen oder eine Diskothek
aufsuchen.
Während dieser Kundgebung wurde aus einem Fenster des Staudenhofes von
einer vermummten Person ein AfD-Plakat und ein Hitlergruß gezeigt. Dazu
Sarah Maznowski die Pressesprecherin des LoZuPA*: „500 Menschen auf
einer Demonstration mit einer Vorlaufzeit von drei Tagen sind ein
starkes Zeichen gegen rassistische Stimmungsmache, der Vorfall am Ende
der Demonstration unterstreicht noch einmal, dass Rassimus und PEGIDA
kein sächsisches Problem sind, sondern ein deutschlandweites.“
Presse Echo
DEMO IN POTSDAM
Solidarität mit Flüchtlingen
Am Sonntagnachmittag fand in Potsdam eine Demo für den in Dresden getöteten Asylbewerber statt
Bei einem Gedenkmarsch für den in Dresden erstochenen Asylbewerber Khaled Idris Bahray sind am Sonntag in Potsdam deutlich mehr Teilnehmer als erwartet auf die Straße gegangen. Dazu hatte ein Bündnis verschiedener antifaschistischer Initiativen kurzfristig unter dem Motto „Refugees welcome“ – zu Deutsch: „Flüchtlinge willkommen“ – aufgerufen. Erwartet hatte der Anmelder nur 100 Teilnehmer, gekommen sind aber fast dreimal so viele.
Der 20-jährige Khaled Idris Bahray war am vergangenen Dienstag in Dresden tot aufgefunden worden. Eine Obduktion ergab, dass er durch mehrere Messerstiche starb. Die Gedenkdemonstration in Potsdam startete am frühen Nachmittag am Luisenplatz und zog sich durch die Innenstadt bis zum Staudenhof am Alten Markt. Anmelder Philipp Ziems war angesichts der rund 250 Teilnehmer sichtlich zufrieden: „Ich freue mich, dass so viele es als wichtig erachten, ihre Solidarität mit Flüchtlingen zu bekunden und Rassismus in die Schranken weisen“, sagte er am Rande der Demonstration.
Gefragt, was er von solchen Demonstrationen halte, sagte ein in Potsdam lebender Asylbewerber neben der Kundgebung: „I am happy to see demonstrations like this.“
Während der Abschlusskundgebung vor dem Staudenhof – in dem auch Flüchtlinge leben – versuchte ein Mann aus einem Fenster des Wohnhauses heraus, die Demonstranten zu provozieren. Er zeigte ein Plakat der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland und laut mehreren Augenzeugen auch den Hitlergruß. Die Polizei ermittelt bereits.
http://www.pnn.de/potsdam/928390/
Demo für den in Dresden getöteten AsylbewerberIn Potsdam ist kein Platz für Rassisten
Mehr als 300 Potsdamer sind am Sonntagnachmittag für den in Dresden erstochenen Asylbewerber Khaled Idris Bahray auf die Straße gegangen. Bei dem vom Arbeitskreis Antifa Potsdam organisierten Gedenkmarsch protestierten die Bürger gegen Pegida- und AfD-Anhänger.
Potsdam. Unter dem Motto "Refugees welcome" (Flüchtlinge willkommen) sind am Sonntagnachmittag mehr als 300 Potsdamer gegen rassistische Bewegungen wie Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) und für Solidarität mit Asylbewerbern auf die Straße gegangen.
Die Demonstration, organisiert vom Arbeitskreis Antifa Potsdam und unterstützt von den Linken, fand im Gedenken an den aus Eritrea stammenden Khaled Bahray statt. Der 20-jährige Flüchtling war Anfang vergangener Woche in einer Dresdener Plattenbausiedlung mit mehreren Messerstichen getötet worden. Damit sei in der sächsischen Landesmetropole, in der sich seit Wochen Zehntausende zu Pegida-Märschen treffen, ein "neues Level an Aggression" erreicht worden, so eine Rednerin bei der Auftaktkundgebung auf dem Luisenplatz.
Erst 30 Stunden nach der Bluttat und nur auf Druck der Öffentlichkeit habe die Polizei ein Gewaltverbrechen festgestellt, kritisierte der Linke-Bundestagsabgeordnete Norbert Müller. Dem "Klima der Angst", das Flüchtlinge derzeit in Dresden erleben, wolle man sich entgegen stellen: "In Brandenburg werden wir sächsische Verhältnisse nicht dulden. Hier sind die Pegida-Rassisten unerwünscht."
Man werde zudem "alles dafür tun, dass die Rassisten der AfD wieder aus dem Landtag verschwinden", so Müller. Die Stimmung habe AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland mit seinen Äußerungen nach dem Terroranschlag von Paris angeheizt. Gauland hatte das Attentat als Rechtfertigung für die Anti-Islam-Bewegung Pegida interpretiert.
Während der Abschlusskundgebung vor dem Staudenhof-Block, in dem auch Asylbewerber leben, wollte ein Bewohner provozieren und hängte eine AfD-Fahne aus dem Fenster. Mit der Demo habe man der "Wut Ausdruck verleihen und unserer Ohnmacht gegen die Zustände in diesem ach so weltoffenen Land etwas entgegensetzen" wollen, so Antifa-Aktivist Dennis Schüler.