Polizei probt Ahaus-Castoren - es geht los!!

Atommülltransporte sind kein Spiel

In Ahaus geht es wieder rund: Die Betreiber des Zwischenlagers Ahaus haben beim BfS die Einlagerung für 152 Castor-Behälter aus dem Forschungsreaktor Jülich beantragt und womöglich noch in diesem Jahr soll die Genehmigung für die Einlagerung von neuartigen Castoren mit mittelaktivem Atommüll aus La Hague sowie für stark verstrahlten Atomschrott aus deutschen AKWs erteilt werden - und die Polizei übt schon intensiv die Einlagerung von Leer-Castoren!

 

Die Lage ist ernst und die Anti-Atom-Initiativen in Ahaus und dem Münsterland rufen mit bundesweiter Unterstützung zu entschlossenem Protest und Widerstand auf!


Derzeit ist nicht auszuschließen, dass die Landesregierung in Düsseldorf, das Bundesamt für Strahlenschutz und die Polizei noch vor den Landtagswahlen im Mai 2010 versuchen könnten, die ersten Castoren seit 2005 nach Ahaus zu bringen. In einer ersten Pressemeldung hatte der Zwischenlager-Sprecher Rosen genau das angekündigt (sogar noch für 2009!). Die Meldung wurde dann schnell zurückgezogen ...

 

Fakt ist: Sobald einer der drei Genehmigungsanträge (Jülich, La Hague, hochverstrahlter Atomschrott) durch ist, kann es sofort losgehen. Darauf müssen wir uns einstellen. Die Atomindustrie und die Landes- und Bundesregierung wollen Ahaus als Zwischen-Endlager zementieren und nach 17 ziemlich unglücklichen (weil widerstandsreichen) Betriebsjahren die Leichtbauhalle endlich bis unter die Kante vollpacken - die Polizei trainiert schon heftig mit Hubschraubern und Leer-Castoren und ein neuer Hebekran wurde auch bereits angeschafft.

 

Was aus diesen massiven Einlagerungsplänen für Ahaus wird, liegt nun an uns. Ist der Widerstand spürbar, nachhaltig und entschlossen, laufen die Betreiber wie in den letzten 17 Jahren vor eine Wand. Doch dazu brauchen wir bundesweite Hilfe. Die BI Lüchow-Dannenberg und zahlreiche Initiativen haben bereits ihre Unterstützung zugesagt. Die Münsterländer Anti-Atom-Initiativen rufen deshalb auf: Kommt nach Ahaus - lasst uns gemeinsam diesen Wahnsinn stoppen!

 

Auch außerhalb von Ahaus lässt sich vieles tun: Ein Schwerpunkt der Aktionen wird der stillgelegte skandalträchtige Pannenreaktor Jülich werden (90% NRW, 10% Bund). Von dort werden die Castoren den Niederrhein und das nordwestliche Ruhrgebiet durchqueren - alles dicht bewohnte Gegenden.

 

Die La Hague-Castoren haben einen noch längeren Weg: Sie werden wahrscheinlich größtenteils dieselbe Strecke wie die Gorleben-Castoren nehmen - also, Grenzübergang Lauterbourg-Karlsruhe-Mannheim/Heidelberg-Fulda-Bebra-Kassel. Von dort rechnen wir derzeit wie 1998 mit einem Transport über Warburg-Paderborn-Soest-Hamm-Lünen-Dülmen-Coesfeld nach Ahaus.

 

Zum Hintergrund: Das Zwischenlager Ahaus gehört zu 55% der GNS (also der Atomindustrie) und zu 45% Evonik. Evonik ist das Nachfolgeunternehmen der RAG und gehört derzeit zu 100% einem Kuratorium aus Bund, den Ländern NRW und Saarland sowie der Gewerkschaft IGBCE (ja richtig, auch eine Gewerkschaft ist derzeit indirekte Anteilseignerin in Ahaus ...). Das heißt, das Zwischenlager Ahaus ist bis zum Börsengang von Evonik halbstaatlich.

 

Die Genehmigungsanträge liegen bei der Bezirksregierung Münster sowie beim BfS in Salzgitter. Dort wird traditionell im Sinne der Atomindustrie entschieden - und alles unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Es geht Politik und Atomindustrie darum, nach dem ASSE-Debakel, dem Morsleben-Fiasko und dem Gorleben-Betrug, durch eine endlose Dauer-Zwischenlagerung das Atommüllfiasko zu verschleiern, um längeren AKW-Laufzeiten durchzusetzen. Die Zwischenlager Ahaus, Gorleben und Greifswald spielen deshalb eine zentrale Rolle in der Atompolitik.

 

In Ahaus ist es zum jetzigen Zeitpunkt wichtig, dass der Widerstand erkennbar durchstartet. Dazu gibt es mehrere Termine:

 

Am 15. November findet um 14 Uhr der nächste Sonntagsspaziergang in Ahaus statt - eine gute Gelegenheit, um sich mit dem Zwischenlager und der Region vertraut zu machen. Wir wollen den Sonntagsspaziergang wieder zur zentralen Protest-Plattform ausbauen.

 

Am 21. November findet in Köln das zweite NRW+ Vernetzungstreffen statt. Dort wird es neben Ahaus auch um die internationalen Urantransporte von und nach Gronau gehen.

 

Am 20. Dezember findet dann um 14 Uhr ein großer Sonntagsspaziergang in Ahaus am Zwischenlager statt, zu dem die Herbstkonferenz der Anti-Atom-Bewegung im Wendland bundesweit aufruft.

 

Aktuelle News gibt es bei: www.bi-ahaus.de, www.sofa-ms.de, www.contratom.de

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Am 7. November 2009 findet ein dezentraler Aktionstag gegen die Atomenergie und ihre politischen Unterstützer statt.


Aktionen vor den Konzernzentralen und Niederlassungen, vor schwarz/gelben Parteibürös und anderes sind angekündigt.


Weitere Infos auch unter http://www.contratom.de/news/newsanzeige.php?newsid=16552