Zwangsarbeiter aus Rumänien bauen Shoppingpalast direkt vor dem Bundesrat – und keiner will was davon wissen
Seit Fertigstellung des Einkaufszentrums „Mall of Berlin“ lebten mehrere Bauarbeiter aus Rumänien in Wohncontainern. Da sie nicht bezahlt wurden, konnten sie nicht weg. Jetzt wurden sie auf die Straße gesetzt. Endlich protestieren sie, auch im Namen tausender anderer „Ostarbeiter_innen“ die das „BundesReich Deutschland“ aufbauen müssen, während ihre Geburtsländer verhungert werden.
„Wir haben kein Strom, kein Wasser, kein Geld und nicht mal mehr Container. Wo sollen wir denn hin?“ Die Subunternehmer Metatec GmbH (Kreuzberg) und Openmallmaster GmbH (Frankfurt/M.) behaupten, Sie hätten den Vorarbeiter bezahlt. Der will von nichts wissen.
Der Bauherr, Fettchenhauer Controlling & Logistic GmbH, sieht sich nicht verantwortlich. Alles Privatangelegenheit der Subunternehmer. Der dickste Fisch in der ganzen Geschichte ist aber Harald G. Huth, Bilderbuchkotzbrocken, dessen Kapitalfirma HGHI GmbH natürlich auch ihr eigenes Wappen hat. Und wer ein echter Ritter sein will, muss auch Leibeigene haben.
Im Schnitt 2500 Euro schuldet Deutschland jedem dieser Arbeiter – berechnet mit dem Hohnstudenlohn von 6 Euro. Dafür haben die Männer monatelang unter Lebensgefahr gearbeitet, ohne Krankenversicherung, ohne Wohnung, ohne Vertrag. Jetzt stehen sie auf der Straße. Niemand hat sie über ihre Rechte aufgeklärt. Als ich frage: „Why don’t you go to JobCenter? You are EU-citizens, like me!“ Fragen zwei: „What is ‚JobCenter‘?”
Dann gehste halt zur Gewerkschaft, könntest du dir denken. Aber der DGB, der extra eine Stelle für „mobile“ Arbeiter_innen eingerichtet hat („mobil“ wird man ja wohl noch sagen dürfen! Klingt irgendwie dynamischer als „Gast“), scheint überfordert. Bis jetzt gab es weder praktische noch politische Hilfe von Deutschlands größtem Gewerkschaftsverband.
Die Leute haben das Recht auf Wohnungen, Arbeitslosengeld und scharfe Anwält_innen, aber sie müssen sich einen abfrieren, mit ein paar Fahnen und einem Banner, während einer von der Freie Arbeiter_innen Union (FAU) organisierten Protestwoche.
Die Polizei hat das kleine Grüppchen auf die Rückseite des Einkaufszentrums verbannt. Anstatt zu ihren sozialen Rechten beraten zu werden, dürfen sie jetzt ihr Arbeitslager von hinten betrachten. Sie bauen für Paläste für die Herrenrasse, aber Deutschland hat nicht mal ein Zimmer für sie!
Be Berlin, but please be it in your own country.
Während der Zoll (www.zoll-stoppt-schwarzarbeit.de) Razzien durch Neukölln macht, bauten Zwangsarbeiter direkt vor dem Bundesrat einen Palast für Konsum-Krösus Harald Huth. Und keiner der Minister(präsident)_innen) hats gemerkt? „Ich habe die Leute hier schon seit Monaten gesehen, ich wusste da ist was faul“, sagt ein Anwohner.
Qatar wird wegen Sklavenarbeit gerade die Fußball-WM entzogen. Währenddessen wird ganz Berlin gerade von den ärmsten Europäer_innen planiert, saniert und erigiert. Sie leben in Abbruchhäusern, abgerissenen Schrebergartensiedlungen, Containern und schuften damit wir shoppen können.
Unterstützt die protestierenden Arbeiter! Geht zum Mall of Shame und macht Stunk! 24. bis 28.11.2014, täglich 12 bis 18 Uhr. Mall of Berlin, Eingang Voßstraße
Außerdem:
Unterstützt sie die Genossen beim Ausfüllen und Abgeben von ALG-Anträgen
Zieht die Sozialpolitik auf allen Ebenen zur Verantwortung
- Arbeitssenatorin Dilek Kolat
- Sozialsenator Mario Czaja
- Bezirksstadtrat für Soziales Berlin-Mitte: Stephan von Dassel
Kontaktiert die Ausbeuter:
- High Gain House Investments GmbH
Petition zur Mall of Shame: Bezahlt eure Beschäftigten!
hier der link
http://www.change.org/p/fettchenhauer-controlling-logistic-gmbh-mall-of-...