[B] Naziaufmärsche verhindern

Plakat zum Selbstdrucken

Die Lage in Hellersdorf-Marzahn spitzt sich seit einigen Wochen wieder zu. Den traurigen Höhepunkt erlebten wir am vergangenen Montag, wo knapp 500 Nazis unkontrolliert durch den Bezirk marschierten. Die Plattenbauromantik in Kombination mit stupiden Parolen gepaart, ließ an ein Bild der 90er Jahre erinnern. Parolen wie "Nein zum Heim", "Judenschweine" und "Wir wollen keine Asylantenschweine" zeigte klar und deutlich die offen rechte Haltung der teilnehmenden Bevölkerung von Marzahn-Hellersdorf.

 

Auch die zunehmenden Bürgerinitiativen und der rege Zulauf von bestimmten Bevölkerungsschichten spricht für ein immer stärker werdenden, verankerten Rassismus in der Gesellschaft.

Wir möchten an dieser Stelle keine Analyse über gesellschaftliche Strukuren erstellen allerdings auf diese, sowie die Resignation der linksradikalen Bewegung hinweisen.

Es ist ein Schlag ins Gesicht, wenn wir uns die derzeitigen Zustände anschauen und die diesbezügliche Mobilität der radikalen Linken. Im Zuge der Auflösungen von antifaschistischen Gruppen wie ALB und ARAB, kann der Zeitpunkt nicht besser gewählt sein, um rassistische Hetzkampangen ungehindert durchzuführen.

Es zeichnet sich eine klare Niederlage der jetzigen Bewegungsstruktur ab und ist für all jene, die versuchten in Hellersdorf-Marzahn agitativ auf die Situation zu reagieren ein tiefer Punkt der Enttäuschung.

Wenn wir uns bundesweit Mobilisierungen zu Naziaufmärschen anschauen, ging dies innerhalb der letzten zwei Jahre rapide bergab. Es ist keine Seltenheit mehr, dass Nazis fast ungehindert ihre Routen laufen können und es nur zu kleineren Protestaktionen am Rande kommt.

Marzahn-Hellersdorf wäre ein gutes Beispiel diese rassistischen Kampangene mit einem Bild, wie in Dresden, Leipzig oder Hamburg zu überschatten und mit dezentralen Aktionen am Rand der Route für Aufregung zu sorgen.

Die Plattenbauten mit ihren großen Höfen, die Gebüsche an den großen Straßen oder die Entschlossenheit von verschiedenen Bezugsgruppen könnte dazu beitragen den Naziaufmarsch zu einem Desaster zu machen.

Wir müssen wegkommen von unseren Szenebezirken und heute wie damals entschlossen "auswärts" fahren um diesem gespenstischem Treiben ein Ende zu bereiten.


17. November und 22. November zum Desaster machen!

Antifa heißt Arsch hoch !

Den antifaschistischen Selbstschutz wieder organisieren!

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guter aufruf, danke dafür, endlich mal wieder mehr als die leider schon übliche selbstentwaffnung.

fragt sich, was damit in berlin noch zu reißen ist. die meisten zusammenhänge, die sich heute als "antifa" verorten und noch mobilisierbar sind, haben das "blockieren" als mittel der wahl verinnerlicht. und andere praxen kaum noch kennen gelernt. nachdem man das jahrelang durchgezogen und militante strategien zugleich als mackerei und fetisch denunziert hat, ist ein aufruf nach wirksamer straßenmilitanz zwar zu unterstützen, aber kaum realistisch. es muss sich endlich der frage gestellt werden, wie rechten aktivitäten in form von aufmärschen, aber auch im alltag zu begegnen sein soll, wenn statt militanter störaktionen allseits nur noch das sitzkissen propagiert wird. hieß es nicht zu anfang einmal, beides seien notwendige und sich ergänzende ansätze? was hat das gebracht, wenn abseits von ein, zwei events im jahr, die nazis machen können was sie wollen, wann sie wollen und wo sie wollen, ohne zumindest angst haben zu müssen, auf dem hin oder rückweg dafür bluten zu müssen?

fast genau so seh ichs aus :

"Antifa heißt Angriff!" - sorger wiir dafür das diese Parole wirklich wieder war wird.

Ich hoffe Berlin kriegts mal wieder auf die Reihe und veranstaltet ein ähnliches Szenario wie am 9.11. am Alexanderplatz gegen die Hogesa- Zombies.

 

Zum Artikel:

Der Neuaufbau der AA/BO ist überfällig!

Wenigstens könnte wieder ein BAT einberufen werden!

meinst du denn? ich fühlte mich da in schon fast klaustrophobischer enge mit der beinahe doppelt so großen anzahl von cops im bahnhof (die außen waren gar nicht nötig) nicht sonderlich wohl. zu dem zeitpunkt als der kleine (50 leute?) antifamob sich den nazis entgegenstellte und die treppe nach unten blockierte hätte vom gesamtkessel bis zur brutalen zerschlagung durch die bullen alles passieren können aber sicher nicht das was du dir so denkst. alles in allem hatten die bullen den tag gut unter kontrolle, waren auch genug da. das die hogesaideoten und nazis wieder irgendwo verduften mußten war ja abzusehen, gleichzeitig konnte eine veranstaltung von reichsbürgern und links daneben andere gefähliche querfrontspinner/verschwörungstheoretiker mehr oder weniger ungestört stattfinden, vermutlich bis in den späten abend.

der letzte nazisaufmarsch (schon etwas länger her) und das damit verbundene schreiben (1. mai aus militanter sicht-pessimistisch) haben den mangel an ovensiven fähigkeiten schon gezeigt. insofern sollte man machen was man für richtig hält, dabei aber nicht in falsche vorstellungen kommen. wer mit vorsicht  aktiv ist, ist es länger.

Zu besseren Zeiten wäre eine Steilvorlage wie am Alex mit Sicherheit "verwertet" und den Nazis die wohlverdiente Abreibung verpasst worden - man denke an Wuhletal '97 etc.

 

Stattdessen ging fast gar nix und man war größtenteils froh, dass die Bullen die Nazis nach L-Berg wegverfrachtet haben. So nach dem Motto: "Innenstadt verteidigt, der Rest ist uns egal."

 

Die Nazis lachen sich ins Fäustchen, bleiben größtenteils in ihren Browntowns am Stadtrand und terrorisieren dort alles, was nicht in ihr Weltbild passt.

 

So geht's nicht weiter und das kann's nicht gewesen sein. Es müssen Strategien und Perspektiven für militante Politik gefunden werden.

 

Ansonsten kann man's kaum noch verantworten, zu militanten Aktionen außerhalb der schwarz-roten Homezone und den bekannten Großereignissen zu mobilisieren. Ansonsten stehen dann dort ein paar Dutzend Antifas und müssen Schiss haben, auf der An- und Abreise von Nazihools auseinander genommen zu werden - siehe Köln.

 

Das kann und darf's nicht sein.

Das Problem ist doch das alle möglichen Gruppen in Berlin vor dem Computer sitzen und über`s Internet alle zwei bis drei Tage zu einer Demo aufrufen. Da stumpft man ab.

Und was insbesondere die ARAB und die letzten zwei Jahre die ALB betrifft, so wie die drauf waren ist es besser die sind weg.

?

Danke erst mal.

Könnt ihr noch etwas dazu sagen, wo die Faschos wohl langlaufen, wo deren Kram angemeldet ist, usw.?

Die Montagsdemos der Bürgerbewegung Marzahn/Nazis/rassistische Anwohner*innen haben bisher immer an der -Ecke Landsberger Allee/Blumberger Damm -gestartet (dort kommt mensch mit der Tram M6 z.B. auch direkt aus F'hain/Prenzlauer Berg/Lichtenberg hin) und sind dann über die Landsberger Alee in die Raoul-Wallenberg-Straße nach Norden Richtung S-Mehrower-Allee eingebogen, um dann wieder den Bogen zu schlagen in den Blumberger Damm zurück zum Startpunkt der Demo.

 

Leute, die sich in Marzahn nicht so auskennen, sei an's herz gelegt, entweder nach norden ([s-] mehrower allee) zu kommen, um zu protestieren ODER zum start- und endplatz der nazis ( Landsberger Allee/Ecke/Blumberger Damm ), beides schafft mensch ohne fahrrad/auto nicht!

Was auch fehlt sind verbindliche Treffpunkte fuer die Anreise,um so auch jüngeren,unerfahrerernen Menschen,eine gefahrlose Anreise zu ermöglichen.

danke für den aufruf!

hier eine karte, allerings nicht sicher ob das so stimmt.

 

Karte

wenn mensch zu den naziaufmärschen in marzahn unterwegs ist, am besten immer in größeren kleingruppen mit min. 5-10 menschen(das gilt ja inzwischen auch für journalist*innen..).

die ordner der nazi-demo laufen so hundert meter vor der demo her, alleine oder in gruppen, und suchen das gebiet mit taschenlampen ab - also vorsicht dann!

Gemeinsame Anreise ab 17:15 Uhe Ostkreuz von dort aus mit S-Bahn weiter!

 

Seid viele, seid entschlossen: keine Vorkontrollen zulassen !

Geflüchtete bleiben,‭ Rassist*innen ‬vertreiben‭! Nazi-Aufmarsch in Marzahn blockieren!

 Plakat Gemeinsam gegen Nazis

In Marzahn soll Anfang 2015 ein Containerlager zur Unterbringung von Geflüchteten eröffnet werden. Einem Netzwerk aus NW Berlin,‭ ‬NPD und Die Rechte ist es in diesem Kontext gelungen,‭ lokale ‬BFC-Hooligans,‭ ‘‬ganz normale‭’‬ und offen rassistische Anwohner*innen gegen dieses Vorhaben zu mobilisieren. Neben der nächsten Montagsdemo am 17.11. planen die Nazis für Samstag, den 22.11., auch einen überregionalen Aufmarsch. Wir rufen deshalb dazu auf, diesen zu stören, sich an Blockaden zu beteiligen oder die Proteste kreativ‭ zu unterstützen.

http://akmh.blogsport.eu/2014/11/gefluechtete-bleiben-rassistinnen-vertr...

Bilder Demo Berlin-Köpenick am 15. November unter:

https://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157649242236016/