Derzeit kommt es in Dresden, auch über die nationalistischen und rassistischen PEGIDA Demonstrationen hinaus, zum Ausdruck von tief in der Gesellschaft verwurzelter Fremdemfeindlichkeit. Vor dem Hintergrund dessen, dass Dresden in den kommenden Jahren eine zunehmende Zahl von Asylbewerbern aufnehmen soll, werden derzeit verschiedenen Objekte im Stadtgebiet zu entsprechenden Heimen umfunktioniert.
Aus verschiedenen Spektren, von "Wutbürgern" über PEGIDA und AfD, bis hin zu NPD und Neonazis, vor allem aus den Stadtteilen Leuben und Laubegast, kommt es daher zu deutschtümelnder Gegenwehr. Schon zu einer Infoveranstaltung des Flüchtlingsrates in Leuben im Mai 2014 tauchten 15-20 Nazis auf und schüchterten die Anwesenden ein, bis sie schließlich des Raumes verwiesen wurden.
Leubener Nazis sind schon in den vergangenen Jahren mehrfach durch Angriffe auf Andersdenkende und Flüchtlinge aufgefallen. Nachdem schon bei anderen Ortsbeiratssitzungen zum Thema Asylbewerber (z.B. in Prohlis) wütende Bürger auftauchten, kam es auch in Leuben am 05.11. zu erschreckenden Szenen. Ungefähr 250 Bürger inklusive einiger Vertreter von PEGIDA (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) und Kenneth Köth, dem Kopf der Bürgerinitiative "Mein Laubegast", der z.B. eine Petition gegen die Umwandlung des Hotels Prinz Eugen in Laubegast in ein Aslybewerberheim ins Leben gerufen hat, die schon über 3500 mal (Stand 09.11.) unterzeichnet wurde, trafen auf die im Rat sitzenden AfD und NPD Abgeordneten.
Vertreter von PEGIDA riefen zur Teilnahme an den seit Wochen stattfindenden "Montagsdemos" auf und die Sitzung wurde mit lautstarken Zwischenrufen oder höhnischem Gelächter unterbrochen. Die meisten Äußerungen zum Thema waren klar rassistisch und kramten die altbekannten Argumente, dass Flüchtlinge die Sicherheit gefährden würden, per se kriminell seien und ob solche Heime in der Nähe von Schulen und Kindergärten eingerichtet werden müssten, hervor.
In diesem Sinne kam es auch zu Bedrohungen gegenüber Menschen, die sich der Unterstützung der Flüchtlinge verschrieben haben. Das Netzwerk " Laubegast ist bunt", dass sich gegen Neonaziaktivitäten, besonders in Laubegast, einsetzt und schon Dolmetscher und andere Unterstützer für die Flüchtlinge gefunden hat, wurde z.B. über das Internet bedroht: " Sollte meiner Familie, Freunden oder mir ein Schaden entstehen, sei es materiell oder körperlich, werde ich euch suchen und finden.", war dort neben Aussagen wie "Laubegast ist und bleibt deutsch" zu lesen. in Laubegast war auch ein Sprühschriftzug " Laubegast sagt nein zum Asylheim" sowie mehrere Hakenkreuze zu sehen, die mittlerweile entfernt wurden.
Es ist dringend notwendig praktische Solidarität zu zeigen und ein Gegengewicht zu Rassisten und Nazis in ganz Dresden zu bilden. Alternative und antifaschistische Zusammenhänge und Einzelpersonen in Dresden sollten handeln und Position beziehen. Es gilt sowohl den Feinden der Flüchtlinge entgegenzutreten, als sich auch mit den Flüchtlingen direkt solidarisch zu zeigen.
Hand in Hand für eine solidarische Gesellschaft!
Das Problem heisst Rassismus!
Refugees Welcome!
Besser wäre, es gäbe keine Flüchtlinge!
Das Problem heißt nicht Rassismius, das Kernproblem heißt Kapitalismus, denn der ist kausal dafür verantwortlich, daß u.a. in Afrika das selbstbestimmte Leben der dort wohnenden Menschen verunmöglicht wird. Die Gier des Westens nach immer mehr Wachstum und die Gier einiger weniger Finanzhaie frißt den Menschen in der Dritten Welt die Lebensgrundlage weg. Obenauf kommt dann noch die Destabilisierungspolitik des Westens in der Dritten Welt, Waffenlieferungen und wer daran verdient dürfen auch nicht verschwiegen werden. Der Westen schafft seinen Müll (Elektronikschrott beispielsweise) in die Dritte Welt und selbst "Kleiderspenden" haben den bitteren Beigeschmack, daß diese das Handwerk dort vor Ort zerstören. So sieht es doch aus und mich wundert, wieso diese Fakten und Zusammenhänge kaum ein Mensch sehen will, sondern stattdessen wird nach einem Mehr an Flüchtlingsheimen gerufen. Was soll das? Jeder Flüchtling ist ein Flüchtling zu viel!
nur punktuell
richtig. es ist zwar richtig das die lebensgrundlagen der menschen "dort" zerstört werden, aber gleichzeitig wird dabei missachtet, dass eben das ja nicht von den ganzen rassisten und anderen rechten ignoranten gesehen wird. stattdessen hetzen sie gegen die flüchtlinge wie als ob sie schuld am übel wären. außerdem kann man nicht davon sprechen, das die zusammenhänge nicht gesehen werden. wenn immer wieder auf kapitalismus und fluchtursachen hingewisen wird, dann ja wohl von der radikalen linken.
die überwindung des kapitalismus ist natürlich ein ziel, es ist aber ein ebenso wichtiges ziel rassismus und andere ausgrenzungsformen zu überwinden. jeder rechte hetzer ist einer zuviel und deshalb muß es darum gehen eine offene welt für alle zu gestalten, in der niemand gezwungen ist den ort seiner wahl oder dort wo er_sie geboren worde verlassen zu müssen.
Reisefreiheit
Noch lieber wäre es mir, wenn Menschen sich nicht aus Not woanders niederlassen würden, sondern aus Interesse, Fernweh, Reiselust, weil ihnen das Klima oder die Landschaft woanders besser gefällt etc. Und wer dagegen etwas hätte, wäre genauso ein Arschloch wie die Leute, die gegen Flüchtlinge auf die Straße gehen.