Die Ereignisse in Şengal und Kobanê haben den Widerstand der Bevölkerung Rojavas gegen den Islamischen Staat (IS) ins Rampenlicht gerückt. Nach der Einnahme Mosuls und dem Angriff auf die Bevölkerung in Şengal ist der Vormarsch des IS bei Kobanê ins Stocken geraten. Grund dafür sind die Volksverteidigungseinheiten (YPG), die die dortige Bevölkerung unterstützen und die selbstverwaltete Region Rojava verteidigen. Seitdem schlossen sich hunderte weitere Menschen dem Kampf gegen den IS dort an.
Die Offensive des IS
Gegen die syrische Regierung unter Assad begann im März 2011 ein Aufstand, der rasch von imperialistischen Mächten für ihre Interessen instrumentalisiert wurde. Die EU und insbesondere die USA haben den Aufstand in Syrien seit Beginn genutzt, um ihren Einfluss im Nahen und Mittleren Osten zu erweitern. Zudem wurden die Gegner Assads von Katar, Saudi-Arabien und der Türkei aufgerüstet. Dabei kam sowohl dem selbsternannten Syrischen Nationalrat (SNC) mit seinem bewaffneten Arm, der Freien Syrischen Armee (FSA), als auch dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ (ISIS), inzwischen als Islamischer Staat (IS) bekannt, erhebliche Unterstützung zu.
Auch die im Norden Syriens gelegene Region Rojava wird schon seit 2012 kontinuierlich vom IS angegriffen. Im August 2013 wurden dabei 450 KurdInnen aus der Region ermordet. Allerdings konnte ein Großteil der Angriffe erfolgreich von den Volksverteidigungseinheiten (YPG) und den Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) zurückgeschlagen werden. Mit seinen Angriffen auf Kobanê, versucht der IS Rojava zu destabilisieren und die drei Kantone voneinander zu isolieren. Trotz der bislang erfolgreichen Verteidigung dauern die Angriffe weiter an und verlagern sich momentan wieder vermehrt auf Şengal.
Das Massaker von Şengal
Am 10. Juli wurde Mosul vom IS eingenommen. Die irakische Armee hat ohne großen Widerstand kapituliert und ihr ganzes Waffenarsenal dem IS zurückgelassen. Damit konnte der IS sein Einflussgebiet vom Osten Syriens bis Bagdad erweitern. Am 1. August griff der IS Şengal an, das in Südkurdistan liegt und dessen EinwohnerInnen mehrheitlich Eziden sind. Nach dieser militärischen Offensive zogen sich die Peschmerga am 3. August zurück. Es wurden 5.000 ezidische KurdInnen durch den IS ermordet, mehr als 300.000 sind geflohen und 10.000 gingen in die Berge. Laut dem UN-Menschenrechtsrat in Genf wurden bis jetzt 2.750 Frauen versklavt. Erst durch das Eingreifen der HPG (eine der PKK nahestehende bewaffnete Einheit) und der YPG, konnte ein Fluchtkorridor für die Bevölkerung geschaffen werden. Genauso wurden auch Menschen in Maxmur (ein seit 1998 bestehendes Flüchtlingscamp für aus der Türkei geflohene KurdInnen) vor den Angriffen des IS von den YPG und HPG-Einheiten evakuiert und in Sicherheit gebracht. Şengal ist weiterhin immer wieder Angriffen durch den IS ausgesetzt.
Die Entstehung des Islamischen Staates Der
Ursprung des IS geht auf das al-Qaida Netzwerk zurück. Im Jahr
2004 schloss sich die dschihadistische Gruppe „Vereinigung für
den Glauben an die Einheit Gottes und für den Dschihad“ der
al-Qaida an – später nannten sie sich in „al-Qaida im
Irak“(AQI) um. In dieser Zeit kam es durch die AQI zu einer
Destabilisierung im Irak. Nach dem Tod ihres Anführers „al
Sarkawi“ erfolgte abermals eine Umbenennung, dieses Mal in
„Islamischer Staat im Irak“ (ISI). Der Verzicht auf die hinteren Bestandteile seines Namens erfolgten nicht zuletzt, weil der IS damit seine Vorstellungen einer dschihadistischen Staatenbildung und seiner Expansionsbestrebungen hervorheben wollte (die weitaus größere Gebiete umfassen soll, als nur den Irak und die Levante) - somit wurde aus ISIS der IS. Der
IS finanziert sich unter anderem durch die Entführung von
Menschen und die Erpressung von Lösegeldern, den Verkauf von
Frauen, durch „Spenden“ aus verschiedenen Ländern, vor allem
aber durch den Export von Öl in Millionenhöhe. |
Rojava Seit 2011 werden im Norden Syriens – dem westlichen Teil Kurdistans, auch Rojava genannt – demokratische Selbstverwaltungsstrukturen aufgebaut. Diese Region ist überwiegend von Kurdinnen und Kurden bewohnt, doch die Selbstverwaltungsstrukturen gehen nicht nur auf die Bedürfnisse der KurdInnen ein. Alle in Rojava lebenden Ethnien und Religionen sind in die politischen und gesellschaftlichen Strukturen eingebunden. Auch für die Befreiung und Emanzipation von Frauen wurden in dieser feudalistisch-patriarchal geprägten Region große Schritte getan. Frauen sind maßgeblich in die organisatorischen Strukturen eingebunden – die vorgeschriebene Quote von 40% wird in den meisten Räten sogar übertroffen. Sie sind an allen gesellschaftlichen Prozessen aktiv beteiligt und bilden auch eigene Strukturen, wie die militärischen Verteidigungseinheiten YPJ. Für die Sicherheit in den Wohngebieten sorgen freiwillige Ordnungskräfte (Asayiş). Nach dem Ausrufen der Autonomie, wurde direkt mit dem Auf- und Ausbau von Krankenhäusern, Schulen und weiteren öffentlichen Einrichtungen begonnen, die allen kostenlos zur Verfügung stehen. Außerdem wurde die Herstellung von Nahrungsmitteln und Textilien kollektiviert. Dieses Projekt ist ein beeindruckendes Beispiel für die Möglichkeit eines solidarischen Zusammenlebens, unabhängig von Geschlecht, Religion und Ethnie.Was in Rojava aufgebaut wird, ist nicht nur ein Schutzraum für unterdrückte und verfolgte Minderheiten – mit dieser Entwicklung wird eine Alternative zur kapitalistischen Gesellschaft aufgezeigt. |
Die Verwicklung der Türkei, Katar und Saudi-Arabiens mit dem IS
In
diesem Durcheinander spielen die Türkei, Katar und Saudi-Arabien
eine besondere Rolle. Sie haben dazu beigetragen, dass der IS in
kürzester Zeit an militärischer Relevanz gewonnen hat:
Seit Jahrzehnten geht der türkische Staat brutal gegen KurdInnen in der Türkei vor. Er hat kein Interesse daran, dass die kurdische Befreiungsbewegung an Bedeutung und Einfluss gewinnt – weder innerhalb der türkischen Grenzen, noch außerhalb. Daher missfällt der Türkei die Entwicklung in Rojava und liegt es im Interesse der türkischen Eliten den Prozess zu schwächen - dementsprechend unterstützt sie alle, die ebenso wenig ein Interesse an solch einer Entwicklung haben.
Die vergangenen Auseinandersetzungen verdeutlichen, dass der IS große Anstrengungen unternimmt, um seine Machtposition in den kurdischen Gebieten zu erweitern. Auch die Türkei beteiligt sich dort mit großem Engagement und lässt ihre Grenzen für die Kämpfer des IS offen, so dass sie die türkisch-syrische Grenze ungehindert passieren können. Zusätzlich werden auf türkischem Territorium die Kämpfer des IS ausgebildet und werden immer wieder Waffen über die Grenze gebracht. Die jetzige Bereitstellung von Bodentruppen durch den türkischen Staat erfolgt genauso wenig zum Schutze der Zivilbevölkerung, sondern dient dazu im Norden Syriens eine Pufferzone zu errichten. Eine solche Zone würde es der Türkei ermöglichen in Rojava militärisch zu agieren und Druck auf Assad auszuüben.
Auch die direkte Finanzierung islamistischer Gruppen durch Katar ist hinlängst bekannt. Katar als sunnitisches Land hat ein starkes Interesse an einem Einfluss- und Relevanzverlust der schiitischen Regierung unter Maliki. An dieser Stelle überschneiden sich die Interessen des IS mit denen Katars. Die Finanzkraft, militärische Stärke und damit auch Einflussmöglichkeiten Katars zeigen sich allein an der Bestellung von Rüstungsgütern aus europäischen Ländern im Wert von 23 Milliarden Euro Anfang 2014.
Saudi-Arabien, bester Waffenkunde Deutschlands und für die Unterstützung radikal islamistischer Gruppen bekannt, hatte erst Ende 2013 einen Rüstungsdeal mit der deutschen Regierung im Wert vom 1,2 Milliarden Euro abgeschlossen. Das sunnitische Saudi-Arabien vertritt dabei ähnliche Interessen wie Katar: Die Erweiterung ihres Einflussbereiches im Irak. Auch der IS möchte eine sunnitisch-politischen Vormachtstellung in der Region durchsetzen.
Diese Beispiele verdeutlichen die Zusammenarbeit diverser Staaten mit dem IS, die sich teilweise aus Interessenüberschneidungen ergeben.
Die deutsche Unterstützung für Südkurdistan und die US-amerikanische Militärintervention
Von
den beteiligten imperialistischen Kapitalfraktionen an diesem
Konflikt fahren momentan die Waffenproduzenten die größten Gewinne
ein. Rüstungsprodukte wurden in Milliarden-Beträgen an Katar und
Saudi-Arabien verkauft und nun entledigt sich die Bundeswehr ihrer
überholten Waffenbestände, indem sie 40 Jahre alte Waffen und
Panzer aus ihren Lagerkammern als Geschenk an die Peschmerga
entsorgen.
Mit diesen „netten Gesten“ erhofft Deutschland einen stabilen Bündnispartner im Irak, um dort eigene ökonomische, sowie geostrategische Interessen besser vertreten zu können. Natürlich geht es bei der Unterstützung von Masud Barzani auch um die Schwächung des progressiven Aufbauprozesses in Rojava – ein Prozess, in dem die Bedürfnisse der dort lebenden Menschen im Vordergrund stehen und nicht nach den Spielregeln der imperialistischen Staaten gehandelt wird. Das Kalkül Deutschlands und der USA ist es deswegen, durch die Aufrüstung der Peschmerga einen wachsenden Einfluss Barzanis in Rojava anzukurbeln und damit der dortigen Selbstverwaltung eine empfindliche Schwächung zuzuführen. Der Schein, dass Barzani und die Peschmerga mit der Unterstützung der imperialistischen Mächte den IS bekämpfen, soll dabei unbedingt gewahrt werden. Diese Einmischungen sind klar als imperialistische Interventionen zu bewerten.
So
nutzte die USA am 23. September die Gelegenheit mit der Beteiligung
von Saudi-Arabien, Katar, Jordanien, Bahrain und den Vereinigten
Arabischen Emiraten den IS auch in Syrien mit Luftangriffen zu
bombardieren. In diesem Konflikt hat sich inzwischen schon eine
Militärallianz aus über 40 Ländern gebildet, wobei klar ist, dass
es hier nicht nur um den IS geht, sondern darum sich einen bessere
Stellung in Syrien zu erkämpfen. Die Bevölkerung Syriens, die schon
seit dreieinhalb Jahren in einer Kriegssituation lebt, muss sich nun
auf eine noch schwerere Zeit gefasst machen. Seit längerem suchen
die USA Bündnispartner für die Intervention in Syrien. Deutschland
hat sich bis jetzt zumindest offiziell zurück gehalten, allerdings
dürfen hierbei nicht die deutschen Patriot-Raketen an der
türkisch-syrischen Grenze aus den Augen verloren werden, die von
Deutschland aus gesteuert und an der Grenze auf ihren Einsatz
warten.
Der IS hat mit seiner Machterweiterung zum Teil die
Interessen der westlichen Imperialisten gestärkt, indem er das
schiitische und somit das iranische Einflussgebiet, welches vom Irak
über Syrien bis zum Libanon reichte, geschwächt und teilweise sogar
zerschlagen hat. Die Kontrolle des IS über die Ölvorkommnisse und
der Angriff der IS-Milizen auf Südkurdistan – dem Verbündeten der
USA – waren zentrale Auslöser für die Luftangriffe im Irak. Die
sich voneinander entfernenden Interessenlagen zwischen den
Imperialisten und dem IS führten dazu, dass nun
auch die Golf Staaten, wie Saudi-Arabien und Katar, ihre Interessen
bezüglich der Unterstützung des IS zurückstecken mussten.
Auch wenn die US-amerikanischen Luftangriffe momentan von vielen der Menschen vor Ort erwünscht sind, dürfen diese nicht von linker Seite gelobt oder gar gefordert werden. Im Gegensatz dazu wären es sinnvolle Schritte, den Druck auf die Türkei auszubauen und die PKK und ihre Verbündeten endlich von den Terrorlisten zu streichen.
Regionale Kräfteverhältnisse Der IS hat Syrien und den Irak jeweils in drei Teile gespalten: In Syrien ist der westliche Teil des Landes unter Assads Kontrolle, im Norden Syriens sind die Selbstverwaltungsstrukturen der KurdInnen und zwischen den beiden der IS. Im Irak ist die Situation ähnlich, im Norden befindet sich die Autonomieregion der KurdInnen – deren Vertreter Masud Barzani ist, Handlanger der Imperialisten in Südkurdistan. Im Süden des Iraks lebt der schiitische Teil der Bevölkerung und die Mitte kontrolliert der IS. Letzterer versucht aktuell die Kontrolle über die beiden kurdischen Gebiete in Syrien und Irak zu erlangen. Nach dem Angriff auf Şengal erhofft sich der IS einen Korridor von Mosul über Tal Afar und Şengal in Richtung Cizire, dem stabilsten Kanton von Rojava, zu schaffen. |
Wer sind Barzani, KDP und Peschmerga? In
der kurdischen Autonomieregion im Nordirak ist die Situation eine
andere, als in Rojava. Die dortige Regierungspartei, die
Demokratische Partei Kurdistans (KDP) mit ihrem Vorsitzenden Masud
Barzani, ist ein enger Verbündeter der USA. Nach dem Irakkrieg
wurde Südkurdistan auch von der USA anerkannt, weil es ihrem
Interesse entspricht eine stabile Region und einen treuen
Verbündeten zu haben. Zudem pflegt die KDP unter Barzani eine
gute Beziehung zu den westlichen Ländern. So wurde 2013 eine
Ölpipeline in Zusammenarbeit mit der Türkei errichtet, die es
ermöglichen soll das Erdöl nach Europa zu exportieren. |
Die internationale Solidarität aufbauen!
Faschistische
und rechte Strukturen nutzen die aktuelle Situation und den IS aus um
Islamophobie zu schüren. So fand beispielsweise am 26. Oktober in
Köln eine Versammlung rechter Hooligans statt, an der ca. 4.000
Menschen teilnahmen, unter ihnen auch bekannte Nazis. Mit der
Mobilisierung gegen Salafisten versuchen sie ihr rassistisches und
menschenverachtendes Weltbild in die Gesellschaft zu tragen.
Wir dürfen rechten Hetzern keinen Raum für solche Bestrebungen lassen, sondern müssen deutlich machen, dass wir weder mit ihnen, noch mit reaktionären Islamisten etwas gemein haben. Wir lassen uns nicht in unterschiedliche Religionen, Ethnien oder Hautfarben spalten, sondern stehen für eine solidarische Welt ein.
Rojava
stellt eine basisdemokratische Alternative dar. Sollten Kobanê oder
andere Städte fallen, dann ist das auch ein Rückschlag für eine
Bewegung, in der die Interessen der Menschen und nicht die der
Wirtschaft, im Vordergrund stehen. Rojava nimmt nicht
nur eine Vorreiterrolle für Perspektiven im Mittleren Osten ein,
sondern ist ebenso für die linken Kräfte hier in Deutschland von
großer Bedeutung: Dort werden viele Erfahrungen gesammelt, aus denen
wir lernen können und es wird deutlich, dass die bürgerliche
Demokratie nicht das Ende der Geschichte ist. Die Angriffe des IS
sollten also als ein Angriff auf eine solidarische Gesellschaft
verstanden und als solche thematisiert werden.
Die Rolle Deutschlands verdeutlicht einmal mehr dessen imperialistische Pseudomoral: Während Deutschland jahrelang islamistische Milizen im „Kampf gegen Assad“ unterstützt und legitimiert hat, wird die Unterstützung nun indirekt fortgeführt. Zwar wird der IS von offizieller Seite verurteilt, die Waffenlieferungen an Saudi-Arabien und Katar gehen aber unvermindert weiter.
Es
gilt hier die Rolle Deutschlands aufzudecken und aktiv zu werden.
Deutsche Waffenproduzenten profitieren von dem Krieg und Deutschland
will im Kampf um die Aufteilung der Welt sein Stück vom Kuchen
abbekommen – auch in Syrien. Eine wirkliche Unterstützung kann
allerdings nur auf der Anerkennung derjenigen beruhen, die vor Ort
für den Frieden und Gerechtigkeit kämpfen – die PKK und alle ihr
nahestehenden Organisationen müssen in ihrem Kampf um
Selbstbestimmung und Basisdemokratie daher von uns unterstützt
werden.
Gegen reaktionäre Gruppierungen wie den IS, aber auch gegen imperialistische Aggressionen müssen wir daher Solidarität stellen, die sich aber nicht auf reine Lippenbekenntnisse reduzieren darf. Lasst uns gemeinsam die Verhältnisse vor Ort angehen und gegen Krieg und Unterdrückung für eine gerechte und solidarische Gesellschaft kämpfen.
Ob bei den geplanten Protesten gegen den G7-Gipfel im Juni 2015, bei Aktivitäten gegen Rechts und Islamophobie, bei Solidaritätsdemonstrationen für Rojava oder auch bei anderen Kämpfen hier in Deutschland gegen Imperialismus – überall gilt es: Widerstand gemeinsam aufbauen und die Verhältnisse ändern!
Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung!
Für eine solidarische Welt!
Auch in kommender Zeit wird es weitere Solidaritätsaktivitäten zu Rojava/ Kobane geben. Am Samstag den 15. November organisiert Heilbronn eine Demonstration "Weg mit dem PKK-Verbot" - aus Stuttgart wird es dazu eine gemeinsame Zugfahrt geben.
es gilt... die Rolle Deutschlands aufzudecken?
Ich finde, es geht vor allem um was anderes... Solidarität mit dem Widerstand, bei gleichzeitiger Ablehnung der imperialistischen Intervention! Und Widerstand gegen militärische Überfälle geht nun mal nur mit Waffen. Ich glaube auch wirklich nicht, dass die deutsche Rüstungsindustrie es jetzt nötig hätte, die PKK als weiteren Kunden zu gewinnen und nur deshalb die CDU schon darüber nachdenkt... naja egal. Jedenfalls ist Unterstützung gegen Faschismus und Konterrevolution nichts, was wir als Rahmenprogramm dann beim G7-Gipfel nebenher ablaufen lassen sollten.
Ich finde den Text recht undifferenziert. Es gibt nicht nur die Differenzierung pro- / anti-westlich und sunnitisch / schiitisch, die wirkliche Welt ist kompliziert. Die USA intervenieren jetzt, weil ihr pro-westliches, schiitisches Statthalterregime im Irak zerbröselt ist. Dass Saudi-Arabien "sunnitisch" ist, erklärt noch nicht, warum von dort aus Islamisten in Syrien unterstützt werden, während es in Ägypten übrigens massiv die Militärdiktatur unterstützt, zum Leid der Muslimbrüder, allerdings wiederum in Zusammenarbeit mit der fundamentalistischen Al-Nour-Partei.
hier sollte sich auch die Gesellschaftsordnung ändern deswegen..
Das die Bundesregierung die PKK als Kunde haben will oder die Waffenexporten, steht nirgends im Text. Das G7 eine Möglichleit ist um Rojava oder Koabne zu thematisieren neben den anderen Themen sollte kein hindernis sein. Das es Inhaltlich keine Überschneidungen gäbe, wäre mir neu, dass die Entwicklung in Mittlern Osten nichts mit Imperialitischer Interessen zu tun hat, ist eine Interessante Behauptung.
Du sagst die Welt ist Kompliziert und versuchst diese mit einem Satz zu erklären:"Die USA intervenieren jetzt, weil ihr pro-westliches, schiitisches Statthalterregime im Irak zerbröselt ist." Ich find Kritik sehr wichtig doch, wenn die Kritik auch wirklich eine Kritik ist und kein Pöblerrei.
Das Saudi Arabien die radikal Islamisten unterstützt wird nicht damit beantwortet, dass alle beide Partein Sunniten sind. Bei dem absatz "Regionale Kräfteverhältnisse" wurde die Geographiesche Situation dargelegt, die dazu dient um klar zu stellen welche verhältnise in Irak der IS hergestellt hat. Ich denke das sollte man so verstehen das die Kräfte verhältnisse sich verändert haben, zu gunsten der Türkei, Saudi Arabien und Katar. Weil davor es in Irak so war, dass der Iran über die siitishche Bevölkerung vor Ort ihre Interessen besser vertreten konnte. Doch dieser Einfluss wurde geschwächt und das wird klar im TExt beschieben. Das Saudi Arabien die IS unertstützt hat nicht damit zu tun das sie Sunniten sind, sondern das sie über den IS die dessen basis auch Sunnitisch ist, Ihre Ökonomischen Interessen besser vertreten können, weil andere feindbilder der IS sind, was auch in diesem Text beschrieben ist und in dem rahemen kannst du dir es beantworten warum sie die Militärdiktatür in Ägypten untertsützen.
Doch ich begrüße diesen Text, weil es leider wenige Stelungsnahmen von der deutschen Linke verfasst wurde.