Berlin-Buch: Protest gegen Flüchtlinge formiert sich
NPD und Bürger wollen am 1.November im Buch und Weißensee demonstrieren
Am Donnerstag, den 30. Oktober veranstalteten 100 Anwohner*innen in Buch eine Kundgebung gegen ein neu entstehendes Flüchtlings-Container-Dorf. Zahlreiche Nazis beteiligten sich. Antifaschisten, SPD-Mitglieder und Fotografen wurden bedroht.
Schon eine halbe Stunde vor dem Angekündigten Kundgebungsbeginn war
der Platz vor dem Kaufland in Buch mit Anwohner*innen gefüllt: Eine
Mischung aus vermeintlich ganz normalen Bürger*innen mit ihren Kindern,
Hooligans und Neonazis der NPD-Pankow. Es wurden Redebeiträge gehalten
und Unterschriften gesammelt.
Zwei Journalisten, die die Versammlung beobachten, wurden von rund zehn
Neonazis bedrängt und bedroht. Die einzigen zwei eingesetzten Polizisten
schauten zu und standen tatenlos daneben. Auf die Bitte der
Journalisten nach Schutz und Geleit zum Bahnhof, entgegneten die
Beamten, dies sei nur nach einem Angriff möglich – also wenn es
eigentlich schon zu spät ist. Wenn sie Schutz wollen, sollen sie doch
den örtlichen Polizeiabschnitt anrufen hieß es seitens der Polizisten.
Die Gruppe Neonazis, angeführt vom örtlichen NPD-Kreisvorsitzenden
Christian Schmidt, machte sich auf dem Weg zum Bahnhof. Dort bedrohten
sie SPD-Mitglieder, die einen Infostand am S-Bahnhof Buch durchführten,
so wie weitere Antifaschist*innen, die sich an diesem aufhielten. Die
Neonazis sammelten sich anschließend auf dem S-Bahnsteig, um die
Antifaschist*innen auf der Abreise anzugreifen. Diese konnten sich
jedoch des Angriffs entziehen.
Zwischen den restlichen Teilnehmer*innen der rassistischen
Protestveranstaltung und den Neonazis gab es keine erkennbare
Trennlinie. Betrachtet mensch die Veröffentlichungen auf der
Facebook-Seite der Veranstalter*innen, verwundert dies kaum. Die
Facebook-Seite „Kein Asylanten-Container Dorf in Buch“ umfasst
seit ihrer Erstellung vor einer Woche, schon jetzt rund 2400 Follower.
Die Betreiber der Seite werden nicht müde zu betonen, dass sie mit
Neonazis nichts zu schaffen haben, um sich nur wenige Beiträge später in
rassistischen Zuschreibungen und gängigen rechten Grundaussagen zu
ergehen. “Wir dürfen und wollen nicht länger dafür büßen was damals im 2. Weltkrieg passiert ist. … uns reicht es!” Weiterhin wird befürchtet, dass (“Das) „Deutschunterricht in den Schulen ein Fremdfach wird. DasKirchen Moscheen weichen müssen. das Frauen sich verhüllen müssen.” (Fehler i.O.).
„Wer, wie die Bucher Bürgerinitiative im NPD-Vokabular argumentiert, macht die eigene Abgrenzung zur NPD unglaubwürdig“, so Martin Sonnenburg von der Gruppe North East Antifa. „Geflüchtete werden hier vollkommen anonymisiert, ihre Situation findet mit keiner Silbe Erwähnung“ (1), so Sonnenburg weiter. Die Forderung der Bucher Wutbürgerinitiative nach „Sicherheit und Menschenrechte[n]“, gilt in letzter Konsequenz nur für sie selbst. Für eine Kundgebung gegen die Geflüchteten am kommenden Samstag (13:00 Uhr, Wiltbergstraße) zeichnet sich ein Verein „Pankow lebenswert“ verantwortlich. Wenige Stunden zuvor will die NPD Pankow eine Kundgebung nahe der Bühringstraße in Weißensee zum gleichen Thema abhalten.
Lokale Initiativen und Parteien rufen auf Grund der aktuellen Lage zum Protest gegen die NPD-Kundgebung auf.
Sa. 1. November 2014 – Protest gegen NPD-Kundgebung
10:30 Uhr | Weißensee | Hamburger Platz (Bus 156, 158, 255)
North East Antifa (NEA)
31.11.2014
Verweise:
(1) Post auf der Facebook-Seite „Kein Asylanten – Container Dorf in Buch“, 23.10.2014
(2) Post auf der Facebook-Seite „Kein Asylanten – Container Dorf in Buch“, 28.10.2014
Berlin-Buch: Protest gegen Flüchtlinge formiert sich
Wieder einmal wird bei dieser Aktion bestätigt, wo die Polizei in Buch wirklich steht!
Sie schützt nachweislich Naziaktionen, aber n i c h t die von Nazis bedrohten BürgerInnen!
Sie ist ja auch der Meinung, dass die Nazis ihre Propagandahetze, auch antisemitische Sticker klebden dürfen!
Buch ist in Nazihand und muss schleunigst daraus befreit werden!
Hier habt doch keine Ahnung
Ich finde es sehr bezeichnend, dass alle Befürworter dieses Bucher Asyl-Container-Dorfes gar nicht in Buch wohnen !
Ich kenne nicht einen einziger Bucher, der hierzu JA gesagt hat ( Siehe Unterschriftensammlung der Ansässigen ).
Im Übrigen wurde heute mit dem Bau begonnen.....unzählige uralte Bäume wurden heute dafür gefällt, Die Anwohnerstrasse wurde durch schweres baugerät stark beschädigt und das erste Wasserrohr ist bereits geplatz - zur Erinnerung: es wird hier auf einem Trinkwasserschutzgebiet gebaut....mehrere 1000 Wohnungen werden hier versorgt. Ich hatte heute schon 3 Stunden lang kein Wasser....und es ist erst der 1. Bautag !!!!
Aber das was die Anwohner hier mitmachen müssen, interessiert ja weder die Politik noch diese Blockschreiber hier, die weit weit weg wohnen !!!!
Bilder
Bilder Demo 1.11.
https://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157648672307288/