[H] Hooliganaktivitäten Hannover

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Am Abend des 3. Oktober verbreitete sich das Gerücht, daß zurückreisende Nazis aus Hamm einen Zwischenstopp in Hannover einlegen wollten, um das Refugee Camp hinter dem Hauptbahnhof in Hannover anzugreifen. Aus diesem Grund machten sich überall in der Stadt Antifaschist_innen auf den Weg in Richtung des Camps. Eine Gruppe versuchte sich am Bahnhof einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Auf ihrem Rückweg nahmen sie die Rolltreppe zur Lister-Meile hinauf. Hier befand sich zu diesem Zeitpunkt eine Gruppe von ca. 15 Hooligans, die zur Gruppe Vulture Hannover (VH) 13 gehören. Teilweise waren diese auch mit entsprechenden T-Shirts bekleidet.


Diese griffen die Antifas mit Schlägen und Tritten an. In diesem Moment fuhr eine weitere Person mit einem Auto vor und stieg aus. Diese wurde von den Hooligans als Antifaschistin erkannt und ebenfalls angegriffen, dabei schlugen die Angreifer mit einem Werbeschild auf den Kopf der am Boden liegenden jungen Frau ein. Nur das beherzte Eingreifen eines Antifaschisten und eines Passanten verhinderten das Schlimmste. Die Frau wurde zum Auto gebracht und schwer verletzt ins Krankenhaus gefahren.


Bereits vorher waren Mitglieder von VH 13 in und um den Hauptbahnhof unterwegs und versuchten Antifas zu provozieren und anzugreifen.


Kurz nach dem Angriff an der Rolltreppe trafen andere Mitglieder von VH 13 im Stadtteil Linden auf Antifas, die ebenfalls auf dem Weg zum Camp sind. Die Hools beleidigten diese als "Antifafotzen" und forderten sie auf sich "zu stellen". Es kam zu einer Auseinandersetzung. Die Antifas waren danach wieder auf dem Weg Richtung Hauptbahnhof.
Hier war die Situation unübersichtlich. Immer wieder wurden ankommende Camp-Unterstützer_innen von den Hooligans aus dem Eingangsbereich einer Diskothek mit Flaschen beworfen. Es herrschte eine angespannte und aggressive Athmosphäre. Polizeieinheiten waren zwar vor Ort und nahmen die Personalien der Hooligans auf. Mehr passierte jedoch nicht. Die Polizei störte sich nicht an Flaschenwürfen durch die Hooligans. Zwischen 0 und 1 Uhr bekommen die Polizeieinheiten scheinbar den Befehl sich ganz aus dem Gebiet zurückzuziehen. Erst die Organisator_innen einer Gewerkschaftskonferenz in einem nahen Kulturzentrum erreichten eine erneute Aufstockung der Polizeipräsenz. Die Polizei nahm zudem mehrere Hooligans fest.

Am Abend des 4. Oktobers trafen sich rund 30 Linke in der Nordstadt zusammengefunden. Es wurde getrunken und geredet. Auch die Erlebnisse Einzelner in der letzten Nacht waren Thema. Bis ca. 21:30 Uhr zerstreute sich die Gruppe langsam. Noch rund sechs Personen waren vor Ort. In diesem Moment tauchen rund 25 Hooligans auf, die direkt die Personen angreifen. Einige waren bereits bei den Angriffen rund um das Camp dabei. Die Angegriffenen flüchteten vor dem Angriff. Eine erst jetzt auftauchende, durch Buttons und Kleidungsstil als links erkennbare, Person bekam mit, was vor sich ging und rannte ebenfalls weg. Dabei stolperte sie. Wieder traten die Hooligans auf den Kopf einer am Boden liegenden Person ein. Nur das Eingreifen eines Passanten, der die Angreifer mit CS Gas vertreiben konnte, sorgte dafür, dass die Person "nur" mit einer leichten Gehirnerschütterung und Schürfwunden davon kam.

Im Nachhinein wurde in der Ultra- und organisierten Fanszene von Hannover 96 von VH13 Mitgliedern das Gerücht verbreitet, sie wären ohne Grund von Antifas angegriffen worden. Ob sich die Gruppe hiermit die Sympathien der Teile der Szene sichern will, die kein Bock auf Nazis, aber noch weniger Bock auf Linke hat, ist unklar. Klar ist aber, dass diese Darstellung nichts mit den Vorgängen am 3. und 4. Oktober zu tun haben.

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... Disco waren die Faschos?

im zaza am raschplatz

wer die faschs waren? namen, gesichter, bilder?

Wie geht es den Angegriffenen? Wurde jemand schwer verletzt? Wie geht es der Frau, die mit dem Werbeschild angegriffen wurde?

Ich bin immer noch wütend und enttäuscht, dass ein Konflikt, der keinen politischen Ursprung hat (zur Vorgeschichte: http://de.indymedia.org/2013/06/346396.shtml) als eben solcher dargestellt wird. Dass die hohlen (Klischee oder Tatsache?) Fußballschläger nach ihren Regeln (Stichwort: Regionalismus/ Feindschaften) agieren, ist bekannt (vor allem denen, die den Konflikt mit ihrem Vereinswechsel zumindest in Kauf genommen haben) und oft genug zu kritisieren, aber darum sind sie eben nicht per se Nazis. Auch wenn das so schön ins Bild passt. Diesen Konflikt müssen die Beteiligten austragen. Oder eben befrieden!

 

Das schafft man aber nicht, wenn man den Hintergrund der Auseinandersetzung verschleiert und bewusst falsch darstellt. Natürlich haben sich etliche Leute zum Camp aufgemacht, zum Glück! Immerhin war an dem Tag auch eine Nazidemo in Hamm. Wenn man beim Eintreffen aber feststellt, dass der Sachverhalt ein anderer ist und dazu die verängstigten Refugees sieht, wird mir schlecht. Wie kann man seine privaten (möglicherweise selbst heraufbeschworenen Probleme!?) auf dem Rücken der traumatisierten Refugees austragen und das in dem Wissen, dass es eben keinen Naziangriff auf das Camp gegeben hat? Habt ihr da auch nur eine Sekunde drüber nachgedacht und euch vielleicht sogar geschämt?

 

Was ist wenn es wirklich mal zu einem Angriff kommt und das dann niemand mehr glaubt?

 

Ratlose Grüße aus Celle.

Es wurde zum Camp mobilisiert, weil faschos auf dem Rückweg aus Hamm erwartet wurden und bereits den Tag über mehrere Einzelpersonern und Kleingruppen aus dem Spektrum am Camp gesehen wurden. Die Angriffe richteten sich gezielt gegen Leute, die diesem Aufruf nachkamen. Auch wenn diese in Teilen als ehemalige Zugehörige der Fußballszene erkannt worden sind, hatte diese Auseinandersetzung nicht unbedingt was damit zu tun. Die immer geäußerten eindeutigen Aufforderungen an die "Antifafotzen" sich "zu stellen" mag hier ein erster Hinweis sein. Was dort tatsächlich passierte, war ein gezielter Angriff auf willkürlich identifizierte linke Aktivist*Innen. Ich frage mich ernsthaft, wie man da den politischen Zusdammenhang leugnen kann?!

Deine Antwort entspricht doch genau dem von mir kritisierten Schema.

 

Ich weiß nicht, wann du mobilisiert wurdest bzw. wie die Infos an dich herangetragen wurden, bei mir war es aber so, dass die Info erst nach der Auseinandersetzung kam und darin die Rede von einem Angriff auf das Camp war. Als ich eintraf stellte sich die Lage allerdings deutlich differenzierter dar, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Das Camp wurde nicht angegriffen, das zumindest ist sicher. Warum die Aktivistinnen und Aktivisten angegriffen wurden, weiß ich nicht. Da die angeriffene Gruppe nun aber eine Schnittmenge mit ehemaligen Ultras von Hannover 96 hatte, zweifele ich weiterhin an, dass der Angriff auf eben jene erfolgte, weil sie zum Camp unterwegs waren.

Ich will nichts verharmlosen und im Ergebnis ist es unerheblich, warum jemand verletzt wurde, aber eine politische Tat zu unterstellen, wenn andere Optionen nachvollziehbar sind, finde ich gefährlich. Damit lenkt man nämlich von in der Tat bestehenden Problemen ab. Und, aber das schrieb ich ja bereits,  man lässt die Refugees etwas durchleben, das sie nicht verstehen können. Auch wenn sie es nicht sagen, macht sich da ein Unsicherheitsgefühl breit.

Schonmal dran gedacht, dass zwei Dutzend gewaltbereite Fußballschläger, die im HBF Antifa's anpöbeln und angreifen (und zwar alle möglichen und keineswegs nur irgendwelche ehemaligen Ultras, die mal bei 96 aktiv waren) auf den ersten Blickwenig anderen Interpretationsspielraum lassen als dass das Camp (welches sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof befindet) angegriffen werden soll? Gerade unter dem Gesichtspunkt, dass Nasen in Hamm marschiert sind und rechte Hools am selben Tag noch in Hannover eine Kundgebung gegen Salafisten gehalten haben?

Tut mir leid, aber mit diesem Informationsstand lag die Vermutung am Samstagabend sicherlich nahe, dass dahingehend was droht. Dass nun nicht ganz so gekommen ist ist natürlich gut. Wobei die gezielte Jagd auf linke Personen nun auch nicht wirklich spitze ist!

Wenn deine These. dass dort nur alte Fußballrechnungen beglichen werden sollten, stimmet warum wurden dann im Laufe des Abends wahllos Personen aus linken Zusammenhängen attackiert, die niemals was mit Fußball oder irgendwelchem Ultraquatsch zu tun hatten attackiert?

Natürlich ist der Angriff von VH13-Hools auf Genoss_Innen von uns politisch, resultieren diese doch aus der antifaschistischen Grundhaltung der Angegriffenen und ihrer Solidarität mit anderen, sich als klar antifaschistisch positionierenden Ultras.

 

Auch dem/der dümmsten Fussballaktivist_In müsste doch eindeutig klar sein, dass es sich hierbei um politische Konflikte handelt. Bloß doof, wenn sich die selben Personen den Deckmantel des "unpolitischen" geben, während sie Jagd auf Antifaschist_Innen machen.

 

Zeit für die UH, die RBH und alle anderen Konsort_Innen sich mal eindeutig gegen durchgeknallte Gewaltpsychos zu positionieren. Und wie geht eigentlich ein Fanprojekt in Hannover mit VH13 um? Akzeptierende Jugendarbeit? ;)

Ich hab irgendwie aber auch kein Bock auf durchgeknallte Gewaltpsychos unter Antifaschisten, die die sichere Unterstützung einer großen Masse an RefugeecampunterstützerInnen an dem Tag als willkommenen Anlass sehen, ihren "Exfreunden" endlich mal 'ne nonverbale Abreibung zu verpassen. Ob Autos ansprühen, Hausbesuche, gegenseitige Kneipenüberfälle, Kinderkacke hoch10, aber politisch ist das nicht.

Das sind auch meine Gedanken. Gut formuliert.

In dem Text ist doch gar nicht die Rede von Nazis, sonder von "Hooligans". Und wo wird denn ein Konflikt auf dem Rücken der Refugees ausgetragen? Es waren laut Text Antifaschist_innen vor Ort um das Camp zu schützen und zu unterstützen. Diese wurden offenbar gezielt von eben jenen "Hooligans" angegriffen, was es zu einer politischen Tat macht.

Wer soll sich denn jetzt weswegen Schämen?

Hallo ihr wisst schon das die Stadt sarstedt mit den algermissenern zusammen hängt und die einer Eltern Initiative schlucken wollen , die wollen das Spielzimmer e.v mit allen korrupten Mitteln schlucken Da muss Mann doch was tun können oder