Chaoten schmeißen Fenster von Wohnhäusern ein

Die Randalierer schmissen mit Farbe und Pflastersteinen
Erstveröffentlicht: 
01.10.2014

Eine Gruppe von etwa 20 Vermummten bewarf zwei Häuser mit Steinen und Farbe, außerdem zündeten sie eine Straßenabsperrung an.

 

Schock für die Anwohner am Engeldamm! Am Dienstagabend zog eine Gruppe von etwa 20 vermummten Randalierern durch die Straße in Mitte und bewarf zwei Häuser mit Steinen und grüner Farbe. Auch eine Straßenabsperrung zündeten die Chaoten an. Außerdem wurde ein abgebrannter Bengalo gefunden. Mehrere Scheiben splitterten, es entstand erheblicher Sachschaden, wie ein Sprecher der Polizei am frühen Mittwochmorgen mitteilte.

 

Die Feuerwehr rückte an und löschte die brennende Absperrung. Die Täter konnten unerkannt flüchten. Die Polizei sicherte die Umgebung und sicherte de Spuren. Die Beamten ermitteln wegen Landfriedensbruchs.

 

Die Adalbertstraße und der Engeldamm waren am Abend bis Michaelkirchplatz in Richtung Mitte gesperrt. Auf dem Grundstück befindet sich ein Möbelgeschäft, das bereits Anfang Juli attackiert worden war.

 

Tom Schreiber forderte ein härteres Vorgehen

 

SPD-Innenpolitiker Tom Schreiber forderte ein härteres Vorgehen der Polizei. „Jetzt muss man einen Gang höher schalten und deutlich machen: Der Rechtsstaat duldet das nicht”, sagte Schreiber der dpa. Justiz und Polizei müssten alle Möglichkeiten ergreifen, um gegen die gewaltbereiten Linksradikalen vorzugehen, genau wie zuletzt gegen den Rechtsextremismus.

 

Schreiber sagte, nötig seien mehr Polizeipräsenz, ein Verbot von Unterstützer-Vereinen und Durchsuchungen besetzter Häuser, die von Verdächtigen bewohnt würden. Bisher sei zum Glück kein Polizist bei Angriffen tödlich verletzt worden. „Das kann sich aber schnell ändern.”

 

Auf Bundesebene könnten die Innenminister eine sogenannte Verbunddatei erstellen, in der Daten von linksradikalen Gewalttätern gespeichert würden und auf die Polizei und Verfassungsschutzämter Zugriff hätten. Nach den Pannen um die NSU-Morde wurde so eine Datei zu Neonazis eingerichtet.

 

Der SPD-Politiker sagte weiter: „Bei den betroffenen Geschäftsleuten, die vertrieben werden sollen, hängen Existenzen und Lebensträume dran, die zerstört werden. Die verstehen nicht, dass der Staat sie nicht schützt.”

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Warum tur Ihr das? Wir wohnen hinter den Scheiben, die Ihr einschlagt. Wir sind keine Spekulanten. Wir sind Familien, Künstler, Gewerbetreibende, ein Schulungszentrum des Bauern-Verbands.

Wir Familien und Künstler haben unser letztes Geld zusammengekratzt, um ein denkmalgeschütztes Haus, das vorher ein marodes Bürohaus war und nie besetzt wurde, zu sanieren. Wir haben diesen Wohnraum gekauft, um nicht von Vermietern vertrieben werden zu können. Viele von uns sind freischaffend, also ohne Renten und möchten weder von Euch noch von Spekulanten rausgeschmissen werden. Warum tut Ihr das? Eure Opfer sind die Falschen.

Diese "Sanierungen" trieben in ganz Kreuzberg die Mieten hoch

Dieses, wirklich dieses Haus am Engeldamm ??? Hier gab es nie Mieten, die hätten hochgetrieben werden können, da hier vorhier niemand wohnte.

Und was ist denn mit der Mietpreisbremse? Das ist doch eine tolle Sache, die erreicht werden konnte! Warum schlagt Ihr weiter einfach zu? 

Vermutlich habt ihr Künstler & Freischaffende euer Haus in einer Art und Weise saniert, die der bürgerlichen Vorstellung von einer sauberen und leistungsorientierten Stadt entspricht und natürlich gleichsam zu einer Aufwertung des Kiezes im Interesse der Spekulanten führt und nicht im Interesse all jener, die aus ihren Wohnungen vertrieben werden oder die gerne in einem alternativen "Freiraum" leben wollen. Bei der Hausgestaltung sollte man immer die gesellschaftlichen Rahmenbedigungen berücksichtigen, wenn man sich nicht ungewollte Reaktionen einhandeln möchte. Ich bekomme in der Vorstadt von Esslingen auch Ärger wenn mein Garten verwildert, allerdings auf juristischem Wege, das ist eben die strukturelle Gewalt des Bürgertums. Und in Berlin schmeißen sie euch halt die Scheiben ein.

 

pS: Die Mietpreisbremse ist eine Mogelpackung mit so vielen Schlupflöchern, dass sie Vermieter gerade zu Mieterhöhungen anstachelt.

Dann wäre es sinnvoller, für eine konsequente Mietpreisbremse weiter zu kämpfen, als Unschuldigen zu schaden!

 

Oder geht es den sogenannt Autonomen vielleicht doch nur um ihre höchpersönliche Lust am Kaputtmachen? Und "Autonom" sein zu dürfen gilt wohl nur für sie selbst, aber nicht für uns???

Übrigens: Das Haus am Engeldamm 70 steht unter Denkmalschutz. Da ist die Art und Weise der Sanierung streng vorgeschrieben. Nix da mit freier "Hausgestaltung", sonst werden die Bewohner von den Behörden hart bestraft. 

ihre höchpersönliche Lust am Kaputtmachen

Schämst du dich nicht für so dumme, platte Stammtischparolen?

Es ist peinlich, wenn scheinbar engagierte Künstler & Freischaffende nicht die Muster der Gentrifizierung und ihren eigenen Beitrag verstehen und stattdessen in liebgewonnenen bürgerlichen Klischees verharren. Wahrscheinlich muss man ihnen noch erklären, weshalb die höchstpersönliche Lust am Kaputtmachen eine Stammtischparole ist. Vielleicht kann dies das Schulungszentrum des Bauern-Verbands übernehmen?

Opfer sind immer "die Falschen". Es gibt keine "Richtigen". Sorry, Opfer ist Opfer, verletztes Menschenrecht.