An der antifaschistischen Kundgebungen gegen Antisemitismus nahmen am Freitagnachmittag etwa 60 Menschen teil. In den verteilten Flugblättern und den Redebeiträgen solidarisierten wir uns mit den Jüdinnen_Juden und erteilten antisemitischer Gewalt eine Absage.
Wie schon im Aufruf wurde dabei vor allem auf die antisemitischen
Ausschreitungen und Parolen während der Anti-Israel-Demonstrationen der
letzten Wochen bezug genommen, gleichzeitig jedoch klargemacht, dass der
Antisemitismus in Deutschland kein „importiertes Problem“ (Gauck) ist.
Auch das Grußwort des Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Pinneberg
Wolfgang Seibert wurde verlesen.
Nach anderthalb Stunden wurde die Kundgebung beendet.
Weitere Infos unter www.gemeinsamgegenantisemitismus.blogsport.de
Grußwort von Wolfgang Seibert
Liebe Freundinnen und Freunde, Genossinen und Genossen,
ja, es ist wirklich unerträglich, es ist unerträglich auf den Strassen wieder antisemitische Parolen zu hören, zu hören, dass Jüdinnen und Juden wieder bedroht werden, dass Synagogen angegriffen werden, dass Menschen, die als Juden erkennbar sind körperlich angegriffen werden. Es ist unerträglich und erfordert unsere entschlossene Gegenwehr.
Bertolt Brecht schrieb einmal: „der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch“.
Was wir heute erleben ist kein „neuer“ Antisemitismus, es ist der alte bekannte Judenhass. Er greift zurück auf die alten Stereotypen von der jüdischen Weltverschwörung und von den Juden, die an allen bösen Dingen auf der Welt maßgeblich beteiligt sein sollen.
Seltsame Querfronten werden auf den antisemitischen Demonstrationen sichtbar. Sogenannte Antiimperialisten, Stalinisten übelster Machart, Teile der Partei Die Linke, gemeinsam mit klerikalfaschistischen Hamas – und Hisbollahanhägern und Hand in Hand mit deutschen Nazis. Alle gemeinsam gegen die bösen Juden.
Als Jude und radikaler Linker fühle ich mich wirklich bedroht. Umso wichtiger ist diese Aktion von Euch. Diese Kundgebung zeigt, dass wir nicht bereit sind, so etwas hinzunehmen, dass solches Verhalten auf unseren entschlossenen Widerstand trifft.
Ich wünsche Eurer Kundgebung viel Erfolg. Danke für Eure Solidarität.
Keinen Fußbreit den Faschisten und Antisemiten.
Alerta Antifascista
Wolfgang Seibert, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Pinneberg
wenig
Es waren wohl deswegen nur so wenige Menschen vor Ort, weil euch kaum jemand abnimmt, dass es euch um Kritik am Antisemitismus geht.
Solidarität
Solidarisiert ihr euch mit der jüdischen Bevölkerung oder mit dem Staat Israel?
Was hat die israelische Flagge da verloren?