Schienenblockaden im Rheinland

Heute ist der Aktionstag des Klimacamps im Rheinland. Schon am frühen morgen haben wir die Nachricht über zwei Kleingruppenaktionen bekommen, die in Solidarität mit dem Klimacamp stattfinden. Und zwar wird die Hambach-Kohle-Bahn an gleich zwei Stellen blockiert. Einmal eine Kletterblockade un einmal eine Blockade südlich von Manheim. Die Hambachbahn liegt in örtlicher Nähe zum Hambacher Forst, und zum Standort des letztjährigen Klimacamps. Das diesjährige Klimacamp liegt am anderen Tagebau - Garzweiler. Ob es auch in dieser Region im Laufe des Tages zu weiteren Blockaden kommen wird darf gespannt beobachtet werden. Bereits in den letzten Jahren gab es während des Klimacamps stets Blockaden wichtiger Infrastruktur von RWE, um ein direktes Zeichen gegen Vertreibung, Klimazerstörung, Kapitalismus und den ganzen anderen Scheiß zu setzten. Haltet euch auf dem laufenden auf dem Ticker. Kommt vorbei - der Tag ist noch jung!

 

9:40 Uhr: An der Blockade südlich Manheims tauchen im Moment zwei Wannen auf.

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Zur Schienenblockade gibt es auch eine Presemitteilung auf hambacherfost.blogsport.de:

 

Ham­bach­bahn durch Klet­ter­ak­ti­on ge­stoppt.

Buir, 01.​08.​2014

Wäh­rend des Kli­ma­camps 2014 wurde der Braun­koh­le­trans­port zwi­schen dem Ta­ge­bau Ham­bach und dem Braun­koh­le­kraft­werk Nie­der­au­ßem durch eine Klet­ter­ak­ti­on für ei­ni­ge Stun­den blo­ckiert.

Meh­re­re Ak­ti­vis­t_in­nen seil­ten sich am frü­hen Mit­tag in den Gleis­be­reich der Koh­le­bahn ab und ent­roll­ten ein Trans­pa­rent mit der Auf­schrift “Braun­koh­le tötet. Über­all.”. Im Zuge des heu­ti­gen Ak­ti­ons­tags wol­len die Ak­ti­vis­t_in­nen damit auf die lo­ka­len und glo­ba­len Fol­gen des Braun­koh­le­ab­baus auf­merk­sam ma­chen.

Ak­ti­vis­tin Toni Mat­tu­scheck sagt dazu:
”Diese Zer­stö­rung fin­det nicht statt, weil der Mensch von Grund auf böse oder zer­stö­re­risch ist, son­dern weil die Grund­la­ge un­se­res Wirt­schafts­sys­tems auf Aus­beu­tung und Zer­stö­rung von Mensch und Natur ba­siert.

An­ders als bis­her üb­lich wird mit die­ser Ak­ti­on nicht nur auf die Zer­stö­rung des Bür­ge­wal­des, Zwangs­um­sied­lun­gen, Ent­eig­nun­gen, den vor­an­schrei­ten­den men­schen­ge­mach­ten Kli­ma­wan­del, die Zer­stö­rung von Le­bens­grund­la­gen welt­weit und damit ein­her­ge­hen­den Hun­ger und Flucht, sowie die Ab­ag­ge­rung von Dör­fern und die Ge­sund­heits­be­las­tung durch z.B. Fein­staub und Ra­dio­ak­ti­vi­tät auf­merk­sam ge­macht, son­dern die Ver­bin­dun­gen zur töd­li­chen Waf­fen­pro­duk­ti­on in der Re­gi­on auf­ge­zeigt, denn ein gro­ßer Teil des von RWE er­zeug­ten Braun­koh­le­stroms ver­sorgt Zu­lie­fer­be­trie­be der Kriegs­in­dus­trie.

“An­statt sich den Kopf zu zer­bre­chen, wie wir den En­er­gie­hun­ger der Rüs­tungs­kon­zer­ne mit Öko­strom de­cken kön­nen, soll­ten wir die von uns selbst be­nö­tig­te En­er­gie de­zen­tral pro­du­zie­ren. Das wäre eine En­er­gie­wen­de.”, fügt Mat­tu­scheck hinzu.

Kon­takt vor Ort : 0175/8406623

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen:
ausgeCO2hlt.​de
kli­ma­camp-​im-​rhein­land.​de

Der Pas­sant Dr. Rai­ner Braun mein­te am Ort des Ge­sche­hens dazu:
“Die­sen Kampf für elem­t­a­re Be­dürf­nis­se wie Ge­sund­heit und un­zer­stör­te Um­welt ver­ur­tei­le ich auf’s schärfs­te. Dank der her­vor­ra­gen­den Ver­zah­nung von Ab­bau-​, Trans­port-​ und Ver­bren­nungs­spit­zen­tech­no­lo­gie wird eine in­no­va­ti­ve Brü­cke zwi­schen Koh­le-​ und Waf­fen­lob­by ge­schla­gen und die Pro­duk­te des Rhein­lan­des auf der gan­zen Welt ge­winn­brin­gend zur Frie­dens­si­che­rung ein­ge­setzt.”

Nach der Räu­mung wird eine ein­sa­me Hassi von dem vor­bei rau­schen­den Koh­le­wa­gons hin­weg ge­wehnt und der Kauz kräht trau­rig. Der RWE Riese summt:
“I like the flowers, I like re­fu­gees, I like the bor­ders, I like drow­ning kids.
I like the rub­ber gun, that shoots into your head. Da bum da bum di da” –

https://stopptrwe.crowdmap.com/reports

https://www.facebook.com/ausgeCO2hlt

https://twitter.com/ausgeCO2hlt   #Klimacamp2014

 

 

10:00 Mittlerweile hat die Polizei beide Blockaden erreicht. Während zwei Kletteraktivist_innen die Sicht genießen diskutiert die Polizei ihr vorgehen.

10:30 Die Räumung der zweiten Blockade auf der Kohlebahn beim Tagebau Hambach hat begonnen. Mittlerweile sind 10 Wannen vor Ort und die Polizei hat die Stelle abgeriegelt. Die beiden Personen, welche die Blockierer_innen versorgt haben wurden von der Blockade weg geführt.

10:40 Da sich vier Menschen mit Lock-ons festgekettet haben wird die Räumung wohl länger dauern

11:00 Eine kleine Demo mit 50 Menschen ist vom Camp in Richtung Tagebau Garzweiler aufgebrochen. Ziel ist der Aussichtspunkt Jackerath "Sky-Walk".

11:30 In der Nähe des Ortes Borschemich haben ca. 80 Aktivist_innen einen Schaufelradbagger blockiert. Sie planen länger zu bleiben. Eine Hundertschaft ist auf dem Weg zur Blockade.

12:00 Vor dem blockierten Schaufelradbagger des Tagebau Garzweiler haben sich 15 Menschen mit Lock ons angekettet. Insgesamt sind etwa 60 Menschen vor dem Bagger und 20 im Loch neben ihm. Die Polizei hält sich zurück aber lässt niemanden ohne Presseausweis zur Blockade.