Am vergangenen Samstag fand auf dem Nettelbeckplatz eine Open-Air-Veranstaltung unter dem Motto "Reclaim your Kiez- gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung" statt. Mit Rede- und Musikbeiträgen zu Zwangsräumungen, Mietsteigerungen und Rassismus wurden die zahlreichen Nutzer*innen und Anwohner*innen des Platzes über die neoliberale Umstrukturierung informiert. Als Live-Act trat "Lari und die Pausenmusik" auf und unterstützte die Kundgebung musikalisch.
Vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden sozialen Widersprüche wie (Armut, Wohnungsnot, etc). in den Ballungsräumungen, werden diese mithilfe des staatlichen Repressionsapparates vehementer versucht niederzuschlagen.
Erst am vergangenen Dienstag wurde Tina aus ihrer Wohnung in der Buttmannstraße mithilfe eines Polizeiaufgebotes aus ihrer Wohnung geworfen. Die Pathologisierung durch die zuständige Gerichtsvollzieherin, dem sozialpsychologischen Dienst sowie die Bedrohung durch die Berliner Polizei stellen einen neuen, traurigen Höhepunkt dar, Mieter*innen und ihren kollektivem Widerstand zu brechen [1].
Dies wird leider nicht die letzte Zwangsräumung sein- umso mehr müssen Widerstandspotentiale im Haus, der Nachbarschaft, in den Betrieben, der Stadt genutzt werden. Ein gemeinsamer, solidarischer Widerstand eröffnet neue Perspektiven. Mehr als 120 Menschen konnten zeitweise Polizei und Gerichtsvollzieherin von Tinas Wohnung fernhalten [2].
Parteien, Quartiersmanagements und sogenannte Bürgerplattformen als Instrumente der Scheinpartizipation jenseits von sozialen Fragen können uns nicht "retten", helfen müssen und können wir uns nur selber.
Künstler*innen, Aktivist*innen und Betroffene rücken hier im Wedding immer weiter zusammen. Unsere vergangenen Gespräche zeigen auf, dass es in den städtischen Kiezen großes Interesse und Sensibilisierung gegenüber den Problemlagen der kapitalistischen Scheiße bestehen.
Auf vertrauensvolle Gespräche und gemeinsame Aktionen kommt es an- so müssen wir in Neukölln, Wedding und allen anderen Bezirken unter Einbeziehung der Akteure von unten das kapitalistische Projekt "Stadt" bekämpfen. Konzepte des transformativen Organizings sind daher umso vielversprechender, um sich konkret und praktisch zu organisieren [3].
Wir laden daher alle ein- kommt zu unseren folgenden Aktionen, vernetzt euch miteinander!
Führen wir solidarisch unsere sozialen Kämpfe um die Stadt!
Hände weg vom Wedding!
kommende Termine:
# 07.08.: Open-Air-Kino auf dem Leopoldplatz mit dem Film "Mietrebellen"
Live: Drob Dynamic und Yansn (Rapper*innen aus Berlin)
# 16.08.: "Kick it! Rassismus und soziale Ausgrenzung wegkicken"
Fußballturnier gemeinsam mit dem Roten Stern Berlin und der Kurdischen Jugend
Infos gibt es in Kürze auf unserem Blog, in den Straßen und Cafés
# jeden 1. Donnerstag ab 20 Uhr im Café Cralle:
Soli-Tresen (Hochstädter Straße 10a, Wedding)
Quellen:
[1] https://zwangsraeumungverhindern.blogsport.de/2014/07/14/polizei-stuermt-wohnung-um-von-zwangsraeumung-bedrohte-frau-in-die-psychatrie-einzuliefern
[2] https://zwangsraeumungverhindern.blogsport.de/2014/07/15/zwangsraeumung-im-wedding-gerichtsvollzieherin-kommt-nicht
[3] https://www.edition-assemblage.de/community-organizing
https://haendewegvommwedding.blogsport.eu
frage
wieviele besucher waren denn beim konzert?
und wie wurde es von passant_innen aufgenommen?