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Nach dem Spiel der Deutschen Nationalmannschaft am 04.07. kam es bereits zum zweiten mal während der WM zu einem Übergriff von rechten Schlägern auf Menschen die sich vor dem Café Irrlicht aufhielten. Bei den Angreifern handelte es sich z.T. um die selben Personen wie nach dem Deutschland vs. Portugal Spiel, allerdings war die Gruppe dieses mal deutlich größer.

Im Schutze des Autokorsos versammelten sich die rechten etwa 150 Meter vom Café Irrlicht entfernt, spannten eine große Deutschlandfahne quer über die Straße und liefen mit Sprechchören auf dieses zu. Dort angekommen provozierten sie massiv weiter. Menschen welchen sich am Café Irrlicht befanden antworteten mit antinationalistischen Parolen und versuchten den Neonazis verbal klar zu machen das sie verschwinden sollen. Während des ganzen Szenarios wurden aus Autos Feuerwerkskörper Richtung Irrlicht geworfen. Der Nazi welcher schon beim letzten Angriff Hauptakteur war schlug schließlich zu, eine Auseinandersetzung zwischen den rechten Schlägern und einigen Antifaschist_innen folgte. Als wenig später die Polizei auftauchte stellten sich die in Deutschlandfarben gehüllte Faschisten als unschuldige Opfer da. Die Polizei übernahm deren Aussage direkt in ihren Polizeibericht und nannte das ganze „eine größere Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe deutscher Fußballfans, die den Sieg der Deutschen Nationalmannschaft über das Französische Team feierten, und einer politisch links gerichteten Gruppierung.“ Des weiteren logen die Beamten hinzu es wären Holzlatten und Knüppel eingesetzt worden, vermutlich um ihr darauf folgendes Vorgehen zu rechtfertigen. Nach dem sich die Beamten längere Zeit vor dem Gebäude beratschlagten, wollten sie Zutritt zum Café Irrlicht. Da ihrem Wunsch nicht umgehend nachgegangen wurde weil Personen versuchten die Situation vor dem Haus zu klären und der Schlüssel zur Tür nicht sofort zur Hand war verschafften sich mehrere Beamte durch ein Fenster Zutritt ins Café Irrlicht. Aus den Lagerräumen entwendeten diese Baumaterial was zu Reparaturzwecken von Barhockern gelagert wird, mit dem Hinweis es würde sich dabei um potentielle Waffen handeln. Auch in nicht konzessionierten Räume drangen Beamte widerrechtlich vor um nach „Waffen“ zu suchen. Um was für Waffen es sich dabei handeln soll wurde nicht gesagt. Erst als die Polizist_innen mehrfach aufgefordert wurden ihren Namen zu nennen (Namensschild war zum Teil entfernt worden) und diese auf ihr unerlaubtes Handeln hingewiesen wurden, brachen sie ihre Aktion ab.

Gegen mindestens einen Nazigegner wird ermittelt, ihm wird vorgeworfen Pfefferspray eingesetzt zu haben.

Wir finden es ungeheuerlich dass die politische Motivation dieser Angriffe verschwiegen wird.

Hitler-Grüße, „Heil Hitler“- Rufe und Beschimpfungen wie „scheiß Juden“ scheinen für Polizei und Passanten im Fußballtaumel kein Indiz für die rechte Gesinnung der Angreifer zu sein.

Naziangriffe und Repression werden das Café Irrlicht jedoch nicht an seiner Arbeit hindern!

Café Irrlicht – Zona Antifascista!