Gleich zwei Mal sind Polizisten in der Nacht zu Sonntag während Einsätzen in ihren Dienstwagen mit Pflastersteinen attackiert worden. Während nach einem Übergriff in Mitte zwei Polizisten Verletzungen erlitten, blieb es bei einem Angriff auf ein fahrendes Polizeiauto in Kreuzberg bei Sachschaden. In beiden Fällen ermittelt jetzt der Staatsschutz.
Gegen 23 Uhr hatte eine Gruppe von 20 Vermummten im nördlichen Teil der Adalbertstraße in Mitte mit Pflastersteinen die Schaufenster eines Möbelgeschäfts eingeworfen. Anwohner hatten die Unbekannten beobachtet und die Polizei gerufen.
Als alarmierte Funkstreifen eintrafen, schleuderten die Täter Pflastersteine auf zwei Dienstfahrzeuge und setzten anschließend einen Müllcontainer in Brand, bevor sie unerkannt entkamen.
Zwei Beamte erlitten Prellungen, die ambulant in einer Klinik behandelt wurden. Der zweite Angriff mit Steinen auf ein Polizeiauto auf Streifenfahrt erfolgte gegen 2.30 Uhr in der Möckernstraße. Zwar durchschlug ein Wurfgeschoss eine Scheibe, die Beamten blieben aber unverletzt.
Gruppe von etwa 60 Personen attackiert Polizisten
Auch bei einem Einsatz im Görlitzer Park waren am Sonnabend mehrere Polizeibeamte angegriffen und verletzt worden. Die Einsatzkräfte waren nach Angaben der Polizei wegen einer Schlägerei mit etwa 20 Beteiligten in die Grünanlage gerufen worden.
Als sich kurz vor 18 Uhr plötzlich einige Personen in die Ermittlungen einmischten, die zuvor in Neukölln an der Flüchtlingsdemo teilgenommen hatten, kam es zu dem Übergriff. Als ein Mann des Platzes verwiesen wurde, wurden die Polizisten aus einer Gruppe von etwa 60 Personen heraus attackiert.
Nach Polizeiangaben wurden auch zwei Fahrräder auf die Beamten geworfen. Ein Polizist erlitt eine Kopfverletzung. Erst hinzugerufene Unterstützungskräfte konnten die Randalierer schließlich abdrängen. Gegen zwei 32 und 36 Jahre alte Männer sowie eine 33 Jahre alte Frau wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchter Gefangenenbefreiung ermittelt.
"Geplante, hinterhältige Anschläge von Linksautonomen"
Der SPD-Abgeordnete Tom Schreiber, Mitglied des Innenausschusses, verurteilte die Übergriffe auf die Polizei scharf: "Meiner Ansicht waren dies offenbar geplante, hinterhältige Anschläge von Linksautonomen."
Es sei ein perfides Vorgehen, durch Straftaten die Polizei anzulocken und diese dann anzugreifen. Schreiber hatte Bereitschaftspolizisten in der Nacht begleitet und war in der Adalbertstraße am Tatort gewesen.
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