Rechte Bedrohen in Berlin-Buch nehmen zu | Berlin: Buch hat ein Neonazi-Problem
Dem Pankower Stadtteil Buch hängt seit Jahren ein rechten Image an. Nach dem
rechte Aktivitäten in den letzten Jahren merklich abnahmen, ist es Neonazis seit
Beginn des Jahres 2013 jedoch gelungen in Buch erneut einen Angstraum zu etablieren.
Trotz dem Engagement zivilgesellschaftlicher und antifaschistischer Gruppen
konnten sich organisierte Neonazikader vor Ort weiter festsetzen.
Aktuell gehen sie vor allem gezielt gegen politische Gegner im Stadtteil vor:
- 26. April: Zwei Jugendliche werden
von fünf Neonazis durch Buch gejagt, nach dem sie beim entfernen von
NPD-Aufklebern beobachtet wurden.
- Ende April: Eine Frau die rechte
Aufkleber abkratzt wird von Neonazis beleidigt und bedroht.
- 3. Mai: SPD-Mitglieder hängen ein Wahlplakat unter das der NPD.
Daraufhin werden sie abfotografiert und von fünf Neonazis attackiert. Eine 60-jährige
Frau geht dabei zu Boden.
- 8. Mai: 15 Nazis belagern das
örtliche Gedenken: wieder Fotos und Bedrohungen.
- 17. Mai: Die NPD hält mit 13
Neonazis am Kaufland eine Kundgebung gegen „Asylmissbrauch“ ab
„Rechte zerstören die Plakate anderer
Parteien mittlerweile so regelmäßig, dass die Straßen in Buch teilweise über
Tage nur von NPD-Plakaten gesäumt sind“, so Martin Sonnenburg von der Gedenkinitiative
„Niemand ist vergessen!“.
19. Mai: Ausstellung über die Opfer des
NSU kommt nach Buch
Um die Kontinuität rechter Gewalt aufzuzeigen und um zu verdeutlichen, dass die
Übergänge zwischen rechter Straßenmilitanz und Rechtsterrorismus teilweise
nahtlos sind, kommt die Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der
Verbrechen“ nach Buch.
Die von Birgit Mair erarbeitete Ausstellung über die
Opfer des rechten Terror-Netzwerkes „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU)
verleiht Ermordeten eine Geschichte und ein Gesicht. Die vom Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung
(ISFBB) e.V. in Auftrag gegebene Ausstellung schildert anhand von zahlreichem
Bildmaterial und Erzählungen von Angehörigen die Biographien
der NSU-Mordopfer. Auf 22 Tafeln setzt sich die Ausstellung mit den
Verbrechen des NSU in den Jahren 2000 bis 2011 sowie der gesellschaftlichen
Aufarbeitung des NSU auseinander. Sie beschäftigt sich unter anderem mit den lebensbedrohlichen
Bombenanschlägen in Köln, der Neonaziszene der 1990er Jahre, dem NSU-UnterstützerInnen-Netzwerk
und den rassistischen Ermittlungen gegen die Angehörigen der Betroffenen.
Am 19. Mai, um 19 Uhr lädt das Bündnis
„Niemand ist vergessen!“
zu zur Eröffnung der
Ausstellung ins Bucher Bürger Haus
(Franz-Schmidt-Str. 8-10).
Ausstellungs-Kuratorin Birgit Mair wird anwesend sein und in
einem einleitenden Vortrag über weitergehende Hintergründe zum NSU referieren.
Die Ausstellung wird vom 19. Bis 30. Mai Buch zu sehen sein.
Öffnungszeiten: 09.00 – 18.00 Uhr
Am 23. Mai wird es in Buch eine Gedenkdemonstration, für den im Mai 2000 von
Neonazis ermordeten Dieter Eich in Buch geben (18.00 Uhr, S-Bhf. Buch).
Infos unter:
- www.niemandistvergessen.blogsport.eu
- www.opfer-des-nsu.de
Fuck...
...nazis erlauben sich in diesen kiez ja alles.ich war die tage mal rausgefahren und mein eindruck war erschreckend! das ging von massig aufklebern bis zu thor steinar träger_innen und kleinen fascho-kritzeleien.das dort aktiv menschen bedroht werden wundert dann schon weniger macht es aber umso wichtiger,öfters mit mehreren Antifaschist_innden rauszufahren z.b. zur nächsten dieter eich gedenkdemo am 23.mai um 18 uhr s-buch. kommt nicht allein und plant ein,nicht allein abzufahren!