Aufruf zur Teilnahme am Befreiungsgedenken: Do. 08.05.2014 | 16.30 Uhr | Sowjetisches Ehrenmal, Wiltberg Straße | Berlin-Buch Berlin-Buch: Am Vormittag des 3. Mai 2014 ist eine Gruppe von
SPD-Mitgliedern des örtlichen SPD-Kreisverbandes Karow/Buch von fünf
Neonazis attackiert worden, als sie ein Plakat für die Europawahl unter
ein NPD-Plakat an eine Laterne hängen wollten. „Junge Männer, später
auch eine Frau, sammelten sich in der Nähe und begannen, uns zu
fotografieren. Danach suchten sie die direkte Konfrontation. Eine
60-jährige Frau wurde von einem Neonazi zu Boden gestoßen“, schildert der örtliche SPD-Vorsitzende Carsten Reichert. Zunächst wurden die SPD-Mitglieder von „fünf Anhängern der NPD angesprochen, bedrängt und von einem 24-Jährigen mit einem Handy fotografiert“ heißt es im Polizeibericht.
Die SPD brach ihre Plakat-Tour daraufhin ab. Da die Sicherheit eines
zeitgleich am S-Bhf. Buch stattfindenden SPD-Wahlkampfstandes nicht mehr
gewährleistet werden konnte, musste auch dieser abgebaut werden. Als
anwesende SPDler*innen und JUSOS den Bahnhof mit der S-Bahn verließen,
wurde auch ihnen von Neonazis, die vermutlich genau zu diesem Zweck
angereist waren, Gewalt angedroht. In Karow kam es laut Zeugenaussagen
zu weiteren Bedrohungen und Beleidigungen durch Rechte.
Kein Einzelfall
Was sich am 3. Mai zugetragen hat ist kein Einzelfall, sondern bereits Alltag im Pankower Stadtteil Buch. Bereits in der letzten Aprilwoche wurde eine ältere Frau verfolgt und bedroht, nachdem sie beim Entfernen rechter Aufkleber beobachtet wurde. Auch die regelmäßige Beschädigung der Wahlplakate anderer Parteien durch NPD-Sympathisanten*innen geschieht in Buch mittlerweile so regelmäßig, dass zeitweise NPD-Plakate die einzige im Ortsteil wahrnehmbare Wahlwerbung sind. So wurde beispielsweise ein Großaufsteller von Die LINKE in der Nacht vom 2. zum 3. Mai zum wiederholten Mal vollkommen beschädigt.
Die Einschätzung der Pankower Allgemeinen Zeitung, diese Aktionen würden lediglich aus der NPD-Zentrale in Köpenick gesteuert werden, ist schlichtweg falsch. Bei den Beteiligten handelt es sich vielmehr um eine Neonaziclique, die zuvor unter dem Label „Freie Nationalisten Buch“ aktiv war und mittlerweile in die lokalen NPD/JN-Strukturen aufgegangen ist. Aktuell unterstützen die Neonazi-Aktivisten*innen die Partei vor allem bei Propagandatätigkeiten. Der 24- jährige Christian Schmidt, aktiv im Nationalen Widerstand Berlin (NW-Berlin) und bei den Jungen Nationaldemokraten (JN) ist dabei als einer der zentralen rechten Akteure zu benennen, die den Kontakt zwischen Partei und Kameradschaftsszene vor Ort organisieren.
Solidarität zeigen. Auf nach Buch!
Gerade weil die politische Reibungsfläche für die Neonazis in Buch so
gering ist, richten sich deren Aktionen immer wieder gegen politische
Gegner*innen oder Denkmäler mit NS-kritischem Bezug.So wurde das
sowjetische Ehrenmal in Berlin-Buch bereits mehrmals Ziel von
Schändungen – im Juni 2010, im Dezember 2011und Zuletzt im Mai 2013.
(http://pankow.vvn-bda.de/2013/05/gedenkkundgebung-am-8-mai-in-buch-neona...)
Auch in diesem Jahr wird es wieder ein Befreiungsgedenken in Buch geben.
An dem Gedenken werden sowohl die örtliche SPD, als auch der VVN-Bda
und Die LINKE teilnehmen.
Wir erklären uns hiermit mit den Betroffenen des Neonzazi-Angriffs solidarisch und rufen zur Teilnahme am 8.Mai-Gedenken auf. Des weiteren laden wir alle Nazi-Gegner*innen zur Teilnahme an der Ausstellungseröffnung „Opfer des NSU“ am 19.Mai und zur Dieter Eich-Gedenk-Demo am 23. Mai in Buch ein.
Den rechten Vormarsch stoppen!
North East Antifa (NEA), 07.05.2014 | www.antifa-nordost.org
Befreiungsgedenken:
Do. 08.05.2014 | 16.30 Uhr | Sowjetisches Ehrenmal, Wiltberg Straße | Berlin-Buch
Ausstellung: „Opfer des NSU“
Mo. 19.05.2014 | 19.30 Uhr | Bucher Bürger Haus (Franz-Schmidt-Str. 8-10) | weiterlesen
Demo: Kein Ruhiges Hinterland für Nazis
Fr. 23.05.2014 | 18.00 Uhr | S-Bhf. Buch | Berlin-Buch | weiterlesen
Hintergrundinformationen zu Nazistrukturen in Buch:
Christian Schmidt: Anti-Antifa-Nachwuchs (04.03.2014, Recherche & Aktion)
[B] REWE kündigt Neonazi Christian S. (17.03.2014, North East Antifa)
Die Neonazi-Clique in Buch (28.10.2014, Recherche Buch)
Akzeptierende Jugendarbeit mit Neonazis in Berlin-Buch (03.09.2013, Recherche & Aktion)
Zeitungs-Artikel zum Angriff:
Neonazis bedrohen SPD-Wahlhelfer (05.05.2014, Neues Deutschland)
Neonazis attackieren SPD-Wahlkämpfer in Buch (04. 05. 2014, Pankower Allgemeine Zeitung)
hm.
Na da haben die Nazis wohl die verkehrten erwischt. Währen es Roma, Refugees oder Punks hätte es keinen Interessiert. Tut mir natürlich trotzdem ein wenig leid, gerade weil es scheinbar noch 5 Menschen in der SPD gibt keinen Bock mehr auf Antiziganismus haben.
Leider ist die SPD und andere Partei schon seit Jahren darüber, das NPD Programm um zu setzen. Roma werden massiv zu bedrohen. Gewaltvolle Eingriffe in eine Lebenrealtität wie Abschiebungen sind tief Rassistisch und an der Tagesordnung. Da sich gern ein weltoffenes Gesicht gegeben wird passiert das gern auch mal mit Chaterfliegern. Zwangsausreise tauchen auch nicht mehr Abschiebungen auf. Und zu guter letzt soll Diskriminierung von Roma als sicher deklariert werden. Der Lüge der "Sicheren Herkunftsländer" von Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina wird demnächst als Gesetzt verabschiedet. Mal abgesehn von dem ganz normalen deutsche alltag. Auf Nazis zu zeigen wo sie in Jugoslavien damals einen Krieg mit organiert haben und deswegen tausende Roma flüchten musten ist auch nicht mehr zu hören. Nach dem Krieg gings ja erst richtig los mit der Ausgrenzung von Minderheiten. Und das ist nur ein Puzzelteil in dem tief rassistischen Komplex. Eigentlich fehlen da einen die Worte, wo bleibt die Solidarität mit den Betroffenen??? Wann werden Parteien an ihrem Inhalt gemessen, wo ist die APO. Die scheise von der NPD runter zu reisen mag ja schon mal ein guter Anfang sein.
hm.
oh. Sorry. Die wollten ja "nur" ihre Teile aufhängen.
ausgerechnet die spd...