Berlin: Demo in Gedenken an die Opfer des faschistischen Massakers von Odessa

ukraine 02. mai 2014 berlin

Solidarität mit den ukrainischen Antifaschisten - Kein Vergeben - Kein Vergessen - Im Gedenken an die Opfer des faschistischen Massakers in Odessa.

 

DEMONSTRATION: SONNTAG, 18 UHR - KOTTBUSSER TOR.

 

Am 2.Mai wurden im südukrainischen Odessa 43 Menschen ermordet, als Faschist_innen und sogenannte "pro-europäische Maidan-Aktivist_innen" ein Gewerkschaftshaus in Brand steckten, in dem sich Gegner der neuen Kiewer Regierung zurückgezogen hatten. Unter den Opfern ist unter anderem auch unser Genosse Andrew Brazhevsky von der antifaschistischen Organisation Borotba (Kampf). Aus Bestürzung über dieses faschistische Massaker und aus Solidarität mit den antifaschistischen Kräften in der Ukraine rufen wir am Sonntag den 4.Mai zu einer Gedenkdemonstration um 18 Uhr am U-BHF Kottbusser Tor auf. Die deutsche Regierung trägt mit ihrer Politik der gezielten Destabilisierung und der Unterstützung faschistischer Kräfte in der Ukraine Mitverantwortung für dieses Massaker.

Wandelt Wut und Trauer zu Widerstand!
Kein Vergeben - Kein Vergessen!

Demo | Sonntag | 4.Mai | 18 Uhr | U-BHF Kottbusser Tor

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In tiefer Trauer und in unglaublicher Wut!

Wo ist die Gerechtigkeit! ARD und ZDF- zeigen nicht die Wahres Geschehen! Die Opfer wurden geschlagen und ins Knasst gesetzt!!!!!!!!!!!!!!!!Unverschämtheit!

Wem spätestens gestern nicht die Augen geöffnet wurden, der tut mir leid.

 

Ich war anfangs auch eher FÜR den Aufstand. Was Janokowitsch dem Land angetan hat gehört durch eine Revolution beendet. Dass sich dann Nationalisten und Nazis darunter mischten und Ihre Chance auf Machtausübung die Ihnen geboten wurde ausnutzen war sicher nicht Teil des Plans der Maidan-Aktivisten sofern es überhaupt einen Plan gab. Und so kam es wie es kommen musste... Schulterschluss mit den Nazis bis hinein in die Regierung und alles unter der Egide von EU und USA. Und bis heute wird nicht eingesehen, dass man einen Fehler gemacht hat.

Ich will mich garnicht großartig zu Putin und seine Plänen äußern aber so langsam verliere ich da den Überblick. In der TAZ war heute ein Interview in dem davor gewarnt wurde mehr oder weniger unbeabsichtigt in einen dritten Weltkrieg zu schlittern, den so keiner wollte. Insofern kann man eigentlich nur an die Vernunft ALLER Beteiligten appellieren und wenigstens das was da passiert so gut wie möglich zu dokumentieren und die Öffentlichkeit über alle Aspekte zu informieren.

 

Aber zum  Tag von Odessa zurück.

Es war von verschiedenen Quellen  die Rede davon dass Pro-Russische "Separatisten" eine Kundgebung der Anhänger der Ukrainischen Regierung angegriffen hätten bei der es zu 4 Toten kam. Warum hier meist in den Medien von "Anhängern der Pro-Westlichen Regierung" gesprochen wird ist mir bei Begutachtung der Videos doch etwas schleierhaft. Die Typen da waren keine Allerweltsdemonstranten.

Bei Youtube gab es ein Video bei dem eindeutig zusehen ist, dass von der Straße vor dem Gewerkschaftsgebäude aus weiter Entfernung ein Mob angerannt kommt und auf das Zeltlager zurennt. Die pro-russischen Aktivisten verschanzten sich darauf hin zum Selbstschutz in dem Gebäude und versuchten die Angreifer von Innen davon abzuhalten das Gebäude zu stürmen. Die Agression ging in dieser Situation eindeutig vom Mob aus der ganz gezielt auf das Lager bzw. das Gebäude von einem anderen Teil der Stadt gestürmt ist. Einen direkten Zusammenhang zu den Vorfällen in der Innenstadt kann ich hier nicht sehen.

Dann gab es Berichte über Pro-Russische Scharfschützen die vom Dach aus geschossen haben sollen. Schwierig zu beurteilen. Was ich gesehn habe ist, dass uniformierte aus dem Mob mit Pistolen in Richtung Dach geschossen haben.

Dann rastete der Mob aus und es kam zu den Brandanschlägen. Ende der Geschichte: über 30 Tote. Die Miliz vor Ort stand tatenlos daneben. Wenigstens haben sie die aus dem Fenster gesprungenen geborgen und so nicht dem Mob überlassen. Scheinbar gelang das nicht in jedem Fall.

 

Was leht dieser Tag: Menschen die über zig Jahre friedlich nebeneinander gelebt haben, die sogar eine gemeinsame Geschichte haben, bekriegen sich aufgrund ethnischer Konflikte die in irgendeiner Form öffentlichkeitswirksam artikuliert werden. Das errinert es ein wenig an die Situation in Ruanda nur dass die Macheten hier Baseballschläger und Pistolen sind.

 

Schande über Europa!

Schande über die Heute-Show vom 02.05.2014 in der die Demoteilnehmer als lächerliche Verschwörungstheoretiker dargestellt wurden. Gut es ist Satire aber es wurde ein Anliegen formuliert dass genau die Geschehnisse am Freitag zur Folge hatte. Dass die Redaktion dann, obwohl sie um 22:30 längst informiert war dass hier ein Massaker verübt wurde mit den Opfern für die hier im Vorfeld demonstriert wurde, und dann entschied es trotzdem zu senden beschämt mich zutiefst.

Schande über Europa!

Statt sich über die heute-show zu ärgern und sich auf youtube zu verlassen, sollte man zu allererst mit Ukrainern reden. Der Konflikt ist nicht ethnisch motiviert und auch mit anderen Konflikten in den letzten Jahren nicht unmittelbar vergleichbar. Das macht ihn ja auch so besonders brisant. Auch ein Blick nach Russland und die im Schatten des Ukraine-KLonfliktes geänderten Gesetze sind eine Betrachtung wert.

 

Guter Beitrag von Olaf Schubert übrigens. Sehenswert. Danke für den Tip.

Aber schade, dass es vorerst eine relativ kleine Gruppe in die Hand nehmen muss, was auch Aufgabe der deutschen Gewerkschaften wäre, wenn Faschisten ein Massaker in einem Gewerkschaftshaus anrichten.

Da waren Leute drin, die die Gewerkschafter vorher rausgeschmissen haben.

der UN und Menschenrechtsgruppen sind inzwischen verfügbar:
https://linksunten.indymedia.org/de/node/120305


Wie immer gilt: Wer sich nicht umfassend informiert, und nur das liest, was ins Weltbild passt, riskiert der Propaganda auf den Leim zu gehen. Von beiden Seiten.