Projekt Phönix: Rauchzeichen aus Berlin

Feuer am 8.April

"Das Feuer kommt in eure Städte, kommt in eure Nächte. Wir bahnen ihm aus unserem Geist den Weg zu euch allen. Unsere Freunde wird es mit Solidarität erwärmen und ihren Tatendrang entfachen. Unseren Feind wird es zu Asche machen. Prägt euch uns gut ein. Wir wollen euer Herz. Wer du bist, ist egal. Wer ich bin ebenso. Die Verschwörung wird uns beide vielleicht zur gleichen Zeit zu Asche machen und mit Leben erfüllen. Was zählt, ist der Weg den wir gehen und dass wir ihn einschlagen, weil wir die Freiheit haben zu wählen. Diese Freiheit wird nicht erkämpft sondern entsteht im Kopf. Was danach kommt, ist nicht Freiheit sondern die Macht über das eigene Leben. Das diskutieren wir nicht, dafür kämpfen wir." (CCF)

 

Erklärung zu einigen Brandstiftungen der letzen Wochen in Berlin.

 

Am 8.April verbrannten wir in der Nähe vom Hauptbahnhof in Berlin ein Fahrzeug vom Ordnungsamt und das Auto einer Sicherheitsfirma.
Die Berliner Ordnungsämter sind den normalen Bullen vorgeschaltet um Ordnungswidrigkeiten zu verfolgen und im Alltag der Metropole Augen und Ohren offen zuhalten. Kleine, miese Schnüffler mit Funkgerät und Pfefferspray. Sie arbeiten, genau wie die Bullen, mit privaten Wachschutzfirmen zusammen. Am Hauptbahnhof teilen sie sich mit einer Sicherheitsfirma einen Behördenparkplatz direkt neben einer Wache.

 

Ebenfalls übernehmen wir die Verantwortung für die Brandstiftung an einem Botschaftsfahrzeug einer griechischen Diplomatin im Villenviertel Berlin-Dahlem am 24.April.

 

Diplomatische Vertreter eines Staates sind genau die richtige Adresse für feurige Sendungen, es kratzt an ihrem Gefühl der Überlegenheit und Unverwundbarkeit, sowie beim deutschen Botschafter in Athen, auf dessen Haus kürzlich geschossen wurde. Der Staat an sich ist das Problem, welches von vielen TeilbereichskämpferInnen nicht beachtet wird. Nazis sind Staat, Rüstungs- und Atomtechnologie sind Staat, Klimawandel und Armut sind auch Staat.
Mit unserer Aktion leugnen wir das Gewaltmonopol des Staates.

 

Deutschland nimmt in der Flüchtlingspolitischen Lage in Griechenland eine repressionsfördernde Stellung ein. Es reicht der deutschen Politik nicht aus, dass ein Grossteil der Flüchtlinge, die in Griechenland ankommen in Lagern landen, von Nazis, mit oder ohne Uniform, gejagt und getötet werden. Die deutschen PolitikerInnen sehen in den Wenigen die es lebend schaffen  die griechische Grenze zu überqueren eine Gefahr für ihre reiche weisse Welt. So fordert der ehemalige deutsche Innenminister Friedrich stärkere Grenzkontrollen und ein härteres Vorgehen gegen die, die aufgrund von Ausbeutung ihrer Heimat durch westliche Gesellschaften die Flucht vor Krieg, Hunger und Repression, ergreifen müssen. Die praktische Unterstützung dieses Massenmordes, welcher an Europas Grenzen stattfindet, ist für jeden sichtbar, wenn Deutschland Kriminalbeamte des BKA an griechischen Flughäfen stationiert, um den griechischen KollegeInnen ihr Wissen in Racial Profiling weiterzugeben. Nicht nur personell unterstützt der deutsche Regierungsapparat das Morden an Europas Grenzen, auch durch das Vordrängen auf europäischer Ebene von Verträgen, wie das Dublin II Abkommen.

 

Am 10. August 2013 kam es zu einem Aufstand in Amygdaleza, einem Lager, welches 25 km nördlich von Athen liegt, in dem MigrantInnen vom griechischen Staat gefangengehalten werden. Dabei setzten die Gefangenen aus Protest gegen die Bedingungen im Lager ihre Matratzen und Zellen in Brand, es wurden Wärter angegriffen, viele versuchten den Ausbruch, was etwa zehn Gefangenen vorübergehend gelang.

 

Solidarität für Gefangene

Wir grüssen die Gefangenen Andreas Dimitris Bourzoukos, Dimitris Politis, Yannis Michailidis, Nikos Romanos, die am 1. Februar 2013 wegen dem Vorwurf des doppelten Banküberfalls in Velvento / Kozani festgenommen wurden.
Unsere Solidarität gilt auch Fivos Charisis, Argiris Ntalios, Yannis Naxakis und Grigoris Sarafoudis, die wegen dem selben Fall in Nea Filadelfia (Athen) festgenommen wurden.
Kraft und Stärke unseren Brüdern und unserer Schwester Damianos Bolano, Charis Hatzimichelakis, Giorgos Polydoros, Panagiotis Argirou, Theofilos Mavropoulos, Christos Tsakalos, Giorgos Nikolopoulos, Michalis Nikolopoulos und Olga Ekonomidou.

 

Solidarität an

Thasos Theofilos

Theofilos Mavropoulos

Monica Caballero und Fransisco Solar

 

Freiheit für alle Gefangenen!!!

 

In Erinnerung an Sebastian Oversluij, der im Kampf gegen das kapitalistische System gefallen ist. Freiheit für Gonzalez Hermez und Alfonso Alvia. Freiheit für Tamara Sol!

 

Stärke, Kraft und Mut an alle Menschen, die kämpfen. An alle MigrantInnen die sich auf den Weg machen die Festung Europa zu durchbrechen. An alle die gefallen sind. An alle namenlosen. An alle die in den Strassen Athens gegen die Schweine kämpfen.

Gegen das Konstrukt von Grenzen und Nationen. Gegen Knäste! Für die Freiheit! Für die Anarchie!

 

Autonome Zelle "Christos Kassimis"

 

*Christos Kassimis wurde am 20.Oktober 1977 in Athen von Bullen erschoßen als er einen Angriff auf die deutsche Firma AEG verübte. Der Angriff geschah als Reaktion auf den Mord an den Gefangenen in Stammheim.