Der 1. Mai ist weltweit einer der wichtigsten Tage der Arbeiter*innen-bewegung. Die IG Metall Offenburg nimmt diese Tatsache zum Anlass, um auf ihrer Website mit dem Text “Blick in die Geschichte des 1. Mai – Vom Kampftag zum Volksfest” auf den Ursprung dieses Tages hinzuweisen. Als Anarchist*innen fühlen wir uns da natürlich angesprochen und wollen uns in diesem Jahr zum ersten Mal in den 1. Mai in Offenburg einbringen.
“Was ist die Liebe zur Arbeit doch für ein Wahnsinn! (…) Was für 
eine szenische Geschicklichkeit hat das Kapital bewiesen, als es die 
Ausgebeuteten dazu gebracht hat, die Ausbeutung zu lieben, den Gehängten
 die Schnur und den Sklaven die Fesseln. Bis heute hat die Idealisierung
 der Arbeit die Revolution getötet.”
(Alfredo M. Bonanno)
Das Gewerkschaftsmotte lautet 2014 “Gute Arbeit – Soziales Europa”. Und genau dafür wollen sich die Gewerkschaften einsetzen: Für bessere Arbeitsbedingungen und ein besseres Miteinander in Europa. Doch was ist “gute Arbeit”, die ja immer Lohnarbeit ist, im kapitalistischen Wirtschaftssystem? Was soll ein “soziales Europa” sein, das sich nach außen hin mit einem tödlichen Abschottungssystem gegen Menschen in Not abschirmt und im Inneren, von Krisen geschüttelt, chauvinistische Ressentiments pflegt und die “Schuld” bei den “faulen Südländer*innen” sucht?
Die Sisyphosarbeit der Gewerkschaften
“In der kapitalistischen Gesellschaft ist die Arbeit die Ursache des geistigen Verkommens und körperlicher Verunstaltung”
(Paul Lafarque)
Wir finden es legitim, sich im Hier und Jetzt für mehr Lohn, bessere 
Bedingungen am Arbeitsplatz und stärkeren Kündigungsschutz einzusetzen. 
Wir freuen uns auch, wenn auf dem Lohnzettel ein paar Euro mehr stehen.
Wir schätzen das antifaschistische und antirassisitische Engagement vieler Gewerkschaftler*innen.
Wir ziehen den Hut vor der Hartnäckigkeit einzelner linker Gewerkschaftsfunktio-när*innen.
Immer wieder ringen die Gewerkschaften in tagelangen Tarifverhandlungen 
den “Arbeitgeber*innen” ein paar Cent mehr Lohn ab, nur um dann an einer
 anderen Stelle wieder einen herben Rückschlag zu erleiden, weil die 
nächste Krise, im Namen der Erhaltung von Arbeitsplätzen, die Entlassung
 von 20.000 Menschen “alternativlos” macht. Es ist ein ständiges Hin und
 Her, ein Auf und Ab innerhalb der Regeln des Kapitalismus. Und darum 
können sozialpartnerschaftliche Gewerkschaften niemals gewinnen.
Was wir vermissen
“Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen”
(Paulus, August Bebel, Adolf Hitler, Franz Müntefering)
Wir vermissen bei den Gewerkschaften eine echte Zukunftsperspektive, 
die über Lohnforderungen und das Organisieren von Volksfesten hinaus 
geht. Gewerkschaften, die keinen revolutionären Anspruch haben, müssen 
im Kapitalismus zu Partner*innen des Kapitals oder zu dessen Spielball 
werden. Beides ist der Fall.
Wir vermissen die kritische Auseinandersetzung mit der Glorifizierung der Lohnarbeit.
Wir vermissen eine antikapitalistische Analyse der Krise, jenseits von 
Manager*innen-schelte und der Ablehnung des “Finanzkapitalismus”.
Was wir wollen
Wir wollen selbstverwaltete Gewerkschaften, die Alternativen zum Kapitalismus aufzeigen, die am Aufbau einer solidarischen Gesellschaft mitwirken und die die soziale Revolution nicht für ein Gespinst aus längst vergangenen Tagen abtun. Kündigt die Sozialpartnerschaft mit dem Kapital und geht in den politischen Streik!
Wir rufen zur Teilnahme am antikapitalistischen Blöckchen innerhalb der DGB-Demo in Offenburg auf!
Kommt zu unserem Infostand beim Straßenfest, diskutiert und streitet mit uns.
“Zur Existenz als Unterdrückter oder Unterdrückte gibt es nur eine Alternative: die freiwillige Kooperation zum Besten aller.”
(Errico Malatesta)
Darum: Nicht verzagen! Am 1. Mai auf die Straßen Offenburgs! Rein in’s antikapitalistische Blöckchen!
Demo: 10 Uhr am Fischmarkt zur Reithalle
Im Anschluss DGB-Straßenfest (u.a. mit einem kleinen Infostand der Anarchistischen Initiative Ortenau) an der Reithalle
Anarchistische Initiative Ortenau (April 2014)
- Download Flyer Aufruf 1. Mai
- Download Achtseitiges Broschürchen zum 1. Mai Bildschirmversion


Blöckchen
Blöckchen gefällt mir. Obwohl eigentlich ist auch Blöckchen noch zu gross ;-)
Blöckchenchen
Wir sollten mindestens zu zweit sein, damit wir das Transpi halten können...das kriegen wir hin!