Ich weiß nicht genau, wie ich die sogenannte Montagsdemonstration am 21. April 2014 in Erfurt beschreiben soll: Eher als Trauerspiel oder als Lachnummer? Denn von AfD bis Reichsbürger war alles dabei. Die Teilnehmerzahl schwankt – je nachdem wer schätzt – zwischen circa 150 und 250 Leuten. Das Publikum war gemischt: Gothics, MittelständlerInnen, DienstleisterInnen und ArbeiterInnen und natürlich Nazis, die aber wenig martialisch auftraten, dafür aber an den passenden Stellen umso stärker applaudierten. Mit Applaus wurde übrigens im Allgemeinen nicht gespart. Eigentlich hat es gereicht zu sagen wie alt man ist oder woher man kommt.
Als ich dort ankam, distanzierten sich die Veranstalter zuerst prompt von jeglichem Extremismus, was tosenden Beifall erntete. Man sei weder rechts noch links, sondern zuvorderst ein Mensch, die im Grunde alle sowieso das gleiche wollen: Freiheit, Gleichheit und Wahrheit. Letzteres scheint das Schlagwort der Bewegung zu sein, denn das Bestehen auf „die“ Wahrheit zog sich durch jede Rede. Aber auch die Aufforderung sich kapitalistische Wirklichkeit schön zu denken, anstatt ihn vernünftig zu kritisieren und abzuschaffen wurde stets wiederholt. Außerdem, dass man sich Frieden wünscht.
Nachdem nun eine Pfarrerin bekundete, dass in Erfurt ein „guter Geist herrscht“, was umso zynischer klingt, weil die Kundgebung vor dem Denkmal des bekennenden Antisemiten Martin Luther stattfand, begann Andreas W. – der extra (!) aus Ilmenau anreiste – mit seiner erkenntnisschwangeren Rede. Krieg, postulierte er, gäbe es nämlich demnächst, da die Banken wüssten ihre Zeit liefe jetzt ab. Sie müssen deshalb in die Rüstungsindustrie investieren, damit sie weiter Gewinne einfahren. Und wenn man sich in diesem Moment gegen Krieg positioniert, dann hat man zugleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die „Bankster“ (Banker und Gangster – Anm. d. Verf.) verschwinden sowie die Gefahr des dritten Weltkriegs (den man nicht direkt ansprach, was aber impliziert werden kann, denn theoretisch ist die Bewegung homogen, was sich auch in Erfurt deutlich zeigte – dazu im Laufe des Textes mehr) und Abra Kadabra: es herrscht Frieden zwischen den „Völkern“. Daher speist sich dann auch das vermeintliche Recht den sog. Krieg Israels gegen die Palästinenser zu kritisieren. Man beachte auf der einen Seite führt das Abstraktum, genauer der Staat der Überlebenden der Shoah, einen aggresiven Angriffskrieg; auf der anderen Seite stehen lauter Individuen. Aber man versichert sich, abermals mit Beifall, dass es sich hierbei nicht um Antisemitismus handelt. Wer’s glaub wird selig. Da ist das Thema „Juden“ einmal angesprochen, so ist auch gleich der Moment gekommen, in dem man sich von jeglicher Verschwörungstheorie distanziert, mit der sagenhaften Begründung: „Ich bin kein Verschwörungstheoretiker. Aber gucken wir doch mal, wer uns das vorwirft. Es sind die Medien! (tosender Applaus) Und die Medien werden von bestimmten Konzernen gelenkt! Wir sind also keine Verschwörungstheoretiker!“ Zusammengefasst also: Weil Verschwörungsvorwürfe von Verschwörern kommen, sind wir keine Verschwörungstheoretiker. Sowieso sind die Montagsdemonstranten nur auf der Suche nach der Wahrheit und einer Lösung. Der erste Teil der Wahrheit sind „Fakten, die man im Internet finden kann. Es gibt nämlich Dokumente der FED, die beweisen […]“. Komisch nur, dass diese superstrenggeheimen Verschwörungen immer mit ein oder zwei Klicks im Internet zu beweisen sind. Ein anderer Teil der Wahrheit scheint zu sein, und das haben die Leute sich in Erfurt eindeutig bei Ken Jebsen abgeguckt, dass man nicht einmal Antisemit sein kann. „Denn was sind denn Semiten?! Das sind Araber, [usw. – Anm. d. Verf.].“ Und gegen die hat man ja schließlich auch nichts – nur gegen Juden eben, drängt sich mir als Nachsatz zumindest auf. Die Lösung ist dann genauso einfach, wie die Wahrheit: Durch die „Beachtung der kosmischen Gesetze“ will man zu sich selbst finden. Sicher eine verständliche Reaktion unreflektierter kapitalistischer Subjekte, denn der „Mythos […] [ging] in die Aufklärung über und die Natur in bloße Objektivität. Die Menschen bezahlen die Vermehrung ihrer Macht mit der Entfremdung von dem, worüber sie Macht ausüben.“[1] Doch wer zurück will, anstatt voran, vergisst, dass „Magie […] blutige Unwahrheit“[2] war.
So weit so schlecht. Weg mit der Theorie, die nebenbei bemerkt so falsch wie einfach ist, dachte man sich. Jetzt wird’s praktisch, womit man aber wiederum den Bogen zur Theorie schlug. Die Lösung scheint nämlich nun „Verzicht, Konsumverzicht“ zu sein. „Wer braucht'n 'n Akkubohrer? Wie viele Löcher bohrt ihr im Jahr!?“ Ein Flugzeug fliegt mit lautem Krach über den Erfurter Anger: „Und Flugreisen!? Ich mach lieber Urlaub im Thüringer Wald!“ Der nächste Redner stellte fest, dass wir alle „Konzernknechte“ seien, was im Grunde nicht falsch ist, würde man mit „Konzern“ nicht immer nur einzelne, bestimmte meinen (sondern Unternehmen jedweder Couleur, weil sie der Exekutionsort der kapitalistischen Produktion sind und so einen Schritt in die Richtung vernünftiger Kritik machen) und diese meist mit einer „kleinen Elite“ substituieren, denn dann würde man darauf kommen, dass wir uns noch im Reich der Notwenigkeit befinden; umgekehrt: ein Reich der Freiheit nicht zu schaffen ist, indem man sich Frieden wünscht oder an Gott glaubt. Mir kam allmählich der Gedanke, ich befinde mich im Moment unter einer Art deutscher Hippies, deren LSD aber die Volksgemeinschaft und der Antisemitismus ist. Das Bedürfnis nach etwas, wurde postuliert, habe man nur aufgrund der Medien. Gemeint ist die Werbung. Das ist wahr und falsch zugleich. Sicherlich weckt Werbung das Bedürfnis nach bestimmten neuen Produkten, oder besser: macht auf sie aufmerksam. Sicher auch um Kapital zu akkumulieren. Das Bedürfnis des neuen Bedürfnis‘ ist aber keineswegs medial induziert, sondern Grundlage eines jeden Fortschritts. Die deutschen Hippies gleichen damit den der US-Amerikanischen. Ihr gemeinsames Ziel ist der Regress auf etwas, das sich noch echt anfühlt, weil sie der Natur noch näher sind. Ein weiterer Redner hielt hierzu fest, dass, wenn er so leben würde wie er wöllte, ohne alles auf einer Wiese sitzen würde.
Bevor ich nun das Schmankerl des Abends kredenze, will ich noch kurz auf Claudia M. eingehen.[3] Diese firmierte nämlich zugleich unter dem Titel „die Erfurterin, die den Politikern das fürchten lehrt“, gleich nachdem sie klar machte, dass sie nicht nur physisch, sondern auch geistig vor Luther steht, indem sie meint, man müsse jetzt etwas tun, denn irgendwann sei es zu spät. Das ist ihre Wahrheit, die „eine“. Mit „irgendwann“ meint sie, wenn man stirbt. Damit man nämlich nicht in die Bredouille kommt, wenn man vor Petrus, dem persönlichen Türsteher Gottes, steht, nichts vorzuweisen zu können, muss man Früchte pflanzen und ernten, d.h. lohnarbeiten. Zumal wir gute Voraussetzungen hätten, die Jugend ist schließlich engagiert und sollte eigentlich „den Auftrag des Volkes ausführen“. Ein Problem gibt es da aber noch: Dieselbe wird vergiftet von den Politikern. Sie „verführen“ die Stimme abzugeben und machen dann damit, was sie wollen. Aber was ändern? Auch Frau M. hat hierfür eine einfache Lösung. Sie kennt Professuren, die das Richtige machen würde, aber leider nicht genug gefördert werden und deshalb nie die Chance bekommen im ach so demokratischen Deutschland das zu machen, was eigentlich notwendig ist. D.h. eine Technokratie zu errichten in der keiner mehr was zu sagen hat. Sie scheint nichts aus ihrer DDR-Verfolgung gelernt zu haben, die sie Anfangs noch als Rechtfertigung für ihren Gerechtigkeitskampf benutzt. Das wird deutlich, wenn sie sagt, jetzt sei es ja viel schlimmer als damals. Ja, früher war eben alles besser oder zumindest nicht alles schlecht und Hitler, der hat ja auch Autobahnen gebaut… Ich schweife ab. Mit den volkstreuen Technokraten meint sie übrigens die AfDler.
Und nun das Sahnestück des Abends. Ein recht alter Herr mit Prinz-Heinrich-Mütze betritt das Podium. Auch er erntet Applaus dafür, dass er der Meinung ist, dass Alles Scheiße ist. Ich muss zugeben, dass ich den Anfang der Rede nicht wiedergeben kann, weil er erst einmal so langweilig war, dass ich nichts notiert habe. Das ist aber insofern nicht so schlimm, als dass dieser sowieso auf den viel amüsanteren zweiten Teil hinaus lief. Vielleicht wäre er aber genau deshalb umso interessanter gewesen. Dabei kam er auf die wahnwitzige Behauptung, es würden keine Lebensmittel mehr produziert und deshalb müsse man jetzt für mindestens vier Wochen vorsorgen. Wer ahnt was jetzt kommt? Genau: die allseits bekannten Chemtrails. Wegen denen ist es umso wichtiger Lebensmittel zu bunkern, die verseuchen nämlich alles, auch das Trinkwasser. Und wer vergiftet eigentlich schon immer die Brunnen – klar die Juden. Okay, das hat er nicht gesagt, aber ich bin sicher: gemeint. Denn er postuliert sogleich, dass es nur eine Wahrheit gäbe. Dieses Mal aber mit dem Zusatz, dass es nun doch mehrere dergleichen gibt, „die eine ist eben so und die andere so“. Aha, dann wissen wir bescheid. Wer es nun immer noch nicht verstanden hat, also was die Wahrheit ist, der soll nun einfach durch das Licht den Weg zu ihr finden. Pointiert wird sein platonischer Ansatz von einem Redner, der sich zuvor das Mikrophon schnappte und behauptete, ihm wurde attestiert er sei geisteskrank. Geheilt habe er sich aber, natürlich ganz ohne Medikamente, selbst. Wie? Ganz einfach: durch Licht. Die Theorie von unserem Prinzen wird damit erst schlüssig. Bekanntermaßen verhindern nämlich Chemtrails, dass Licht auf die Erdenbürger wandert. Der Zweck ist damit entlarvt, sowie der Jude, der dahinter steckt und sich wie die Made im Speck in dem Leid der Menschen suhlt. Das ist meine Interpretation, die aber weiterhin gestützt wird durch das Folgende. Dass wir nämlich alle noch Reichsbürger sind. Kurz scheint ein stummes Raunen durch das Publikum zu fahren. Prinz Heinrich bekommt das scheinbar auch mit und artikuliert neu: „Das Deutsche Reich ist unser Heimatland!“ – tosender Applaus. Jetzt klinken sich auch die bekennenden Nazis ein, die den begeisterten Beifall aber allenfalls unterstützen. Der Redner, der jetzt ganz aus der Haut fährt, will gerade damit anfangen zu erklären, warum mexikanische Putzfrauen keine Antisemitinnen sind, wenn sie Juden kritisieren, da entzieht einer der Veranstalter dem Reichsbürger den Schallwandler – das ‚Mikrophon‘ meine ich – und versucht sich flüchtig zu distanzieren. „Wir wollen hier sowas nicht!“ Plötzlich scheint sich ein Tumult zu entwickeln. Ein Unterstützer schreit empört: „Endlich mal einer der’s auf’n Punkt bringt und dann …[unverständlich]“. So wird aus der Distanz Bürokratie, weil der Veranstalter freilich kein Gegenargument hat. „Jeder darf nur zehn Minuten reden!“ Die aber waren schon seit mindestens zehn Minuten vorbei, jedenfalls gefühlt. Was der Reichsbürger da sagt, meinen nämlich eigentlich zumindest die meisten, wie der immer wiederkehrende Applaus und das viel zu späte Eingreifen deutlich macht. Die Reaktion des restlichen Publikums auf die Distanzierung habe ich nur noch dunkel in Erinnerung, aber ich meine zu wissen – und das wäre nur logisch –, dass sie applaudiert haben.
Schlussendlich biederte man sich wieder einmal an die mit einer Wanne anwesende Polente an, indem man versuchte Verständnis für die am Feiertag Arbeitenden zu wecken: Sie wollen dann auch nur zu ihrer Familie und Abendbrot essen. Deswegen, so wurde es vorher ausgemacht, ist jetzt auch Schluss mit dem Protest gegen das System und für Frieden und Gleichheit und den ganzen anderen Scheiß, weil es ist ja um Acht, sogar schon kurz nach Acht und die Beamten haben schon angedeutet, dass Magen sowie Herz Hunger haben. „Achja und nochmal ein dickes Danke an die Polizei!“ Was die sich gefreut haben müssen. Gleich am Anger ist zwar ein Mc Donalds mit dem man sich hätte zwischendrin behelfen können. Und so viel Liebe, wie die Beamten von den Protestlern bekommen haben, die sie wahrscheinlich nicht einmal zuhause erfahren, weil das Balg schreit und die Alte schimpft und man sich abends nur noch mit ein paar gepflegten Bier weghauen möchte, so wie viele andere auch, bekommen sie doch sonst bei antifaschistischen Demonstrationen zurecht nicht. Aber bei so viel Einigkeit getraut man sich nicht den Besatzerfraß zu konsumieren, der eindeutig als des Boykottes wert bezeichnet wurde. Die obligatorische, ebenfalls aus Berlin annektierte, Aufforderung den Müll doch bitte mitzunehmen bildete mit einem Kurzgedicht, das von der sich auflösenden Menge verschluckt wurde, das Schlusswort.
Als Fazit kann festgehalten werden, dass die Bewegung Montagsdemonstration nazistische, verschwörungstheoretische und antisemitische Ansätze zur genüge enthält. Das machen schon die geistigen Vorbilder Ken Jebsen und Lars Mährholz mit Anhang deutlich. Die Veranstalter versuchen sich zwar immer wieder zu distanzieren, was auf Grund mangelnder kritischer Theorie aber nicht gelingen kann. Die Distanzierung von Allem, was man nicht gründlich reflektiert hat und die folgende Affirmation desjenigen, was ebenso wenig reflektiert wurde, zeichnet ein relativ eindeutiges Bild: Die Beliebigkeit, mit der man Theorien annimmt oder ablehnt, wird nur eingegrenzt durch das, was zu kompliziert erscheint. Zwar war es strafrechtlich nicht möglich den Tatbestand der Volksverhetzung zur Geltung zu bringen, es wäre zumindest schwer gewesen, obwohl der behauptete Völkermord Israels an den Palästinensern ein guter Kandidat war, aber die Richtung ist klar definiert. Damit kommt man zum Problem des eigenen Handelns. Was tun? Kritisch intervenieren und Gegenaufklärung betreiben? Der willkürliche, sogar widersprüchliche Applaus scheint das theoretisch unmöglich zu machen. Zwar sind einige der Grundansätze wenigstens sympathisch: Frieden, Freiheit und Gleichheit – richtig interpretiert natürlich; die Ablehnung von Homophobie und die naive Toleranz gegenüber allen Menschen (die wiederum konkret zwar falsch, im Prinzip aber richtig ist). Aber wie will man mit der Theoriefeindlichkeit umgehen („Es ist Zeit zu handeln anstatt zu denken!“) Und wer möchte schon gerne auf einem Podium stehen, auf dem davor oder danach Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger und andere Ideologen redeten oder reden. Das erinnert eher an Querfront, zwar subtiler als noch bei Ernst Thälmann, aber eben trotzdem. Soll man einen Gegenprotest organisieren? Der schafft wiederum nur Ablehnung seitens der Montagsdemonstranten und wird, so wie es wahrscheinlich auch beim Referieren auf deren Protest sein würde, wegen mangelnder geistiger Teilnahme, ignoriert. Damit kann aber die räumliche Distanz geschaffen werden, die man selbst als Kritiker benötigt, weil man in der Tat auch theoretisch etwas ganz anderes im Sinn hat. Oder ist es borniert, wenn man glaubt man müsse sich auch physisch Abgrenzen, weil die eigene Theorie in diesem Moment zu kurz ist, was sie bei einem Redebeitrag aber notwendig wird.
Es gab in Erfurt am 21.04.2014 bei der Montagsdemonstration eine Guy-Fawkes-Maske. Vielleicht wäre das nächste Mal eine theatralische Maske mit lachender und weinender Mimik angebrachter, weil der Protest der MontagsdemonstrantInnen in die Kategorie „Es wäre ja lustig, wenn es nicht zum heulen wäre“ gehört.
Vielen Dank für die anregenden Kommentare und die kurze aber ebenso erfrischende Diskussion an Christian, Fipi und die Studentin.
[1] Adorno, Theodor W./ Horkheimer, Max: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, 2010, S. 15.
[2] Ebd.
Datenmüll
Und wenn nichts antisemitisches gesagt wird, dann wird es eben reininterpretiert. Wer in die Martin-Luther Schule geht ist Nazi und wer Wagner hört auch und wer die FED kritisiert auch und wer nicht für uns ist ist gegen uns und dem kann man nur mit dieser feinen Polemik begegnen. Zeitverschwendung vom Feinsten!
Lesen lernen
Hier steht ein guter empirischer Bericht voll von antisemitisch-motivierten Wahnvorstellungen von Leuten, die mit ihren Alumützchen lieber im Thüringer Wald bleiben sollten, unter der Bedingung, dass sie dort Tomaten anpflanzen und keinen weiteren Schaden anrichten.
Ich glaube...
... Unsere Definitionen von 'guter Empirischer Bericht' unterscheiden sich ein gutes Stück. Es ist schön dass du dir Gedanken machst wie man Menschen mit Psychosen betreuen sollte und die Idee mit dem Eigenbau von Gemüse ist toll, aber vielleicht liegt da auch dein eigentliches Talent und nicht, wie du vielleicht denkst, in der Bewertung polemischer (Titel) Berichte.
Bm.
nachfolgend eine Zeile für den Verfasser des polemischen Berichtes. Wer keine Kenntnis hat, wird zur Erkenntnis reifen. Wer noch nichts gelern zuvor, wird auch nichts begreifen.
:D
Also ich war dort, habe den Text gerade sehr intensiv gelesen und kann ihn echt nicht Ernst nehmen, Sorry! :D Ich weiß nicht ob es einer nicht allzu großen Zeitung hilft, etwas zu schreiben, was 250 Zeugen gegenteilig gesehen haben. Vielleicht hätte man weniger die 10-15 Leute nennen sollen, die sich auffällig kleideten und mehr, dass sonst aus allen Schichten Menschen da waren. Aber hier sollen ja wieder Menschen in Schubladen gesteckt werden, damit man sie gegeneinander hetzen kann. Vielleicht solle man auch erwähnen, dass die Veranstalter ein offenes Mikrofon angeboten haben. Dass das ein Rsiko bietet, dass sich daran auch unerwünschte Redner vergreifen ist wohl jedem bewusst und wurde auch angekündigt. Zudem wurde dem genannten älteren Herrn auch sehr schnell das Wort entzogen. Es redeten Menschen aus dem Publikum. Jeder mit seiner Meinung. Eine Meinung, die den Medien nicht schmecken kann. Aber in fast jeder Rede war klar zu erkennen, dass es darum ging ein neues Bewusstsein zu schaffen und keine Meinung zu propagieren. Und was bitte ist an einem Bewusstsein selbst zu denken, einander zu helfen und den Frieden zuerst bei sich selbst zu suchen mit Nazis in Verbindung zu bringen? Wollten die nicht eher eigene Meinungen verhindern und Autonomie abschaffen? ;) ... Schwierig daraus faschistische Züge erkennen zu wollen. Wer es nicht glaubt kann es sich ja nächtes mal ansehen ;)
Soll das jetzt lustig sein?
Irgendwie kapiere ich echt nicht, was so ein selten dämlicher Artikel bezwecken soll. Aber vielleicht leide ich ja auch an einer Art Wahrnehmungsstörung und im Osten Europas wird gar nicht gezündelt derzeit. Vielleicht sollten sich die infantilen AutorInnen dieses tollen Textes mal damit auseinandersetzen, welche nichtigen Anlässe schon zu Kriegen/Flächenbränden geführt haben. Aber gut, wer meint, Geschichte bestünde nur aus Geschichten, kann ruhig weiter polemische Geschichten in Form völlig geistloser Gülle rauskotzen. Spaßgesellschaft halt, nun auch bei Linksunten. Klasse! Ganz großes Kino! Tusch! Applaus!
Wie wäre es vielleicht, sich mal mit der Gesamtsituation inhaltlich auseinanderzusetzen? Also mit der in der Ukraine, und den dort lebenden Menschen und deren teils beschissenen Lage meine ich. Ach, das ist zuviel verlangt, denn da kann könnte ja tatsächlich festgestellt werden, dass es alles andere als Spaß ist, der derzeit in der Ukraine abgeht, denn dort verrecken Menschen und das Feststellen dessen, wäre schon irgendwie doof, oder?
Ehrlich gesagt, vermisse ich jetzt noch die Ansage, dass die NATO eine wunderbare, friedliche Organisation ist und jedwede US-Intervention generell zu begrüßen und daher niemals zu kritisieren ist. Die Russen sind böse, weil das steht ja in der Blöd und die Faschisten, die um den Maidan herum gesnipert , also lustig gemordet haben, sind gleichfalls ein Hirngespinst, eine irre Verschwörungstheorie...
Herr, oh Herr, schmeiß funktionierendes (!!!) Hirn vom Himmel!
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der bericht soll nur dazu beitragen eine dringend notwendige kritische auseinandersetzung mit so vereinfachten erklärungsmustern - ala die amis,die fed sind am unglück der ganzen welt schuld und die bilderberger (oder wohl ehr die juden) wollen die weltherrschaft an sich reißen - anzustoßen und das tut er ja offensichtlich auch ein wenig.
scheinbar schmecken hier gerade denen, die für sich in anspruch nehmen nach "der wahheit" zu suchen, unliebsame anmerkungen am wenigsten.
diese vermeintlichen friedendemos bieten mindestens allerhand ankünpfungspunkte für antisemitische verschwörungsheinis, eos und auch nazis.
wer was anders behauptet, toleriert bestenfalls diese gruppen neben sich,wenn nicht schlimmer.
verschiedenste zusammenhänge haben dazu bereits interessante recherche betrieben, siehe u.a.:
http://www.linke-jugend-md.blogspot.de/2014/03/rechten-verschworungsideo...
http://www.antifaschismus2.de/argumente/gegenargumente/256-was-ist-krypt...
http://www.antifa-berlin.info/recherche/536-vlkische-friedensbewegung-go...
so und nun warte weiter auf deinen herren und seine gehirne.
kopp, compact und co zu klopapier!
Cooler text
Cooler Text.
Ignoriere das Gebashe des Querfront-Fanclubs einfach und mach weiter so.
sinnlos
in den ganzen blödsinns-kommentaren kann ich keine einzige inhaltliche auseinanderstzung mit dem artikel erkennen. daumen hoch! wer anderen vorwirft mist zu schreiben, sollte wenigstens darauf eingehen, anstatt nur sinnlose hassmails zu verfassen, die auf der anonymität des internets basieren und nichts mit dem thema zu tun haben. die ganzen möchtegern-anarchisten bzw. -kommunisten, oder wie sie sich auch alle nennen, die hier sinnloserweise ihren geistigen müll abladen, haben letztendlich genau das verfehlt, was sie am artikel angeblich vermissen: kritik.
nachweis
hier übrigens noch ein nachweis für den blödsinn der läuft, den von euch aber keiner glauben will: https://www.youtube.com/watch?v=G6-pLZydh-o
antifa
ich hab da nichts weiter schlimmes gehört, außer diesem seltsamen nebensatz, dass alle verschwörungstheorien wahrheit seien. das klang irgendwie ironisch. der rest klingt nach christlicher politik.
nöp
das war keine ironie, das waren die worte eines geisteskranken, der der meinung ist, er wurde hat sich durch licht geheilt. im übrigen ist es nicht nur das eine video, wie der in klammern gesetzte hinweis "Teil-5" versucht deutlich zu machen. hier übrigens ein video, bei dem naziopa nicht zensiert wurde: http://www.youtube.com/watch?v=_jYC7rUANls
Schwierig
Wenn der Bericht polemisch ist dann ist das, meiner Meinung nach, keine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema. Wenn jemand anders dann polemisch schreibt, oder sich dem Verfasser humoristisch nähert, oder 'geistige Müll', wie du das nennst, dann wird es schwierig die Diskussion - die ja auf dem polemischen Titel basiert - in eine vernünftige Richtung zu drehen, sie also zu entpolemisieren. Wenn einem das Thema am herzen liegt und man sich wirklich kritisch damit auseinandersetzen will, dann hat man zwei Möglichkeiten. Man schreibt einen ernsthaften Artikel und hat dann ein Recht ernstgenimmen zu werden, oder man schreibt einen polemischen/ironischen/usw. , muss dann aber damit leben, dass Diskussionen leichter ausarten und eine Richtungskorrektur schwieriger wird.
polemik
eine polemik entbehrt nicht der argumente, deshalb muss man sie auch nicht entpolemisieren, um inhaltliche kritik zu üben. eine polemik ist meiner meinung nach im sinne von marx zu verstehen:
"Die Kritik, die sich mit diesem Inhalt befaßt, ist die Kritik im Handgemenge, und im Handgemenge handelt es sich nicht darum, ob der Gegner ein edler, ebenbürtiger, ein interessanter Gegner ist, es handelt sich darum, ihn zu treffen. Es handelt sich darum, den Deutschen keinen Augenblick der Selbsttäuschung und der Resignation zu gönnen. Man muß den wirklichen Druck noch drückender machen, indem man ihm das Bewußtsein des Drucks hinzufügt, die Schmach noch schmachvoller, indem man sie publiziert. Man muß jede Sphäre der deutschen Gesellschaft als die partie honteuse |den Schandfleck| der deutschen Gesellschaft schildern, man muß diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, daß man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt! Man muß das Volk vor sich selbst erschrecken lehren, um ihm Courage zu machen. Man erfüllt damit ein unabweisbares Bedürfnis des deutschen Volks, und die Bedürfnisse der Völker sind in eigner Person die letzten Gründe ihrer Befriedigung." (Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie)
auf argumente, die keine sind, kann man übrigens nicht argumentativ antworten, ausser, dass man eben sagt, dass das, was gesagt wurde blödsinn ist.
Polemik II
Ich verstehe dein Argument und möchte dich trotzdem fragen ob du glaubst, dass andere Menschen die du letztendlich von deinen Ansichten, die du wahrscheinlich für richtig hältst, überzeugen möchtest, dadurch gewinnst, dass du eine Diskussion emotional auflädst. Die Argumentation von Marx ist übrigens in einigen Punkten unschlüssig. Einen davon hast du zitiert. Wenn er sagt es gehe nicht darum ob der Gegner ein interessanter Gegner ist und gleichzeitig dazu aufruft zu emotionalisieren (erschrecken, zum tanzen zwingen), sich und die eigene Sache also interessant zu machen, dann widerspricht sich das. Es sind dies nichts weiter als Vorläufer moderner Marketingstrategien, die ganz genau wie es heute auch geschieht auf Emotionen abspielen. Und ein Volk zu erschrecken um ihm Courage zu geben, ist eine äußerst zweifelhafte Strategie. Dir fallen sicher selber gute Beispiele eine, bei denen größere Gruppen und Individuen aus Angst gehandelt haben und wo die Ergebnisse erschreckend waren. Die Amerikaner werden z.B. regelmäßig erschreckt Ich will nicht argumentieren um zu gewinnen, aber ich hoffe du verstehst meinen Punkt. Ich verstehe deinen.
polemik III
ich denke du hast meinen punkt nicht ganz verstanden. es geht weniger darum eine diskussion emotional aufzuladen, sondern eher darum die ideologie der leute, die bei montagsmahnwahchen eben zum beispiel antisemitisch ist, bloßzustellen und sie ihnen vorzuhalten, damit sie merken, dass ihre distanzierung von eben diesem einfach nicht hinhaut, weil sie nicht einmal das wesen des antisemitismus geschweige denn das des kapitalismus kritisch hinterfragt haben. es geht also darum zu zeigen, dass ihre kritik de facto keine kritik ist, sondern im einklang mit dem system steht, gegen das sie ja angeblich sich positionieren.
auch dein gegenargument funktioniert nicht: mit erschrecken meint er meiner meinung nach das eben angesprochene spiegel vorhalten. und er will nicht leute zum tanzen bringen, sondern strukturen, damit meint er kapitalismus. und sich oder die eigene sache interessant zu machen hat überhaupt nichts mit den von marx aufgeführten eigenschaften des gegeners zu tun, weil es eben bei der aussage um zwei verschiedene dinge geht, einmal um die eigene kritik und das andere mal eben um den gegner. ich interpretiere es eher als eine art gleichheitspostulat, sozusagen sollte man jeden kritisieren, bei dem es notwendig ist, und nicht nur die menschen mit den o.g. eigenschaften. mal abgesehen davon will sich hier gar niemand von uns interessant machen, weil es eben genau nicht um einen selbst sich dreht, sondern wie schon gesagt um den gegner.
es ist keine marketingstrategie, weil es hier nicht darum geht was zu verkaufen, sondern um die forderung die eigene kritik zu kritisieren.
die leute sollen sich vor sich selbst erschrecken, damit sie nachdenken, das ist alles. zur angst eine artikelempfehlung: http://lirabelle.blogsport.eu/2014/03/31/es-ist-zu-spaet-um-nach-damasku...
Lobhudelei
Jetzt ist es nicht unbedingt schwer, hier bei linksunten Anerkennung zu ernten für nen gelungenen kritischen Beitrag. Aber trotzdem: Schöne Zusammenfassung, schlüssig und kurzweilig zu lesen. Danke. Trotzdem seltsam, dass es auch bei unpolitischeren Bürgis nicht sofort Alarm gibt, wenn egal wer vom Deutschen Reich (und seiner "illegitimen Rechtsnachfolge") schwadroniert. Von dem anderen Gedöhns mal ganz zu schweigen. Also:Danke!
Erinnert mich an Spiegel und Co.
Für einen fairen und objektiven Bericht ohne Diffamierung! http://www.radio-frei.de/index.php?iid=7&ksubmit_show=Artikel&kartikel_i...
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"Da geht es aber nicht darum, dass das jetzt wie zu Nazi-Zeiten, dass wir jetzt gegen Juden hetzen oder dass wir was dagegen haben, dass sich Juden bereichern, darum soll es überhaupt nicht gehen." Zitat von Richard Habermann, Veranstalter der ersten Demonstration
hui na danke richard, da haben die juden aber glück das du so rücksichtsvoll bist!
klasse, der typ quatscht irgendwas davon, dass er nix dagegen hat, dass juden sich bereichern!?
hier werden wieder eins a antisemitische stereotype verwendet und im nächsten satz wird plump versucht sich vom antisemitismus abzugrenzen.
hauptsache erstmal alle raus auf die straße und das maul aufreißen,egal was fürn schwachsinn rauskommt. es geht ja schließlich gegen "die da oben".
bleibt lieber zuhause und setzt euch mit der vorgebrachten kritik auseinander als ständig zu heulen, dass euch angeblich der mund verboten wird.
dieser schwachsinn wird einfach nur nicht unwidersprochen hingenommen.
und weg.
Man kann das auch anders zusammenfassen...
Die Montagsdemos:
"Wir sind keine Extremisten"
"Wir sind keine Verschwöhrungstheorethiker"
"Die Ostküste, die Schattenmächte & Co regieren uns alle"
"Es ist unsere Pflicht als Reichsbürger..."
Stereotypen über Stereotypen...
Okayokay, ich muss sagen wo es Geheimdienste gibt, gibt es Geheimnisse => Verschwörungen
Aber zu oft kommt da einfach ein Stereotypisches Bild mit viel Realitätsferne vor.
Zum Bericht:
Fand ich okay, du hast deine eigenen Interpretationen & Eindrücke geschildert.
So ähnlich hab ich das früher bei Anti-ACTA Demos auch am Rande wargenommen...
Ich fände eine weitere kritische Auseinandersetzung mit den Rednern interessant.
Und wenn sich der Veranstalter von div. Shit distanziert, der dann doch auftaucht, wäre es evtl. mal angebracht als Initative mit dem Veranstalter Kontakt aufzunehmen, Pressemitteilungen zu schreiben (breite Bündnisse helfen, wir profitieren ziemlcih von den JuSos :P) und dem Deppen mal zu empfehlen keine Open Mic-Session anzubieten, sondern sich die Leute vorher vorstellen lassen und gucken was das für Leute aus welchem Spektrum sind.
Und ansonsten kann man auch mal gepflegt nach solchen Geschehnissen Flugblätter/ Flyer vor Ort auf der Demo verteilen.
-> Kryptofaschismus
-> Problematik Verschwörungstheorethiker
-> Auf Demo vertretene Spektren
-> usw.
macht man sich vmtl. keine Freunde mit, aber wenn der Veranstalter auf ein Bündniss aus Faschos, Rechtspopulisten, Burschenschaftlern und Verschwörungstheoretiern und konservativen Christen setzt, muss man sich mit dem ja auch nicht anfreunden, sondern eher die Hütte abfackeln (metaphorisch betrachtet)
One love, one struggle, one fight!